• Vergangene Woche wurde erstmalig am Betonbau "geknabbert". Dabei wurde bei der Seite begonnen die in die Saalgasse hineinzeigt.
    Ein schnelles Foto von mir (aufgenommen am 27. Juni)


    Wie zu sehen ist sind die oberen Geschosse bereits entkernt. Deckenverkleidungen etc. sind abgenommen. In die darunterliegenden hatte ich leider keinen Einblick.

    Bilder sind von mir.

  • Danke fuer die anschaubare Dokumentation, Kangaroo! Wenn ich nicht wuesste dass anstelle dieser unschoenen Kiste das "historische" Museum kommt koennte ich mich ueber diesen Abriss freuen.

  • Heute in der FAZ:

    Was mir bisher gar nicht aufgefallen war: Offenbar geht der Altbau in den Neubau über, so sieht es jedenfalls aus, da zwei "alte" Fenster in der Neubaufassade zu stecken scheinen.

  • Seht es doch mal positiv die Moderne versucht unbemerkt zu kapitulieren, der Neubau ist zumindest eine kleine Verbesserung

  • Ein paar aktuelle Bilder des Neubaus. Er ist gefällig. Leider an der falschen Stelle, weil er ja Rekonstruktionen verhindert hat.

    Wir nähern uns von der Saalgasse. Links finden sich mögliche Abrisskandidaten der Zukunft, die Rekonstruktionen ermöglichen könnten.


    Nun die Westseite/Vorderseite, gegenüber des Hauses Wertheym




  • Auch wenn das neue Gebäude durchaus besser als der Vorgänger ist, es ist dafür viel zu hoch und massig. Sein Innenhof liegt deutlich über Straßenniveau und der Erker mit seinen verspiegelten Palast der Republik Scheiben ist einfach hässlich. Insgesamt erschlägt es seine Umgebung. Traurig auch, dass auch hier bewusst die Chance vertan wurde, die Vorkriegsbebauung wieder herzustellen. Insgesamt also wieder eine unbefriedigende Lösung an dieser Stelle, der ich maximal 30-40 Jahre gebe, bis die Bagger wieder kommen werden.

  • Das Museum hätte sich wahrscheinlich kaum in der Vorkriegsbaustruktur unterbringen lassen, was Raumhöhen und -größen, Fluchtwegabmessungen, Haustechnik, Besucherführung etc. betrifft. Für einen Museumsneubau finde ich das Resultat von den Fotos her jedenfalls ganz ansprechend und dem Ort Altstadt Frankfurt auch nicht soo fremd (Fassadenmaterial, Dachneigung und -deckung, Giebelständigkeit). Ob der Zwischenraum funktioniert, wird sich zeigen.

  • Auf den Bildern sieht das auch alles ganz nett aus weil die Bezugspunkte fehlen, aber wenn Du es, vom Römer kommend, live vor Dir siehst, weißt du was ich meine. Einfach eine ganze Nummer zu groß!

    Was die inneren Räumlichkeiten betrifft hast Du aber sicher recht, aldilette.

  • Sein Innenhof liegt deutlich über Straßenniveau ......

    Unter dem Innenhof liegt die gemauerte Hafenanlage aus der Stauferzeit die 2012 gefunden wurde und zur Bauverzögerung beitrug. Zum Schutz des Fundes wurde die Grube wieder aufgefüllt und soll nach Abschluss wohl wieder freigelegt werden. Wann und in welcher Form dies erfolgen ist mir leider nicht bekannt.

  • @aldilette Doch, das Museum hätte sogar sehr gut in die Vorkriegsstruktur gepasst mit sehr guter öffentlicher Präsentationsmöglichkeit über die wieder hergestellte Saalgasse (von der aus man auch in Zukunft fortführend hätte anschließen können). Herr Prof. Rang hatte hierzu einen hervorragenden Wettbewerbsentwurf, der wahrscheinlich genau wegen des historischen Bezugs gleich im Vorfeld aussortiert wurde.
    Denn während er das ganze Museum auf einer Untergeschossebene bzw. sonstige auch absolut barrierefrei mit hervorragenden Bespielmöglichkeiten im alten Saalhof untergebracht und noch die zusätzliche (vermiet- oder auch veräußerbare) Bebauung Saalgasse/Bendergasse mit dem absolut städtebaulich prägenden Haus Landeck funktioniert hätte, musste der jetzt gebaute Wettbewerbssieger die Barrierefreiheit erst im Nachhinein mit viel Mühe nachweisen, weil das schlicht vergessen wurde. Der Sandstein in der Form ist auch ziemlich bemüht (sollte ursprünglich sogar eine für Lederer typische, aber für Frankfurt vollkommen unpassende Ziegelaußenwand werden) und die ganze bauliche Struktur vollkommen atypisch für den Altstadtbereich. Wenn man dorthin kommt, offenbart sich leider exakt der immer befürchtete Eindruck des S-Bahn-Lokschuppens.
    Es ist tatsächlich eine unverzeihliche, verpasste Gelegenheit, städtebaulich und eben auch schon von der Museumsstruktur. Das Konzept von Prof. Rang war wirklich beeindruckend, und das in rekonstruierten Strukturen! Aber damals war man auch noch in der Altstadtdebatte auf einem ganz anderen Stand. Wahrscheinlich kam der Museumsneubau einfach ein paar Jahre zu früh.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert...wenn das Schwert sehr stumpf ist und die Feder sehr spitz!

    -Terry Pratchett

  • An die zu sehende kahle Wand sollten noch Spolien und Reliefs angebracht werden, oder?

    Die Spolien sind angebracht, allerdings in einer "musealen" Anordnung im Erdgeschossbereich, nicht "organisch" in Bezug zum Gebäude.

  • Ok. Kann das noch mit Fotos visualisiert werden

    Ein Beispiel von den Spolien an der Nordseite des Gebäudes hat Kaiserpalast schon im Strang Darmstädter Hof eingestellt.

    Darmstädter Hof

    Auf dem von heimdall verlinkten Bild des Innenhofes, sind am Gebäude links auch die Stellen zu erkennen, an denen Spolien angebracht und insbesondere wie dies präsentieret werden.