Dresden - Rekonstruktion des Narrenhäusels (in Planung)

  • Das ist doch alles hinlänglich und seit Jahren bekannt. Die Politik hat sich des Themas auch schon angenommen - insbesondere die Linke ist dabei das Amt endlich in den Griff bekommen zu wollen. Da schmieren wieder die Grünen Sand ins Getriebe, die keinen Handlungsbedarf sehen und selbst bei Verbesserungsinitiativen noch den Bock zum Gärtner machen wollen, als endlich mal die gesamte strukturelle Schwäche umzukrempeln. (siehe das Thema Gestaltungssatzung: die Linken geben ne Vorlage ein, welche die Willkur im SPA und BAA eindämmen soll, die Grünen wollen, dass die Verwaltung eine solche Vorlage selbst erarbeitet... merkste was? oder das ZfBK - schreibt sich Herr Löser ja ganz dick als Erfolg aufs Revers - es sollte ALLE Interessengruppen und Themen abbilden - jetzt ists nur ein Clubhaus der Zeitgenossen und Ostmodernen geworden) Und die CDU weigert sich beharrlich da irgendwelche Missstände zu sehen - logisch - die haben sie ja "fabriziert". Was die SPD macht bleibt abzuwarten.
    Dazu kommt: Beamte wirste halt nicht so schnell los und im ÖD sind Arbeitsparameter so eingefahren, dass dort nur ein großer Knall Änderungen hervorbringen würde. Personalentscheidungen seitens der CDU/FDP Legislatur wirken eben seeeeeeeeehr lang... wenigstens bis zur Rente derer, die eingestellt wurden - sollten sie nicht von sich aus schon nach anderen Stellen Ausschau halten.

    Auf meiner Wunschliste für den Ausstausch so mancher Köpfe in diversen Ämtern stehen reichlich Namen.

    Kungel und Klüngel und klebrige Verfahren gibts halt nicht nur in Köln oder Berlin - Dresden spielt da ganz vorn mit.

    Wenn man da sächsische Kleinstädte sieht, die mit einer weitaus dünneren Personaldecke sehr viel sichtbarere und vor allem belastbare, qualitative Erfolge hervorbringen, macht sich DD da eigentlich nur lächerlich.

  • ie Linken geben ne Vorlage ein, welche die Willkur im SPA und BAA eindämmen soll, die Grünen wollen, dass die Verwaltung eine solche Vorlage selbst erarbeitet.

    RobBerg, das ist doch das große Thema gewesen, das wir gemeinsam beackert haben. Wieso erfahr ich denn hier sowas nebenbei, wieso teilst du uns das nicht eher mit? Dann hätten wir vielleicht mit separaten Stellungnahmen Druck auf die Linken ausüben können?!

  • Ich finde nicht dass man dem Artikel entnehmen kann wo und wer da "Sand im Getriebe" sein soll. Ich bin bei dieser Aktion davon ausgegangen, dass die Veräußerung von städtischem Eigentum über Ausschreibungsverfahren zu erfolgen hat. Dass Herr Wießner sich schon an einem solchen Verfahren um den Ankauf des Narrenhäusel Grundstücks beworben hat ist mir zumindest nicht bekannt. Vielleicht erwirbt ja jemand ganz anders das Grundstück?? Was macht er denn dann mit den bereits vorhandenen Pächtern etc??

    Ich finde es eigentlich nicht besonders kleingeistig wenn ein paar kleine Regularien zum Schutz den Steuerzahlers eingehalten werden.

  • Es ist dich schon lange bekannt, dass sich bei der Auschreibung nur einer beworben hat und das war Herr Wießner.
    Und als Betreiber des Gastrobereichs hat er den Biergarten-Besitzer an der Angel soweit ich informiert bin.
    Keine Ahnung, welche Probleme du jetzt noch siehst?

