Ostpreußen in alten Bildern und Filmen

  • Allenstein. Saal im Hauptgeschoß der ehemaligen bischoflichen Burg. Um die Wende von 15. zum 16. Jahrhundert.

    Bei dem Gewölbe handelt es sich offenbar um ein sog. "sächsisches Zellengewölbe". Hätte nicht gedacht, dass solches noch so weit im Osten errichtet wurde.


    Lochstädt bei Fischhausen (Ostpreußen). Küche der Ordensburg. Erbaut seit 1270.

    Einmal editiert, zuletzt von Villa1895 (25. März 2016 um 20:01)

  • Zitat von villa

    Bei dem Gewölbe handelt es sich offenbar um ein sog. "sächsisches Zellengewölbe". Hätte nicht gedacht, dass solches noch so weit im Osten errichtet wurde.

    Und wie! Eines der Hauptländer der Zellengewölbe. Drüber hab ich einen eigenen Strang erstellt:
    Arnold von Westfalen und der Meißner Stil

    Ostpreußen wird hier nicht ausführlich behandelt, da ich drüber einfach zu wenig weiß. Aber es kommt natürlich vor.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Indes zuunrecht, denn es Ist alles andere als ein ZG.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das ist eine der schönsten virtuellen Rekonstruktionen, die ich je gesehen habe! Das rekonstruierte Schloss wird bereits mit ein wenig Patina dargestellt, inklusive den Dachziegeln. Der Park mit den bodennahen Nebelschleier tut sein Übriges dazu. Ganz imposant übrigens die massiven Kamine, die teilweise schräg über mehrere Räume verlaufen und bis heute nicht eingestürzt sind; zu sehen ab etwa 00:40.

    Im folgenden Video desselben Urhebers sieht man sehr viele Detailaufnahmen von aussen als auch von innen! Der Erhaltungsgrad der Ruine und der Wandoberflächen ist etwa mit den Schössern von Dresden und Zerbst zu vergelichen:

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  • Leider wahr, die Ruine von Schloss Schlodien ist weg. (Auch ein Jammer, wenn man bedenkt, dass das Schloss erst 1986 abgebrannt ist und nicht etwa 1945). Hier ein Bild des entstehenden Neubaues:

    http://www.elblag.net/img/artykuly/3….jpg?1528281855

    Selber Blick früher:

    http://images41.fotosik.pl/200/a63b27a00aaffc99.jpg

    Prima Bilderserie der Ruine (auf Seite 2 auch Bilder vom Neubau):

    http://eksploratorzy.com.pl/viewtopic.php?t=3380&p=33214

    So soll das neue Schloss aussehen:

    https://decorum.pl/portfolio/pala…istow-odbudowa/

  • Danke für deine Ergänzungen. Ich konnte wirklich nichts anderes über den Schlossneubau finden... nicht mal auf Google Maps fand ich die Anlage.

    Ich bin da eben eher der Anhänger von "in Schönheit sterben lassen" als dass ich das Grundstück im Grünen (wohl Grünzone und keine Bauzone) einem Unternehmer gönne. Das Schloss ist nun weg und hin und es soll auch fortan wegbleiben.

  • ja, da wäre mir ein Verlust der originalen Schlossruine mit anschliessender Renaturierung lieber.

    Leider ist es der Wunsch vieler (Neu)-reicher, irgendwo in der Grünzone, wo sonst niemand bauen kann, Grund und Privateigentum zu besitzen. Dies ist aber nur Gutbetuchten auf irgendwelchen halblegalen Wegen möglich, indem sie Zückerchen bieten. Das Zückerchen war "ich räume euch den geschützten(?) Schandfleck weg, ihr belässt das Grundstück in der Bauzone, und ich biete euch ein Wellneshotel". Das stinkt doch...

    Wenn ich die Schlossruine mit dem Schloss Zerbst vergleiche, dann hat dieser Unternehmer zu seinem persönlichen Vorteil Kulturbarbarei betrieben, indem er die wiederherstellbaren Überreste jetzt ganz geschlissen hat. Der Förderverein Schloss Zerbst zeigt, dass es auch anders geht, auch ohne Millionäre. Dafür bekommen wir jetzt ein "Welnesshotel", das dort niemand braucht.

    Die Schlossruine war auch mit dem Kurpländer Palais in Dresden vergleichbar, das seine Wiederauferstehung erleben durfte...

  • Wenn das Hotel tatsächlich "niemand braucht" , dann wird es pleitegehen. Wenn es ein Hotel ist, ist es per Definitionen nicht "Grund und Privateigentum" irgendwelcher "Neureicher" . Deine Prioritäten sind völlig verquer - in erster Linie scheint es dir in bester klassenkämpferischer Manier darum zu gehen, dass die pöhsen Kapitalisten nichts kriegen, und erst dann darum, ob ein altes Gebäude renoviert oder rekonstruiert wird. Ich für meinen Teil habe von solchen Klassenkämpfern genug...

    Natürlich wäre es schöner gewesen, die Ruine wäre wiederaufgebaut worden. Aber seit 1986 hat sich offensichtlich nichts getan und hätte sich auch weiterhin nichts getan. Da ist mir eine Wiederherstellung der äußeren Hülle allemal lieber...

  • @ UrPotsdamer

    Ich bin kein Klassenkämpfer; als selbständiger Architekt kannst Du Dir vorstellen, auf welche Seite ich zu setzen bin. Und ob "ob ein altes Gebäude renoviert oder rekonstruiert" wird - da liegen Welten dazwischen.

  • Das war hier aber nicht die Alternative, die zur Debatte stand. Faktisch galt: entweder mehr oder weniger stilvolles Dahingammeln oder Abbruch und Neubau - womit immerhin die äußere Hülle wieder existiert. Und die Alternative, die Du selbst postuliertest, war "Verlust der originalen Schlossruine mit anschliessender Renaturierung" - lieber "als dass ich das Grundstück im Grünen (wohl Grünzone und keine Bauzone) einem Unternehmer gönne".
    Mit Verlaub, das ist Klassenkampf.

  • Anbei ein paar Fotos vom Wiederaufbau von Schloss Schlodien:

    https://www.picruby.com/media/Bmy9Md7g2yx

    und noch weitere Fotos von November 2018:

    http://www.gladysze.pl/galeria/2018.html

    Ziemlich beeindruckend! Auf den bestehenden Kellern wurde wieder neu aufgemauert und der Bauplan ist auch vielversprechend. Sicher, ein Miteinbeziehen der Bestandsmauern wäre zu schön gewesen, aber vermutlich waren die bereits nimmermehr zu retten gewesen.

    Jetzt, wo Schlodien wiederaufersteht würde ich mir auch jemanden für Schlobitten wünschen, der dieses Kleoinod wachküsst.

    Einmal editiert, zuletzt von Exilwiener (2. Dezember 2018 um 20:36)

  • Jetzt, wo sich rausstellt, dass es kein böser kapitalistischer Unternehmer war, sondern ein engagierter Privatmann, der - noch dazu mit Unterstützung und Fürsprache der ehemaligen Eigentümerfamilie - das Haus weitgehend originalgetreu - im Äußeren wie im Inneren - wiederaufbaut... Vielleicht möchte @Riegel jetzt ein klein wenig zurückrudern? Oder steht er immer noch zu seinen Worten?