• German architects doing German architects things: So wie das fürchterliche neue Landratsamt in Tuttlingen.


    Zitat

    Der Neubau mit seiner tragenden, streng gerasterten Fassade aus Betonwerksteinen ist im Westen von Tuttlingen situiert. Die Architekten antworten auf den nach ihren Aussagen eher verspielten Bestand von Günter Herrmann Architekten mit entschiedener Zurückhaltung. Ihr Volumen über rechteckigem Grundriss markiert eine Ecke des Blocks, so dass zwischen den beiden Gebäudeteilen ein öffentlicher Platz entsteht. Der wird von einer rostig-erdigen Skulptur des Künstlers Jörg Bach namens „Begegnungen“ dominiert, die sich dort schon seit 2002 befindet. Die helle Fassade der Erweiterung, die in ihrer Farbigkeit an das Stammhaus anknüpft, schafft in diesem Sinne einen Rahmen für die Kunst.

    Begegnungen vor Beton - Landratsamt in Tuttlingen von Beer Bembé Dellinge

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Das ist außen 1960er-Jahre-Retro, innen 1970er-Jahre-Retro. Würde mir nicht mitgeteilt werden, dass das ein Neubau sei, müsste ich von der Sanierung eines Bestandsgebäudes ausgehen. Es gibt schlimmeres als dieses sachliche Gebäude, das aber natürlich eine egalitär-sozialistische Ästhetik vermittelt. Jedenfalls aber sollen solche Architekten nicht mehr die Worte "modern" oder "fortschrittlich" in den Mund nehmen, denn das sind teils 60, teils sogar 100 Jahre alte Konzepte, die nur reproduziert werden.

  • Vorhänge und Rollos braucht er ja meistens nicht, weil er sich ja fast immer nur angezogen in der Wohnung aufhält. Und kaum hat er es gesagt, sieht man die Badewanne. Erst will er das alte erdgeschossige Haus mit dem steilem Dach erhalten, und dann kommt das absolute Gegenteil. "Beweglich bleiben und Neues wagen". Na, dann soll er doch den Rest seines Lebens ständig rauf- und runtersteigen. Aber er hat ja einen Aufzug. Einen Aufzug im Einfamilienhaus! Aber eines fehlt dem Bauherrn ganz gewaltig: Verantwortung für das Stadtbild und seine Nachbarn. Grauenhaft, dieses Haus.

    Seine philosophischen Sprüche ("Beweglich bleiben und Neues wagen") muten wie eine Ausrede an, wie etwas, was er sich selbst einredet, als ob er in seinem Innersten ganz genau weiß, dass dieses Haus voll daneben ist und er diese Bausünde niemandem gegenüber rechtfertigen kann.

  • Einfach grauenhaft und natürlich in nichtssagendem Grau. Wirkt alles in Allem kalt und depressiv. Warum wird so etwas genehmigt? Der Altbau war so schön!