• Kornhaus (früher Nailaer Straße 31 1/2)

    Leleupi, vielleicht kannst Du etwas sagen zu dem Kornhaus im Nordwesten der Stadt, offenbar im Bereich von Neuhof.

    Es hat, jedenfalls noch 1960, ein Kornhaus, Nailaer Straße 31 1/2, gegeben. Das scheint nicht mehr zu existieren. Es ist klar, dass die frühere Verbindung nach Naila über die jetzige Nailaer Straße, ein Stück der Ernst-Reuter-Straße, den östlichen Teil des Quetschenweges, den westlichen Ast der Lutherstraße und die Köditzer Straße verlaufen ist. Die Beseitigung des Bahnüberganges zwischen Luther- und Köditzer Straße und natürlich der Bau der Ernst-Reuter-Straße haben die historische Situation verunklärt.

    Jedenfalls scheint mir das damalige Nailaer Straße 31 1/2 im Bereich von Neuhof zu suchen zu sein. Insbesondere habe ich den Eindruck, dass es sich genau hier befunden hat: https://maps.google.de/?hl=de&ll=50.3…001321&t=h&z=20. Die Namen Kornhausweg und Kornhausacker passen sehr gut dazu.

    Kannst Du dazu etwas sagen?

  • Hallo Zeno. Die Lage müßte stimmen. In meinen Unterlagen habe ich aber leider keine Aufnahmen gefunden.

    Nur folgende Beschreibung (die Dir wahrscheinlich auch vorliegt):
    "1538 erste Anlage. Bestehender Bau des 17./18. Jhd., im oberen Drittel aus neuerer Zeit. Großer Rechteckbau, der bis über halbe Höhe aus Brockenmauerwerk und darüber (über Gurtgesims) aus Ziegelmauer besteht. Walmdach. Langseitig Rundbogentore in Granitrahmung mit Kämpfer- und Schlusssteien. Darüber in der Nordmauer sechs vermauerte Fenster" (aus Gebessler "Bayerische Kunstdenkmale - Stadt und Landkreis Hof" (1960)).

    Ich schau mal, ob ich eine Aufnahme vom Kornhaus auftreiben kann. Dann können wir es zumindest betrauern...

  • Ich habe doch noch etwas gefunden, was ausreichend Informationen über das Schicksal des Kornhauses gibt. Danach ist es erst in unseren Tagen abgebrannt und ein halbes Jahr später abgebrochen worden:
    28.10.1985 Brand ("Kornhaus am Neuhöfer Weiher eingeäschert", http://www.forum.lnv-hof.de/index.php?page=Thread&postID=4723)
    18.03.1986 Abbruch ("Kornhaus am Neuhöfer Weiher abgebrochen", http://www.forum.lnv-hof.de/index.php?page=Thread&postID=4889)

    An seinem einstigen Standort an der Westseite des Neuhöfer Weihers kann kein Zweifel bestehen.

  • Sigmundsgraben 24, Färberhaus, Poststall

    An der Nordseite des Sigmundsgrabens waren diese denkmalgeschützten Gebäude gestanden:
    http://dertodvonhof.myblog.de/dertodvonhof/a…terer-Poststall
    Das östliche (rechte Gebäude) war ein Färberhaus, das westliche ein Poststall.

    In der Denkmalliste ist das Objekt noch enthalten:

    Zitat

    D- 4-64-000-194
    Ehem. Poststall, zweigeschossiges und giebelständiges Mansarddachhaus, Giebel mit Aufzugsöffnung, Fachwerk, 18. Jh.; angebaut ehem. Färberhaus, zweigeschossiges Satteldachhaus, teilweise Fachwerk, 18. Jh.


    Ca. 2009 sind die Gebäude abgebrochen worden. An ihrer Stelle steht jetzt das hier:
    http://www.h2m-architekten.de/projekt/zentra…er-wohnungsbau/

  • Tja, um den Fachkräftemangel zu besiegen, müssen wir jungen Architekten eben etwas Fläche zum Ausprobieren geben!
    (Ironie enthalten)

    Hier wird mal wieder deutlich, dass Denkmalschutz nur ein Stück Papier ist.
    Dem Staat nützten bezahlte Wohnungen und damit Arbeitskräfte mehr als verlassene Gebäude, die bei einem Einsturz ein Verkehrschaos entfachen können. Da kann der kleine Bürger nichts ändern.

