• In jeder Garnisonstadt gab oder gibt es eine Garnisonkirche. Manchmal auch zwei, eine katholische und eine protestantische. So wie in Ellwangen/Jagst. Die "Garnison" war der Großteil der Panzergrenadierbrigade 30, die dort bis in die 90er Jahre hinein in der Reinhardt-Kaserne stationiert war.

    Wer, wie ich zuweilen, das zweifelhafte Vergnügen hatte, am Wochenende Dienst leisten zu müssen, wurde - damals ziemlich selbstverständlich - am Sonntag in der Früh zur örtlichen Garnisonkirche zum Gottesdienst geführt. In Marschformation und unter absingen von Liedern ("wenn die Soldaten durch die Stadt marschieren . . .") sind wir dann durch Ellwangen gezogen.

    Den Ellwangern hats aber größtenteils gefallen . . . :smile:

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Nein, das Gelände gehört seit dem Abbruch dem Friederikenstift (ein evangelisches Diakoniekrankenhaus mit Notfallbehandlung, die hauptsächlich für das Citygebiet in Hannover zuständig ist). Auf der Grundfläche der Garnisonkirche steht zur Zeit ein Schwesternwohnheim aus der Mitte/dem Ende der 1960er Jahre (3 Punkthochhäuser mit Verbindungsbauten und Saal im EG), das derzeit wohl abgängig ist, da ein hoher Sanierungsstau besteht und die Zimmer/ Kleinwohnungen auch nicht mehr den heutigen Ansprüchen genügen. Allerdings bietet diese Fläche die einzige Erweiterungsmöglichkeit für das stark expandierende Krankenhaus, dementsprechend gab es schon einen Architekturwettbewerb (Ergebnis: stets Entwürfe mir blockhafter, mehrgeschossige Randbebauung in krankenhaustypischer schlichter, wuchtiger Formensprache...).
    Im übrigen befindet sich Hannover in einem Umfeld, in dem ein Millionär die Rekonstruktion einer kriegszerstörten, neogotischen Turmspitze einer Kirche im Wert von ca. 2 Mio. spenden wollte, dieses Vorhaben aber von der Denkmalpflege abgelehnt wurde, da der jetzige, plumpe Turmabschluss (den irgendwie fast keiner mag, und der zudem vom Naherholungsgebiet "Maschsee" aus gut sichtbar ist...) zum "Gesamtkunstwerk des Wiederaufbaus" (auch das Kirchenschiff war stark zerstört und wurde vereinfacht wieder aufgebaut) gehört und der "gewachsene Bestand" sichtbar bleiben sollte...

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Im übrigen befindet sich Hannover in einem Umfeld, in dem ein Millionär die Rekonstruktion einer kriegszerstörten, neogotischen Turmspitze einer Kirche im Wert von ca. 2 Mio. spenden wollte, dieses Vorhaben aber von der Denkmalpflege abgelehnt wurde

    Darüber weiß ich nichts, kannst du das bitte spezifizieren? Danke!

  • Das ist auch nicht an die Öffentlichkeit bzw. durch die Presse gegangen. Mir hat es zuerst in Mitarbeiter der entsprechenden Kirchengemeinde im privaten Umfeld erzählt. Da ich es nicht so recht glauben wollte, habe ich im Rahmen einer Baubegehung in "meiner" Kirche - ich bin ja Küster in Teilzeit - einen Mitarbeiter des zuständigen Kirchenbauamtes angesprochen, der mir das bestätigt hat. Der konnte das übrigens genauso wenig verstehen wie ich...

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • dieses Vorhaben aber von der Denkmalpflege abgelehnt wurde, da der jetzige, plumpe Turmabschluss (den irgendwie fast keiner mag, und der zudem vom Naherholungsgebiet "Maschsee" aus gut sichtbar ist...) zum "Gesamtkunstwerk des Wiederaufbaus" (auch das Kirchenschiff war stark zerstört und wurde vereinfacht wieder aufgebaut) gehört und der "gewachsene Bestand" sichtbar bleiben sollte...

    Ein merkwürdiges ''Wachsen'' war das allemal.. Im Bestand hat es dann wohl extreme Wachstumsschmerzen gegeben...

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Aufgrund aktueller Ereignisse – die Markthalle wurde zu Silvester aufgrund von Sicherheitsbedenken trotz großen Andrangs auf 900 Personen zulassungsbeschränkt – fordert die CDU Hannover eine Renovierung bzw. den Neubau der Markthalle und favorisiert hierbei eine Rekonstruktion des prächtigen Vorkriegszustands.

    http://www.haz.de/Hannover/Aus-d…iF21nQGhiKeFqsA

    Der historische sowie gegenwärtige Zustand können dem Beitrag 27 von "Hannoveraner" entnommen werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Klotzenstein (5. Januar 2019 um 09:37) aus folgendem Grund: Falscher Beitrag im letzten Absatz genannt (fälschlicherweise "38" anstatt "27").

  • Hatten wir hier schon die traurige Geschichte der Villa Villmer (auch "Tränenburg" genannt)?

