Pinneberg (Galerie)

  • Nun endlich die erste Fotoreihe, die ich hier veröffentliche. Ich beginne mit Pinneberg, einer Mittel- und Kreisstadt im südlichen Schleswig-Holstein, innerhalb des sog. Hamburger Speckgürtels. Pinneberg hat etwa 42.000 Einwohner, Wahrzeichen der Stadt ist die Drostei:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Drostei_%28Pinneberg%29

    Es gibt natürlich viel schönere Städte in Schleswig-Holstein als Pinneberg, allen voran natürlich Lübeck, aber auch Mölln, Rendsburg, Glückstadt, Husum, Flensburg, Schleswig, Eutin oder Lauenburg haben ihren Reiz. Dennoch hat auch Pinneberg, obwohl die Innenstadt größtenteils wirklich schrecklich ist, seine schönen Seiten, die ich hier vorstellen möchte. Ich hätte die Fotoreihe sogar so gestalten können, daß man den Eindruck gewinnt, Pinneberg wäre eine wunderschöne Stadt. Da dies von der Realität jedoch maximal weit entfernt ist, werde ich immer mal wieder auch die dunklen Seiten der Stadt zeigen und auch gleich damit beginnen, denn so wie auf den folgenden vier Bildern sieht Pinneberg besonders im Zentrum hauptsächlich aus:

    Damit vorerst genug der Schrecklichkeiten. Beginnen wir den Rundgang durch Pinneberg nun am zentralen Platz in der Dingstätte. Eben dort findet sich auch das beeindruckende Gebäude der Drostei, ein Rokoko-Stadtpalais aus dem 18. Jahrhundert, damals vornehmlich genutzt von den Landdrosten.

    Direkt daneben das ehemalige Amtsrichterhaus aus dem Jahr 1855, heute ist darin ein Museum.

    Weiter geht es in die von der Dingstätte abgehende Straße Rübekamp. Dort findet sich ein weiteres beeindruckendes Gebäude, das 1893 erbaute ehemalige Landratsamt.

    Die unmittelbare Umgebung des Landratsamts wird von schlecht erhaltenen kleineren Gebäuden, hauptsächlich aus der Gründerzeit, bestimmt.

    Wir überqueren die Schauenburgerstraße und setzen den Rundgang in der Fortsetzung des Rübekamps fort. Dort gibt es noch das eine oder andere interessante Gebäude.

    Schade, daß dieses Gebäude in der angrenzenden Schulstraße in nicht gerade rosigem Zustand ist.

    Auch dieses Holzlager ist in beschämenden Zustand, hoffentlich wird es nicht früher oder später abgerissen.

    Einmal editiert, zuletzt von Baribal (15. November 2015 um 20:43)

  • Noch ein letzter Blick zurück, dabei wird der durchwachsene Zustand der Bebauung deutlich.

    Die Straße geht nun direkt über in die Koppelstraße, wo u.a. diese postmoderne Bebauung auffällt.

    Deutlich ansprechender sind allerdings die zwei Gründerzeitler dahinter.

    Auch im weiteren Verlauf der Straße findet sich noch das eine oder andere hübsche Gebäude.

    Weiter geht es nun in der Schauenburgerstraße, hier sticht sofort dieser Gründerzeitler, direkt am Flüsschen Pinnau gelegen, auf.

    Daneben dieses Gebäude aus den 20ern. Typisch Pinneberg, ist auch dieses Haus in sehr schlechtem Zustand (inzwischen steht es leer).

    Die weitere Umgebung ist für jeden Betrachter mit gutem Geschmack nur schwer erträglich.

    In der Gegenrichtung der Straße fällt dieses postmoderne Gebäude mit Turm auf.

    Im weiteren Verlauf der Straße fällt u.a. noch diese beiden netten Häuser auf.

    Nun geht es in die Rockvillestraße, wo sich dieses prächtige Anwesen finden lässt.

    Die Rockvillestraße führt direkt zum Pinneberger Bahnhof. Das Bahnhofsgebäude ist sehr alt, aus dem Jahr 1844 und damit das älteste erhaltene Bahnhofsgebäude in Schleswig-Holstein. Leider sieht es aber auch recht heruntergekommen aus.

    Gegenüber vom Bahnhof sticht dieses Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs ins Auge, das vermutlich in der Zwischenkriegszeit entstanden ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Baribal (15. November 2015 um 21:45)

  • Das Bahnhofsgebäude ist sehr alt, aus dem Jahr 1844 und damit das älteste erhaltene Bahnhofsgebäude in Pinneberg.


    Aus dem Jahr 1844 "sehr alt" :augenrollen:? "Sehr alt" ist für meine Begriffe meinetwegen von 1200 oder 1400. Oder meinst Du in bezug auf Bahnhofsgebäude überhaupt? Das älteste erhaltene Bahnhofsgebäude in Pinneberg? Wie viele Bahnhofsgebäude gibt es denn in Pinneberg?

    In summa für mich eine ziemlich junge Stadt, war wohl bis ins 19. Jahrhundert ein Dorf.

  • Von hier aus geht es weiter in die Bahnhofsstraße, wo noch einige Villen aus dem frühen 20. Jahrhundert erhalten geblieben sind.

    Ein Blick in die Straße Rosenhof, die sich komplett im Baustil der 20er Jahre präsentiert.

    Das wichtigste Gebäude in der Bahnhofstraße ist die neugotische Christuskirche.

    Direkt daneben steht das Pastorat.

    Gegenüber von Kirche und Pastorat findet sich das Amtsgericht. Der Torbogen verheißt Prächtiges...

    Aber Pustekuchen! Hier haben die 70er Jahre mal wieder aufs Schlimmste zugeschlagen. Das alte Gebäude aus dem späten 19. Jahrhundert wurde damals abgerissen und die heutige (abschreckende) Bausituation präsentiert sich folgendermaßen:

    Direkt daneben ein Gründerzeitler mit teilverunstaltetem Erdgeschoss.

    Mehr von Interesse gibt es hier nicht, bestenfalls erwähnenswert ist noch dieses postmoderne Gebäude.

    Über die potthässliche Straße "An der Berufsschule" gelangen wir nun zu Pinnebergs mit Abstand schönster Straße - dem Fahltskamp. Direkt am Stadtwald gelegen, lassen sich dort noch viele beeindruckende Bauzeugnisse des 18., 19. und 20. Jahrhunderts finden. Los geht es mit einem der wenigen Fachwerkhäuser Pinnebergs, in dem heute das Heimatmuseum und das Samlandmuseum untergebracht sind.

    Vor dem Gebäude findet sich dieser Wegweiser. Nicht nur hier wird deutlich, daß Pinneberg nach dem Krieg sehr viele Heimatvertriebene aufgenommen hat, auch im weiteren Verlauf des Rundgangs werden wir zu einem weiteren solcher Zeugnisse kommen.

    Ein paar weitere Eindrücke aus dieser größtenteils wirklich harmonischen Straße.

    Das wohl schönste Gebäude im Fahltskamp ist das Hotel Cap Polonio. Hier ein paar Infos zu diesem Prachtgebäude, architektonisch irgendwo zwischen Jugendstil und Heimatschutzstil angesiedelt (den hässlichen postmodernen Anbau des Gebäudes habe ich bewusst nicht fotografiert).

    http://www.cap-polonio.de/pages/p_cap-polonio.htm

    Im Fahltskamp kommen auch die Liebhaber von Gebäuden an der Schwelle zwischen Backsteinexpressionismus und Neuer Sachlichkeit auf ihre Kosten.

    Das älteste Gebäude im Fahltskamp ist dieses Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert, gelegen in der Nähe des Pinneberger Krankenhauses.

    Das Krankenhaus selbst ist dagegen keine architektonische Meisterleistung.

    Weitere Eindrücke aus Pinneberg folgen in den nächsten Tagen.

    Einmal editiert, zuletzt von Baribal (15. November 2015 um 21:55)

  • ist für meine Begriffe meinetwegen von 1200 oder 1400. Oder meinst Du in bezug auf Bahnhofsgebäude überhaupt? Das älteste erhaltene Bahnhofsgebäude in Pinneberg? Wie viele Bahnhofsgebäude gibt es denn in Pinneberg?

    Pinneberg ist eine sehr junge Stadt, das stimmt. Mit "sehr alt" meinte ich "sehr alt für ein Bahnhofsgebäude". :wink: Davon ab handelte es sich um einen Schreibfehler, den ich gerade korrigiert habe. "Ältestes Bahnhofsgebäude in Pinneberg" war natürlich Nonsens. Es handelt sich um das älteste erhaltene Bahnhofsgebäude in Schleswig-Holstein.

  • Der älteste noch existierende Bahnhof Deutschlands ist gerade mal 3 Jahre älter, daher ist "sehr alt" doch ziemlich treffend.

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry