Immobilien-Crowdfunding

  • Ich möchte mich an diejenigen wenden die gerne aktiver an der Rekonstruktion und der Reurbanisierung deutscher Städte teilnehmen möchten. Mir schwirrt schon seit längerer Zeit die Idee im Kopf, von uns ausgewählte Rekonstruktionen durch Crowdfunding selbst zu finanzieren. Also mit anderen Worten eine Kapitalgesellschaft in Form einer GmbH im Verein Stadtbild Deutschland aufzustellen, die dann selbst zum Investor aufsteigt. Wir würden dann mit vielen kleinen Geldgebern den Eigenkapitalanteil von 20-30% stellen und den üblichen Rest eben durch Banken finanzieren. Wenn wir durch unsere Vernetzung bzw, Netzwerk Top Grundstücke in bester Lage bekommen könnten, hätten wir natürlich einen gewissen Vorteil. Natürlich muss man bei der Sache auch ein wenig realistisch bleiben, also hier sollte es um Geschosswohnungsbau gehen der auch harte Wirtschaftlichkeitsanalysen stand halten muss. Wie gesagt das ist derzeit nur eine Spinnerei von mir aber in der FAZ stand diese Woche im Wirtschaftsteil der rasante Wachstum von Immobilien Crowdfunding. Es wäre doch Toll wenn wir demnächst unsere eigenen Entwürfe z.B. am Dresdner Neumarkt finanzieren und damit auch in Sachen Gestaltung das letzte Wort haben werden. Was haltet Ihr von solch einer Idee?

  • Okay vielleicht hat der Verein 350 zahlende Mitglieder, angemeldet sind hier derzeit ca. 1.700 Personen und auf Facebook ist die 2.000 Marke auch schon gefallen. Daher wäre ja ein gewisses Potential an interessierten Personen schon da. Viele Immobilien Crowdfunding Anbieter lassen einen schon ab 10 Euro teilhaben. Wenn nur 1000 Mitglieder je 500 Euro investieren, dann hätten wir bei einer Eigenkapitalquote von 25% schon die Mittel für ein Projekt von mindestens 2 Mio Euro.

    Ich denke doe Organisation über den Verein hätte aber einen gewissen Charm, so wird z.B. die Finanzierung, der Gewinn und die Ausschreibungen komplett transparent offen gelegt. Entscheidungen über Projekte werden demokratisch getroffen.

    Vielleicht ist es wirklich noch zu früh für sowas, wir bräuchten einen Geschäftsführer, Ansprechpartner, jemand der die Wirtschaftlichkeitsprüfungen macht und viele weitere ehrenamtliche Helfer, dann natürlich ausgewählte Architekten die unsere Wünsche umsetzen uvm.

    Ich würde mich freuen wenn jemand meine Idee mal aufgreift und zu einer Geschäftsidee weiterentwickelt. Wenn unser Forum die kritische Masse erreicht hat, hätten wir zumindest schon mal eine Konzept ;)

  • Hi Retro79, verehrte Mitdiskutanten,

    die Idee ist, seien wir mal ehrlich, tatsächlich eine der wenigen Möglichkeiten, direkt auf das Baugeschehen Einfluss zu nehmen und in der Tat auch mit relativ geringer Mitgliederzahl umsetzbar. Dennoch stehen einige Schwierigkeiten im Raum:

    - Die Mitgliederzahl selbst ist zweitrangig. Eher bräuchten wir Experten, die sich einerseits in diesem Bereich gut auskennen, andererseits aber auch bereit wären, einige Zeit für dieses Unterfangen aufzuwenden. Diese müssten längerfristig für uns arbeiten und bezahlt werden. Wovon?

    - Unser Verein bekäme alsbald ein Problem mit seiner Einstufung als "gemeinnütziger Verein". Grundsätzlich funktioniert so ein Verfahren durchaus, wie es die Altstadtfreunde Nürnberg vormachen, jedoch müssten wir hier sehr genau und sehr vorsichtig ausloten, was ginge. Ohne spezialisierte Rechtsexperten st das nicht zu machen. Zahlreiche Richtlinien in Bezug auf die Anlagesicherheit der Beitragenden wären weiterhin zu beachten.

    - Es klang sicher bereits an: Für so ein Vorgehen benötigte der Verein tatsächlich eine gesonderte Infrastruktur: Bauplätze müssten gefunden und sondiert werden, Pläne erarbeitet werden und Kosten beziffert werden. Anschließend müsste ein durchführender Architekt gefunden werden und der Bau überwacht werden. Und das, theoretisch zumindest, bundesweit.

    Hmm. Das sind leider einige größere Punkte, wenngleich nicht unüberwindbar. Ich finde deine Idee gut und könnte mir vorstellen, dass sie mittel- bis langfristig wieder ins Gespräch kommen wird. Ich werde sie jedenfalls für unsere Richtungsüberlegungen im Vorstand aufnehmen.

    Mit besten Wünschen,
    Schinkel

  • Ich hatte auch schon ähnliche Gedanken. Aufgrund der hohen Kosten für einen ganzen Neubau hatte ich aber an die reine Fassadenrekonstruktion gedacht. Bei uns in Köln gibt es viele Häuser, die erkennbar Gründerzeit sind, aber ihre Originalfassade eingebüßt haben. Ich dachte, wir als Verein könnten zusammenschmeißen und den eigentlichen Besitzern der Gebäude einen finanziellen Anreiz geben, bei der nächsten Fassadensanierung eine originalgetreue Rekonstruktion vorzuziehen. Natürlich würden wir daraus keine Rendite erwirtschaften können. Andererseits würde wahrscheinlich auch nicht dermaßen viel Geld benötigt, wenn wir den Eigentümern als Bonus nur einen Teil der Gesamtkosten für die Fassade anböten.

  • Ich finde den Ansatz (bekanntermaßen) super! Und er ist alles andere als utopisch. Dafür braucht man auch nicht Zehntausende Vereinsmitglieder, es "reicht" wie im klassischen Falle der Dresdner Frauenkirche oder auch kleinerer Spendenprojekte, viele Leute zu begeistern.

    Denkbar wäre eine Zusammenarbeit mit Partnern wie dem deutschen Startnext, Kickstarter oder dem Immobilien-Crowdfunding Brickvest:

    http://www.startnext.com

    http://www.kickstarter.com

    https://brickvest.com

  • Ich vermute mal, dass es nicht einmal Crowdfunding benötigt - wenn das Bauvorhaben unter dem Strich genug Rendite abwirft, müssten sich auch so Investoren finden. Dass in der Realität meist nicht rekonstruiert wird, hat vermutlich aber was mit den Kosten zu tun.

    Alternativ wäre auch eine Stiftung etwas schönes, die Grundstücke bzw. Häuser kauft und restauriert bzw. rekonstruiert. Solange das Fortbestehen gesichert ist, kann die Rendite dann auch etwas kleiner ausfallen, positiv sollte sie aber auch hier sein.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Der Fokus muss nicht im Allgemeinen auf Rekonstruktionen beschränkt werden, es sollten auch historisierende Neubeuten wie z.B. vom Architekt Nöfer usw. in betracht kommen. Wichtig wäre mir das man demokratisch über die Gestaltung eines Objektes hier im Forum entscheidet und sich dann in einem weiteren Schritt um die Realisierung kümmert . Sicherlich muss man die Gemeinnützigkeit des Vereines im Blick behalten, aber der ständig wachsende Einfluss von Stadtbild Deutschland und seine befreundeten Vereine bieten auch gewissen Möglichkeiten, die man meiner Meinung nach auch nutzen sollte. Hierbei soll es aber nicht um Spenden gehen, sonder um ein wirkliches Geschäftsmodell. Wenn man einen kommerzielles Stadtbild Deutschland z.B. eine GmbH aus dem gemeinnützigen Verein heraustrennt und dann bei Vollrekonstruktionen auch Spenden über den gemeinnützigen Verein einfließen lässt wäre es natürlich optimal.

  • Ich vermute mal, dass es nicht einmal Crowdfunding benötigt - wenn das Bauvorhaben unter dem Strich genug Rendite abwirft, müssten sich auch so Investoren finden. Dass in der Realität meist nicht rekonstruiert wird, hat vermutlich aber was mit den Kosten zu tun.

    Alternativ wäre auch eine Stiftung etwas schönes, die Grundstücke bzw. Häuser kauft und restauriert bzw. rekonstruiert. Solange das Fortbestehen gesichert ist, kann die Rendite dann auch etwas kleiner ausfallen, positiv sollte sie aber auch hier sein.

    Eine geringere Rendite wird sich mit Sicherheit einstellen aber ich investiere liebend gerne in schöne Dinge die auch in 100 Jahren nichts an ihrem Glanz verloren haben, sondern durch die Patina eher noch an Wert zulegen. Wer möchte schon in belanglose Architektur investieren die in 100 Jahren mindestens schon 3 mal wieder abgerissen und durch noch belanglosere Schachteln ersetzt werden?

  • So eine Idee hatte ich auch schon vor kurzem: Ein gemeinsames Unternehmen gründen

    Ich würde es sogar europaweit machen. Gerade in diesen Zeiten muss Europa zusammenhalten, gegen "den Rest der Welt". Ich denke Tourismus ist eine sichere Einnahmequelle, sprich, so lange es (noch) keinen Krieg gibt, und so blöd es klingt, wenn sich dadurch deutlich bessere Lebensumstände erreichen lassen, dann soll es eben so sein, dass wir in einem Museum leben. Tourismus ist bereits eine sehr wichtige Einnahmequelle in vielen europäischen Städten und Ländern, manche Leben quasi davon, aber ich würde das noch weiter ausbauen, um den Touristen DAS Klischee zu bieten.

    Wenn man sich die ganzen Initiativen und Vereine in den anderen Ländern anschaut, merkt man, dass man hier sehr rasch ein großes Netzwerk aufbauen könnte. Es ist ja ein bisschen das Prinzip der EU. Oder aller Teamarbeit. Alleine ist es eben immer schwieriger.

  • Der erste Schritt wäre es Menschen in unserem Verein zu finden die sich der Sache natürlich zu Beginn ehrenamtlich annehmen. Das ganze Geschehen sollte so transparent wie möglich gestaltet werden. Im Späteren Verlauf muss der Aufwand natürlich entsprechend Vergütet werden aber die ganze Aufbauleistung ist ohne Freiwilligkeit kaum zu leisten.
    Wie brauchen BWLer, Architekten, Bauingenieure, Juristen und eventuelle Bauunternehmer, Fachhandwerker usw. sicherlich wird sich mit der Zeit der eine oder andere für eine gute Idee gewinnen lassen. Ich selber bin Maschinenbauer der sich leihenhaft mit Wirtschaftlichkeitsanalysen von Mehrparteienhäusern beschäftigt (reiner privater Zweck) und sich auch mit technischen Details von Häusern beschäftigt (Heizung, Elektrik, Lüftung usw.). Darüber hinaus liebe ich Häuser aus der Gründerzeit und habe mich diesen verschrieben.

  • Eine sehr gute Idee! Ich glaube, dass hier jeder von uns bereits eine solche Idee im Kopf hatte.