  • ^


    ... das sich im Besitz der Stadt Hof befindet. ...
    Man könnte aus diesem alten Gebäude wieder ein Schmuckstück
    machen, wenn man wollte! (...)


    Das war ein wunderschönes Haus mit tollem steilen Giebel. Nach einer Instandsetzung hätte es super aussehen können. Sehr ruinös sieht es auf dem verlinkten Bild nicht aus. Daß es ausgerechnet im Besitz der Stadt war, und diese es verfallen und abreißen ließ, ist ja total beschämend und ein fatales Signal. - Die Stadt sollte eine Vorbildfunktion haben, und sich nicht wie ein dahergelaufener Investor verhalten. - So geht man also mit einem Denkmal um!

    Man war wohl einfach zu geil auf die schöne Lage am Fluss. Das lässt sich viel Kohle einsacken.
    Der Neubau wird bezeichnet als "experimenteller Wohnungsbau". Tja, ich würde sagen, Experiment missglückt.

  • Die Stadt Hof entledigt sich einer grossen Bausünde: Das Gebäude des "Zentralkaufs" mitten in der Stadt wird abgerissen und durch die "Hof-Galerie" ersetzt, welches sich ein luxemburgischer Investor 35 Mio. € kosten lässt. Ob dies nun wirklich Stadtreparatur ist muss jeder für sich selber beantworten.

    Schandfleck mitten in Hof verschwindet

    Ehemaliger Zentralkauf wird bald "Hof Galerie" weichen

    Hof-Galerie: Vom Schandfleck zum Schmuckstück (mit Abbildung)

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Ich wähle einen Pilzvergleich: Vom grünen Knollenblätterpilz zum Fliegenpilz. Also etwas besser, aber immer noch gruselig.

    Herzliche Grüße

    Bilder von mir finden sich auch bei Wikimedia.

  • Der Neubau ist wesentlich schlechter. Aber das Wichtigste kommt noch!

    Damit wir aber überhaupt wissen, wovon wir reden:
    https://www.google.de/maps/@50.31480…=!3m1!1e3?hl=de

    So, und wie wir erfahren, werden außer dem Zentralkauf drei weitere Häuser in der Schillerstraße abgebrochen, als erstes das Haus Schillerstraße 11 (nordwestlich an den Zentralkauf angrenzend, mit Krüppelwalmdach). Das heißt, dass für die neue Hof-Galerie nicht nur der Zentralkauf fällt, sondern weitere Häuser! Das heißt u.a., dass wir auch wieder ein Stück Zusammenlegung von Grundstücken in Richtung Großstrukturen haben.

    Und bei dem Haus Schillerstraße 11, das für die neue "Galerie" verschwindet, handelt es sich um einen Altbau, der wohl noch nicht einmal dem Klassizismus oder dem Biedermeier angehört, sondern noch älter ist! Hier gilt es also, nicht einfach nur nach den Darstellungen in den Medien zu gehen und ihnen damit auf den Leim zu gehen, sondern zu versuchen, die ganze Veränderung zu verstehen und zu beurteilen. Wenn ich hier isoliert geschrieben hätte, dass in Hof ein Gründerzeithaus weg soll und ein Shopping-Center soll da hin, dann wären die Reaktionen in diesem Forum wohl ganz anders ausgefallen. Es ist nicht damit getan, eine reißerische Titelzeile im Stil von "endlich kommt der Schandfleck auf den 60er-Jahren weg" beifallklatschend nachzuplappern, sondern wir sollten auch verstehen, was sich dahinter verbirgt und was die Zeitung vielleicht nicht in den Vordergrund stellt. Ist Euch nicht klar, dass die Befürworter des Neubaus natürlich mit allen Mitteln vermeiden, den Abbruch eines stadtbildprägenden Gebäudes zu erwähnen? Stattdessen wird nur vom Zentralkauf geredet und wir erfahren unablässig, dass der nicht mehr brauchbar ist, und endlich was Brauchbares dort hinkommt... Der Normalmensch soll doch gar nicht mitkriegen, dass so nebenbei noch ein wertvoller Altbau entsorgt wird.

    So wie es ausschaut, handelt es sich bei Schillerstraße 11 um ein hochwertvolles, stadtbildprägendes Haus, das das älteste der Straße, wenn nicht dieses Stadtviertels ist! Vermutlich 18. Jahrhundert oder noch älter!!

    Einmal editiert, zuletzt von Zeno (19. Oktober 2019 um 08:06)

  • Also, architektonisch bin ich nicht Deiner Meinung, "Zeno". Der nun dem Abriss überlassene "Altbau" des Shopping-Centers erinnert an einen fensterlosen Bunker. Da hat der transparente und schwungvolle Neubau schon deutlich mehr an Freundlichkeit und Anziehungskraft zu bieten. Insofern eine Verbesserung.

    Dass allerdings dafür ein echter Altbau geopfert werden soll, ist natürlich inakzeptabel. Hast Du Fotos des Gebäudes? Gibt es keinerlei Widerstand in der Hofer Bürgerschaft?

  • Das ist eine üble Geschichte.

    Bei der Betrachtung von Google Maps, oder auf diesem Bild, sieht man eine großzügige Zufahrt vor dem Zentralkaufhaus. Eine doppelte Straße, gewissermaßen. Man könnte diese Hof Galerie doch sicher bis an die eigentliche Straße heranziehen. So würde man Raum für den Neubau gewinnen und müsste nicht noch Häuser auf der Rückseite vernichten.
    Bei dieser Visualisierung bin ich mir allerdings nicht sicher, ob der Neubau nicht bereits bis an die Straße geplant ist. huh:) Eine etwas weniger üppige Busspur würde reichen. Obwohl bei dem Bild schon ein Bus "unter" dem Gebäude steht.

    Man könnte natürlich auch einfach etwas weniger gigantomanisch planen. Dann wären die Häuser zu erhalten. Aber das ist den Stadtpolitikern und Volksvertretern offenbar egal. Jeder Laden mehr, bedeutet weitere Arbeitsplätze (und die Verödung der Innenstadt).

    Aber in dem obigen Artikel klingt es so, als würde das Haus Schillerstraße 11 nur abgerissen, damit die Baustellenfahrzeuge ungehindert fahren können. Der Platz wird am Ende vielleicht gar nicht bebaut? Das wäre der Hammer.

  • Zwei biedermeierliche Gebäude in der Hofer Theaterstraße 10 & 12 sollen vom neuen Investor saniert werden.

    Zitat

    Die Gebäude befinden sich im Biedermeierviertel, daher können für die Sanierung Mittel aus dem Programm "Stadtumbau West" beantragt werden. Ein Drittel der Kosten könnten förderfähig sein, der Investor darf also auf 625 000 Euro hoffen - davon 500 000 von der Regierung und 125 000 von der Stadt Hof. Der Ausschuss hat nun einstimmig beschlossen, zunächst die städtischen Mittel für die Planung bereitzustellen und die entsprechenden Förderanträge für den Investor zu stellen.


    Hofer Investor will Häuser in der Theaterstraße sanieren

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Ist das Blaue Haus nun ein Denkmal, oder nicht? In folgendem Artikel steht, "Geschütztes Baudenkmal: nein".

    Aber können nicht nur anerkannte Denkmäler auf der Roten Liste landen?

    https://kunsthistoriker.org/verband/rote-l…es-haus-in-hof/

    (...) Außerdem habe ein Berliner Investor mehrfach erklärt, dass er seine Pläne für Wohnungen und Tagespflege auf dem Grundstück an der Saale nur umsetzen könne, wenn das "Blaue Haus" abgerissen wird. (...)

    Das ist ja schon ein Armutszeugnis, wenn ein Investor nicht in der Lage ist, ein historisches Bestandsgebäude in seine Planungen mit einzubeziehen. Keine Phantasie, oder was?

    Wenn es wenigstens gelingt die Fassade zu erhalten, wäre das schon eine gute Sache. Auf das Stadtbild kommt es schließlich an. Zum Erhalt gehört dann aber hoffentlich auch der Turm samt Kuppel an der Ecke.