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Ich finde nicht dass man dem Artikel entnehmen kann wo und wer da "Sand im Getriebe" sein soll. Ich bin bei dieser Aktion davon ausgegangen, dass die Veräußerung von städtischem Eigentum über Ausschreibungsverfahren zu erfolgen hat. Dass Herr Wießner sich schon an einem solchen Verfahren um den Ankauf des Narrenhäusel Grundstücks beworben hat ist mir zumindest nicht bekannt. Vielleicht erwirbt ja jemand ganz anders das Grundstück?? Was macht er denn dann mit den bereits vorhandenen Pächtern etc??

    Ich finde es eigentlich nicht besonders kleingeistig wenn ein paar kleine Regularien zum Schutz den Steuerzahlers eingehalten werden.

    "ist mir nicht bekannt"... dann wäre es schön, wenn Sie sich in die Materie einlesen, Material in der Presse gab es dazu in den vergangenen Monaten (mehr als) genug.
    Es fand eine Ausschreibung statt. Im Nachhinein zu monieren, "es fehlt halt der Wettbewerb,..." finde ich - gelinde gesagt - nicht besonders eloquent. Jeder potentielle Interessent hätte die Möglichkeit gehabt, sich zu beteiligen, die Vorgaben einer Rekonstruktion haben aber wohl die rendite-affinen Investoren abgeschreckt. Hier geht es um eine gehörige Portion Idealismus, da wird die Auswahl schon sehr, sehr klein. Umso mehr ist Herrn Wießner für sein Engagement zu danken.

    Was meinen Sie eigentlich mit "Schutz des Steuerzahlers"?

  • Wohl eher ist der Schutz der Damen und Herren im Stadtplanungsamt vor rekonstruktionswilligen Investoren gemeint. Dem muss natürlich mit allen formalen und pseudoformalen Mitteln Einhalt geboten werden.

  • Da muss man die Damen und Herren vom Stadtplanungsamt schon verstehen, denn es ist schon ein Armutszeugnis, dass die einzig annehmbare Stadtplanung ausschließlich von engagierten Bürgern gemacht wird. Das tut sicher weh, aber man könnte ja auch einmal versuchen die ideologischen Scheuklappen abzulegen, dann würde denen ihre Arbeit vielleicht dieselbe Freude bereiten wie den engagierten Bürgern. Die Politik hat das glücklicherweise bereits zum Teil schon überrissen, dass hier immer wieder der Schwanz versucht mit dem Hund zu wedeln.

  • Das tut sicher weh, aber man könnte ja auch einmal versuchen die ideologischen Scheuklappen abzulegen

    ,Nein, das können solche Leute nicht, diese Stadtplanerschaft (diese sogenannte) ist zu selbstherrlich und vor allem aufgrund der völlig bekloppten Verbeamtung quasi unkündbar. Man könnte sie maximal "wegloben", aber das erfordert einen Bürgermeister, der Eier hat. Und die hat der Hilpert leider nicht. Und so wird Dresden ein drittes Mal zerstört und die Bürger sind zu blöd und lethargisch, die Zusammenhänge zu begreifen. Sorry für die klaren Worte, aber es ist so!

  • Hm.. also ein Ausschreibungsergebnis mit nur einem Beteiligten ist doch kein sinnvolles Ergebnis? Ganz im Gegenteil! Wenn man die ganze Geschichte (auch die Anbahnung dieser Ausschreibung) etwas genauer betrachtet, dann könnte man eventuell ja auch zum Schluss kommen, dass das Ganze auf einen bestimmten Bewerber zugeschnitten wurde. Das wäre dann eben kein freier Wettbewerb mehr, sondern geschickte Lobbyarbeit um sich eigene Vorteile zu sichern. Chapeau!

    Ganz offenbar hat die "selbstherrliche" Stadtplanung aber doch bislang genau Ihren Auftrag erfüllt und die städtebaulichen Voraussetzungen für den ganzen Deal geschaffen. Insofern wedelt der Hund wohl nach wie vor mit dem Schwanz (und läuft zuweilen im Kreis wenn ihn die Flöhe beissen..)

