Berlin-Mitte - früherer Deutsche-Bank-Komplex

  • Was läuft da eigentlich in Sachen "Deutsche Bank Komplex" in der Berliner Friedrichstadt ? Oder vielmehr: warum läuft da scheinbar nichts ? Das Ensemble der drei "Blöcke" dieses ehemaligen "DDR-Innenministeriums" ist in der Liste der "Denkmale" der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung enthalten. Ich ging letztes Jahr mal dran vorbei und sah Hinweise auf einen Objektschutz und die Verwaltung durch eine Bundesbehörde (Vermögensamt ?). Aber ansonsten ergab eine erste, oberflächliche Recherche im Internet wenig zum Thema "Zukunft" dieser Immobilie(n). Muss man hier schon wieder Sorge haben, dass auf private Investoren gewartet wird, die hier vermutlich "moderne" Wohn- oder Bürogebäude bauen wollen ? Zumal die Gelände ja doch recht günstig in der Stadtmitte liegen und mindestens ein Ministerium von dort aus problemlos fußläufig zu erreichen ist. (Familie, Senioren etc. in der Glinkastraße)
    Das einzige "Hallo, bin noch da"-Zeichen, das mir letztlich vor Augen kam, war ja im letzten Jahr die Vermietung von Teilen des Blocks zwei an die Produktionsfirma der US-TV-Serie "Homeland" für kurzzeitige Dreharbeiten im Spätsommer/Herbst für die Staffel 5.
    Hat da einer von euch, die sich schon länger mit der Architektur und Baugeschichte Berlins befassen, Hinweise, ob sich für die ehemalige "Deutsche Bank Zentrale" etwas bewegt ? Vielleicht als Außenstelle für ein Bundesministerium oder so ?
    https://ckstadtspaziergaenge.files.wordpress.com/2016/01/dsci1667_compressed.jpg

  • DSCI1667 by Clemens Kurz, auf Flick
    Fassaden sahen schon mal schöner aus, aber die DDR-Restaurierung nach dem Zweiten Weltkrieg hat ein wenig "abgespeckt", was Fassadenschmuck angeht.
    DSCI1670 by Clemens Kurz, auf Flickr
    Ein letzter Rest des Fassadenschmucks der ehemaligen "Deutsche Bank"-Zentrale in Berlin. Es existieren noch die vier Allegorien auf die Elemente. Hier sehen wir "Wasser" und "Luft".
    DSCI1669 by Clemens Kurz, auf Flickr
    Und hier sehen wir "Feuer" und "Erde". Was diese allerdings mit dem Bankwesen zu tun haben... Da gibt es sicherlich vielfältige Erklärungsmodelle ! :D

  • Finde das mal, 'campus solis'.

    @Stadtspaziergänger:
    Ich weiß leider auch nicht, wie es um die aktuelle Nutzung des Gebäudes bestellt ist. Die jüngste Fassadensanierung diente dann wohl doch nur der Bestandserhaltung. Eigentümer dürfte immer noch der Bund sein.


    Die Adressierung des Blocks (inkl. des ehem. Nordstern-Gebäudes) ist übrigens beeindruckend:
    Mauerstraße 25 26 27 28 29 30 31 32 39 40 41 42, Behrenstraße 9 10 11 12 13, Französische Straße 1 2 3 4 5 6 7 63 64 65 66 67 68, Jägerstraße 72 73 74 75 76, Glinkastraße 33 35 37 43, Mauerstraße 25 26 27 28, Französische Straße 1 2 3 4 5 6 7, Glinkastraße 27 29 31 33 35, Jägerstraße 72 73 74 75 76


    Ich habe mal ein paar Fotos aus den letzten Jahren herausgesucht.


    Französische Straße nach Westen
    1929 war an der Mauerstraße noch Schluss; dort ist der nicht mehr bestehende Teil des Nordstern-Gebäudes zu sehen, welcher 1914 zum Deutsche-Bank-Komplex hinzukam.

    Der Schwibbogen-Übergang an der Mauerstraße ist dann offenbar für das DDR-Innenministerium ein wenig nach Norden versetzt (modern) wiederaufgebaut worden?

    Nochmals die vier kräftigen Elemente-Kerle an der Französischen Straße.



    Französische Straße nach Osten
    Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'Blunt.', CC BY-SA 3.0 unportiert

    Mauerstraße nach Norden


    Mauerstraße/Behrenstraße

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    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (3. Februar 2016 um 09:56) aus folgendem Grund: Einschub erledigt

  • Ich meine mal ein Vorkriegsfoto gesehen zu haben, auf dem die Fassade schon im jetzigen Zustand zu sehen war (?!).

    Nach meinen Recherchen ist die derzeitige, vereinfachte Fassadengestaltung ein Ergebnis der Restaurierung nach dem Zweiten Weltkrieg und damit ein Werk des Architekten Franz Ehrlich, der ab 1949 den Komplex für das DDR-Innenministerium herrichtete. Ein Vorkriegsfoto wäre also nur denkbar, wenn du einen ganz anderen, als den Zweiten Weltkrieg damit meinst. Vielleicht den Vietnamkrieg oder den Falklandkrieg ? Dann könnte das stimmen.

  • Guckt doch einfach mal unter 'Berlin in alten Bildern' und dann Stichwort Mauerstraße oder Französische Straße, dort wurden einige alte Ansichten des Bankgebäudes reingestellt.

    Einmal editiert, zuletzt von Spreetunnel (19. April 2018 um 07:20) aus folgendem Grund: Tippfehler korrigiert

  • Nachdem sich der Strangeröffner vondannnen gemacht hat, habe ich hier noch mal einige Nachträge zur Information.

    1. Es wird das Bundesgesundheitsministerium einziehen; ob der Dienstsitz an der Friedrichstraße dann aufgegeben wird, weiß ich nicht. Beide Gebäudeblöcke waren ja bereits (mAn jedoch zum Teil nur recht oberflächlich) fassadensaniert worden. Die Arbeiten gehen jeweils weiter, wahrscheinlich zunächst im Inneren.

    2. Zwei Ansichten von heute - Glinkastraße, der nördliche Block.

    3. Einige Ansichten aus dem Innneren (wo auch immer) lassen sich in diesem Artikel betrachten.

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    (Immanuel Kant)

  • Danke für die Ansichten, erstaunlich, dass es bis heute ganze Komplexe in der Mitte Berlins gerne gibt in denen der architektonische DDR Mief noch existiert. Schnell rausreißen, bevor der Denkmalschutz das bemerkt.

  • Was willst Du da denn "rausreissen"? Also, dass etwas saniert wird, ist doch klar. Neu gestrichen wird mit Sicherheit auch. Und sicher auch die ein oder andere Zutat herausgerissen. Aber viele der architektonischen Details auch der DDR-Zeit sind doch apart und können meiner Meinung nach gerne erhalten bleiben. So zum Beispiel die Metallgeländer, die Holzvertäfelungen, die gläsernen Wandleuchten und die schönen Pusteblumen-Lampen.

  • Kann/konnte man eigentlich auch auf der Brücke gehen?

    Wurde die Fassade einst neu verkleidet oder hat man nur alles abgehackt, wie auch bei manchen Wappenkartuschen an anderen Gebäuden?

  • Durch das Gerüst erkennt man die gereinigte Sandsteinfassade. Hier erhält der Bau statt dem bisherigen Spitz- nun eine Art Mansarddach:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Soll doch (viel) mehr an der historisch entwurfen Dachzone angeknüpft werden......jedes Gebäude hatte seine eigene Kubatur. Wenn damit nicht Rechnung gehallten wird, dann entstellt man so einer Gebäude doch? Die Dachgauben gab es damals so nicht.......Mit zu niedrigen Dächer passen diese Gauben meiner Meinung nicht in das ganze Bild.

  • Snork 4. April 2020 um 23:36

    Hat den Titel des Themas von „Deutsche-Bank-Komplex in der Friedrichstadt“ zu „Deutsche-Bank-Komplex in Berlin-Mitte“ geändert.
  • Mal neue Bilder der Ecke Glinkastraße/Behrenstraße.

    Warum ist die obere Rundung wohl so farblich abgesetzt? Wurde sogar gerade - wie hier zu sehen - neu übergestrichen. Bitte nicht auf die gesamten Gebäude übertragen!

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