    Ich zitiere meine Idee hierzu einmal aus meinem Thema

    "Wir können in kleinen Projekten einzelne "Leuchttürme" wieder aufbauen, und so nach und nach mehr Investoren und Bürger gewinnen, die weitere Ideen in Projekten verwirklichen. Eine Stadt muss nicht komplett wie 1900 aufgebaut werden - das Ziel sollten die Altstädte sein, bis zur äußeren Stadtmauer. Dort, wo Städte jahrhundertelang, oft über 1000 Jahre, natürlich gewachsen sind und ein geschlossenes, einzigartiges, identitätsstiftendes Stadtbild geschaffen haben. Hier sollte man sich die schlimmste Bausünde raussuchen, den Vorherzustand erläutern, und dieses als Leuchtturmprojekt rekonstruieren. Die Leute sehen, dass es gar nicht so schwer ist und können auf direktem Wege vergleichen, was ihnen besser gefällt: Das natürliche Stadtbild, oder ein Stadtbild, das beliebig austauschbar ist. So kann man peu a peu eine Stadt attraktiver gestalten, Ideen für weitere Projekte sammeln, eine breite Bevölkerungsmehrheit gewinnen, und sich in der heutigen schnelllebigen Zeit mit etwas "festem" identifizierem, was "immer hier stand".

    Ich wäre sehr froh, wenn ich mit meinen Gedanken nicht alleine wäre. Manchmal glaube ich, der einzige zu sein, der durch eine Stadt oder ein Dorf geht und sich ausmalt, wie es hier und dort jahrhundertelang ausgesehen hat. Die meisten Leute haben Angst vor Veränderungen, sehen zu viel Aufwand dahinter, haben gar kein Interesse oder wissen einfach nicht, wie schön es früher überall in Deutschland ausgesehen hat! All diese Punkte sollen durch die Leuchtturmprojekte berührt und entkräftet werden. Die Zeit ist gekommen, Deutschlands Altstädte wieder zu Touristenmagneten zu gestalten! Die gesamte, vielfältige deutsche Kultur spiegelt sich in den verschiendensten Dorf- und Stadtbildern wider. Jedes einzelne Haus, jeder einzelner Turm an einer Stadtmauer ist ein Unikat und zeugt von der hohen Handwerkskunst von damals, die heute oft in Vergessenheit geraten ist. Lasst uns das, was sich Jahrhunderte bewährt hat, und nach dem wir uns tief im Inneren sehnen, Geborgenheit, Identität, Zugehörigkeit, Beständigkeit, wieder aufbauen!"


    Ich bin auf jeden Fall dabei und würde es ehrenamtlich machen. Wir sollten uns aber, um möglichst viel Aufsehen zu erregen und viele Personen mit ins Boot zu holen, uns einen 60er- oder 70er-Jahre Schandfleck einer deutschen Altstadt aussuchen, über den sich jeder ärgert, und mit einem vorher / aktuell / zukünftig Bildervergleich den Leuten die Möglichkeiten präsentieren, ihre Altstadt wieder aufleben zu lassen. Garniert wird dies mit einer professionellen Webseite wie http://www.domroemer.de/konzept , um die Leute bundesweit abzuholen. An dem dortigen Konzept, der Aufmachung, können bzw. sollten wir uns orientieren, da es die Leute einfach, nach eigener Erfahrung, sehr überzeugt.

    Anfangen würde ich mit einem Wohnobjekt, welches
    a) die Wohnungsnot lindert,
    b) Rendite abwirft,
    c) das Stadtbild harmonisiert und
    d) von jedermann mit gesundem Menschenverstand begrüßt wird.

    Ein Kandidat, der mir spontan einfällt, wäre die Münzgasse in Frankfurt zwischen Römerberg und Karmeliterkloster. Der mit älteste Teil Frankfurts, wird von Häusern dieser Art gekennzeichnet: Münzgasse Frankfurt

    Der perfekte Kandidat für ein Leuchtturmprojekt war übrigens das technische Rathaus in Frankfurt, das nun im Dom-Römer-Konzept (s. Link oben) entsprechend rekonstruiert wird.

    Sicherlich gibt es in jeder Mittel- und Großstadt zahlreiche Bausünden in Altstadtlage, die als Leuchtturmprojekt dienen können. Ich schlage vor, dass wir eine Sammlung der schlimmsten 100 Bausünden in Deutschlands Altstädten starten. Dann stimmen wir ab, welches wir als realisierbar und als das geeignetste ansehen, um die größtmögliche positive Resonanz für unsere Ideen, getragen von einer breiten Bevölkerungsschicht, zu erzeugen und kümmern uns dann um die Finanzierung.