  • Woran genau machen Sie den “Zuschnitt“ fest? Die Stadtplanung hat nur sehr widerwillig aufgrund des politischen Drucks agiert und gleich noch mal ein paar ordentliche Stolpersteine “verlegt“ (Stichwort “Fahrstuhl“).

  • Prontosoccorso du siehst das vollkommen falsch.

    Gerade das Ergebnis, dass sich nur ein Investor in der Lage fühlt die Ausschreibungsanforderungen zu erfüllen, zeugt doch von einer von vorne rein hohen geforderten Qualität.

    Eine Vereinfachung der Anforderungen, erhöht vielleicht die Anzahl der Mitbewerber, aber senkt automatisch die Qualität, weil sie viel mehr Spielraum zulässt.

    Ich finde hier wurde das erste mal auschreibungstechnisch alles richtig gemacht.

    Ich erinnere einfach mal an die Auschreibung für das Belvedere, welche mehr Spielraum zuließ. Der Freistaat hat diese dann aber zurückgezogen, weil er Angst hatte, dass eine „moderne“ Alternative an dieser Stelle entsteht.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Hm, also zunächst mal an die Adresse von "Bert": Die Erfordernisse der Barrierefreiheit sollten doch ganz selbstverständlich beachtet werden, oder nicht? Dass darüber überhaupt noch diskutiert wird, bzw. dass die Einhaltung diesbezüglicher Auflagen und Vorgaben mit dem Hinweis auf hohe Unterhaltskosten in Frage gestellt wird ist ebenso ein absolutes Unding wie die Bezeichnung solcher Auflagen als "Stolpersteine". Mit gutem Recht gibt es für diese Dinge Normen, die der aktuellen (überwiegenden) gesellschaftlichen Haltung gegenüber Menschen mit Handicap Ausdruck verleihen.

    So wie ich Chris 1988 verstehe, stellt er eine Interessante These in den Raum, die ich für nicht erwiesen und damit fiktiv halte: Alles was nicht "modern" ist, muss automatisch Qualität besitzen. .. oder habe ich Dich da falsch verstanden?

    Ich habe zwar in diesem thread viel des Lobes über das "Juwel" des Narrenhäusels gelesen. Aber stimmt das denn wirklich? Ich finde das Gebäude zwar architekturgeschichtlich ganz interessant, aber besonders ansehnlich war es meiner Meinung nach nicht (und das betrifft ganz besonders den Zustand nach dem Umbau in den 30er Jahren, der ja wohl der Zustand ist, der in etwa wiederhergestellt werden soll).

    Wie auch immer: Man kann sicherlich die Entscheidung begründen, dass der Brückenkopf eine annähernd historische Fassung zurückbekommt, um damit einen gewissen historischen Zusammenhang zu erläutern. Aber als Beispiel für gutes Bauen oder dergleichen wird das Ergebnis meiner Meinung nach nicht taugen können, weil die eigene kreative Leistung fehlt. Genau diese kreative Leistung (und nur diese) könnte aber hinsichtlich einer Ihr innewohnenden Qualität beurteilt werden.

  • 1. Natürlich ist der Wiederaufbau eine kreative Leistung, denn im Moment ist dort Wiese. Mit deiner Theorie kann ich nichts anfangen. Ich kaufe schließlich auch kein Auto mit eckigen Rädern, möge das Design noch so kreativ sein.
    2. Wenn die Rekonstruktion gut ausgeführt wird, womit man bei Herrn Wiessner rechnen darf, wird das der beste Neubau in Dresden seit langem.

  • Bezüglich der "eigenen kreativen Leistung" würde ein Blick auf zahlreiche Neubauvorhaben in Dresden reichen. Man blättere durch die Dresden-Stränge. Nur offenbar wird bei diesen Projekten keine Kreativität verlangt und auch keine mangelnde kritisiert. Umso leichter fällt es, sich am kleinen Narrenhäusel aufzuhängen.

