• Zu Ibbenbüren:

    Da frage ich mich, wieso man nicht wenigstens die Fassade des alten Hauses erhält? Gut, der Neubau hat mehr Fenster. Wenigstens sind diese aber mit Sprossen versehen. Jedenfalls auf der Visualisierung. Was in der Realität eingebaut wird, bleibt abzuwarten.

    Zu Nieheim:


    Eine schreckliche Nachricht. Und im Jahre 2016 unfassbar, daß noch immer so viele Fachwerkhäuser abfackeln. Eine Rekonstruktion wäre natürlich sehr schmerzlindernd.


    (...) Nieheims Stadtheimatpfleger Ulrich Pieper sprach in der Nacht in einer ersten Reaktion von einer "Tragödie für die Stadt", sei der Ratskrug doch ein prägendes Gebäude für Nieheim gewesen. Er erinnerte daran, dass das Fachwerkhaus als Reaktion auf den großen Stadtbrand Anfang des 18. Jahrhunderts gebaut worden sei. (...)


    Als Reaktion auf den aktuellen Brand, muss das stadtbildprägende Haus also wieder aufgebaut werden. Für mich klingt das nur logisch. :whistling:

  • Eine schreckliche Nachricht. Und im Jahre 2016 unfassbar, daß noch immer so viele Fachwerkhäuser abfackeln. Eine Rekonstruktion wäre natürlich sehr schmerzlindernd.

    Naja, so ein original erhaltenes Fachwerkhaus hat vmtl. auch viel brennbares Material wie z.B. Bastgeflecht im Gefache, daher wundert es mich nicht. Die Pflicht zu Rauchmeldern habe ich schon begrüßt, vllt. kann man bei historisch wertvollen, brandgefährdeten Gebäuden noch etwas weiter gehen. Aber ganz verhindern wird man es nie können.
    Ich hoffe auch, dass es hier zu einer Rekonstruktion kommt. Insbesondere bei stadtbildprägenden Gebäuden hat man dies ja doch recht häufig in der Vergangenheit getan.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Zitat von Booni

    Naja, so ein original erhaltenes Fachwerkhaus hat vmtl. auch viel brennbares Material wie z.B. Bastgeflecht im Gefache, daher wundert es mich nicht. (...)


    Ich habe mich auch nicht darüber gewundert, daß das Material so gut brennt. Ich meinte eher die heutige Technik. Kein Heizen mehr mit offenem Feuer. Keine Zimmerbeleuchtung mit Öllampen. Blitzableiter auf dem Dach,...
    Trotzdem gehen diese Häuser immer wieder in Flammen auf. In meiner Wahrnehmung passiert das bei hässlichen Plattenbauten (leider) nicht so oft.

  • Ich meinte eher die heutige Technik.

    wobei die Elektrik eben nicht auf dem neusten Stand sein könnte. Kabelbrände sind auch häufige Brandursache in Altbauten. Auch können nicht bemerkte Schäden an den Leitungen z.B. durch eingeschlagene Nägel Ursache sein, irgendwann schmorts dann.

  • (...) Der Bürgermeister bestätigte auf WESTFALEN-BLATT-Anfrage, dass es keine Auflagen oder Verpflichtungen seitens des Denkmalschutzes gebe, das Gebäude in alter Form wieder aufzubauen. Durch den Brand sei das Denkmal zerstört und untergegangen. Die Stadt werde aber den Torbogen und einige Zierbalken retten und einlagern. Die Teile könnten möglicherweise bei einem Neubau wiederverwendet werden. (...)


    Zumindest ist der Bürgermeister einer möglichen Rekonstruktion nicht abgeneigt.


    (...) Rainer Vidal und auch viele Nieheimer hoffen, dass das überregional bekannte Ensemble aus »Ratskrug« und Weserrenaissance-Rathaus irgendwann vielleicht wieder in alter Schönheit rekonstruiert wird. (...)


    Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Ein Wiederaufbau wäre wirklich toll.

  • Vorderfront retten
    http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Lokales/Kr…Content-2269604 Foto: Archiv Pieper
    »Hochzeiten, Schützenverein und Fußballfreunde – dieser Ratskeller steht für viele schöne Erlebnisse«, sagte Brigitte Feistel, die vor Niehörster den Ratskrug 25 Jahre lang geführt hat. »Ein Stück Stadtgeschichte ist damit verloren gegangen«, betont sie. Stadtheimatpfleger Ulrich Pieper hat sich dafür stark gemacht, dass die Vorderfront des Hauses nicht eingerissen wird. »Vielleicht kann man sie noch retten«, hofft er inständig.

    Quelle:
    http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Lokales/Kr…st-ein-Albtraum

  • Inzwischen hat die Polizei die Brandruine ausführlich untersucht, jedoch noch keinen Anhaltspunkt für die Brandursache finden können.

    Der Torbogen wurde bereits ausgebaut. Zitat: "Möglicherweise kann das Originalteil beim Wiederaufbau im Ratskrug eingebaut werden." Die Ruine muss jedoch komplett abgetragen werden, bevor an eine Rekonstruktion gedacht werden kann. Dennoch scheint man dem Zeitungsartikel nach zu urteilen ernsthaft daran zu denken, den Ratskrug wieder aufzubauen.

    http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Lokales/Kr…iter-ungeklaert

  • Aktuell beginnen wohl die Abrissarbeiten des Ratskrugs. Allerdings stehen die Zeichen, wenn ich den Artikel richtig deute, nicht auf Rekonstruktion:

    Ein neuer Ratskrug wäre schön - Artikel im Westfalenblatt

    aus dem Artikel:


    Der Gastronom hält es für möglich, dass angehende Architekten aus Detmold im Rahmen eines Wettbewerbs Ideen für ein neues Gebäude inklusive Fassade erarbeiten. »Dazu gab es schon erste Gespräche.« [...]
    Der alte Ratskrug war ein dreigeschossiges Gebäude mit jeweils 275 Quadratmetern pro Etage und hatte eine Grundfläche von 1000 Quadratmetern – plus Außenbereich von 600 Quadratmetern. Der Inhaber: »Vielleicht gibt es die Chance, im Neubau auch Zimmer für Übernachtungen anzubieten. Ein neuer Ratskrug – das wäre schön!«

    "angehende Architekten", "Wettbewerb", "Ideen [...] inklusive Fassade"... ich befürchte, dort wirds nichts gutes herauskommen.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Sehe ich auch so - wobei man vmtl. um ein paar Ideen nicht drumherumkommen wird, um die für einen Neubau geltenden Bestimmungen einzuhalten. So wie der Wiederaufbau des Lösecke-Hauses in Lüneburg muss es mindestens werden.

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    Karl Kraus (1874-1936)

  • Ich bin ganz massiv dabei, nie wieder nach Nieheim zu wollen. Früher eine großartige Stadt, und zwar vor allem wegen genau diesem Gebäude! Und künftig?

  • Aus meiner Sicht ist das die absolute Minimalforderung. Ein Neubau, der sich ins historische Stadtbild einfügt. Nieheim sollte sich ein Beispiel an Soest nehmen. Hier brannte 1991 das Hemmer-Haus am Markt ab - und wurde rekonstruiert. Man sieht dem Bau zwar an, dass der relativ neu ist und ich vermute auch, dass nicht jedes einzelne Schmuckelemente detailgetreu wiedergekommen ist, aber im Großen und Ganzen ist der Markt an der Stelle noch genauso schön wie vorher (dass sich der Wiederaufbau über 10 Jahre hingezogen hat, verschweige ich mal. Hat aber andere Gründe als die der Rekonstruktion).

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    Karl Kraus (1874-1936)