Berlin - Kurfürstendamm

  • Auch wenn ich den Kudamm "schon immer" kenne ist mir nie aufgefallen, dass das Haus auf dem ersten Bild in Beitrag 175 sonen kleinen Giebel hat.

    Das 50er-Jahre-Haus an der Gabelung Grolmann-/Uhlandstraße gehört neben dem Kempinski zu meinen Favoriten, was zu den alten Neubauten gehört.

  • Wir erreichen die südliche Einmündung der Meinekestraße in den Kudamm, hier der Eckbau Südwest

    Und dann die prächtig erhaltene Nordseite, dabei haben wir die Gedächtniskirche schon fast erreicht, heißt auch hier gibt es noch einiges Historisches!

    Blick an der Nordseite nach Osten zum modernen Querriegel am Kranzler

    Die Südseite ist natürlich nix!


    Und dann eine weitere Westberliner Nachkriegsikone, das Kranzler


    Bristol, Kranzler, Zoopalast, Bikini, ich denke, das sind die Bauten, die eine herausgehobene Stellung in der Betrachtung der westberliner Geschichte einnehmen. Ich habe es bereits gesagt, ich würde diese vier Bauten als Stellvertreter ihrer Zeit bewahren, vieles andere kann aber weg.

    APH - am Puls der Zeit

  • Dann gibt es eine Hiobsbotschaft, gerade die wichtige Südostecke zur Joachimsthalerstraße wurde mit diesem Koloss bebaut. Meiner Meinung nach eine Fehlentscheidung, weil viel zu massig, zu dunkel und zu wenig differenziert. Gerade aus dieser schönen, runden Ecksituation hätte man viel mehr machen können und müssen.

    Weiter geht es an der Nordseite, mit dem Kranzler, dem neuen Hochhaus am Breitscheidplatz und dem historischen, wenn auch verstümmelten Eckbau an der Joachimsthalerstraße (Nordost)

    Auch der Bau hinter dem Eckgebäude ist erhalten

    Hier nochmal die Südseite mit dem Bau an der Südostecke links und der schon sehr viel ansehnlicheren Eckbau Südwest rechts.

    Und dass die völlig missratene Hochhauslösung beim Blick in die Joachimsthalerstraße Richtung Süden

    Der Karstadt, der soweit ich weiß ja umgebaut oder abgerissen werden sollte, steht noch immer in alter Form.

    Und dann die Baustelle an der Kudamm-Nordseite
    Sanierung des Altbaus

    Und der erfolgte Abriss der beiden Nachbarn, der ja nicht unumstritten war

    Als Abschluss für heute der schöne Altbau auf der Kudamm Südseite neben dem Karstadt

    APH - am Puls der Zeit

  • Schauen wir kurz zum letzten historischen Eckbau am Breitscheidplatz

    Und den Bau daneben

    Es geht zum modernen Teil der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, der gerade saniert wird

    Das Waldorf-Astoria

    Man sieht es den Bildern langsam an, es ist früher Abend


    Zoopalast und meiner Meinung nach ein Abrisskandidat dahinter

    Und dann das Bikini, man hat es extrem schön wiederhergerichtet. Ich war damals für den Abriss, bin aber sehr froh, dass man es erhalten und so authentisch saniert hat

    APH - am Puls der Zeit

  • Hm, was ist jetzt am Bikini so viel besser, als an den "Neubauten" am Anfang der Tour? Dass es alleine steht und nicht zwischen Altbauten? Ich finde manch anderen zuvor gezeigten Bau dieser Zeit durchaus eleganter, als das Bikini.

  • Das Europa-Center. Ich weiß, einige hängen dran, ich finde es fürchterlich und extrem verbaut

    Brunnen vor dem Europa-Center

    Kurzer Blick hinein, wer weiß wie lange es noch so aussieht

    Bikini-Hotel

    Und dann kämpfte sich die Sonne kurz vor ihrem Untergang nochmal durch

    Mit diesen Bildern endet die Galerie vom Adenauer-Platz den Kudamm entlang bis zum Breitscheidplatz. Auch wenn ich noch einiges auf Lager gehabt hätte, war dies bis auf weiteres meine letzte Galerie. Ich denke, es ist an der Zeit, dass andere jetzt auch mal ran dürfen und es nicht zu viele Galerien von mir hier werden.
    Für die monatelange bzw. jahrelange Treue so vieler im APH möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Es hat immer viel Freude gemacht, für euch Bilder hochzuladen und meistens haben sie ja auch ein Publikum gefunden. Ganz aus der Welt bin ich aber ja nicht. Bis dahin macht's gut :):)

