Wohnen im Altbau - Umfrage

  • Wohnt ihr in einem Altbau oder Neubau? 51

    Das Ergebnis ist nur für Teilnehmer sichtbar.

    Hallo liebe Foristen,

    schon seit langer Zeit habe ich mir Gedanken darüber gemacht, ob das Leben in einem historischen Gebäude die Menschen eher dafür sensibilisiert, sich für den Erhalt dieser Häuser einzusetzen oder ob es gerade andersherum der Fall ist: dass diejenigen (wie ich) die in Nachkriegsgebäuden groß geworden sind gerade wegen dem Mangel an Altbauten sich umso mehr dafür interessieren und engagieren? Besteht also zwischen dem Alter des Wohnhauses und dem Interesse an der ästhetischen historischen Baukunst ein Zusammenhang? Ihr seid alle herzlichst eingeladen an dieser Umfrage teilzunehmen die denke ich auch im Interesse unseres Vereins ist! Vielen Dank fürs Mitmachen!

    Euer Fachwerkliebhaber :)

  • Leben z. Zt. noch in einem modernen Einfamilienhaus. Wenn in zwei Jahren abbezahlt - Tendenz zurück in die Goslarer Altstadt, wo wir vorher in einem Gründerzeitler gewohnt haben (mit Blick auf die Goslarer Bergwiesen und dem Rauschen der Abzucht vorm Wohnzimmerfenster - hach, war das herrlich.....).

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Bauphysikalisch und in punkto Klima und Behaglichkeit ist das gruenderzeithaus jedem Neubau "haushoch" ueberlegen. ich wohne derzeit notgedrungen in einem Neubau, aber als Wunschtraumhaus kommt nur ein Altbau in frage. Vorfreude ist bekanntlich die schoenste Freude. Ein Neubau entspricht fuer mich definitiv nicht meiner Vorstellung einer artgerechten Haltung ;)

  • Es lebt sich sehr gut in unserem Gründerzeithaus (erbaut 1895), das ich ja hier bereits wegen der Rekonstruktion der Dachvorsprünge und der Schwebegiebel unter Ost Brandenburg Döbern vorgestellt hatte. Das Haus hat uns nach wie vor im Griff, aber wir sind dabei den angestauten Reparaturaufwand nach und nach zu beheben. Es ist so etwas wie eine Lebensaufgabe, aber es macht Freude zu sehen, dass es voran geht. Übrigens sind unsere Außenmauern im EG 57 cm stark und haben zwischen den Klinkern und dem Backsteinmauerwerk noch ein "Luftpolster". Sowohl die Wohnfläche von ca. 250 m², als auch die Höhe der Räume (im EG 3,80 m und im OG 3,20 m) vermitteln ein Wohngefühl, das man bei Neubauten kaum finden dürfte. Stuck, Füllungs- und Flügeltüren, einige mit Bleiverglasung versehene Buntglasfenster, ein prachtvoller Kachelofen, eine Veranda tragen mit dazu bei. Da ich ein Leben lang gesammelt habe, sind die Zimmer auch mit schönen, alten Möbeln ausgestattet. Hinzu kommt dann noch ein fast schon zu großer Garten.

    5 Mal editiert, zuletzt von Villa1895 (6. April 2016 um 15:22)

  • Neubau (2001) auf altem Keller aus dem 19. Jahrhundert. Das Haus ist schon toll, aber leider wärmegedämmt. Da muss ich schon viel lüften, damit es keinen Schimmel in den Ecken gibt.

    Davor habe ich im Dachgeschoss eines Hauses Baujahr 1900 (in Krefeld) gewohnt. Das war super gemütlich und das Haus hatte richtig Charakter. Die Wohnung wurde uns aber zu klein (Nachwuchs). Deshalb der Umzug.

  • währrend meiner Studentenzeit in München habe ich (in einem hässlichen Neubau wohnend) nach und nach eine Fotodatenbank mit allen Altbauten im gesamten Westend/Schwanthalerhöhe angefertigt. Einige der Bilder hatte ich auch ab und an hier gepostet. Erst dadurch ist eigentlich meine liebe zu dieser speziellen Bauepoche entstanden. Als dann der Umzug ins damals noch sehr billige Berlin anstand war von vorneherein klar dass es diesmal ein Altbau sein muss. Am liebsten mit allen Details. Stuck, Parkett, Flügeltüren usw. Vor 12 Jahren kein Problem.

    Wie sehr mich der Abriss eines Gebäudes berühren kann habe ich übrigens auch erst durch dieses Forum erfahren... damals als der abriss der Friedrich-Eber Straße 81 (das Märchenhaus) hier ausführlich thematisiert wurde.

    Am Ufer der Sonne wo die wesen vom sehen träumen ist in Echtzeit überall Nacht

  • Meine Interesse am Erhalt von Gebäuden und der Liebe zur Archtiktur im allgemeinen kommt wohl von meiner Umgebung, in der ich aufgewachsen bin. Schon als kleiner Pimpf erstaunten mich die Gebäude in Görlitz. Bei uns in der Familie erinnert sich man immer wieder gerne, sehr belustigt, daran, wie ich immer, wenn wir auf dem Weg zu Verwandten die Uferstraße entlang fuhren, begeistert zu meiner Mutter sagte: "Mama guck mal, da ist die Peterskirsche."