    Zu Anfang kommt immer die Begeisterung für eine Idee und dann erst das Finanzielle. Wenn wir die richtige Welle erzeugen, werden wir viele Leute und Gleichgesinnte aus Überzeugung mitnehmen, und können frühestens dann abschätzen, was wir finanziell stemmen können.

  • Ich halte das ganze auch für eine hervorragende Idee. Allerdings muss einem natürlich bewusst sein, dass die Umsetzung sehr komplex und zeitaufwändig wird...
    Wie Zeitreisender bin ich der Meinung, dass ein Gebäude gewählt werden sollte, dass das entsprechende Stadtbild auffallend verbessern würde. Das könnte eine Rekonstruktion inmitten von 60er-, 70er-Jahre Gebäuden sein, die Rekonstruktion eines früheren bekannten und stadtbildprägenden Gebäudes oder aber auch einfach eine rekonstruierende Sanierung eines entstuckten oder stark veränderten Altbaus.
    Das Hauptproblem dürfte hier tatsächlich werden, ein entsprechendes Grundstück/ Gebäude zu finden, das 1. zum Verkauf steht, 2. sich wirtschaftlich rekonstruieren/ sanieren lässt und 3. auch eine entsprechende Aufmerksamkeit generieren würde. Leider fällt mir jetzt auf Anhieb kein Gebäude ein, dass diese 3 Bedingungen erfüllen würde...

    Die Finanzierung halte ich dabei auch für ein geringeres Problem, da sich bei einer erwartbaren Wirtschaftlichkeit wohl immer Investoren finden lassen. Der wichtigste Schritt wäre daher meiner Meinung nach erstmal, dass sich ein paar Leute aktiv darum kümmern die Grundstruktur für ein derartiges Projekt aufzubauen. Das heißt man müsste zunächst einmal eine Gruppe aus sämtlichen Leuten bilden die Interesse daran haben sich ehrenamtlich an dem Projekt zu beteiligen. Außerdem müsste man eine "Projektleitung" festlegen und eine entsprechende Kommunikationsplattform finden (Auf Dauer ist ein Thema in einem öffentlichen Forum wahrscheinlich nicht die beste Lösung). Gibt es hier jemanden der sich dazu berufen fühlt, diese wichtigen Schritte umzusetzen? 8)

  • Hier wird aber häufig ein Schritt vor dem anderen gedacht..

    Zunächst mal wäre zu klären:
    - Wofür genau will man ein Crowdfunding-Projekt starten?
    - Will man dafür eine eigene Plattform (ggf. über ein existierendes Portal wie StartNext), oder startet man innerhalb eines etablierten Portals (für den Anfang meist deutlich leichter, von da aus könnte man eine eigene Plattform begründen)?

    - Lässt sich ein ganzes Gebäude/eine Reko o.ä. wirklich über Crowdfunding finanzieren?
    - Wäre vielleicht eher ein kleinteiligeres Sanierungsprogramm so zu finanzieren, z.B. zur Wiederbestuckung entstuckter Häuser in verschiedenen Orten (zunächst zB bei Eckbauten)?

    - Wie soll das Ganze finanziell geregelt werden, wer erhält die Renditen aus ggf. realisierten Immobilien? Dafür müsste sich eine rechtsfähige Gesellschaft bilden. Oder will man nur Nonprofit-Projekte?