    APH - am Puls der Zeit

  • @Wissen.de

    Vielen Dank nochmal für die schöne Galerie. Ich stimme dir größtenteils zu, der Ku`damm hat noch viel vorhandene Substanz und nur viele Eckbauten aus den 60`er und 70`er Jahren wirken störend bzw. verursachen die Brüche im Erscheinungsbild. Man könnte den Boulevard vermutlich mit dem Abriss von nur einem Dutzend Bausünden fast wieder in einen perfekten Zustand versetzen.
    Am Meisten stört sicher der Verhau rund um die KWK und das Europa-Center. Den Koloss an der Joachimsthaler Straße auf Bild 183 empfinde ich dagegen nicht so schlimm wie die langweiligen Hochhausriegel an den vorherigen Straßenecken, denn dieser Koloss wirkt doch irgendwie weltstädtisch und gefällt durch seine runden Formen.

    Zumindest hat man jetzt als Nicht-Berliner doch einen besseren Eindruck vom Erscheinungsbild dieser weltbekanten Straße. Im Vergleich zu anderen bekannten Einkaufsboulevards auf dieser Welt ist der Kurfürstendamm aber immer noch eine der Top-Adressen. Am meisten entäuscht war ich wohl von der weltberühmten Einkaufstraße Hongkongs, der Nathan Road, die über weite Strecken schäbig wirkt, viele Billigläden aufweist und nur aus vergammelten Hochhauskomplexen besteht.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • @ Der Münchner

    Ich muss auch sagen, dass ich vom Kurfürstendamm in der Summe sehr positiv überrascht war, nicht von der aktuellen Erscheinung, aber vom Potential, denn:

    1. Es ist weit mehr erhalten, wie auch ich es dachte, ich würde sagen so 50 bis 60 Prozent gibt es auf dem Abschnitt Adenauerplatz bis Breitscheidplatz noch.

    2. Was man auf den Bidlern nicht sieht, ist das "Hinterland". Besonders im nördlichen Bereich des Kudamm ist fast alles erhalten, würde so auf 80 bis 85 Prozent tippen, im Süden sieht es etwas schlechter aus, weil gerade die Bundesallee und die Lietzenburger Straße ordentlich Lücken in den Bestand geschlagen haben, aber hier liegt trotzdem so viel Potential.

    3. Ich hatte es bereits angesprochen, Straßen wie der Kudamm stehen und fallen mit den Eckbauten, gerade die gründerzeitlichen Prachtstraßen sind ja immer auf die Eckbauten hin konzipiert. Gerade dass eben diese so oft fehlen und durch teils furchtbare Kleinhochhäuser ersetzt wurde, führt dazu, dass der subjektive Eindruck vom Kudamm deutlich schlechter ist, als er in Wahrheit ist.

    4. Man müsste eigentlich jetzt seitens der Stadt einen strategischen Plan erarbeiten, wie der Kudamm in Zukunft entwickelt werden soll. Ich denke auch, dass eine Reko der Eckbauten eher Wunschdenken ist, aber man sollte schon überlegen, wie es hier an so vielen exponierten Lagen in der Zukunft weiter gehen soll, denn wie man auf den Bildern sieht, steuern viele Bauten der 60-er und 70-er Jahre ihrem Ende entgegen. Das heißt, man müsste jetzt überlegen, welchen Charakter der Kudamm in Zukunft haben soll, damit man dies, wenn sukzessive einzelne Bauten fallen, man nicht jedesmal neu und nur für den jeweiligen Ort denkt, sondern dass es ein einheitliches Konzept gibt, um die Prachtstraße wieder nach vorne zu bringen. Das wäre vielleicht eine weitere Idee für StadtbildBerlin!

    Als Fazit kann man aber sagen, dass es kaum eine Ecke in Berlin mit mehr Potential gibt, weil hier mit relativ bescheidenen Mitteln ein optisch sehr beeeindruckender Effekt erzielt werden kann. Nur leider traue ich diese Weitsicht in der Berliner Stadtpolitik aktuell niemandem zu. Es bräuchte Vision, Mut und Durchsetzungsstärke. Nichts davon ist in Berlin aktuell vorhanden. Leider!

    APH - am Puls der Zeit

  • Man müsste eigentlich jetzt seitens der Stadt einen strategischen Plan erarbeiten, wie der Kudamm in Zukunft entwickelt werden soll. Ich denke auch, dass eine Reko der Eckbauten eher Wunschdenken ist, aber man sollte schon überlegen, wie es hier an so vielen exponierten Lagen in der Zukunft weiter gehen soll

    Genau das ist der Punkt. In deutschen Städten gibt es fast nie einen Masterplan für die weitere Stadtentwicklung. Für den Ku`damm wäre vielleicht die aus Dresden, Frankfurt und Potsdam erfolgreich praktizierte Vorgehensweise aus einer kleinen Auswahl an Leitbauten/Rekos und angepasster Architektur sinnvoll.
    Auf die Kollegen von Stadtbild Deutschland Berlin wird viel (Überzeugungs-)Arbeit zukommen. Sie werden unser aller Unterstützung bruchen können.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Jetzt ist es mir wieder eingefallen, woran mich das Bild von der Monstertorte an der Südostecke der Joachimsthaler erinnerte. Den Schwerbelastungskörper in Tempelhof. Allerdings ist der sehr viel kleiner.

  • Beim Europacenter finde ich lediglich den Turm erhaltenswert. Der Mercedesstern ist eben einfach ein signifikantes Merkmal der City West. Alles unten rum kann weg. Vor allem die Rückseite entlang der Budapester ist eine Katastrophe. Nicht mal (aber auch) unbedingt die Fassaden, aber dieses ganze verschachtelte Hin und Her ist doch einfach mal total chaotisch! Das Innere ist einfach düster und es gibt heutzutage absolut keinen Grund mehr reinzugehen, bis auf die Wasseruhr. Selbst der ganz hübsche Lotus-Brunnen wurde entfernt!

    Neben dem Turm finde ich jedoch im Inneren die Wasseruhr, die einfach eine interessante Sache ist, diese recht repräsentativen und ungewöhnlichen Kandelaber erhaltenswert und noch draußen den Obelisken mit seinem abendlichen Lichtspielen und den Wasserklops, der in seiner Gestaltung auch eher ungewöhnlich und vom "Konzept" vielseitig ist. Außerdem ist es einfach im Sommer ein Treffpunkt. Mit etwas Überlegen könnte man das alles auch in deinen Neubau einbeziehen. Die Leuchtreklamen geben dem Platz auch etwas Times Square-"Spirit".

    Das Saturn wird vielen hier sicher nicht zusagen, am Tauentzien ist bis aufs Kadewe und ein weiteres (entstucktes) Gebäude (beide eher weiter weg) eh nichts historisches mehr, sodass es eigentlich nicht stört und von der Gestaltung eigentlich auch ganz interessant ist.

  • Alhambra Haus ist fast fertig Ku‘damm 68
    Und wirklich recht gut gelungen der Moderne Aufbsu wird aber anscheinend nicht sooo doll
    Alhambra Kurfürstendamm 68

  • Naja, dass war zu erwarten. Dennoch bin ich wahnsinnig glücklich darüber, dass die Fassade rekonstruiert wurde. Die Fassade vom Aufbau ist ja noch nicht fertig, man sieht ja nur die Dämmung.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Habe es mir gestern auch angeschaut. Kanns kaum erwarten. Wenigstens scheint man oben nicht mit einer Glasfassade zu rechnen.

  • Ku’damm Alhambra
    Wie erwartet wird der Aufbau am Alhambra Ku’damm 68 verglast und zwar auf das hässlichste. Die Scheiben decken sowohl Wand als auch die Fenster komplett ab. Hätte man sie freigelassen wäre es schon deutlich besser.

  • Naja, ist ja nun auch nicht wirklich überraschend. Zum Glück muss man sehr weit hochgucken und zumindest im Frühling und Sommer verdecken die Platanen den Aufbau. Und wie man jetzt schon sieht, reflektiert der Himmel im Glas. Vielleicht fällt es also gar nicht mal sooo sehr auf.

  • Man bedenke, es hätte auch die ganze Fassade so sein können, wie der obere Teil. Eine komplette Rekonstruktion wäre freilich am schönsten gewesen, aber in Berlin lernt man ja in dieser Hinsicht Bescheidenheit. Deshalb freue ich mich darüber und ich finde, es verbessert das Erscheinungsbild des Ku´damms an dieser Stelle merklich.

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Ich finde in diesem Beispiel durch die klare Trennung des Altbaus mit seiner Attika und den zurückgesetzten oberen Teil, dass sich das durchaus recht angenehm ergänzen kann. Von den Visualisierungen her kann man da ja einen eher zurückhaltenden, komplett gläsern-metallischen Aufbau erwarten - für einen Platz wäre das so nichts, in einer geschäftigen Straße wie dem KuDamm geht es.

    Und die Reko der Alhambra-Fassade ist doch genial! Sowas passiert in Berlin mittlerweile fast beiläufig, das ist doch ein fantastisches Zeichen für unser Anliegen. Vielleicht steht doch noch eine ähnliche Entwicklung wie in Leipzig zu erwarten, mit Fassadenrekonstruktionen an jeder Ecke! :thumbup:

  • Ein moderner Aufbau wäre leider so oder so gekommen, ohne diesen wäre in keine Fassadenreko investiert worden. Ein schlichter, spiegelnder Glasvorhang ist hier noch die bestmögliche, unauffälligste, moderne Lösung.