• Solange nur meine Bilder benutzt werden, habe ich natürlich kein Problem damit. Allerdings müssen wir - du kennst die Problematik - bei Fremdmaterial höllisch aufpassen. Deshalb habe ich leicht ironisch verbrämt den Finger gehoben.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Das Bild stammt vom User Bilderbuch, ist das dritte von oben unter der Rubrik "Nebel des Grauens" :)
    Ich bin mir natürlich darüber im klaren, dass ich keine Fremdbilder benutzen darf, um diese zu verändern, aber da das Bild von einem User stammt, dachte ich mir, das das sicher kein Problem ist. Auch wenn meine Aktion eine völlig zweckfreie und fruchtlose sein wird, das Flachdach ist nunmal da und wird bestimmt in den nächsten Jahren nicht mehr verändert, sehe ich das ganze eher als Denkanstoß.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Heute gibt es wieder neue Bilder vom sogenannten Zwinger-Forum.


    Blick auf den Riegel.


    Auf dem Postplatz ist "Weihnachtsmarkt". Bis zum vorigen Jahr stand hier immer das Winter-Dorf, das uns die Vorweihnachtszeit mit seiner heimeligen Apres-Ski-Atmosphäre versüßte.


    Der Riegelkopf


    Hier treffen die Riegel entlang der Freiberger- und Schweriner Straße aufeinander.


    Der Fassadenübergang zum Hof wirkt irgendwie eigenartig.

    Bilder sind von mir.

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  • Die Bauarbeiten in der Schweriner Straße ruhen zur Zeit.


    Riegelkopf am Eingang zur Schweriner Straße.


    Flügel entlang der Schweriner Straße.


    Gesamtansicht von den Zwinger-Anlagen aus.

    Bilder sind von mir.

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  • Bei aller z.T. berechtigten Kritik: Es handelt sich zweifellos um den bisher besten Neubau am Postplatz. Wenn man sich auf dem letzten Bild anschaut, wie das einfallende Sonnenlicht auf den nach innen geneigten Fassadenflächen für ein wechselhaftes Licht- und Schattenspiel sorgt, dann ist das im Vergleich zum Wilsdruffer Kubus oder der Altmarkt-Galerie doch ein deutlicher gestalterischer Schritt nach vorn.

  • Dem kann ich mich im wesentlichen anschließen. Auch wenn die Visualisierung von Pfälzer Bub zeigt, welche Verbesserung alleine durch eine Änderung des Dachs zu erreichen wäre, so finde ich, dass das von TourDresden genannte Gebäude speziell in der Nahsicht durchaus seinen Reiz hat. Von daher ist es durchaus besser als vieles was sonst gebaut wird, aber natürlich noch nicht das, was ich mir als Freund traditioneller Architektur lieber wünschen würde.

  • Ihr sprecht mir aus dem Herzen!
    Man darf halt auch nicht vergessen, dass Dresden eine vergleichsweise strukturschwache Stadt ist, in der die Renditen nicht gerade hoch sein dürften. Allein das schmälert das Baubudget und lässt naturgemäß nur einen geringen baukünstlerischen Spielraum. In Anbetracht dieser Tatsache sowie aufgrund der allgemeinen Tendenzen im Bauwesen, bin auch ich mit dem Gebäude recht zufrieden.
    Was mir daneben vor allem gefällt, sind die deutlichen Anleihen an der Architektur des großen aber leider vergessenen Dresdner Stadtbaurates Paul Wolf. Die Fassadengliederung könnte durchaus auch von ihm stammen. Der große Unterschied liegt meiner Meinung nach aber in der mangelnden Baukörpermodellierung des sogenannten Zwinger-Forums, die den Bau doch recht hart erscheinen lässt. Hier sind wir aber wieder bei der eingangs erwähnten finanziellen Problematik.