  • Hallo,

    ich hatte in der Tat auch schon diese Idee und bin auch überzeugt, dass die effektivste und sicherste Methode unsere Ziele zu erreichen (leider) diejenige ist, selst als "Investor" tätig zu werden. Ich denke es ist zeitaufwändig, aber machbar. Ich bin neulich in der Mittagspause rein zufällig mit einer älteren Dame ins Gespräch gekommen, die, wie sich herausstellte, ehrenamtlich für eine Baugenossenschaft tätig ist. Nachdem sie mir erzählt hat wie das funktioniert, bin ich der Meinung, dass das Konzept "Genossenschaft"(eigentlich ein Konzept, das es bereits seit langer Zeit und auch in unterschiedlichen Bereichen gibt) der Schlüssel für die Lösung unseres Problems sein könnte. DIe Idee ist hierbei, dass ein Wohnprojekt realisiert wird und diejenigen, die später selbst eine dieser Wohnungen beziehen werden, alle einen Genossenschaftsanteil erwerben und hierdurch selbst die Realisierung finanzieren und dann für die Nutzung (wohnen) monatlich lediglich eine dem Selbstkostenprinzip entsprechende Nutzungsgebühr entrichten. Das ganze Modell ist also nicht auf Rendite, sondern nur auf Selbstkostendeckung ausgelegt (daher keine Probleme mit Gemeinnützigkeit, selbst wenn die gesellschaft nicht ohnehin komplett von Stadtbild Deutschland getrennt wäre...dann gibt es diesbezüglich sowieso keine Probleme). Da es nur auf Selbstkostendeckung ausgelegt ist und somit auch sozialen Zwecken dient, wird es - sofern ich mich richtig entsinne - meist auch noch von Kommunen bezuschusst. Die genauen Details könnte ich nochmal erfragen (habe mir die telefonnummer geben lassen) und mich auch darüber hinaus mit den diesbezüglichen Fragen auseinandersetzen.

    Viele Grüße

  • Hallo,

    ich finde die Idee ebenfalls interessant. Ich habe zwar von Crowdfunding keine Ahnung, aber durch Kontakte zu anderen Altstadtinitiativen und durch Kontakte zu mehreren Ortsverbänden einige Ideen, wo man anfangen könnte. Für qualitativ hochwertige Rekos kann ich auf Anhieb zwei Freiflächen in Hildesheim empfehlen. Für eine Altstadtbebauung im freieren Stil böten sich in Magdeburg viele und in Dresden einige Flächen an. Um hier nur ein paar Ideen zu nennen.

  • Flankierend zu eigenen Projekten können wir auch in einem möglichst frühem Stadium an andere Baugenossenschaften (die zum Glück anders als Investoren ja nicht auf Profitmaximierung aus sind) herantreten und versuchen, diese für eine Gestaltung in unserem Sinne zu gewinnen. Ich denke, dass es hier offene Ohren gibt. Vielleicht reicht eine Vereinbarung, die Architektenkosten zu tragen, aus. Dies wäre finanziell viel leichter zu stemmen und könnte sogar in jedem konkreten Fall ad hoc durch Spendenaufrufe finanziert werden.

    Dasselbe könnten wir natürlich auch bei kommerziellen Bauträgern und Investoren tun, auch wenn ich hier nicht so optimistisch bin, dass es funktionieren könnte. Aber ich denke es wäre einen Versuch wert. V.a. weil sich der Aufwand hierfür deutlich in Grenzen hält. Wir könnten eine Art Flyer/Prospekt gestalten, in dem wir uns selbst vorstellen, darauf hinweisen, dass die Mehrheit der Bevölkerung kunstvolles Bauen wünscht und dann unsere Zusammenarbeit anbieten, z.B. beratend bei der Gestaltung, bei der Vermittlung von Architekturbüros, die historisierend bauen oder evtl. sogar bei der Tragung der Architektenkosten. Jedenfalls beim letztgenannten Aspekt würden wir sie dabei packen worum es ihnen geht, nämlich Geld. Daher sehe ich schon gewisse Erfolgsaussichten.

  • Perlacher, in diese Richtung strecke ich gerade meine Fühler aus. Bezüglich lokaler Genossenschaften kann ich als erstes Feedback sagen, dass die solchen Ideen gar nicht so abgeneigt wären. Verhinderer sind - stärker als manche denken - aber oft ideologische Hemmnisse in den lokalen Stadtplanungsämtern, die den Bauherren oft nur sehr konventionelles, langweiliges Bauen erlauben.