Architektursoziologie - Architekturpsychologie

  • Was der Architekturpsychologe Richter so sagt, überzeugt mich in der Herleitung aber überhaupt nicht.
    Ich bin in einem 1950er Haus groß geworden, und fand alte Häuser schon immer schöner. Wenn nun viele junge Leute sagen, sie möchten gern in einem Fachwerkhaus wohnen, so sehe ich das als ähnlich meinem Werdegang an, denn soviele Fachwerkhäuser gibt es doch gar nicht mehr, daß die Jungen einfach das wählen würden, was die Eltern gut fanden oder was sie als Kinder erlebt haben! Die sind doch auch größtenteils in Häusern von 1950 und später aufgewachsen!
    Eher einleuchtend klingt der Unterschied zwischen "mittelalterlich-kommunikativer" und "modern-verkehrstechnischer" Stadt. Daraus könnte man nun zum Schluß kommen, daß die Jüngeren es gern etwas kommunikativer und verwinkelt-schützender haben wollen, und weniger Verkehrsschneisen.
    Interessant hätte ich auch gefunden, die Innengestaltung abzufragen, es würde mich nämlich nicht wundern, wenn die "moderne Blockaufteilung" durchaus ihre Liebhaber hätte - und das womöglich im Verein mit einer Vorliebe für Fachwerkhaus außen.

  • Es ist so weit. Die neueste Veröffentlichung in der Schriftenreihe unseres Vereins kann erworben werden, übers Internet (Amazon) oder über den Buchhandel. Ladenpreis 6,07 €. Die Publikation trägt den Titel "Der Wert stilgeprägter Architektur", die Verfasser sind Nicolai Alexander Mader (Investment Manager) und Friedrich Thießen (Doktorvater von Nicole Küster an der Uni Chemnitz).

    Die Studie bestätigt mit überraschender Eindeutigkeit, dass die Bevölkerung einer klassischen, stilgeprägten Architektur bei weitem den Vorzug gibt gegenüber dem z.Zt. noch tonangebenden Minimalismus, wie er an den Hochschulen propagiert wird. Sie macht anhand mehrerer Bildfolgen deutlich, dass die Bevölkerung eine Architektur bevorzugt, die von der Architektenschaft, der deutschen zumal, noch immer wenig ernstgenommen wird. Immerhin dürfte die Immobilienwirtschaft und auch die private Bauherrschaft sich zunehmend diesem wissenschaftlichen Befund stellen, zumal die Autoren auch nachweisen, dass stilgeprägte Gebäude bei Käufern und Mietern die Zahlungsbereitschaft steigern.

    Wir sollten diese Schrift (zusammen mit anderen) bei verschiedenen Veranstaltungen mit einschlägiger Thematik zum Kauf anbieten, z.T. auch verschenken. Wenn jemand für einen speziellen Anlass und Zweck eine größere Anzahl zur Verfügung haben möchte, können wir auch eine größere Menge bestellen.

  • Vielen Dank, Harald. Gestern kam mein Exemplar an und ich muss sagen, dass ich mir so eine Untersuchung immer gewünscht habe, zumal der Inhalt schön dargestellt und aufbereitet ist. Ich stimme daher mit deinem Vorschlag des Verkaufs auf unseren Veranstaltungen voll überein.

  • Das E-Book ist in Kürze verfügbar.


    Sehr geehrter Herr Dr. Streck,


    wir freuen uns, Ihnen mitzuteilen, dass wir die Titelmeldung Ihres E-Books
    Der Wert stilgeprägter Architektur an unsere Handelspartner verschickt haben.


    Das E-Book wird in Kürze in E-Book-Shops wie dem Amazon Kindle Shop,
    den Tolino Shops, Apple iBooks oder Google Play erhältlich sein, sowie
    in vielen anderen Online-Shops und bei über 2.000 Online-Buchhändlern.
    Wir vertreiben über zahlreiche Händler in 30 europäische Länder und über
    Apple iBooks und Kobo in die USA und nach Kanada.


    Die vollständige Listung in den belieferten Shops dauert in der Regel
    6-96 Stunden. Eine vollständige Listung in allen Shops ist Basis für
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    Bitte beachten Sie, dass aufgrund sehr unterschiedlicher Händlervorgaben
    und Sortimente nicht alle Titel überall erhältlich sind.


    Ihr E-Book erscheint mit der ISBN 9783744853187. Es wird für 56 Tage zum
    Promotionpreis von 4.99 EUR und danach zum Verkaufspreis von 5.49 EUR
    angeboten.


    Wir wünschen Ihnen viel Erfolg für Ihr Buch.


    Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.


    Mit freundlichen Grüßen
    Ihr BoD-Team

  • Zitat

    Gebaute Umwelt beeinflusst die Stimmung. Nicht immer zum Besseren, wenn es sich dabei um moderne Architektur handelt. Psychologen können diese Effekte messen und belegen. Architekten interessiert das anscheinend nicht. Der Weg hin zu einer menschenzentrierten Baukunst ist noch weit.

    Quelle: https://m.immobilien-zeitung.de/147523/architektur-tut-nicht-gut

  • Haha, das ist herrlich:

    "Eine Software, die an der Universität Newcastle entwickelt wurde und Techniken der Gesichtserkennung auf die Analyse von Fassaden überträgt, analysierte die "Gesichter" zweier Architektenhäuser: die Villa Savoye, entworfen vom Urvater der Architekturmoderne Le Corbusier, und Frank Lloyd Wrights Robie House. Ergebnis: Beide Häuser schauten nach dem Urteil des Computers eher mürrisch drein, insbesondere die Villa Savoye wirkte auf die Software reichlich schlecht gelaunt."

  • „Deren Verarbeitung macht dem Hirn mehr Arbeit und zwingt es zudem nachweislich zu einem höheren Sauerstoffverbrauch, was als ein Auslöser von Migräneattacken gilt. Architektur kann also im wahrsten Sinne des Wortes Kopfweh bereiten.“

    Kann man moderne Architektur nun also offiziell als Körperverletzung bezeichnen? ;)

  • Nicht nur das, es gibt sogar Immobilenwertermittler (in Österreich auch Immobilien-Sachverständige genannt), die bei Liegenschaftsgutachten ab und zu einen ABSCHLAG vom Verkehrswert berücksichtigen, wenn die unmittelbare Nachbarbebauung modern bzw. ensemblebeeinträchigend ist (die genaue Formulierung ist mir gerade nicht eingefallen, denn die klang noch viel besser), aber ich habe herrlich schmunzeln müssen, als ich so ein Gutachten las!

    "Moderne" Architektur ist also demnach nicht nur mintunter gesundheitsbeeinträchtigend, sondern auch wertmindernd!

  • Nicht nur das, es gibt sogar Immobilenwertermittler (in Österreich auch Immobilien-Sachverständige genannt), die bei Liegenschaftsgutachten ab und zu einen ABSCHLAG vom Verkehrswert berücksichtigen, wenn die unmittelbare Nachbarbebauung modern bzw. ensemblebeeinträchigend ist (die genaue Formulierung ist mir gerade nicht eingefallen, denn die klang noch viel besser), aber ich habe herrlich schmunzeln müssen, als ich so ein Gutachten las!

    "Moderne" Architektur ist also demnach nicht nur mintunter gesundheitsbeeinträchtigend, sondern auch wertmindernd!

    Wenn sich diese Erkenntnis durchsetzen sollte, dürften wir uns bald vor schönen Häusern nicht mehr retten können. ;)

  • Der wichtigste Satz in diesem Artikel (hoffe das ist als Zitat ok):

    >> Menschen wollen – völlig zu Recht – sich in Architektur und Stadt auch wohlfühlen, sie nach ihren Bedürfnissen nutzen, und Gebäude schön finden. <<

  • Es gibt insgesamt sehr wenige Studien zu diesen Themen. Eine Untersuchung der TU Chemnitz stellt jedoch fest, dass traditionelle Neubauten von allen Neubautypen die höchste Wertstabilität aufweisen. Weiterhin stellt sie fest, dass Schönheit in der Architektur ein objektiver (sic!) Begriff zu sein scheint, der unabhängig von der gesellschaftlichen Gruppe sei. Hier mal ein Zitat:

    Ich denke daher, dass diese wissenschaftliche Arbeit auch für unsere Vereinsarbeit relevant ist, denn erstmals wird solch eine Aussage empirisch untermauert. Die Untersuchung macht noch weitere interessante Angaben.


    Zusammenfassung der Studie: https://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl…uester_2014.pdf

    Gesamte Untersuchung: http://www.qucosa.de/fileadmin/data…K%C3%BCster.pdf

    Hallo, der zweite Link ist tot. Von den Autoren Thiessen/Küster gibt es ca. zwei Veröffentlichungen. Ist es z.B. diese hier:

    https://monarch.qucosa.de/landing-page/h…0682%2Fmets%2F/

    (Fluch und Segen des Bauhausstils, 2017,

    https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:ch1-qucosa-223498 )

    ?

    Würde den Originaltext gerne lesen.