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  • Dresden als strukturschwach zu bezeichnen ist schon etwas vermessen bilderbuch. Strukturschwach im Vergleich zu wem? Ich denke Dresden darf sich nicht beschweren, es läuft doch gut.

    Zum Gebäude kann ich immer noch nicht so viel sagen. Ich bin mir nicht schlüssig, was ich davon halten soll. Mir wirkt es zu grobschlächtig und zu voluminös, auf der anderen Seite sag ich mir, es hätte auch schlimmer kommen können. Alles in allem eher ein Allerwelts-Entwurf und nichts besonderes.

  • Dem kann man wohl zustimmen

    Im potenten München oder Frankfurt wird auch nicht besser gebaut. Ein paar Luxusghettos für Reiche wie die Lenbachgärten in denen sich wohl die meisten hier nicht mal ein wohnklo mit Essnische leisten könnten, das gilt zumindest für mich, kann man nicht als Maßstab heranziehen. Darüber hinaus finde ich gerade die unaufgeregte Architektur im Dresdner Stadtzentrum nicht mal so schlecht. Experimente in Glas und Stahl oder á la Gehry würden der Stadt noch weniger zu Gesicht stehen. Ich bleibe dabei, dass das Hauptproblem die Flachdächer sind. Strukturierte Dachzonen würden das Zwingerforum sogar den Wilsdruffer Kubus enorm aufwerten, sogar Staffeldächer.

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  • Mit den finanziellen Möglichkeiten scheint die Bautätigkeit relativ wenig zu tun haben, denn Sindelfingen war viele Jahre lang die reichste Stadt Europas und sieht einfach schrecklich aus (während in [lexicon='Leipzig'][/lexicon], Berlin, aber auch Wismar, Stralsund usw. immer wieder tolle neue Entwürfe entstehen).

    Daher: Eine etwas höhere Erwartung hätte ich an Bauten in Sichtweite des Zwinger dann doch...

  • Nun, verglichen mit Städten wie Duisburg, Bochum, Hannover oder gar [lexicon='Leipzig'][/lexicon] ist Dresden tatsächlich strukturschwach. Wenn wir also die Landesregierung sowie die Masse an Bildungseinrichtungen nicht hätten, würde es in Dresden sehr düster aussehen.

    Aber ihr habt natürlich recht wenn ihr einwendet, dass die wirtschaftliche Potenz in keiner direkten Analogie zur architektonischen Qualität steht. Allerdings ist die zu erwartende Rendite aus einer Immobilie in Dresden geringer als etwa in München, Hamburg oder Berlin. Das schmälert das Baubudget und lässt weniger große architektonische Sprünge zu. Da das aber wie immer sehr theoretisch ist, darf man diesen Faktor gegenüber den anderen Rahmenbedingungen natürlich nicht überbewerten.

    @ Webmaster

    Der Zwinger stand ja schon vor dem Postplatz in dieser Gegend und wurde spätestens seit der im letzten Drittel des 19. Jahrhunders einsetzenden Rehabilitierung des Barocks durchaus wieder geschätzt. Trotzdem bemüßigte man sich keines sonderlichen Respekts und schuf, wenn überhaupt, nur durchschnittliche Bauten.
    Geutebrücks Postamt wurde mit der Zeit mehr und mehr verstümmelt. Zopfs Nachfolgebau an der Ecke war ein überladenes Monstrum. Und Lossows und Kühnes gewaltige Refomstilbauten waren gegenüber dem grazilen Zwinger auch nicht gerade der große Wurf.

    Das Qualitätsniveau ließ also auch schon früher sehr zu wünschen übrig.

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  • Aufgrund großer Umstrukturierungsmaßnahmen in der Altmarkt-Galerie wird die letzte Post-/Postbankfiliale der Innenstadt, die sich eben in diesem Einkaufzentrum befindet, ihre Pforten schließen müssen. Als Ausweichlösung ist mit der Stadt das Austellen von Raumzellen auf dem Parkplatz an der Wallstraße vereinbart worden. Eben jenes Grundstück - das MK9 - befindet sich übrigens bis Januar nächsten Jahres in der Ausschreibung. Vielleicht findet sich ja ein Investor, der eine kleine Fläche für die Post erübrigen kann?!

