Dresden - Postplatz

  • Mir gefällt der zweite gezeigte Entwurf am besten. Er besitzt durch das offenere "Dachgeschoss" eine gewisse Großzügigkeit. Ich bin mir aber fast sicher, dass die Dresdner treffsicher den schlechteren, gedrungenen Entwurf auswählen werden.

    So oder so, dann ist das Areal endlich fertig gebaut. Alles ist endlich fertig geklotzt. Das Elend hat ein Ende gefunden.

  • So, ich war ne Weile nicht hier, bin jetzt grade mal 10 sec. hier und muss mich schon wieder nur ärgern.

    Ganz ehrlich: Ich bin nicht gegen so etwas. In Ordnung. M...-hm. Sieht sogar interessant aus. (Was übrigens weder "gut" noch "schön" heisst). ABER......

    Nicht alles was in New York City oder Kuala Lumpur oder Perth/Australien sinnvoll ist, ist sinnvoll als Teil eines Wiederaufbauprojekts in einer schwer kriegszerstörten Barockstadt, Ihr verbildeten tauben und blinden und Nichts fühlenden völlig empathielosen Architekten.

    Warum begreifen die das einfach nicht? Seit den 60er Jahren nichts dazugelernt.

    Ich möchte manchmal nur noch laut brüllen oder mit Megaphon parlieren, nicht weil ich "gerne" brüllte sondern weil ich aus Erfahrung befürchten muss, dass die Knerers und Pfaus und Kulkas und wie die bornierten alten weissen Männer alle heissen, schwerhörig sind und bei normaler Lautstärke nichts mitkriegen was die Menschen eigentlich sagen und denken.

    Doch, mein Ernst: Das Gebäude ist nicht schlecht, aber dieser Postplatz ist unpassend und einer weltberühmtem Barockstadt unwürdig. Gebäude OK, aber dieser Platz NEIN. Das ist KEIN Widerspruch, und ich habe es gerade hinreichend erklärt. (Wobei diese Ecke ja fast noch eine der besseren ist). Dresden ist nicht Kuala Lumpur oder Los Angeles, aber die Herren "Baukünstler" etc. haben Schwierigkeiten in allem, was nicht Narzistisch-Egozentrisch ist sondern mit "begreifen" zu tun hat.

    Mit "Baukunst" hat dieser Platz sicher nichts zu tun.....

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Kann mal bitte jemand schnell einen Eimer bringen!???

    Ich hätt Einen, da ist aber schon reichlich Mageninhalt von mir drin.

    Generell empfinde ich moderne Architektur als viel zu technich. Ausgerichtet auf eine von der Natur entfremde Zukunftvision, die den Mensch im Austausch mit seiner Umgebung von siener natürlichen herkunft in eine maschienen- oder sogar digitalen Welt drängt.

    Unemotional und Berechnet sind die Fasaden. Kunstlos und Nüchtern.

    Organsche und lebendige Formensprache scheint ein absolutes Tabu zu sein. Obwohl doch gerade die architektonische Kunst darin liegen sollte, in einem fließenen Übergang den praktischen Prinzip mit der Natur zu verbinden.

  • Sehr verwechselbare Architektur.Wenigstens ein paar Schrägdächer mit Gaubenfenster auf einigen Gebäuden hätten dem Platz die architektonische Monotonie und Sachlichkeit etwas genommen.Auf diesem Platz fühlt man sich jedenfalls nicht im "schönen" DD,und das alles noch mitten im Stadtzentrum am Zwinger.:kopfschuetteln:

  • Es könnte eine Misschung geben von Funktionalismus und Historismus: Moderne Bauten aber versehen mit Steildächer und vielen Details.

    Alles ist Schwarz (Formen monotonie/Modernismus) oder Weiss (Formen & Detailreichtum/Historismus).

    Die Architekten beherrschen leider nur Bauhaus-Modernismus! Das Andere wird von ihnen abgelehnt.

    Die Flachdächer sind reiner Armut: es könnte (sehe Patschke) so viel besser und impossanter augen........

  • Klassiker:

    Das stimmt so nicht. Du kannst doch die Architektur hier nicht nur den Architekten zuschreiben. Wenn die Politik & Verwaltung hier explizit einen historisierenden Neubau gewollt hätten, wäre auch ein solcher entstanden. Der Architekt formt i.d.R. das, was der Bauherr + rahmenbildende Vorstellungen der Politik fordern (Ausnahmen gibt es natürlich immer, siehe "Stararchitekten").

    Bspw. haben OLIV Architekten (Entwurf 1) auch folgenden Neubau entworfen: https://media-cdn.sueddeutsche.de/image/sz.1.513…&cropRatios=2:3 (erst Gremien haben ihn wieder reduziert).

  • Wenn die Politik & Verwaltung hier explizit einen historisierenden Neubau gewollt hätten, wäre auch ein solcher entstanden.

    Aber klar doch. Passiert in Dresden allenthalben....... :kopfschuetteln:

    Also ich finde die Reaktionen der Leute jhier im Forum den beiden Entwürfen gegenüber nicht fir.

    Mehr war nicht zu erwarten und ich finde die beiden Entwürfe eigentlich ganz gut und auch passend für den Postplatz.

    Der erste gefällt mir dabei wesentlich besser als er zweite.

    Den unsäglichen, viel zu großklotzigen Städtebau von Axel Schultes von 1996 (?) - OMG ist das lange her (ich sehe gerade, er lebt sogar noch) - , den man nicht mehr abändern wollte, haben die beiden Architekturbüros, die jetzt hier planten, nicht zu verantworten.

    Bitte fair bleiben!

  • Ja Mandorin, der Architekt entwirft nur das,was der Bauherr wünscht.Letzendlich liegt es am Bauherren/Auftraggeber wie er das Gebäude oder mehrere Gebäude haben will und danach richtet sich eben der Architekt.Für den Postplatz in moderner Form sucht man sich nun nicht ein Architekturbüro mit Schwerpunkt für Traditionelle Architektur aus.Da beauftragt man Architekten für Moderne.

  • Der Postplatz vor 1945 war aber doch auch nicht Teil der barocken Altstadt... Und wenn jemand "Das schöne Dresden" sagt, denkt keiner an den Postplatz vor 1945. Jedenfalls nicht der Durchschnittsbürger, der sich weniger intensiv als die geschätzten Mitforisten mit der Materie beschäftigt hat...

  • Resurrectus:

    Kann deine augenrollende Antwort nicht einordnen. Der Konjunktiv in meiner Aussage ist doch deutlich genug. Wenn... dann... Ist aber halt nicht und deshalb kann man den Architekten der konkreten Entwürfe nicht anlasten, nur Bauhaus zu können, wie Klassiker das getan hat.

    Für den Postplatz in moderner Form sucht man sich nun nicht ein Architekturbüro mit Schwerpunkt für Traditionelle Architektur aus. Da beauftragt man Architekten für Moderne.

    Eben. Weil es die städtebauliche Leitidee des Postplatzes war und ist, hier ein modernes Areal zu schaffen. Die wurde damals politisch abgesegnet und bildet den Rahmen für alle einzelnen Neubauten an diesem Platz. Ein historisierender Wettbewerbsbeitrag hätte da nun kaum eine Chance. So schlecht ist der zweite Entwurf jetzt nicht für ein modernes Gebäude, finde ich. Die Gesamtkonzeption des Platzes dagegen finde ich ebenso äußerst fragwürdig.

  • Meines Erachtens nach würde an der Stelle auch ein Patzschke-Bau den Kohl nicht mehr fett machen. Aber das Entscheidende, was dem Platz fehlt, ist eine gewisse städtebauliche Dichte. Er ist einfach zu großformatig und könnte durchaus noch nachverdichtet/verkleinert werden.

  • Resurrectus:

    Im Profil siehst du, dass ich nicht in Dresden wohne. Tut aber auch nichts zur Sache, da es in meinem Beitrag ja eben gerade NICHT um die tatsächlichen Vorlieben der Dresdner und Dresdner Politiker / Beamten ging, sondern um die von Klassiker kritisierten Architekten, die aber sehr wohl, wie mit dem Querverweis versucht zu zeigen, auch anders können, wären historisierende Bauwerke gefordert. Kurz: Mein Subjekt sind die am Wettbewerb teilnehmenden Architekten, nicht die Dresdner Bürger oder Politiker oder irgendwelche Stimmungen. Wenn hier also jemand zu kritisieren wäre, dann doch in erster Linie diejenigen, die die hier vorliegende Rahmenplanung am Postplatz zu verantworten und damit ein eher tristes, wenig reizvolles, modernes Korsett um Schauspielhaus & Co. geschaffen haben (völlig klar, dass in den Beiträten, Gremien etc. vermutlich eine Menge Architekten sitzen, die die modernistischen Bauweisen lobpreisen und manche auch eher ihren Beruf an den Nagel hängen, bevor sie ein historisierendes Gebäude entwerfen würden ^^).

  • Nachdem ich den Artikel nun lesen konnte hier noch einmal mit korrekter Beschreibung.

    Erster Platz (zwei Entwürfe):

    69kawavir7cojx09m0luadqcfsumzjqq.jpg

    Bildnachweis: Oliv Architekten in: Sächsische Zeitung

    n34gowsphcwfrhc41skzged0l0rawosy.jpg

    Bildnachweis: Büro Henning Larsen in: Sächsische Zeitung

    Zweiter Platz:

    idapgnn23kggjrtqgq0hxvcds0dzjz6y.jpg

    Bildnachweis: Ochs Schmidhuber Architekten in: Sächsische Zeitung

    Dritter Platz:

    3wdhf70fdm5o2mtm0th9vqs1grug2uf8.jpg

    Bildnachweis: Peter Kulka Architekten in: Sächsische Zeitung

    Interessierte Bürger können ihren Eindruck unter der E-Mail-Adresse werkstattverfahren@postplatz.info schildern.

    Dann mal frisch ans Werk mit den zahlreichen Eindrucksbekundungen!

  • Ach neee? Das ist Kulka? Mit barocken Okuli???

    Der Mann wird wohl sentimental auf seine letzten Tage....?

    Wie gesagt: Der erste Entwurf ist es für mich!!

    Hoffentlich wird es nicht die langweilige Zweitausfertigung

  • So sehr die „Moderne“ sich auch noch so bemüht und man sieht irgendwo an diesen Entwürfen, dass die Architekten sich mit dem Genius Loci versuchten auseinanderzusetzen, sie schafft es irgendwie nie und nirgendwo einen stimmigen Platz mit Aufenthaltsqualität zu schaffen.

    Wie urbaner Platz geht und funktioniert, das sieht man am unmittelbar benachbarten Neumarkt, der quasi fast zeitgleich bebaut wurde.

    Der Unterschied: Man erkennt am Neumarkt, dass hier mit sehr viel LIEBE gebaut wurde und die Bauherren regelrecht eine Freude beim Bauen hatten! Auch eine gewisse KLEINTEILIGKEIT und Häuser mit „menschlicher“ MASZSTAEBLICHKEIT sowie TRADITIONELLER ARCHITEKTUR bilden die Zutaten! Der Koch also kann noch so gut sein, wenn ihm einfach die falschen oder geschmacklosen Zutaten zur Verfügung stehen, dann kann ihm einfach nichts gelingen, so sehr er sich auch noch so bemüht! ?