Stuttgart - Häuserfriedhof Birkenkopf / Trümmerberg

  • Mit 511 Höhe ist der Birkenkopf der höchste Punkt im inneren Stadtgebiet Stuttgarts und liegt südlich des Stadtbezirks Botnang.
    Über 1,5 Millionen Kubikmeter Trümmerschutt aus dem 2.Weltkrieg ließen den Berg im Zeitraum von 1953-57 um 40 Meter auf seine jetzige Höhe anwachsen.
    Auf dem Gipfel sind noch viele Fassadenfragmente zerstörter Gebäude zu sehen. Im Volksmund heißt der Trümmerberg auch Monte Scherbelino.
    Das hölzerne Gipfelkreuz von 1953 wurde 2003 durch ein Stahlkreuz ersetzt. Sonntags finden um 8Uhr früh bei jeder Witterung Frühandachten der evangelischen Kirchengemeinde statt, beginnend am Ostersonntag, endend Anfang September.

    Es mag auch an der abendlichen Dämmerung und am von Wolken behangenen Himmel gelegen haben, dass die Bergkuppe mit ihrer Anlage von gehäuften Fassadenresten einen fast unwirtlichen Eindruck auf mich machte. Ein trauriger, trostloser Ort mag man indes denken beim direkten Anblick dieses Häuserfriedhofs und des heutigen Stuttgarts, welches sich im Hintergrund der Kessellage auftut. Berücksichtigt man die Trümmermenge, stehen diese zufälligen Relikte nur exemplarisch für den enormen Verlust an historischen Gebäuden - nicht zu vergessen die Menschen, die in ihnen lebten.

    Mit diesem Album möchte ich Euch einen Eindruck von diesem Ort geben:

    stadtbild-deutschland.org/forum/gallery/index.php?album/802/

    Eigenes Bildmaterial

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    http://www.archicultura.ch

    3 Mal editiert, zuletzt von zeitlos (22. März 2016 um 11:44)

  • Als ich 1976 nach Stuttgart gezogen war, entdeckte ich auch kurz danach den Birkenkopf. Damals waren noch viele ganz wunderschöne, behauene Steine aus Gründerzeitgebäuden dort zu sehen, mit Festons, Löwenköpfen, Kapitelle usw. Leider musste ich im Laufe der Jahre feststellen, dass nach und nach die schönsten Steine "verschwunden", also wohl nachts gestohlen worden sind. Viele andere prachtvolle Steinmetzarbeiten wurden aus Agression oder Zerstörungswut von Vandalen leider Gottes bis zur Unkenntlichkeit malträtiert bzw. abgeschlagen, so dass diese danach kaum mehr zu erkennen waren. Freilich bietet der Birkenkopf bei schönem Wetter immer noch eine sehr schöne Aussicht, an der man sich nach wie vor erfreuen kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Villa1895 (23. März 2016 um 00:47)