München-Altstadt - Weinstraße, Theatinerstraße

  • Ja das ist ein großer Wurf! biggrin:) Dass mit den Sprossenfenstern ist schade, aber ich denke, in 20 Jahre hat man sich sattgesehen und tauscht sie aus. Das hat man in der Residenzstraße gesehen, da sind in den letzten Jahren an etlichen Fassaden neue Sprossenfenster eingebaut worden, und ich meine auch an Nachkriegs-Fassaden, die noch nie Sprossenfenster hatten.

  • Ja das ist ein großer Wurf! biggrin:) Dass mit den Sprossenfenstern ist schade, aber ich denke, in 20 Jahre hat man sich sattgesehen und tauscht sie aus. Das hat man in der Residenzstraße gesehen, da sind in den letzten Jahren an etlichen Fassaden neue Sprossenfenster eingebaut worden, und ich meine auch an Nachkriegs-Fassaden, die noch nie Sprossenfenster hatten.

    Ein exemplarisches Beispiel für eine gelungene Aufwertung durch Sprossenfenster gleich in der Nachbarschaft ist das 1911 erbaute Haus Marienplatz 21, auch als Filiale der Deutschen Bank bekannt:

    Vorher ohne Sprossenfenster
    Nachher mit Sprossenfenstern

    War glaube ich auch vor einigen Jahren hier im APH gezeigt worden. Der Aufwand war eher klein, der Effekt ist enorm. Aber freuen wir uns erstmal über den nun präsentierten Entwurf in der Weinstraße.

    „Sollt ich einmal fallen nieder, so erbauet mich doch wieder!“ (Inschrift am Schwarzhäupterhaus in Riga)

    Nach Baden-Baden habe ich ohnedies immer eine Art Sehnsucht.
    Johannes Brahms (1833-1897)

  • Der Entwurf für die neue FC-Bayern-Welt in der Weinstraße 7 übertrifft meine Erwartungen bei weitem. Mit der Sgraffitofassade und dem Laubengang knüpfen Hild und K Architekten in vorbildlicher Weise an die bayerische Bautradition an. Ich glaube, das wird der beste Neubau seit Jahren in der Münchner Altstadt! Hier noch ein hochauflösenderes Bild:

    https://fcbayern.com/de/news/2019/0…um-von-muenchen

  • Abschließend hiermit noch ein Bild der Baustelle Weinstraße 7 von heute Mittag.

    Vom Neubau ist natürlich noch nichts zu sehen, allerdings wird die prominente Lage deutlich mit der Nordwestecke des Neuen Rathauses am linken Bildrand und der Frauenkirche im Hintergrund, die aufgrund der Baulücke aus dieser Perspektive gut einzusehen ist. Man beachte die großen Chorfenster, die die Traufhöhe der umliegenden Gebäude erreichen.

    In dieser Nachbarschaft fügt sich der Neubau also zweifellos bestens ein. Auch wenn die in der Visualisierung zu sehende lange Fassadenseite mit der Terrasse nicht so frei einzusehen sein wird, sondern zur engen Filserbräugasse Richtung Frauenkirche hin gelegen ist. Alles in allem ein Gebäude, auf das man sich freuen kann!


    (Bild von mir)

    „Sollt ich einmal fallen nieder, so erbauet mich doch wieder!“ (Inschrift am Schwarzhäupterhaus in Riga)

    Nach Baden-Baden habe ich ohnedies immer eine Art Sehnsucht.
    Johannes Brahms (1833-1897)

    Einmal editiert, zuletzt von Badner (12. März 2019 um 21:02)

  • Die Filserbräugasse ist tatsächlich recht eng, von daher wird die tolle Seitenfront vielleicht gar nicht so sehr zur Geltung kommen...
    Visualisierungen der Fassade an der Weinstraße mit Nachbargebäuden finden sich z.B. hier:
    https://cdn.muenchen-p.de/.imaging/stk/r…ayernwelt-3.jpg
    https://www.tageskarte.io/fileadmin/cont…ayern_Welt3.jpg

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Danke für den Artikel, der interessante Nahaufnahmen bietet! Ich hoffe mal, dass die letztendlichen Sgraffiti um einiges genauer gearbeitet werden als die teilweise recht groben und eckigen Versuchsmuster...

    Es ist schön, dass der Autor des Artikels diese Fassade als positiv bewertet, auch wenn er sich natürlich nicht enthalten kann zu schreiben: "Die Idee überzeugt, weil alte Baukultur wieder aufgegriffen und zugleich die Erinnerung an den Krieg wachgehalten wird." Die Erinnerung an Krieg und Wunden scheint ja immer das Wichtigste zu sein...

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Danke für den Artikel, der interessante Nahaufnahmen bietet! Ich hoffe mal, dass die letztendlichen Sgraffiti um einiges genauer gearbeitet werden als die teilweise recht groben und eckigen Versuchsmuster...

    Du zielst wahrscheinlich unter anderem auf dieses und dieses Bild nehme ich an. Meine Vermutung ist, dass das den Endzustand darstellt. Denn wenn man die Probeachse mit der Architekturzeichnung vergleicht - an der sich das Sgraffito ja sehr eng anlehnt,- dann spiegelt das den Detailgrad, das in den Details "aquarellige" der Zeichnung wieder. Die Architekten betonen ja auch sehr, dass das keine Rekonstruktion sein soll und das soll der Betrachter auch merken. Neben den fehlenden Sprossenfenstern wird die fehlende Detailschärfe der Zeichnung als irritierendes Moment eingesetzt. Ob das Lieschen Müller beim shopping tatsächlich merkt steht wieder auf einem anderen Blatt.

  • Hat jemand aktuelle Bilder vom Neubau der FC Bayern-Erlebniswelt? Die Renderbilder haben mich aus den Socken gehauen.

  • Hat jemand aktuelle Bilder vom Neubau der FC Bayern-Erlebniswelt? Die Renderbilder haben mich aus den Socken gehauen.

    Bei SkyscraperCity und dem Forum für Baukultur habe ich drei Bilder von Februar und März 2020 gefunden. Zwei/Drei Monate später müsste es ja einen deutlichen Fortschritt gegeben haben. Leider wird dieses tolle Projekt in den Architektur-Foren nicht wirklich gut begleitet. - Hier das Bild von SSC:

    https://i.postimg.cc/cLYHpMzq/IMG-20200221-150319-small.jpg

    Und vom Forum für Baukultur:

    https://baukultur-forum.bz/bilderhosting/…7_vorne-leo.jpg

    https://baukultur-forum.bz/bilderhosting/…_hinten-leo.jpg

  • Bei SkyscraperCity und dem Forum für Baukultur habe ich drei Bilder von Februar und März 2020 gefunden. Zwei/Drei Monate später müsste es ja einen deutlichen Fortschritt gegeben haben. Leider wird dieses tolle Projekt in den Architektur-Foren nicht wirklich gut begleitet.

    Na ja, es gibt im Moment auch nichts Besonderes zu berichten, das Gebäude ist fast vollständig mit Planen eingehüllt. Soweit ich sehen konnte, dürfte der Rohbau bald fertig sein, die eigentliche Betonkonstruktion ist bereits mit Dämmziegeln verkleidet, es ist aber noch nichts verputzt. Ich nehme mal an, dass das Gebäude bis zum Abschluss der Putzarbeiten verhüllt bleiben wird, so dass man von den interessanten Sgraffito-Arbeiten wahrscheinlich nichts mitbekommen wird.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Gibt es schon Fortschritte in der Weinstraße? In etwas mehr als vier Monaten soll ja schon eröffnet werden.

  • Ich war grad dort. Die im Artikel gezeigte Fassade ist die Rückfassade zum Frauenplatz hin, nicht die Hauptfassade zur Weinstraße. Diese Rückfassade ist mE nicht sonderlich überzeugend, weil die Architekturformen nur einfarbig (schwarz) eingeritzt sind und sich somit keine Reliefwirkung ergibt. Es sieht fast wie aufgedruckt aus und wirkt künstlich und billig. Die Ornamente und Architekturformen der Hauptfassade und auch des größten Teils zur Filserbräugasse hingegen sind zweifarbig - schwarz und rot - gefertigt, so dass sich eine zwar feine, aber doch deutlich wahrnehmbare Reliefwirkung einstellt. Diese Hauptfassade scheint auch bald fertig zu sein, die verhüllende Plane wird teilweise gerade abgebaut. Das, was man von dieser Fassade schon sehen kann, scheint mir ziemlich gelungen und überzeugend! Insgesamt auf jeden Fall sehr spannend.

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    Karl Kraus

  • Die modische Fenstergestaltung sorgt in diesem Kontext einmal mehr für die unvorteilhafte Gesamtwirkung.

    Generell wäre auch in diesem Abschnitt eine wertigere Ausführung, rein von der Fassaden aus betrachtet, anzustreben gewesen. Beispiele gibt es ja zu genüge, unter anderem dieses Beispiel aus der Donaueschinger Josephstraße, der ehemalige Bären: https://www.competitionline.com/de/projekte/67461

    (selbstredend sind auch hier die klotzigen Dachgauben und die unzureichende Fenstergestaltung nicht unbedingt zielführend!)

    Und Entschuldigung, aber da hatte die Fassade des Andechser mehr Charme.

  • Dem stimme ich zu, sowohl bzgl. der Fenster als auch bzgl. der Vorgängerfassade vom Andechser. Nur wage ich zu behaupten, dass die Fassade an der Weinstraße um so vieles besser sein wird nicht nur als der dortige Vorgängerbau, sondern auch als das meiste andere, was in den letzten Jahren in der Innenstadt gebaut worden ist, dass man über den Neubau insgesamt trotzdem sehr froh sein muss. Die Weinstraße ist wichtiger als jene Ecke des Frauenplatzes, weil die Weinstraße eine wesentlich größere Fernwirkung hat. Aber wir werden sehen, wenn die Hauptfassade enthüllt sein wird.

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    Karl Kraus

  • Was die Weinstraße angeht, muss man tatsächlich abwarten. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass dieser Neubau besser wird als so manch anderes in der Innenstadt aus den vergangenen Jahren. Man sollte das Manko am Frauenplatz jedoch nicht vernachlässigen und als solches benennen. So sind es insbesondere solche Ecken, mit denen der Charme einer Altstadt steht oder fällt.