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  • http://www.mvd-plan.de/209.html?&cHas…Btt_news%5D=176

    Das Luftbild auf der Seite zeigt die städtebauliche Bedeutung des sogenannten Zwinger-Forums recht gut. Ich bin schon sehr gespannt, wann und auf welchem konkreten Grundstück die Bebauung fortgeführt wird, da mit der nächsten Maßnahme aus all dem bisher entstandenen Stückwerk, endlich ein erstes Ensemble entstehen kann.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Das Luftbild zeigt nur umso deutlicher das Ausmaß der Hilflosigkeit im Dresdner Stadtplanungsamt. Als Ensemble würde ich es nicht bezeichnen, eher als konzeptlose Anordnung von Gebäuden, die keinen Bezug zur historischen Umgebung aufnehmen. Sie sind lediglich ein Abklatsch von Honnis Arbeiterregalen, welche leider dort zur Genüge stehen. Trauriger Anblick, an dem auch weitere Modernistenklötzer, auf welchem Grundstück auch immer, nichts ändern werden ! :kopfwand:

  • Inwiefern verdeutlicht das Luftbild die Hilflosigkeit der Dresdner Stadtplanung? Immerhin gibt es einen rechtskräftigen Bebauungsplan - der einem nicht gefallen muss - dessen Umsetzung aber Schritt für Schritt erfolgt. An welchen Stellen das dann genau passiert, ist natürlich schwer steuerbar. Deshalb bietet sich heute auch dieses heterogene Bild, das noch weit von einem Ensemble entfernt ist. Mit dem nächsten Schritt (MK3 oder MK 9), kann sich aber in dieser Richtung einiges bewegen.

    Kleine Scherzfrage am Rande: Wo stehen denn dort genau "Honnis Arbeiterregale"? eye:)

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  • Es lohnt, sich das Projekt von BAUWERT in Berlin Mitte anzuschauen ( Klostergärten ). Analoge Architektur benötigen wir am Postplatz
    und nicht den Schrott, der sich dort heute breit macht ! Und was wird sich denn nun "städtebaulich" mit dem "rechtskräftigen Bebauungsplan" noch groß bewegen ? Auf die nächsten Schritte bin ich keineswegs neugierig.

  • Bei heijis Vorschlag könnte man wenigstens wieder von "Platz" sprechen.

    Und nicht von "fliessenden Räumen", wie sie Dresden im gesamten zerstörten Bereich in Unmengen hat. Doch diese aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts stammende Idee scheint eben nicht tot zu kriegen sein.

    Wenn man schon den "fließenden Raum" will, die Fortsetzung der Raumfolge von Theaterplatz und Zwinger, dann hätte man in meinen Augen aber auch konsequent den Wassergraben verwirklichen müssen. Durch die geplante Bebauung des Wassergrabens (Grundstück des ehemaligen Telegraphenamts) wird der "fliessende Raum" obsolet. Es entsteht aber auch - wegen der Nase - kein Platz, zumindest kein ansehnlicher.

    So, jetzt hat man weder Fisch noch Fleisch! huh:)

    Ich wünsche ja noch immer, dass der Wassergraben kommt, dass einmal eine große Vision auch durchgezogen wird! Wenn nicht, dann schließe ich mich tatsächlich heiji an. Dann verhindert die Nase ein richtiges Platzgefühl, auch wenn sie architektonisch noch zu den besseren Bauten am Postplatz zählt.

  • Ich möchte mich heute noch einmal mittels einer "Bilderbuch-Skizze" zum Schürmann-Plan für den Dresdner Postplatz äußern, die vielleicht zu einem gewissen Verständnis für die damalige Entwurfsidee beiträgt.


