München - Altstadt - Allgemeines

  • Damit hat Frau Berktold ja auch Recht. Die Konsequenz ist für mich eben nur eine andere, nämlich daran endlich was zu ändern und mit dem nun vorgelegten Entwurf entsteht hier ein erstes Referenzobjekt für weniger modernistische Fassaden in der Sonnenstraße.

    Aber alle Aufregung wäre ohnehin umsonst, das Gebäude ist durchgewunken und kann in die Baugenehmigungsplanung.

    Optisch finde ich es auch eine klare Verbesserung im Vergleich zum ersten Entwurf.

  • Ja, anscheinend darf es ja doch gebaut werden... finde den zweiten Entwurf auch klar besser als den ersten.

    Nur noch eine kleine Anmerkung: das Objekt befindet sich nicht mehr in der Altstadt, von daher wäre es eigentlich besser, den Beitrag in den normalen München-Thread zu verschieben.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Der Ensembleschutz ist den "Experten" immer ganz wichtig - natürlich nur, wenn es modernistische Ensembles sind. Da ist auf einmal kein "Bruch" und "spannender Kontrast" gewünscht. Es geht in Wahrheit nur um die Verteidigung ideologischer Bastionen, jeder traditionelle Ansatz wird da als Bedrohung empfunden. Daher brauchen wir auch keine Stadtgestaltungskommissionen, sondern Mitsprache der Bürger.

    In dubio pro reko

  • Zu „Historisierend“, "Fantasie-Klassizismus“?:kopfschuetteln: Diese Architekturkomiker leben so dermaßen in ihrer eigenen Welt. Selbst so ein moderat-moderner Entwurf - nicht wirklich historisierend - ist für diese Modernismus-Bagage unerträglich.

  • "...der Berliner Architekt Matthias Sauerbruch"

    Gibt's in der Berliner Stadtgestaltungskommission eigentlich auch ein Münchner U-Boot, das dafür sorgt, dass Berlin häßlich bleibt? ;)

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Sind wir froh, dass es noch Bauherren gibt, die sich ein wenig von dem modernen Erscheinungsbild der Sonnenstraße lossagen und eine architektonische Verbesserung denn Konservierung der Nachkriegsfehler anstreben.

    In einem früheren Artikel der SZ zum Projekt wurde der Architekt Carlos Graf Maltzan zitiert mit den Worten, dass gerade in der Sonnenstraße beim Wiederaufbau kein Wert auf Architektur gelegt wurde und auch die Bürgerschaft nicht mit eingebunden wurde - dies ist erwähnenswert, da derlei Vorgehen in München beim Wiederaufbau zum Glück nicht die Regel war, der Wiederaufbau gelang hier ja durchaus besser als in vielen anderen Städten. Aber das bauliche Erbe in der Sonnenstraße ist Warnung genug.

    Stilistisch nähert sich das Gebäude auch einigen 90er Jahre Bauten an oder?

  • Der Entwurf gefällt mir sehr gut und wird die Ecke deutlich aufwerten. Gott sei Dank kann die Anti-Schönheits-Kommission kein Veto einlegen.

  • Ich seh da außer den Schaufenstern nix negatives.

    Ich kann es auch nicht genau festmachen, woher mein Eindruck kommt, aber ich wollte es ja auch als eher gelungenes Beispiel präsentieren und nicht als gänzlich misslungenes. Insofern meine Zustimmung.

  • Ich kann es auch nicht genau festmachen, woher mein Eindruck kommt, aber ich wollte es ja auch als gelungenes Beispiel präsentieren und nicht als misslungenes. Insofern meine volle Zustimmung.

    Vielleicht ist man in München übersanierte Altbauten so sehr gewohnt, dass sie nach einer richtigen Sanierung gleich fremd wirken :D

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Was ist mit den modernistischen, nur noch aufgemalten, farblich kaum

    abgesetzten, viel zu zierlichen, dadurch fast unsichtbaren Fensterfaschen? Echt münchnerisch? Interessant...

  • Wirkt auf mich a bisserl weniger Münchnerisch nun, aber architektonisch ist manches Detail stimmiger. [...] Ich kann es auch nicht genau festmachen, woher mein Eindruck kommt [...]

    Was ist mit den modernistischen, nur noch aufgemalten, farblich kaum

    abgesetzten, viel zu zierlichen, dadurch fast unsichtbaren Fensterfaschen?

    Guter Punkt, das macht mit Sicherheit einen erheblichen Anteil von meinem Eindruck aus. (Kein Grund übrigens hier eine ganze Anreihung von negativen Smileys loszulassen auf die Beiträge)

  • Langsam gehts in den Endspurt (Bilder von Ende letzter Woche):

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    Die Schaufensterfront ist im Vergleich zum Original auch vereinfacht aber durchaus recht gelungen. Man hat sogar die gleiche grundsätzliche Gliederung wiederhergestellt wie man es beim Vergleich mit Leonhards eingestelltem Bild sieht.

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  • Einerseits ist es eine sehr erfreuliche Nachricht, dass die Sonnenstraße noch mehr Grün bekommen wird und sogar Platz zum Flanieren und Verweilen erhalten wird, aber das ändert leider nichts daran, dass diese Straße zu den größten Architektursünden Münchens gehört.

    Ein einfallsloser und abstoßender Nachkriegsbau reiht sich an den nächsten.

    Und apropos Milderung der Klimaerwärmung, das Stadtbaureferat von Frau Prof. Merk hat einen Teil der Glas-/Betonfassaden der Sonnenstraße genehmigt.

    Eines der wenigen schönen Gebäude in der Straße ist übrigens die Isarpost

  • Einerseits ist es eine sehr erfreuliche Nachricht, dass die Sonnenstraße noch mehr Grün bekommen wird und sogar Platz zum Flanieren und Verweilen erhalten wird, aber das ändert leider nichts daran, dass diese Straße zu den größten Architektursünden Münchens gehört.

    Ein einfallsloser und abstoßender Nachkriegsbau reiht sich an den nächsten.

    Ich kenne in der Straße nur 2,3 Außengastronomien. Wenn sich niemand dort länger aufhält, diese Straße nur Transitzone ist, kann sich ja nichts ändern. Welcher Investor sieht einen Mehrwert in einer aufwendigeren Fassade, die nach wenigen Jahren eingerußt und -dreckt ist, deren Umfeld einen vernachlässigten Eindruck macht und von der man kaum Notiz nehmen kann? Da verspreche ich mir schon etwas von der Stadtraumumgestaltung, gerade weil auch die Häuser nun dieses Alter aufweisen. Oft folgt auf eine Investition und Aufwertung im Straßenumfeld eine Investitionswelle der Anlieger.