Bukarest (Galerie)

Stelle die Bilder doch bitte so ein, dass man jedes Bild direkt sehen kann (ist das nicht eine Selbstverständlichkeit?). Dass man erst dahinter kommen muss, wie man die Bilder überhaupt sehen kann, um sie dann umständlich und mühsam zu Gesicht zu bekommen, ist ein Unding sondersgleichen. Ich habe mir die Bilder nicht angeschaut, das ist mir zu mühsam. Also bitte eine Galerie, wie es üblich ist, oder gar keine Galerie!

Es geht nicht darum, ob irgendwas überhaupt geht, sondern darum, wie man seine Beiträge leserfreundlich gestaltet.

Zeno: Also ich weiß echt nicht, wo hier ein Problem sein soll. Ich finde die Darstellung überhaupt nicht umständlich und mühsam und ganz im Gegenteil sehr leserfreundlich.

Novaearion: Danke für die interessanten Bilder

Verstehe auch nicht was Zeno hat. Ist doch super wie Novaearion die Bilder eingestellt hat, man kann schön durchklicken. Gerne mehr davon.

Die Stadt wurde einst das Paris des Ostens genannt und das kann man an vielen Prachtbauten auch noch erahnen. Doch der Barbarismus hielt dort in Form des Sowjetkommunismus Einzug und verschlimmerte sich noch durch das linksfaschistoide System des Nicolae Ceausescu.
In den dreißiger und sogar noch den vierziger Jahren galt die Stadt als Ort der Lebemänner und schönen Frauen, das Erdöl floß noch reichlich und das Land war die Kornkammer Europas.
Man sieht, man kann jeden Ort in relativ kurzer Zeit hässlich und arm machen.

Auf den Bildern hat man tatsächlich völlig gegensätzliche Eindrücke. Die sanierten Prachtbauten sind eine Mischung aus Paris und Prag, während manche angebauten Bunker oder Gassen eher an die Osttürkei erinnern.

Wie wahr Münchner! Innerhalb kürzester Zeit ist dieses Paris des Ostens durch den Sozialismus vergammelt. Was noch übrig ist, das mach das Kraut auch nicht mehr fett - leider. Man braucht aber nicht einmal so weit in den Osten schauen. Auch Dresden hat der Sozialismus seinen abartigen Stempel aufgedrückt. Könnten Partnerstädte sein - das habe ich mir damals gedacht als ich durch Bukarest fuhr...

Man kann wenigstens von Glück sprechen, dass dieses Teufelspack 1989 noch gerade rechtzeitig gestürzt wurde, bevor die Bulldozer die siebenbürgischen Städte und Dörfer plattmachen konnte, wie geplant. Die Sachsen sind trotzdem nach D ausgewandert - auch eine Folge dieses scheiß Kommunismus.

ARTE-Bericht von den unfassbaren Zerstörungen in Bukarest: https://www.arte.tv/de/videos/0847…rest-broeckelt/
Eine Organisation https://de-de.facebook.com/AsociatiaARCEN/ , ähnlich wie Stadtbild D, ist vor Ort aktiv, um die Baudenkmäler zu retten.

Sehr traurig machendes Video! Erinnert mich an Deutschland und teilw. Österreich nach dem 2. Weltkrieg - da gingen die Nachkriegspolitiker und Architekten ähnlich verantwortungslos brutal gegen unsere Baukultur vor.

Zitat von Exilwiener

(...) Erinnert mich an Deutschland und teilw. Österreich nach dem 2. Weltkrieg - (...)

Na ja. Das ist, in gewissem Maße, auch heute noch so. Beispielsweise die Aussage im Film, daß völlig fremde Materialien, wie Stahl und Glas, verwendet und die Architektur, der Charakter eines historischen Viertels komplett ignoriert werden. Passiert in Deutschland doch fast täglich. Das ist dann der spannende Kontrast.

Die Situation in Bukarest ist schon sehr frustrierend. Da hängt es scheinbar allein am Willen der Politik. Aber die Gruppe der Menschen, die ihre Stadt retten möchten, wird ja immer größer. Da besteht also auch noch Anlass zur Hoffnung.

Als ich vor über zehn Jahren in Bukarest war, präsentierte sich die Altstadt in teils erschreckendem Verfall. Scheinbar hat sich seitdem nicht so sehr viel hinsichtlich der Verbesserung der Situation getan. Der Film zeigt zudem nicht bzw. erwähnt es nur kurz, dass das heutige Altstadt-Areal ja nur noch eine recht kleine Fläche im Vergleich zu der Zeit vor den Großabgrissen der Ceausescu-Ära umfasst.

Einerseits bestehen natürlich ähnliche Probleme wie bei uns. Es ist das Problem einer modernistischen Architektur, die ohne Poesie, Ortsspezifität und Einfühlungsvermögen ist. Aber, andererseits, ist die Situation nicht vergleichbar. Hierzulande herrscht zum Glück (noch) nicht ein solches Maß an Korruption. Die Korruption ist natürlich auch eine Folge des Kommunismus, der Armut und Ellenbogen-Mentalität in dem Land. Solche unpassenden Investment-Hochhäuser habe ich z.B. in Albanien auch gesehen.

Als Begleitelement der Korruption kommen die "unklaren" Besitzverhältnisse. Ein Beispiel: Eine Freundin hat eigentlich Anspruch auf Rückübertragung eines in kommunistischer Zeit enteigneten alten Hauses in der Bukarester Innenstadt. Das Gerichtsverfahren aber versandete im Nichts. Das Haus existiert nach Aktenlage offenbar gar nicht. Es ist aber unter der Adresse real zu finden. Meine Freundin vermutete, dass sich das Haus irgendwelche ehemaligen Securitate-Bonzen unter den Nagel gerissen haben, und alle früheren Akten haben sie verschwinden lassen. Das wäre in Deutschland in dieser Form (noch) nicht denkbar.

Einige Aufnahmen aus Bukarest vom Juli 2022. Es finden sich neben historistischen Gebäuden auch viele aus der Zwischenkriegs- und Nachkriegszeit mit Art deco-Elementen oder im Stil der Neuen Sachlichkeit. Der bauliche Zustand im Innenstadt-/Altstadtbereich ist teilweise sehr schlecht. Es gibt aber auch sanierte Areale. Vor allem die Villen- und Außenbezirke jenseits des Zentrums machten auf mich einen besseren Eindruck. Aber, da war ich kaum. Im Vergleich zu anderen EU-Ländern hinkt Rumänien aber offenbar immer noch. Da erscheinen manche hiesige Diskussionen über die Wahl des Fassadenfarbtons, das richtige Straßenpflaster oder das nicht perfekte Deckengemälde als Luxusproblem. Eine Stadt mit vielen Brüchen, aber auch wirklich spannenden Kontrasten. Eine kleine Perle, wenn alles saniert würde.

Nun ein wildes Potpourri an Eindrücken:

Weiter geht´s...

(Areal um den Universitätsplatz; Relativ gut saniert)

(Ruinen in attraktivster Innenstadtlage)

Und weiter...

(Bauarbeiten a la Romania )

(Kontraste... )

Und zwischendrin immer auch mal wundervoll sanierte Schmuckstücke.

Alte Pracht...

(Älteste Kirche. Auch wenn sie äußerlich nicht so alt aussieht.)

(Warum dort die Büste Atatürks steht, vermag ich nicht zu beantworten.)

(Das Gebäude, ich glaube Theater oder Oper, wurde im zweiten Weltkrieg zerstört, nur der Portikus wurde in einen Hotelneubau integriert.)

(Ehemaliges Königsschloss. Heute Nationales Kunstmuseum.)

(Ehemaliges KP-Gebäude gegenüber. Von hier flüchtete der kommunistische Machthaber Ceausescu einst mit dem Hubschrauber vor den Demonstranten, nachdem er feststellen musste, dass das Spiel vorbei war. Es hat ihm nicht viel genutzt.)

Daneben wurde dieses Haus während der Revolution schwer beschädigt. Es wurde nicht wieder rekonstruierend aufgebaut, sondern modernistisch. Womöglich konnten deutsche Denkmalschützer oder Hochschul-Architekturtheoretiker damals ihren Einfluss geltend machen...

.... heute ist es - wer hätte anderes erwartet - Sitz der Architektenvereinigung...

Kommen wir noch einmal auf Ceausescu zurück. Dieser ließ die südliche Altstadt abreißen. 40.000 Einwohner wurden faktisch zwangsumgesiedelt. Heraus kam ein Boulevard mit Neubaublocks, zumeist in einer sehr eigenen Mischung aus Postmoderne und sozialistischem Klassizismus. Zudem wurde das Staatsgebäude Casa Poporului (Haus des Volkes) errichtet, heute als Palatul Parlamentului Sitz des rumänischen Parlaments. Das Gebäude war 1989 noch nicht ganz abgeschlossen, wurde dann aber fertiggestellt. Es ist eines der größten öffentlichen Gebäude der Welt. Im Inneren eine für das arme Land unfassbare Pracht. Wohlgemerkt, hier hat sich kein böser Monarchist, sondern ein toll progressiver Kommunist ein Denkmal setzen wollen.

Zuerst einige Wohn-/Geschäftsblocks (teils schon wieder sanierungsbedürftig)...

...und nun das Parlamentsgebäude.

(Freitreppe, von der herunterschreitend Ceausescu Staatsgäste begrüßen wollte.)

Direkt hinter dem riesigen Parlamentskomplex wird die wohl größte orthodoxe Katedrale gebaut, die Catedrala Mântuirii Neamului Românesc (Kathedrale der Erlösung des rumänischen Volkes). Der Bau ist weit fortgeschritten, aber noch nicht abgeschlossen.

Zuletzt noch ein paar Bilder aus dem Bauernhausmuseum. Es befindet sich in einem Park nahe des Triumphbogens, abseits des Stadtzentrums.

Bonusbild. Vor dem Nationaltheater befindet sich die Stele mit dem Hinweis "Zona libera de Neocomunism" (Neokommunismusfreie Zone). In der BRD nicht denkbar. Da steht der Feind auf der anderen Seite...