    Schwarz eingezeichnet sind die Bastionen sowie der Verlauf der Stadtmauer.

    Die Darstellung ist bewusst relativ weit gefasst, um die städtebauliche Problematik stärker zu verdeutlichen. Wie wir nämlich alle wissen, war Dresden jahrhundertelang eine Festungsstadt, deren bedeutende Rudimente noch heute an der Brühlschen Terrasse mit Mauer und Venus-Bastion sowie am Zwinger besichtigt werden können.
    Nun liegt es in der Natur der Sache, dass so ein irgendwann aus der Mode geratener Festungsring, der Entwicklung zur Großstadt hinderlich sein musste. Nicht umsonst war die entsprechende Demolierung ein in vielen Städten zu beobachtendes Phänomen. In Dresden verabsäumte man es allerdings, die alten Wälle durch großzügige Boulevards und Anlagen zu ersetzen und somit eine recht praktische Erinnerung an das Vergangene zu bewahren. So entstand nur ein Ring-Rudiment, das rhythmisch durch kleine Plätze unterbrochen wurde. Sie zogen sich wie eine Kette vom Amalienplatz (Bastion Mars), über den Pirnaischen- und Rathausplatz (Bastion Jupiter), bis hin zum Dippoldiswalder Platz(Bastion Merkur). Dort endete der Ring an der massiven Bebauung der Wall- und Marienstraße. Trotzdem war es eine sichtbare und damit wirklich ärgerliche Tatsache, dass die Befestigungsanlagen ursprünglich über die Bastionen Saturn, Luna und Sol weiter bis zu Elbe verliefen, der Postplatz also eine unschöne Unterbrechung des Ringes darstellte.
    Nun machen wir einen großen Sprung über die sechs Bebauugskonzeptionen der DDR-Zeit, die, dieses Manko erkennend, auch durchaus Abhilfe gebracht hätten, in das Jahr 1991. Damals tagte die Wettbewerbs-Jury für den Postplatz und musste einen Entwurf prämieren, der mehrere Stadtteile miteinander verbinden, ein organischer und damit auch verbindender Teil des Anlagen-Ringes und dann auch noch irgendwie Platz sein sollte. – Schwierig!
    Am Ende fiel die Wahl auf den sperrigen Plan Joachim Schürmanns, der der Aufgabe entsprechend keine Plaza Mayor, sondern eine Abfolge von Räumen – und damit nicht die von jojojetz geäußerten fließenden Räume der Moderne – vorsah. Dieser Gedanke war durchaus folgerichtig, wurde doch so ein Kontinuum vom Schloß- über den Theaterplatz fortgeführt. Infolgedessen schuf Schürmann ein Konglomerat aus Teilplätzen (1: Postplatz; 2: Wilsdruffer Torplatz mit den Pylonen der Haltestelle als Adaption des Wilsdruffer Tores und somit Altstadteingang) und einer Ringanlage, die die ehemaligen Bastionen und den Verlauf der Festungen mit einbezog. So wurde die Marienstraße als vierreihige Allee mit Wassergraben geplant, deren Verlauf an der Bastion Saturn eine Unterbrechung (Riegel des Zwinger-Forums als Scharnier und Abschirmung des eigentlichen Postplatzes) und gleichzeitig Fortsetzung quer über den Platz zu den Zwinger-Anlagen erfuhr, die ziemlich genau der alten Stadtbefestigung folgte. Heute sind diese Ideen durch die Baumpflanzungen sowie den Wilsdruffer Kubus sowie den Hotelbau teilweise realisiert. Man muss sehen, wie sich die weitere Ausformung des Entwurfsgedankens gestalten wird, wofür vor allem Das Quartier MK9 von eminenter Bedeutung (Richtungswechsel Ring und Wilsdruffer Tor) sein dürfte.

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