    Sensibilisiert wurde ich (wir) dann erst, als Renaissance, Barock und Gründerzeit aus dem Alltag verschwanden und einer Neubauumgebung wichen.

    Im Grunde war mein Werdegang fast der entgegengesetzte wie der von snitch: Gründerzeitler (um 1900) -> "Designer"-Neubau (1993) -> Mehrfamilienhaus Neubau, mit Klinkeroptik und Satteldach immerhin (1999)

    Langfristig ist aber natürlich ein Rückzug nach Görlitz geplant, diesmal aber eher in die Altstadt in Richtung Kränzelstraße.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Ich wohne in einem 1880er Bauträgerprojekt mit ähnlichen Villen in Potsdam, mit Innenausbau nach Schinkels Handbuch für Handwerker und vielen Umbauten danach plus schönem Garten, samt alter Möblierung.
    Es ist herrlich unperfekt und vieles ziemlich schief aber so ist das Leben ja meistens auch. Neubauten sind hässlich und Beton irwie unnatürlich zum wohnen und nicht nachhaltig. Würde nie tauschen, Schade das die Rekos alle Betonkerne haben.

  • Ich wohne aktuell in einem Renditeneubau, Baujahr 2010, nicht schön aber praktisch und von innen ganz nett. Es ist damals so gekommen, weil wir dringend in München eine Wohnung benötigt haben und daher nicht so viele Objekte besichtigen konnten... und sind dann 5 Jahre dort wohnen geblieben, als überall um uns herum die Mieten anstiegen.

    Ab Juni ziehen wir wieder in eine westfälische Kleinstadt, leider auch wieder in eine Neubauwohnung (Baujahr 2014), allerdings optisch ansprechender gestaltet. Wir haben zwar auch Altbauwohnungen besichtigt, aber die, die uns gefallen hat, haben wir nicht bekommen und mittlerweile habe ich auch gewisse Ansprüche bzgl. Sanierungsgrad und Ausstattung - was die Auswahl wiederum einschränkt.

    Während meines Studiums in Dortmund habe ich 2 Jahre in einem Studentenwohnheim aus den 1960ern gewohnt und 3 Jahre in einem Altbau aus den 1920ern (Althoffblock) - was vom Haus her das schönste war, in dem ich je gewohnt habe. Der Vollständigkeit halber: Aufgewachsen bin ich in einem Einfamilienhaus von 1931, das meine Eltern stetig modernisiert haben und mittlerweile unsichtbar wärmegedämmt, mit modernster Haustechnik und Solarthermie ausgerüstet ist, ohne Details wie die alte Treppe oder die gegliederte Fassade zu verlieren.

    Mein langfristiger Wunsch ist ein großes Einfamilienhaus aus den 1920er bis 1950er Jahres, das ich behutsam sanieren möchte (moderne Haustechnik, neue Bäder, unsichtbare Wärmedämmung) oder alternativ eine kleiner Industriebau aus der Vorkriegszeit - letztere sind aber insbesondere im ländlichen Westfalen recht selten.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Klasse Idee. Ich wohne aktuell in einem 3 Parteien Arbeiter Haus im Dachgeschoss mit nochmal Riesigen Dachboden darüber,das wehrend des 1WK errichtet wurde es ist bescheiden ausgestaltet aber,fügt sich toll in die Umgebung, wie eig alle Gebäude aus dieser Zeit.Es hat nur wenig Deckor der das Gebäude aber betont ein umlaufendes Sandstein Gesims zwischen Eg. und 1.OG, große Fenster bänke und holz Verleidung unter dem dach um es zu Betonen, das Dach ist ein großes Krüppelwalmdach mit Biberschwänzen gedeckt, um fürs ganze Haus zu wirken.Es hat Holz Fenster und keine Plastik Krüppel als Fenster. Der einzige Kritik punkt den Ich zu äusern habe ist die, Renovierung in den 70. wo man meinte, die Kassetten Türen entfernen zu müssen und das Eichen Holz Treppen Haus mit grauen!! Ich betone grauen Pvc Boden ausgelegt hat. bei den Türen habe Ich Ersatz auf dem Dachboden gefunden, da hab Ich gestrahlt wie ein Honig Kuchen Pferd und hab erst mal alle Türen gewechselt das ist auch das was Ich an Altbau liebe die Überraschung, die man finden kann, wäre einen in einem 0815 neu bau von heut im Leben nicht passiert. Die Türen hat man zum Glück nicht weggeworfen. Wie das wohl heute passiert wehre ich, fand auch eine Bewohner post auf dem Dachboden aus den 50ern und ne Menge staub. :lachen: P.S coole Ideen Booni entspricht auch meinen Vorstellungen für die Zukunft nur in RLP.

    3 Mal editiert, zuletzt von Maxitown (9. Juni 2017 um 08:03)