• Es ist bedauerlich, dass man offenbar nur den alten Torbalken gerettet hat. Wie einige Fotos beweisen (siehe unten), waren nach dem Brand von der Vorderfront noch etliche Balken, darunter auch die beschnitzten Füllbretter und Ecksäulen erhalten, die man für einen späteren Wiederaufbau unbedingt hätte sichern müssen:

    http://www.nw.de/_em_daten/_cac…-nieheim-10.jpg

    http://www.nw.de/_em_daten/_cac…n-nieheim-5.jpg


    Eine Rekonstruktion der Straßenfassade wäre meines Erachtens zwingend erforderlich, um das alte Straßenbild wiederherzustellen. Diese könnte man einem massiven Neubau vorblenden, der die Kubatur des Vorgängerbaus wiederholt. Eine Gesamtrekonstrutkion des Hauses wäre aber weder sinnvoll noch möglich, da man große Teile des Fachwerks bereits vor vielen Jahren durch Backstein ersetzt hatte: http://www.radiohochstift.de/fileadmin/uplo…_Nieheim_9a.JPG


    https://www.steinheim.de/media/custom/2….JPG?1381224596

    Offenbar ist in den vorliegenden Plänen nicht einmal an die Wiederverwendung des Torbalkens gedacht:

    http://www.hs-owl.de/fb1/typo3temp/pics/788131247e.jpg

    https://www.hs-owl.de/uploads/pics/Ratskrug_Nieheim_Plan.jpg Was für ein Geblubber: Die Siegerarbeit von Tobias Brehm lobte die Jury: "Die unverkrampften und wohlproportionierten Fassaden sind überzeugend und gekonnt entwickelt. Die Westfassade weist eine horizontale Gliederung und Betonung der einzelnen Geschosse auf. Dies ist eine Gestaltungsart, die für den Ratskrug selber spricht, darüber hinaus aber sehr dezent auf die Rathausansicht als wichtigen Nachbarn lenkt."

    Einmal editiert, zuletzt von Ravensberger (13. August 2016 um 11:41)

  • So langsam kommt der Wiederaufbau des Ratskrugs in die Gänge, es wird wohl ein Erinnerungsbau, keine Rekonstruktion. Von dem Wettbewerb ist in diesem Artikel von Radio Hochstift keine Rede mehr.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Alle Wünsche und Hoffnungen sind nun dahin...

    Der Eigentümer möchte das ursprünglich 300 Jahre alte Fachwerkhaus mit dem traditionsreichen Ratskrug nun doch nicht wiederaufbauen! Die Gründe hierfür sind (laut seiner Aussage) die vielen, zu überwindenden Instanzen bis zum Ziel:

    https://www.nw.de/lokal/kreis_ho…-aufgebaut.html

    Somit steht das Gründstück für potenzielle Investoren frei und wird nun öffentlich angeboten. Allerdings unter der Auflage, sich an gewisse Regeln des historischen Umfelds zu orientieren. Na dann....

  • Völlig belanglose Vorstadt-Architektur...

    ... und eine Schande, dieses Stadtbild-prägende historische Gebäude nicht wenigstens äußerlich angenähert wieder aufzubauen.

  • Sehe ich genauso. 08/15-Architektur ohne jede Inspiration. Ist das eigentlich die Seiten- oder Straßenansicht?

    Das müsste die Seitenansicht sein; das Originalgebäude war giebelständig zur Straße hin. Den Giebel gabs noch nicht zu sehen und der Investor hat eine Holzbaufirma. Eventuell gibts ja noch ein Trostpflaster. ;)

  • Durch Zufall habe ich mitbekommen, dass sich in Nieheim die Geschichte vom Ratskrug wiederholt hat:

    2017 ist der historische „Westfälische Hof“ gegenüber der Pfarrkirche Sankt Nikolaus in Brand geraten und wurde 2018 abgerissen, auch wenn die Schäden scheinbar einen Wiederaufbau ermöglicht hätten:

    Ankündigung auf Nieheim.de

    Anstatt eines belanglosen Neubaus gibt es aber diesmal eine Brachfläche, die für Aussengastronomie genutzt wird:

    Meldung auf NW.de

    Ich verstehe meine Landleute nicht, seit einigen Jahren wird scheinbar zwanghaft versucht, die noch erhaltenen historischen Gebäude und Ortsbilder zwanghaft zu zerstören. Alles, was nicht mindestens 200 Jahre alt ist (und selbst das schützt nicht immer), ist prinzipiell zum Abriss freigegeben. Während die Gründerzeit, die frühe Moderne und der Heimatschutzstil der 30er bis 50er andernorts schon hohe Wertschätzung erfährt, sind die Häuser hier weiterhin Schandflecken, die man am besten schnellstmöglich ersetzt.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Der neugestaltete Richterplatz steht in der Kritik:https://www.westfalen-blatt.de/owl/neue-mitte…erstadt-2513442

    Forderung nach mehr Grün am Nieheimer Richterplatz
    Die Sozialdemokraten wünschen sich mobile Pflanzkübel - sie sollen die Attraktivität des Areals erhöhen. Bei einer Sache herrscht Uneinigkeit.
    www.nw.de

    Grauenvoll im Übrigen der Anbau des sanierten Richterhauses! Was soll das?

    STADT - Gesellschaft im Denkmal