Salem - Schloss (Galerie)

  • Heute Schloss Salem genannt, war diese Anlage vor der Säkularisation ein sehr bedeutendes Zisterzienser-Kloster gewesen.
    Durch die Säkularisation fiel das Kloster ans Haus Baden. Die nachfolgenden Bilder mögen eine Vorstellung von der Größe
    und Bedeutung der Anlage zu geben:


    Das barocke Torhaus:



    Die gotische Kirche:







  • Die meisten der Gebäude sind prachtvolle Barockbauwerke:



    Der ehemalige Pferdestall des Klosters:


    Der Pferdestall gleicht viel mehr einem barocken Festsaal, denn einem Stall:


    Auf dem Gelände des Klosters steht dieses Denkmal für den Prinzen Wilhelm von Baden. Er war als einziger der deutschen Fürsten im Feldzug 1870/71 verletzt worden.


    Nun endlich ein Blick in die einstige Klosterkirche. Im Gegsatz zu dem Kirchengebäude in strenger Zisterziensergotik stammt die Innenausstattung aus dem Klassizismus:


    Einmal editiert, zuletzt von Villa1895 (1. Juli 2016 um 21:29)

  • Hallo Treverer, hallo Niederländer,

    zur Innenausstattung: Noch einmal vor der gewaltsamen Auflösung nahm Salem einen glanzvollen Aufschwung unter Abt Anselm II. Schwab aus Füssen (1746-1778). Er leitete die klassizistische Alabasterausstattung des Münsters ein (1774-1784). Vgl. Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Band VI Baden-Würrtemberg, Herausgeber Prof. Dr. Max Miller, Direktor des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, 1965.

    Mea culpa. Ich hätte nicht den Sammelbegriff Klassizismus, sondern ich hätte den Begriff Frühklassizismus verwenden sollen. Selbstverständlich handelte es sich bei den Alabasteraltären um Werke des Frühklassizismus, welcher von Frankreich zu uns herüber kam. Dort wurde er gout crec (also griechischer Geschmack) genannt. Der Frühklassizismus ist schmuckfreudig und sehr viel leichter, oft auch verspielter, als der spätere, oft sehr wuchtige Klassizismus zur Zeit der Regierung Napoleons. Es gab Übergänge vom Rokoko zum Frühklassizismus, welche man, vor allem bei Möbeln, in Frankreich "transition" nennt.

    In Deutschland bezeichnete man den Frühklassizismus früher oft auch als Zopfstil, weil als Zierde oft Lorbeerzöpfe in Form von Girlanden verwendet wurden. Auch nannte man in Deutschlannd den Frühklassizismus mitunter wie in Frankreich Stil Louis Seize, also nach dem französichen König Ludwig XVI., unter dessen Regierung dieser Stil seinen Siegeszug angetreten hatte. In der ehemaligen Klosterkirche von Salem sind bei der Innenausstattung bei Reliefs oder durch Statuen und Putten noch gewisse Anklänge oder Nachklänge des Rokoko erkennbar vorhanden. Da hat unser lieber Niederländer mit seinen Äußerungen völlig recht, ebenso dass es sich um Werke des Frühklassizismus Ludwig XVI. handelt. Insgesamt, bei Betrachtung aller Merkmale, stellt die Innenausstattung der ehemaligen Klosterkirche Salem jedoch zweifelsfrei ein Werk des Frühklassizismus dar. Leider finde ich die Fotos der vielen Seitenaltäre nicht mehr, die das alles sehr anschaulich verdeutlicht hätten.

    5 Mal editiert, zuletzt von Villa1895 (1. Juli 2016 um 22:53)