Lüneburg (Galerie)

  • Alles nachvollziehbare Argumente. Doch mit diesen dürfte es solche Sammel-Weltkulturerbe wie die "Bedeutenden Kurstädte Europas" oder die Belfriede in Belgien und Frankreich ja im Grunde auch nicht geben. Die jeweiligen Entstehungsgeschichten und kulturellen Umstände sind ja mindestens ebenso unterschiedlich.

    Man könnte freilich ein weiter gefasstes Welterbe für die gut erhaltenen Hansestädte und Wirkungsstätten der Hanse schaffen.

  • Man könnte freilich ein weiter gefasstes Welterbe für die gut erhaltenen Hansestädte und Wirkungsstätten der Hanse schaffen.

    Eben, es müsste der gemeinsame Nenner bei einer Vielzahl von Objekten in den Vordergrund der Bewerbung gestellt werden. Sonst halte ich eine solche Bewerbung nicht für konsistent. Mir erscheint aber die Angliederung der Bewerbung Lüneburgs an Wismar und Stralsund zu willkürlich. Ehemalige Hansestädte gibt es zu Dutzenden. Warum nun gehören nur diese drei zusammen? In der Tat ist die Hanse an der Ostsee hier der Anknüpfungspunkt, nur dürften bei einem solchen Städte wie Lübeck, Rostock oder Danzig nicht außen vor bleiben.

    Die von dir als Beispiel angeführten Belfriede sind aber ein landestypisches Kulturphänomen. Sie sind alle aus gleicher oder ähnlichen Motivation und unter ähnlichen historischen Umständen entstanden. Lüneburg wäre viel besser aufgehoben in einer Reihe von Städten, die im Mittelalter durch den Salzabbau groß geworden sind. Da könnte man zum Beispiel in das nicht weit entfernte Salzwedel schauen, wenngleich sich die Stadtbilder deutlich unterscheiden.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Abgesehen davon (tegulas Argumenten) braucht sich Lüneburg nicht in einen Topf werfen zu lassen mit zwar schönen aber letztlich nicht ebenbürtigen Städten wie Wismar und Stralsund. Lüneburg ist sui generis und sollte sich dessen bewusst sein. Wenn schon, rangiert es auf einer Ebene mit Lübeck. Es sollte selbstbewusster werden und mehr für sein Stadtbild tun.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Am Sande, östlicher Teil:

    Lüneburg 4/23

    Auch hier die Mischung aus wirklich alten Backsteingebäuden und Gründerzeitlern.

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    St. Johannis:

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    Wikipedia: "Die fünfschiffige gotische Hallenkirche wurde zwischen 1289[1] und 1470 erbaut. Eine erste urkundliche Erwähnung des Vorgängerbaus datiert auf 1174. Der Großteil des Kirchengebäudes wurde 1372 fertiggestellt, der Turm 1384 mit einer Höhe von 110 Metern vollendet. Nach einigen weiteren Ausbauten kann der Bau der Kirche 1470 als vollendet angesehen werden.

    Auffällig ist der leicht schiefe Turm, der mit einer heutigen Höhe von 108,7 Metern – nach der Andreaskirche in Hildesheim – der zweithöchste Kirchturm Niedersachsens ist. Der nach einem durch Blitzschlag verursachten Brand im Jahre 1406 neu errichtete Turm von St. Johannis (Vollendung 1408) wirkt von allen Seiten aus schief: Der Dachstuhl ist im oberen Bereich korkenzieherförmig verformt. Die Turmspitze ist 220 cm aus dem Lot. Der Legende nach hat sich der Baumeister, nachdem er den Fehler bemerkt hatte, aus einem der oberen Fenster des Kirchturmes gestürzt, wurde aber durch einen vorbeifahrenden Heuwagen so glücklich aufgefangen, dass er am Leben blieb."

    Lüneburg 4/23

    Lüneburg 4/23

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    Wikipedia: "Den Chor mit dem Schnitzaltar flankieren die Ursula- und Elisabeth-Kapelle.

    Der Schnitzaltar ist ein Meisterwerk aus dem 15. Jahrhundert. Um die Kreuzigung Christi im Zentrum sind links und rechts je sieben Szenen aus der Passions- und Ostergeschichte gruppiert. Zwei Gruppen von zehn Aposteln (oben) und 16 Frauengestalten (unten) rahmen den Zyklus ein. Die Malereien auf den Flügelaußenseiten des Altars (Legenden der Heiligen Georg, Johannes, Ursula, Cäcilie) sind bedeutende Beispiele spätmittelalterlicher Malerei in Norddeutschland. Sie stammen vom Hamburger Maler Hinrik Funhof (1482).

    In der Elisabeth-Kapelle hat Charles Crodel im Jahr 1969 mit seinen Glasmalereien Heinrich Radbrock († 1536), dem letzten katholischen Abt des Zisterzienserklosters Scharnebeck und seit 1533 Superintendent in Lüneburg in den Ostfenstern ein Denkmal gesetzt.[2] Mit den Südfenstern mit 36 kleinen erzählenden Streuscheiben nach Motiven des 148. und 150. Psalmes wird dies zu einer raumumfassenden Verglasung ergänzt."

    Leider kein sehr gutes Foto von mir:

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    Wikipedia:

    Altar St Johannis Lüneburg

    Von Hajotthu, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=67433967

    Gotischer Marienleuchter, Ende 15. Jhd:

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    Die Hauptorgel von 1553 ff, eigener Wikipedia-Eintrag:

    Lüneburg 4/23

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    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir