• Ab heute zeige ich euch einige schöne Aufnahmen von der kleinen Stadt Oberkirch, die sich in der Ortenau befindet, etwa 12km nordöstlich von Offenburg. Sie hat einen sehr schönen, teilweise idyllischen Ortskern mit vielen fränkischen Fachwerkhäusern, die aber zum größten Teil neuerem Datums sind, da die Stadt im Dreißigjährigen Krieg und später im Pfälzer Erbfolgekrieg fast vollständig zerstört wurde.

    Gehen wir zu allererst in die Apothekergasse zum Gewerbekanal wo unser erstes Fachwerkhaus sthet direkt an dem Gewerbekanal.


    Von der anderen Seite der Brücke sind angepasste aber gut eingefügte Neubauten am Wasser gebaut.


    Wenn man den Gewerbekanal weiter geht kommt man zu dem schönsten Eck Oberkirchs mit den vielen Fachwerkhäusern aus dem 18 und frühen 19 jh-





  • Dieses schöne Eckhaus an der Malergasse hat einen schönen mehreckigen Fenstererker.

    Ein Blick Richtung Gerbergasse:

    Das Haus Bachanlage Nr 1 mit seinen wunderschönen Wetterdächern, die in ganz Mittel/Nordbaden sowie im Unterelsass verbreitet sind.


    Der für mich romantischste Winkel ganz Oberkirchs: der Gewerbekanal beim Verlassen der Altstadt. Es erinnert sehr an Weißenburg oder Colmar im Elsass!

    Das zweite Fachwerkhaus von links ist ein sehr guter Neubau !


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    Der sog. Walachenbrunnen:


  • Nochmal ein Blick auf die "Bachanlage"

    Gehen wir nun in die Gerbergasse:

    Dieses interessante Fachwerkhaus steht an der Ecke Schlossergasse:


    Werfen wir noch einen kurzen Blick in die Schlossergasse

    Und gehen dann in die Gerbergasse


    Die wunderbar bemalten Klappläden haben mir sehr gefallen an diesem Fachwerkhaus.


    Das Nahbarhaus mit weit rausragenden Obergeschoss:


    Doch auch hier wurde in den 70ern mit Eternit verkleidet! Wie schön dieses Haus aussehen würde, wenn man es davon befreien würde!

    Das würde dem Ensemble sicherlich sehr gut tun!

    Das meiner Meinung nach schönste Gerberhaus in Oberkirch mit Erdgeschoss aus der Renaissancezeit.




    Das Nachbarhaus an der Stadtmauer



  • Quote from Fachwerkliebhaber

    Doch auch hier wurde in den 70ern mit Eternit verkleidet! Wie schön dieses Haus aussehen würde, wenn man es davon befreien würde!


    Da gibt es ein ganz krasses Beispiel aus meinem Wohnort. - Ein Haus, das sich zwei Familien teilen. Es war immer komplett eingepackt. Nun wurde die rechte Hälfte der hässlichen Verkleidung entfernt. Der ästhetische Gewinn ist sagenhaft. Ich mache morgen mal ein Bild davon.

  • Weiter gehts über die Löwengasse...

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    ... in die Hauptstraße die aber zur Zeit eine reine Baustelle ist!

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    Ein Blick in die Thomaslohgasse, die ich später noch ausführlicher zeige!

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    Dieses farbenfrohe Ensemble mit Greifen-Apotheke und Brunnen macht auch einen sehr schönen Eindruck.

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    Gegenüber, dieses Haus mit dem Renaissancetorbogen, der die großen Stadtbrände im 17 Jh. überlebt hat.

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    Wieder auf der linken Straßenseite, diese historistische Fachwerkhaus! Das Giebelfeld erinnert mich an alte Fachwerkgehöfte im schweizerischen Thurgau.
    Im Hintergrund, der neobarocke Kirchturm von St. Cyriak.

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    Ein paar Häuser weiter dieses Ensemble auch teilweise historistisch ergänzt!

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    Auf der anderen Seite wieder, das Gasthaus zur Sonne.

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    Noch ein paar Meter weiter Richtung Renchtal, dieses schöne barocke Palais

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    Mit dem sehr interessanten Balkon, der von Delphinen getragen wird!

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    Gegenüber das sehr malerische Gasthaus "Obere Linde".

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  • Quote from Fachwerkliebhaber

    Doch auch hier wurde in den 70ern mit Eternit verkleidet! Wie schön dieses Haus aussehen würde, wenn man es davon befreien würde!

    Quote from Neußer

    Da gibt es ein ganz krasses Beispiel aus meinem Wohnort. - Ein Haus, das sich zwei Familien teilen. Es war immer komplett eingepackt. Nun wurde die rechte Hälfte der hässlichen Verkleidung entfernt. Der ästhetische Gewinn ist sagenhaft. Ich mache morgen mal ein Bild davon.


    So, hier kommen die Bilder. Die haben zwar nichts mit der Galerie zu tun, aber wenn ich sie schon erwähne,...

    An dem Haus komme ich nicht sehr oft vorbei. Heute musste ich dann feststellen, daß man diese fiese graue Verkleidung an der linken Haushälfte wohl ebenfalls entfernt hat. Leider wurde die Verkleidung jedoch sofort durch eine Wärmedämmung ersetzt. Die alten Leute, die dort wohnen, haben sich bestimmt dazu "beraten" lassen.