  • @Prontosoccorso1

    Ich glaube langsam, es geht Dir gar nicht um das Austauschen sinnvoller Argumente. Das kann man an Deinen diversen Beiträgen in anderen Forumssträngen deutlich ablesen.

    Sei's drum. Dein "Fahrstuhlargument" ist doch nur vorgeschoben. Dort hat nie ein Fahrstuhl gestanden. Ganz sicher hätte Wießner im Inneren des Narrenhäusels einen Fahrstuhl vorgesehen, aber die Stadtplanung fordert einen "öffentlichen" Fahrstuhl, der von der Augustusbrücke ins Untergeschoss des Narrenhäusels führen soll. Wieso hat man nicht schon längst einen gebaut? Z. B. am Blockhaus?
    Wer soll hier die Wartung bezahlen?

    Wenn das Häusel nicht gebaut würde, gebe ich Dir Brief & Siegel, dass da noch in 30 Jahren kein Fahrstuhl stehen würde. Ungeachtet der Tatsache, dass Barrierefreiheit wichtig ist, wäre es die Aufgabe der Stadt, diesen Lift zu errichten (ähnlich wie an der Brühlschen Terrasse, dort hat man ja auch nicht die Betreiber der Sekundogenitur oder der Schankstube am Terrassenufer dazu verdonnert, diesen zu finanzieren).

    Mehr sage ich zu dieser Thematik nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Bert (29. Juli 2018 um 21:13)

  • @Fasolt
    Ich gebe Dir schon Recht, Design soll der Funktionalität nicht im Wege stehen. Ich denke nur, dass wir unter "kreativ" ganz unterschiedliche Sachen verstehen. Unter "kreativ" verstehe ich, wenn etwas geschaffen wird, das es vorher nicht gab (und zwar unabhängig von seiner gestalterischen oder funktionalen Qualität). Das ist bei einem Wiederaufbau schon mal prinzipiell nicht der Fall. Damit soll weder die eine oder andere Vorgehensweise bewertet werden. Zur Bewertung eignet sich dann am besten das Objekt selbst denke ich.
    Ich frage mich allerdings welchen Anlass es geben könnte zu unterstellen, dass die Rekonstruktion von Herrn Wiessner so gut ausfallen wird, dass "der beste Neubau in Dresden seit langem" entstehen könnte. Das halte ich für ganz schön weit hergeholt.

  • Ach, das ist ja schön zu lesen, dass es auch im Dresdner Strang solche Trolle wie Freund "P" gibt. Es gibt immer Leute, die alles besser wissen und die angefressen darüber sind, das ihre Meinung nicht gehört wird. Das muß man mit britischer Gelassenheit nehmen und sich den wichtigen Dingen zuwenden.

    1. Ist die von Wießner gefundene Fotografie vom Neustädtischen Markt aus irgendwo publiziert? Das würde mich schon interessieren.

    2. Die übrigen Fassaden sind ja fotografisch gut dokumentiert. Nach der Ausschreibung, die ich seinerzeit gründlich gelesen habe, gibt es auch noch viele weitere Bauunterlagen. Ein Wettbewerb kann kan nur Lösungen für nicht doukumentierte Bereiche finden - das ist ja offenbar gar nicht mehr nötig.

    3. Was den Fahrstuhl betrifft: kann der Rollstuhlfahrer nicht die paar Meter Umweg fahren?

  • Ich frage mich allerdings welchen Anlass es geben könnte zu unterstellen, dass die Rekonstruktion von Herrn Wiessner so gut ausfallen wird, dass "der beste Neubau in Dresden seit langem" entstehen könnte. Das halte ich für ganz schön weit hergeholt.

    Dann ist es doch leicht, ein Gegenbeispiel zu nennen, oder?