• Zu sehen sind Aufnahmen aus der Altstadt (Groß- und Kleinbasel) während des Morgenstraichs 2012.
    Bilder entstanden am Marktplatz, im Bereich Spalenberg, Gemsberg, Heuberg, Leonhardsberg, Lohnhof, Barfüßerplatz, über die Streitgasse zum Münsterberg mit Münsterplatz, Augustinergasse, Schlüsselberg, Rheinsprung und Martinskirchplatz, abschließend Eisengasse mit Mittlerer Brücke und Greifengasse.


    (alle Bildlinks inaktiv)

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    http://www.archicultura.ch

    6 Mal editiert, zuletzt von zeitlos (17. März 2012 um 09:08)

  • Vielen Dank! Die stilistische Verwandtschaft zu Freiburg ist nicht zu übersehen. In Sachen Bausünden würde ich aber glatt sagen: Basel führt... (im Negativen)

    Trotz Verschonung im Krieg kam mir B zuweilen verworrener vor als das zerstörte Freiburg. Und der Münsterplatz kann nicht mal im Ansatz mit dem großspurigen Auftritt des Freiburger Pendants mithalten. Einige sehr nette und urige Ecken gibt es dennoch und der Morgenstraich passt irgendwie in diese Stadt. Ich werde jenem niemals beiwohnen, um die Uhrzeit schlafe ich. :schlafenbett:

    Beeindruckend ist das Rheinpanorama. Und der Zersiedelungswahnsinn in Außenbezirken. ;)

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Aber bedenke bitte die unvergleichliche Dichte unzerstörter mittelalterlicher und barocker Bausubstanz im Bereich des Münsterbergs, Zeugnisse einer durch Jahrhunderte gewachsenen wohlhabenden Bürgerlichkeit. Da kann Freiburg nun wirklich nicht mithalten. Im übrigen ist Basel größer, großstädtischer und weltläufiger als Freiburg und hat mit großstädtischer Vielfalt natürlich auch erheblich mehr "Bausünden" vorzuweisen (obwohl ich denke, dass man sehr genau hinschauen sollte, ehe man so urteilt).

  • Im übrigen ist Basel größer, großstädtischer und weltläufiger als Freiburg


    Basel: 169885 Einwohner
    Freiburg: 224191 Einwohner

    Ich weiß ja, dass Dir Schweizer Städte im Allgemeinen zusagen. Meine diesbezügliche Meinung habe ich bereits kundgetan. Ich finde es unglaublich, wie es die Schweiz fertiggebracht hat, unzerstörte Städte in den heutigen Zustand zu versetzen. Dass es in Basel tolle Ecken gibt, habe ich selbst geschrieben. Ich mag Freiburg dennoch lieber, so ganz ohne Lokalpatriotismus. Dass Du die Bausünden auf einen angeblich "großstädtischeren Charakter" Basels zurückführst, kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen. Diese Stadt war im Krieg m.E. komplett unbeschädigt, während Freiburgs Zentrum in Schutt und Asche lag. Bedenke das doch mal bitte bei Deinem Urteil.

    Stefan: Wie siehst Du die Lage?

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  • Ich bin ja selber ofter in Schweiz letzte Zeit und ich finde man muss Schweiz auch ein bisschen differenzierter einschatzen.

    Basel ist wenn es kommt zu Bausunden im Altstadt ziemlich reich. Die Stadt hat tolle Ecken; ich mag die Rathaus im Basel gern. Wenn man vergleicht Basel mit Freiburg glaubt man dass die Amerikaner und die Briten ein paar Bombchens uber die Altstadt geworfen hat.
    Bausunden gibt es auch im Hauf im Lausanne.

    Es hat etwas grossartiges uber sich. Stadten wie Luzern und St Gallen hat einige Bausunden und sollte da vergleichbar mit manche unzerstorte Stadten in Deutschland. Genf hat eine kleine aber zum grossen Teil sehr gut erhaltene Altstadt. Zurich und Bern hat beide wirkliche Tolle Altstadte. Das Viertel Niederburg in Zurich gefallt mir am besten (Hehe, ich konnte wirklich in Zurich wohnen).

    Schweiz hat viele kleinere wunderschone Stadte wie Freiburg, Solothun, Murten, Biel und sogar grosste teil von Chur wo die Bausunden oft ausserhalb die Altstadten gibt.

    Allgemein haben die Schweizer erhaltene Altstadte mich sehr zugesagt. Besonders Solothun, Schaffhausen oder Stein am Rhein war fur mich kleine Uberraschungen.

    Ich bin ja im Sommer wieder in Schweiz...da werde ich noch mehr fotografieren.

  • Klar, es ist wie immer: Man darf nicht alles über einen Kamm scheren. Bern ist in seinem Kern unglaublich homogen und von Luzern war ich regelrecht begeistert. Es gibt aber auch wirklich unglaubliche Miseren - besonders im französischen Teil haben mich manche Städte im negativen Sinne überwältigt. Schweizer Städte scheinen tatsächlich gerne außerhalb der Altstadt verdorben worden zu sein - dummerweise sind das die Areale, in denen man wohnt und lebt. Für mich haben Stadtviertel eine hohe Priorität und in der Hinsicht ist Freiburg einfach genial. Nähert man sich Basel von Norden, muss man sich erstmal durch ein groteskes Wirrwarr aus Verkehrs&Gewerbezersiedelung kämpfen. Wie oft habe ich mich da schon verfahren! Und in Zürich wird die überregionale Autobahntrasse direkt durch die intimen Gründerzeitviertel geleitet (über Innenstadtstraßen mit Ampeln & Co!). Es fehlt in der Schweiz zuweilen einfach an logischer und aufgeräumter Struktur.

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    3 Mal editiert, zuletzt von youngwoerth (15. März 2012 um 10:47)

  • Basel: 169885 Einwohner
    Freiburg: 224191 Einwohner


    Das ist aber jetzt ein Milchmädchenvergleich. Wenn man so nahe an der Schweiz lebt, sollte man wissen, dass schweizer Städte viel weniger Eingemeindungen vollzogen haben als deutsche Städte.

    Die 170‘000 Einwohner Basels verteilen sich auf 22,75 km2, das ergibt knapp 7‘500 Einwohner pro Quadratkilometer.
    Die 224‘191 Freiburger leben auf sage und schreibe 153 km2 : 1‘500 Einwohner pro km2

    Zudem rühmt sich Basel nicht ganz zu Unrecht Herz einer „Trinationalen Agglomeration“ mit 830‘000 Einwohnern zu sein!


    (Quelle: wikipedia)

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

    Einmal editiert, zuletzt von Valjean (15. März 2012 um 11:17)

  • Stefan

    Erst danke fur deine schone Bilder. Mehr Bilder von die schonen Ecken von Basel ist immer willkommen. Es gibt nicht so viel Bilder von Schweiz.

    Neh, ein Viertel wie Wiehre findet man selten in Schweiz.

    Die Erhaltungsgrad von Zurichs Altstadt hat mich aber wirklich uberrascht und auch begeistert. Meine erste Treffen mit Schweiz war Basel und dadurch eher ein bisschen negativ. Ich ging auch die falsche Weg zum Altstadt und hat dadurch viele von die Bausunden halt abgelichtet.

    Aber Youngwoerth...mann kan ja auch im Altstadt wohnen. Mann muss ja nicht immer in Grunderzeitler wohnen. Gerade die Altstadt von Zurich hat viele schone ruhige Ecken wo man wohnen konntest.

    http://www.sengers.ch/izueri/niederdorf/ZH-ND-32.jpg

    Persohnlich mag ich die Strassen um Trittligasse, Frankengassen und Neustadtgasse sehr gern.

    Aber zuruck zum Basel...
    Basel ist nicht nur grosser als Freiburg sondern auch ziemlich industriell. Es gibt auch einige Wohnblocks die direkt nach dem Altstadt.

  • Wenn man so nahe an der Schweiz lebt, sollte man wissen, dass schweizer Städte viel weniger Eingemeindungen vollzogen haben als deutsche Städte.


    Sollte man das? Ich habe mit der Schweiz nix zu tun, genausowenig wie mit Frankreich. Also keine Ahnung. Im Übrigen ist Freiburg nicht meine Heimat, ich wohne hier auch erst seit ein paar Jahren. Aber danke für die Aufklärung.

    @Johan: Stimmt. Ich könnte mir zwar nicht vorstellen, in der Freiburger Altstadt zu wohnen - aber ist natürlich Geschmacksache.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
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  • Basel: 169885 Einwohner
    Freiburg: 224191 Einwohner

    Aber das heißt doch, Äpfel mit Birnen vergleichen. Die Einwohnerzahl Schweizer Städte bezieht sich jeweils nur auf das Innenstadtgebiet, nicht anders als in vielen anderen Ländern (Brüssel z.B. wäre nach der Einwohnerzahl kleiner als Freiburg, Paris kleiner als Berlin). Der Kanton Basel Stadt umfasst außer der Kernstadt nur die Vororte Riehen und Bettingen. alles andere ist Basel-Land. Ich finde es unverständlich, dass auch in unseren Medien immer wieder mit Einwohnerzahl-Vergleichen operiert wird, obgleich diese Zahlen von den Zufälligkeiten der Eingemeindungspolitik abhängen und alle deutschen Städte durch Eingemeindungen aufgebläht wurden. Die tatsächliche Größe einer Stadt ist schwierig zu bestimmen, sie lässt sich eher erfahren durch das Erleben ihrer tatsächlichen urbanen Dichte und Ausgedehntheit, auch ihrer Ausstrahlung und metropolitanen Potenz.

  • Aber das heißt doch, Äpfel mit Birnen vergleichen.

    Haben wir ja bereits geklärt (-> Valjean). Wieder was gelernt. Freiburg wirkt beschaulicher, das stimmt schon. Und gerade das mag ich: Großstadt ohne die übliche Großstadthektik. Die "metropolitane Potenz" Basels ist mal nett für nen Besuch, aber zum Leben bevorzuge ich mein wohlsortiertes südbadisches "Städtle". Jeder, wie er's braucht...

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  • Ich habe 2010 den Morgestraich miterlebt, da ich zu dieser Zeit oft nicht schlafe. :lockerrot: Von Basel allerdings war ich auch etwas schockiert. Ganz nette Altstadt, aber sobald man diese verlässt, wähnt man sich irgendwo in der BRD. Ich bin damals mit der Straßenbahn zu meinem Quartier gefahren und habe gesagt: "Das ist ja erschreckend. Die hatten keinen Krieg und haben die Stadt genau so verschandelt wie bei uns." Und je weiter man sich vom Zentrum entfernt, umso alptraumhafter wird es. Große Betonkästen in Bürostädten, bei denen sich hippe Architekten kreativ ausleben durften. Tja, das alte Dilemma: Modernewahn und schwindendes ästhetisches Bewusstsein, gleichzeitig zu viel Geld um das Zeug auch noch umzusetzen. Umso stärker wird ihnen dieses Zerstörungswerk mal auf die Füße fallen.

  • Ein Vergleich zwischen Freiburg und Basel fällt mir aus topografischer Sicht, hinsichtlich der Stadtanlage und der Stadtentwicklung schwer. Mir gefallen beide Städte auf Grund ihrer Eigenart. Bei der Beurteilung Basels ist auch die Entwicklung der Stadtanlage, insbesondere von Großbasel, zu berücksichtigen (vergl. http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…_Stadtmauer.png ), Kleinbasel ist eine eigenes Kapitel wert. Während im inneren Kern der Altstadt eine sehr dichte Bebauung vorherrscht(e) (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…_Basel_1642.jpg ), waren in den Stadterweiterungen der mittelalterlichen Vorstädte nach der großangelegten Schleifung der Basler Stadtbefestigung (siehe auch: Stadtbefestigung ) noch reichlich Brachen vorhanden, die wohl als Bauland dienten und später teilweise mit (zu) großen Neubauten überbaut worden sind, welche ihrerseits nun wieder nicht in das altstädtische Gefüge passen wollen. Zwar ist der unregelmäßige Verlauf der ehemaligen äußeren Stadtbefestigung anhand von Straßenzügen und Geländebewegungen noch ausfindig zu machen (siehe auch: Basler Bauten ), jedoch erscheint mir der Übergang zur Bebauung außerhalb der Altstadt auf Grund der Unregelmäßigkeit fast fließend. Eine Grünanlage, die zur Differenzierung beitragen könnte und sich wie ein Gürtel um die alte Stadt legt, erkenne ich in Basel zudem nicht wirklich. Mein Eindruck ist der, dass weniger Gebäudeabbrüche eine Veränderung der inneren Struktur bewirkt haben, sondern vielmehr die Überbauung ehemals unbebauter Flächen. Den Charakter des Großstädtischen sehe ich in Basel mit seinen zahlreichen Historismusbauten entlang der Hauptstraße in der inneren Altstadt ebenso. Augenscheinlich sind auch einige Gebäudeabbrüche seit Mitte des 20.Jahrhunderts. Zwischen Historismus und Neubauten befinden sich jedoch ganz selbstbewusst schmale mehrgeschossige Gebäude, die durchaus mittelalterlichen Ursprungs sein dürften. Ich denke, diese sind baseltypisch, das finde ich so in Freiburg nicht. Die Münster und Münsterplätze beider Städte lassen sich aus meiner Sicht lediglich im Baustil vergleichen, wobei mir beide gefallen. Aus gestalterischer Sicht stimme ich mit Philoikódomos Einschätzung überein. Die Qualität der restaurierten Fassaden, wie ich sie an Basels Münsterplatz vorfinde, sucht ihresgleichen. Ich empfinde sie als geradezu mustergültig, vorbildlich und tendiere sogar dazu, dass sie eine Schweizer Besonderheit ist. Abgesehen vom Münsterberg und Rheinsprung weisen die Quartiere Spalenberg, Gemsberg, Heuberg, Lohnhof, also quasi die meisten Gässchen abseits der Hauptstraßen, eine enorme Dichte und Qualität restaurierter Bausubstanz auf, mit der Freiburg, um die Gegenüberstellung noch einmal aufzugreifen, allein schon kriegsbedingt nicht mithalten kann.

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    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (15. März 2012 um 18:01)

  • Danke für die ausführliche Antwort, zeitlos. Deine Einschätzung teile ich weitgehend, ebenso wie die von Heimdall. Von der Anlage des Basler Münsterplatzes (nicht der Architektur!) und dem Münster selbst war ich enttäuscht, wie ich bereits andeutete. Ich finde, das Münster kommt durch seine Lage im Platzkontext nicht vorteilhaft zur Geltung - ganz im Gegensatz zu Freiburg, dessen Münsterplatz ich von Anlage und Zuschnitt her grandios finde. Das Basler Pendant wirkt im Vergleich m.E. geradezu provinziell. Hier kehrt sich der Großstadtpotenzvergleich in's Gegenteil.

    Das Basler Rathaus gefällt mir übrigens auch sehr - deutlich repräsentativer als das provinzielle Freiburger Rathäusle. ;)

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  • Das Rheinpanorama finde ich wirklich grandios. Ich bin ja ein Freund von Ensemble-Ansichten, da ich mir anhand derer ein besseres Bild von der jeweiligen Stadt machen kann. Unter Deinen Zentrumsbildern sind viele Aufnahmen von Einzelhäusern oder jeweils kleinen Ausschnitten des großen Ganzen, vieles (zumeist Störendes) bleibt ausgeblendet. Daher vermitteln Deine Fotos einen völlig anderen Eindruck von Basel als den, den ich bei meinem persönlichen Besuch von dieser Stadt bekommen habe. Wäre Basel durchgehend auf diesem Niveau, hätte ich mir wohl jede Kritik sparen können. Ich muss dieser Stadt aber zugestehen, dass sie zuweilen einfach wunderbare Ansichten bietet. Danke, dass Du uns an Deinem frühmorgendlichen bzw. spätnächtlichen Ausflug teilhaben lässt.

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  • Vielen Dank für den Nachschlag an eindrücklichen Bildern!