    Die zwei Photos habe ich voll gegen die Sonne gemacht. Aber ich hatte keine Lust, deswegen später wiederzukommen. Man erkennt trotzdem alles.

    Die freigelegte rechte Hälfte ist doch deutlich ansehnlicher. Trotz Gegenlicht.

  • @Neußer natürlich ist die rechte Hälfte viel ansehnlicher, aber so ist leider der Zeitgeist im Moment in Deutschland . Dieser Dämmwahn nutzt ja nur den Dämmplattenfirmen was, weil die dadurch viel Geld verdienen. Zudem ist es bewiesen, dass nach 50 Jahren die Dämmung wieder asugtauscht werden muss, weil die bis dahin nicht hält!

  • Schauen wir uns den Gasthof genauer an: laut Dehio hieß er vorher "Neuensteiner" Hof, der Steinbau wurde 1619 errichtet und im 17/18 Jh. umgebaut!

    Ein traumhaftes Anwesen!












    Warum die schweizer Fahne hier gehisst wird, weiß ich auch nicht huh:)

    Gehen wir nun zurück an der historistischen Kirche vorbei


    Die Häuser der Hauptstraße von der Hinterseite.

    ä


  • Vielen Dank! In den letzten Jahren hat sich in der Altstadt einiges getan – unter anderem wurde die Hauptstraße zur Fußgängerzone umgestaltet. Das Ganze sieht jetzt wirklich schöner aus, auch wenn ein, zwei Bäume mehr nicht geschadet hätten.

    Bachanlange und Gerbergasse

    Schlossergasse

    Apothekergasse

    Hauptstraße (neue Fußgängerzone)

    Für mich die beiden schönsten Fachwerkhäuser Oberkirchs: Hotel Obere Linde Oberkirch

    Schräg gegenüber des Hotels „Obere Linde“ stehen diese absolut furchtbaren Neubauten – wobei „neu“ ja auch nicht mehr ganz zutrifft. Der Flachdachbau ist die "Mediathek" Oberkirchs.

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    Wäre mal wieder einen Beitrag auf Fb oder Instagram wert. Architektur damals und heute, von Angesicht zu Angesicht. Was für eine Niederlage der Gegenwart.

    In dubio pro reko

    Der größte Feind der Ideologie ist die Realität

  • Du kannst die beiden gerne für Facebook nutzen. Ich weiß jetz gerade nicht, wer von euch den Account üblicherweise betreut.

    Oberkirch ist eine wunderschöne Stadt, doch wie so oft fehlt es an Laufkundschaft. Mehr Touristen würden auch mehr Umsatz bringen. Dabei gibt es hier viel zu sehen – zahlreiche Feste und Veranstaltungen bereichern das Stadtleben. Besonders schön sind die Fastnacht und das Erdbeerfest. Wenn ihr mal hier seit nehmt euch Zeit 😉

  • rebus_photography_0245.jpg

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    [...] Was für eine Niederlage der Gegenwart.

    Ich habe natürlich keine Umfrage gemacht und es ist erst recht nicht repräsentativ, aber ihr könnt mir glauben, ich habe schon einige Leute kennengelernt, die solche modernen Bauten bevorzugen und bspw. mit Fachwerk überhaupt nichts anfangen können, dieses wurde als altmodisch empfunden. Es ging dabei auch nicht um gelungene Gebäude der Moderne (z.B. Wahrzeichen), sondern wirklich um solch belanglose Architektur wie man sie überall findet. Die Diskussion endete dann meist abrupt, wir haben gemerkt, dass wir mit unserem jeweiligen Architekturgeschmack nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen und die Meinung respektiert. Über Geschmack lässt sich eben nicht "streiten", verwundert darüber, was andere Leute als schön empfinden, bin ich dennoch jedes Mal.

    "Seine Welt zeige der Künstler - die niemals war noch jemals sein wird“

    - Hermann Bahr (Inschrift des Ateliergebäudes der Darmstädter Künstlerkolonie)

  • Ja die gibt es natürlich, aber früher waren Gebäude Ausdruck der Identität einer Region. Hier im Süden eben unter anderem Fachwerkbauten, Ziegeldächer, typische Fensterläden – all das erzählte eine Geschichte und machte Orte unverwechselbar. Heute hingegen regiert ein gesichtsloser, globalisierter Stil, der sich allein an Effizienz und Kostenoptimierung orientiert. Dass moderne Architektur nicht zwangsläufig kalt und beliebig sein muss, beweisen zahlreiche gelungene Beispiele weltweit – aber leider nicht diese Gebäude.

    Es ist kein Naturgesetz, dass moderne Architektur jeden regionalen Bezug aufgeben muss. Im Gegenteil: Ein kluger Entwurf kann zeitgemäße Materialien und Bauweisen mit ortstypischen Elementen verbinden.

    Die Diskussion um Geschmack mag subjektiv sein, aber Stadtbild und Baukultur sind mehr als persönliche Vorlieben – sie prägen unser Lebensumfeld. Ich bin der Meinung das moderne Architektur gerne innovativ sein darf, aber sie sollte sich nicht völlig von ihrer Umgebung entfremden. Diese weiße Betonklotz ist einfach ein Fremdkörper.