    Die Villa Villmer war ein schlossartiges Gebäude in Hannover.

    Standort der im 19. Jahrhundert erbauten „prächtigsten und größten Villa der klassischen Hannoverschen Architekturschule" war die Hildesheimer Straße im Stadtteil Waldhausen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Villa_Willmer

    Die Villa Villmer wurde 1971 trotz Protesten abgerissen um Appartmentwohungen zu bauen. Auf ihrem Gelände befindet sich bis heute lediglich ein Parkplatz (nahe dem Döhrener Turm).

    Achtung, Bilderfolge ab Bild 2 nur für starke Nerven:

    https://www.myheimat.de/langenhagen/ku…55,1083490.html

  • Das sticht ins Herz, welch Schmerz!

    Die erste Generation baut auf (Gründerzeit), die zweite erhält es noch und die verkommene dritte Generation (Krieg- und Nachkriegszeit) zerstört alles wieder...und eine neue Gründerzeit ist generationenweit entfernt und auf lange Sicht nicht absehbar.

  • Die HAZ berichtete am 02.08.2020 über die Sanierung der hannoverschen Wasserkunst sowie über weitere Sanierungs- und Bauprojekte in den Herrenhäuser Gärten (deren Besuch ich im Übrigen jedem Mitforisten ans Herz legen möchte!): Technisches Wunderwerk: So sieht die sanierte Wasserkunst in Herrenhausen aus

    Der Artikel befindet sich hinter eine Bezahlschranke, wird allerdings auf unserer Schwesterseite Skyscraper-City vollständig zitiert (s. hier).

  • Mich würde noch mehr interessieren wie es mit den Planungen wenn es sie noch gibt mit dem Reko-Neuaufbau der Flusswasserkunst im Stil der Neorenaissance in der Innenstadt weitergeht?Das wäre ein städtebaulicher Gewinn für das Zentrum Hannovers und das noch in unmittelbarer Nähe zum schönen Rathaus.

  • Der Verein "Hannoversche Stadtbaukultur e.V.", welcher sich den Wiederaufbau der Flusswasserkunst zum Ziel erklärt hatte, ist meines Erachtens nicht mehr existent oder zumindest nicht mehr aktiv. Das schließe ich daraus, dass die Facebook-Seite "Wiederaufbau der hannoverschen Flusswasserkunst" seit längerer Zeit nicht mehr gepflegt wurde und auch die Website des Vereins nicht mehr erreichbar ist. Ob andere Vereine oder Parteien sich für den Wiederaufbau einsetzen, ist mir nicht bekannt.

  • Es gab dazu eine Initiative, die aber offenbar keinerlei Aktivitäten mehr zeigt. Diese Initiative vor Ort müsste reaktiviert werden, das intensive Gespräch mit verschiedenen Fraktionen im Stadtparlament suchen. Von diesen müsste die parlamentarische Initiative ausgehen. Zudem wäre ein Nutzungskonzept vonnöten. Wohnungen? Café? Geschäfte? Behörde? Oder man präsentiert gleich einen Investor a la Herr Wiesner in Dresden, der sagt: "Ich mach´s. Und ich möchte das Gebäude für diesen oder jenen Zweck nutzen."

    Nur vom Wünschen, dass das schön wäre, passiert noch nichts.

    Hier findet Ihr noch den möglichen Ansprechpartner Felix Hoffmeyer mit Adresse:

    http://www.onvion.de/fwk/impress.html

    Vielleicht lässt sich das reaktivieren.

    P.S.: "Klotzenstein" kam mir mit der Antwort zuvor.

  • Am gestrigen Samstag begleitete ich eine Reisegruppe nach Hannover. Auch wenn ich schon einige mal in der Niedersächsischen Landeshauptstadt gewesen bin, so fiel mit dann gegenüber des (am falschen Standort) wiederaufgebauten Leibniz - Hauses dieses Gebäude aus den 50igern auf. Eigentlich eher 0815, aber wenn man genau hinsieht erkennt man die wahrlos verteilten Bauteile eines alten Renaissance - Gebäudes:

    Folgesdes Highlight möchte ich aber doch auch noch zeigen. Am Ende der Calenberger Straße in der sogenannten Neustadt befindet sich umgeben von Häusern aus den 50igern und 60igern ein Haus mit Fachwerkerker / Giebel. kennt jemand die Geschichte hierzu?

    Bilder von mir, 05. SAeptember 2020

  • Alle 50-er bis 80-er stören das Stadtbild. Sollen allen neu überarbeitet werden. War in Münster, Kreuzviertel und auch da Sünden der 50-er bis 80-er Jahren. Schade denn das Viertel ist weitgehend erhalten geblieben. Die Kreuzkirche hat sogar ihre Spitze behalten.....

    Es wird die höchste Zeit das Städten die am meist hässlichen ihre Bausünden beheben; Gehsteige reparieren; Bäume pflanzen in Strassen ohne ihnen; Kirchenspitzen und Dachreiter herstellen wie sie einmal aussahen.