    Interessant und bemerkenswert fand ich, dass beim Hotel "Les trois rois" den drei Königen drei "Waggis-Gestalten" in "Bleu-Blanc-Rouge" vorgesetzt wurden :cool:

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Ich will mich in diesem Forum auch einmal zu Wort melden. Das Negativbild, welches in diesem Forum betreffend der Stadt Basel herrscht, kann ich natürlich nicht teilen. Ich finde gewisse Leute gehen da mit dem industriellen Zentrum der Schweiz etwas hart ins Gericht. Vielleicht gelingt es mir ja durch ein paar Informationen eine etwas distanziertere Sichtweise zu schaffen. Diese Stadt ist reich an Geschichten und Mythen. Tatsächlich ist es so, dass vieles vom alten Basel verschwunden ist und "wir" zum Teil nicht nachvollziehen können, wie so viel Schönes Hässlichem weichen musste. Die Bevölkerung dieser Stadt ist natürlich einem steten Wandel unterzogen. Wir denken heute anders als die Menschen früherer Jahrzente. Ich denke das Beispiel Basel kann vielen Deutschen helfen, die Illusion zu nehmen, dass ohne Kriegszerstörungen deutsche Städte absolut harmonisch und geschlossen daher kämen- So gesehen, hat der Blick auf die Schweiz tatsächlich etwas heilsames. Um die Jahrhundertwende (1900) war Basel eine zu hundert Prozent mittelalterliche Stadt. Das Stadtbild war geprägt durch dunkle und enge Gassen in welchen, mal von den reichen Patrizier- und Bürgerhäusern abgesehen, zum Teil prekäre hygienische Verhältnisse herrschten. Der Wunsch nach mehr Licht und Platz war allgegenwärtig. Mit dem aufkommenden Mobilitätswunsch und der Unterwanderung des Automobils, hatte in Basel ein Grossteil der Bevölkerung den aus meiner Sicht verhängnisvollen Wunsch eine autofreundliche Innenstadt zu schaffen. Dieses "Gross-Projekt" führte in Basel über mehrere Jahrzente des 20. Jahrhunderts zu einer regelrechten Vernichtung mittelalterlicher Bausubstanz. Als markantes Beispiel sieht man dies vor allem am verschwundenen Petersberg (Abbruch 1938) und der Verbreiterung der Aeschenvorstadt, welche noch Anfangs der 60er Jahre eine stolze mittelalteriche Bauweise aufwies (Bilder folgen). Letztendlich hatten die Basler seit dem wiener Kongress keine kriegerischen Geschehnissen mehr zu verkraften. Alle Veränderungen der Alstadt gehen auf den Willen der Basler Bevölkerung zurück und wurden demokratisch begründet. Es herrscht generell ein unverkrampfterer Umgang mit alten Strukturen, so könnte man meinen. Die generelle Sichtweise in diesem Forum bleibt in einer Demokratie eben doch nur eine Sichtweise, so schwer es auch zu ertragen ist. Auf der anderen Seite wartet Basel an bestimmten Orten mit einer geschlossenen mittelalterlichen Bausubstanz auf, welche im europäischen Vergleich ähnlich grosser Städte seinesgleichen sucht. Diese Teile der Altstadt werden meiner Meinung nach mustergültig gepflegt und restauriert. Ich werde nun in einem ersten Schritt ein paar weitere Fotos hochladen und darauf vor allem auf das Schöne fokussieren. Der kritische Beitrag wird später folgen.

  • Basel schafft sich gerade selber ab. Gegenüber der Messe, soll jetzt ein neues Entree geschaffen werden - ganz in der Tradition der 70iger Jahre Abrisswellen. Die historischen Warteck-Häuser sollen dafür weggerisen werden: http://www.tageswoche.ch/de/2015_25/basel/691224/
    ... und dieser Turm - leider kein Witz - soll wohl dafür hin: http://www.badische-zeitung.de/basel/weg-fuer…-106060904.html

    ...

  • Schrecklich.
    Aber es passt irgendwie zu meinem Bild des modernen Basel. Als ich dort mit der Straßenbahn quer durch die Stadt fuhr, war ich erschrocken. Ich dachte, ich würde in ein vom Krieg unversehrtes Stadtbild fahren, aber es sah exakt so aus wie in vielen westdeutschen Städten. Je weiter man sich vom engen Altstadtkern entfernte, umso "moderner" und monströser wurde diese Stadt. Nun, wenn die Baseler es so auch ohne Krieg wollen, müssen sie es eben bekommen.

    :daumenunten: