Der Badeort Jūrmala (zu Deutsch: "Rigaer Strand") befindet sich auf einer rund 30 km langen und teilweise nur 100 m breiten Landzunge zwischen der Lielupe/Kurländischen Aa und dem Rigaer Meerbusen/Ostsee. Wie an einer Perlenkette reihen sich die vielen kleinen Seebäder aneinander, besonders zu erwähnen sind Pumpuri, Dubulti, Majori, Dzintari und Bulduri.
Alles begann im Jahr 1838, als Zar Nikolaus I. den Bau einer ersten Badeanstalt bewilligte. In den folgenden Jahrzehnten nutzen immer mehr Mitglieder der deutschbaltischen Oberschicht sowie des russichen Adels den Ort zur Erholung. Nachdem 1877 auch die Bahnstrecke nach Riga errichtet wurde, entstand eine regelrechte Bauwut. Aus dieser Zeit sind noch 4000 Gebäude erhalten, 414 davon stehen unter Denkmalschutz.
Damals wie heute ist der Zug das ideale Mittel, um Jurmala von Riga aus zu erreichen. Spottbiliger Fahrpreis (1,40€) inklusive.
Am Bahnhof Dubulti angekommen, fällt als erstes die ev.-luth. Kirche von 1909 auf.
von Dezidor (Eigenes Werk (own photo)) [CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons
Direkt am Strand liegt diese Ruine, vermutlich ein ehemaliges Sanatorium, weitergehende Informationen habe ich aber leider nicht.
Der architektonische Höhepunkt dieses kleinen Ausflugs ist wohl das alte Kurbad von 1916. Einst konnte man dort in geheiztem Meerwasser baden. Bei meinem Besuch stand es noch zum Verkauf. Ob sich das mittlerweile geändert hat?
Das alte Kurhaus von Majori.
Interessante Villa in Dzintari.
Typischer Neubau in Dzintari. Ein Einheimischer erklärte uns, dass vor allem reiche Bürger aus dem östlichen Nachbarland dort investieren, denn ab einer Summe von X Mio. € gibt's als "Lohn" ein unbefristetes Schengen-Visum. Dass diesem Treiben vor allem viele alte Jugendstil-(Holz)villen geopfert werden ist für die lokale Politik nur zweitrangig.
Das war's dann auch schon mir. Vulgow, übernehmen Sie