Lustgartenseite des Berliner Schlosses

  • Wenn diese Einfassung irgendwann noch eine Balustrade bekommt, wäre es ja akzeptabel. Aber wie es aussieht gibt es nur zwischen den beiden Portalen der Nordfassade diese Terrasse. Die Adlersäule könnte doch noch über Spenden finanziert werden. Denn die muss auch wieder aufgestellt werden finde ich.

  • @Kaiser Karl
    Zwei Posts vor deinem vorletzten Beitrag hatte ich Folgendes geschrieben:

    Ich habe bei den Landschaftsarchitekten nachgesehen. [...]

    Übrigens kommen auch die Schlossterrassen wieder. Sie werden mit breiten Granitmauern gefasst und sich bis zu 1,80 m über das allgemeine Platzniveau erheben. Die Bepflanzung der Schlossterrassen wird Tendenzen der modernen Gartenkunst aufgreifen und assoziativ mit Alexander von Humboldt verknüpft. Das wird bestimmt schön.

    Auf der Seite der Landschaftsarchitekten siehst du, dass die Schlossterrassen zwischen Portal IV und V sowie westlich von Portal IV entstehen. Aktuell baut man den ersten Abschnitt zwischen den beiden Portalen der Nordseite.

  • Die geplante, anspruchsvolle Bepflanzung der Schlossterrassen-Beete finde ich auch sehr anmutig.

    Aber wer wird sie pflegen? Hoffentlich nicht die Stadt Berlin allein. Wir alle wissen wie es um Grünpflege im öffentlichen Raum derzeit bestellt ist

  • Ich trauere den alten Schlossterrassen durchaus nach, weil sie nämlich als Ausläufer der Fassadenarchitektur gestaltet waren und damit das Schloss im Stadtraum viel stimmiger verankerten es es die neue Brüstungen vermögen. An der Orangerie in Potsdam kann man besonders gut nachvollziehen, in welchem Maße Terrassenbrüstungen die Dachbalustraden zitieren und mit diesen korrespondieren und inwiefern der Bereich dazwischen Teil des Fassadenraums wird. Diese Bezüge verstärkten sich am Portal IV des Schlosses noch durch die Rossebändiger, welche die Zufahrt flankierten und letztlich (wenngleich deutlich später hinzugefügt) ebenso zur Fassade gehörten wie die Tierkampfgruppen am anderen Ende des Lustgartens zur Fassade des alten Museums. Die jetzigen Granitmauern sind hingegen ausschließlich Teile des Platzes, mit dem Schloss selbst haben sie nichts mehr zu tun.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Ja, irgendwann wird auch in Berlin mal was fertig. Aber zum Ende des Jahres fährt nur die U-Bahn. Die Station "Museumsinsel" wird nicht bedient, sondern ohne Halt durchfahren. Erst im Sommer 2021 soll der U-Bahnhof eröffnet werden. Hinsichtlich der gestalterischen Qualität des Entwurfs für die Bahnsteighalle von Max Dudler bin ich skeptisch. Der Sternenhimmel soll sich nur über den Gleisen und den Bahnsteigkanten wölben. Erfahrungsgemäß wirken bei einer Station mit Inselbahnsteig und Pfeilern die Decke direkt über dem Bahnsteig, die Wände hinter den Gleisen und die Pfeiler am stärksten. Sie prägen den Raumeindruck. An diesen Stellen dominiert aber grauer Stein. Aus der fahrenden Bahn heraus ist der Sternenhimmel gar nicht zu sehen. Auch vom Aufenthaltsbereich auf dem Bahnsteig zwischen den Pfeilerreihen wird man vom Sternenhimmel nichts sehen. Ich frage mich, wer sowas plant. In Prag, Moskau oder Petersburg sind sie da nicht so dumm. Bei dieser Bauform müssen die Seitenwände und die Mitteldecke den künstlerischen Hauptakzent tragen. Die Decken über den Gleisen sind dagegen unwichtig und zeigen oft keine besondere Gestaltung. In Leipzig hat Max Dudler die Tunnelstation "Wilhelm-Leuschner-Platz" der S-Bahn entworfen. Diese gefällt mir sehr gut, hat aber eine ganz andere Bauform und gestalterische Mittel. In jedem Falle steht Dudler für strenge und moderne Gestaltungen.

    Näheres zu diesem U-Bahnhof auf der Projektseite.

    Die Bahnsteighalle liegt zum Teil unter dem Spreekanal. Das Ding, das vor dem Schloss so schräg in den Spreekanal hineinragt, dient nur als Baustellenzugang und wird zurückgebaut. Interessant finde ich, dass es an beiden Enden der Station zwei Ausgänge geben wird. Auf der Webcam Berliner Schloss Nordseite sind die beiden östlichen Ausgänge gut zu sehen. Von den westlichen Ausgängen befindet sich der eine vor dem Kronprinzenpalais, der andere auf der anderen Straßenseite zwischen Zeughaus und Kupfergraben. Der Besucherstrom zur Museumsinsel soll also vorrangig an der Ostseite des Zeughauses entlang und über die Eiserne Brücke zur James-Simon-Galerie geführt werden. Hier der Lageplan der Station. Die Tiefe der Station Museumsinsel liegt bei etwa 16-17 m. "Museumsinsel" ist damit der tiefste Bahnhof der Strecke und der einzige, der in Tunnelbauweise, nicht in offener Bauweise realisiert wird. Wie es aussieht, soll es nur einen Aufzug (auf der Schlossfreiheit) geben.

  • Blick durch den Bauzaun auf Portal IV mit den noch in Bau befindlichen "Beeteinfassungen":

    Portal IV mit dem Stein mit den beiden Jahren des Baubeginns:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • ^ Mehr Informationen als die Fotos selbst habe ich leider auch nicht, da ich es mit der Kamera ziemlich stark heranzoomen musste. Könnte auch Feuchtigkeit im Granit sein, oder eine Ungleichmässigkeit in der Steinbeschaffenheit?

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Der Tagesspiegel berichtet über die gestrige Diskussionsveranstaltung in der Urania über das Schlossumfeld, in der viele Teilnehmer ihrem Ärger über dessen modernistisch-steinerne Gestaltung Luft machten.

    Etwas widersprüchlich sind die Angaben zum Neptunbrunnen und den Rossebändigern:

    Immerhin hat sich Berlin so weit bewegt, die Voraussetzungen für die Rückkehr der beiden Großskulpturen zu schaffen. Also auf der Lustgartenseite die zwei Skulpturen der Rossebändiger sowie vor dem früheren Haupteingang im Süden den “Schlossbrunnen“. Die Fundamente sind gelegt. Aber damit der eigentliche Umzug geschieht, müssten Zivilgesellschaft und Bund nicht nur den Senat nötigen, sondern auch den Landschaftsplaner. Herrmann sagte: „Eine Rückführung des Brunnens näher ans Portal ist mit uns nicht machbar.“ Wenn überhaupt, dann müsse der Brunnen an seinen ursprünglichen Platz. Dazu müssten aber „zentrale Anlagen“ für die Versorgung Berlins mit Fernwärme umgebaut die Straße verlegt werden.

    Die Fundamente sind gelegt, aber eine Rückkehr ist seitens der Bestimmer von BBZ und Senat nicht erwünscht?? huh:)

  • Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Immerhin werden die beiden Rossebändiger statisch eingerechnet - das gibt Hoffnung. Trotzdem wird der Landesdenkmalpfleger einer Veränderung des Gartendenkmal "Kleistpark" nicht zustimmen. Aber man weiß ja nie, und vielleicht schlagt Gerhard Schröder bei Wladimir Putin eine Kopie der beiden Figuren der Anitschnikoff-Brücke in Petersburg, vielleicht als Variation die beiden Rossebändiger, die noch nicht als Zweitguß in Berlin und Neapel stehen.

    Beim Brunnen liegt die Ursache tief: Regula Lüscher Und Manfred Kühne weigern sich den Schloßplatz (also den historischen Schloßplatz, die heutige Südseite des Schlosses) als Platz zu sehen. Als solcher bedarf der Platz Platzwänden, die ihm im Westen und auch Osten eben noch fehlen. Rekonstruiert man die Brunnenumfahrt würde deutlich, daß der Schloßplatz eine kaiserzeitliche Paraphrase auf die Piazza Navona ist und das Erfordernis der Bebauung des "Roten Schlosses" und der Burgstraße träge offen zutage. Beides fürchten Lüscher & Co wie der Teufel das Weihwasser.

  • Dabei wurde der Neptunbrunnen ja von den Bürgern gestiftet. Und er enthält keinerlei imperiale Motive - im Gegenteil. Neptun kehrt dem Schloss den Rücken zu und blickt Richtung Cöllner Rathaus. Aber solch differenzierte Betrachtungen überfordern Ideologen wohl.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Tja, wie die ganze Umfeldgestaltung grobschlächtig ist! Im Gegensatz zur Ausdifferenzierung der plastischen Schloßfassaden ist das wie die berüchtigte Faust auf's Auge. Und da echauffiert sich auch noch der Landschafts(-star)architekt , wenn die Leute sich den Brunnen und die Rossebändiger zur festlichen Auflockerung herwünschen und tönt "Nein mit mir nicht, (How dare you!)" und blockiert. Dient somit nur sich selbst und einer verkopften Idee und den eigenen Egoallüren eines vorgestellten Künstler-Ichs, statt in Demut auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen und einer zeitlosen, wertigen Gestaltung sich zu öffnen, die deutlichere Verbindungen auch in der detaillierten Ausarbeitung zur historischen Tiefe dieses Ortes aufgreift!

  • Bäumchen und mehr.

    Diese kleinen grauen Pfosten stehen auch durchgehend an der Kurve des westlichen Schlossplatzes.

    Heute wurde draußen viel gearbeitet, auch im Bereich der U-Bahn-Ausgänge an der NW-Seite.

    Das kleine Weidchen ist ohne grünes Kleidchen floet:) noch kaum wahrzunehmen.

    Dafür muss man künstlich nachhelfen; es sind übrigens zwei einzelne Gewächse.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ich glaub was da gepflanzt wird, sind nicht die markierten Büsche sondern jeweils drei orthogonale Heckenwände, die die Pflanzbereiche beiderseits des Mittelwegs voneinander trennen.

  • Tote Sträucher, die keinerlei ökölogischen Effekt haben.

    Abgesehen mal davon, dass es bei dieser Bepflanzung wohl weniger um die ökologischen Aspekte geht (dann wäre es wohl besser, das Areal ganz mit Bäumen und Hecken zu bepflanzen, statt Pflasterarbeiten vorzunehmen). Was sind "tote Sträucher"? Plastik? Also, welche Sträucher werden da gepflanzt und warum sind die (ökologisch) schlecht? Und was wäre denn ein lebendiger Strauch, der stattdessen besser gepflanzt werden sollte?