Dresden - Rekonstruktion des Narrenhäusels (in Planung)

  • Das ist ja ein Ding! Die GHND schreibt heute auf ihrer fb-Seite:

    Narrenhäusel
    Die Sache nimmt Fahrt auf! Eben hat sich ein Dresdner Bauunternehmen bei uns gemeldet das bereit wäre das Narrenhäusel historisch als LEITBAU (strenge Kriterien des Wiederaufbaus am Neumarkt) wieder aufzubauen. Das heißt: Hauptgrundrißstrukturen, Treppenhaus, Mauerwerksziegel etc.
    Drücken Sie die Daumen das nunmehr die Politik mitspielt!

    :thumbup: Ich fänds schön, wenn dieses Kleinod an der Augustusbrücke wiederkäme. Es würde wieder ein Stück mehr Kleinteiligkeit, Gewusel und das Pittoreske des alten Dresdens mitbringen, sowie Neustadt und Altstadt näher zusammenrücken. (Und natürlich auch die den Neustädter Markt mit aufwerten.)

    Dresden_Narrenh%C3%A4usel_Augustusbr%C3%BCcke_Neustadt_Markt_1900.jpg
    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dres….jpg?uselang=de

    Bitte mitsamt dem imposanten Ausleger/Nasenschild des Restaurants!

    Fotothek_df_ps_0000532_002_Gastst%C3%A4tten_-_Restaurants_%5E_historische_Gastst%C3%A4tten_%5E.jpg
    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Foto….jpg?uselang=de

  • Schön wäre eine Rückkehr allemal.

    Da die Sanierung der Augustusbrücke aber bereits im Jahre 2016 beginnen soll, müssen spätestens jetzt die richtigen Weichen gestellt werden. Dafür bedarf es allerdings mehr als des Beschlusses der GHND oder einer vage geäußerten Absicht eines Investors. Immerhin wirken sich Änderungen am Querschnitt der Brücke auf die gesamte Straßenbahninfrastruktur auf dem Neustädter Markt aus; und den Gehsteig auf der Seite des Narrenhäusls muss man aufgrund der starken Fußgängerfrequenz auch in einer gewissen Breite belassen.
    Kurzum: Hier bedarf eines runden Tisches, an dem Vertreter der Stadt-, Verkehrs- und Umweltplanung (Hochwasserschutz!) sowie Investor und Bürgervertreter teilnehmen und über Möglichkeiten einer Rekonstruktion sprechen. Dabei muss man insbesondere die Gestaltung des gesamten Areals zwischen Blockhaus und Finanzministerium überdenken.
    Allein das dürfte eine Mammutaufgabe werden, die sich u.U. auf die gesamte Entwicklung des Neustädter Marktes auswirkt.

    Vielleicht kann sich hier ja gleich unser neuer Oberbürgermeister nützlich machen?!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • So könnte es wieder werden...


    http://lensfreaks.de/?bw_gallery=then-and-now&image=170 (schaut Euch unbedingt diesen Link an!)

    Erbse, you made my day :knuddel:

    Die wunderbare Torsituation würde den Weg über die Brücke wieder einladend machen. Einer der wichtigsten Bausteine zur Genesung der Neustadt wäre gelegt, wenn man das so hinbekäme. Die GHND beweist immer wieder, dass sie die besten Ideen und Visionen für Dresden besitzt - kein Wunder, denn nur wer Dresden liebt, weiß auch was gut für diese Stadt ist. Vielleicht sollte jemand der GHND für das Amt des Oberbürgermeisters kanditieren...Octavian wurde später (zurecht) Augustus genannt :wink:

    Außerdem gäbe es noch sooo unbeschreiblich viel in Dresden zu tun, aber Stück für Stück bauen wir uns Dresden in seinem schönsten Glück zurück...

    Das alles und noch viel mehr, würde ich machen, wenn ich...

    http://lensfreaks.de/?bw_gallery=then-and-now&image=186

    Einmal editiert, zuletzt von Exilwiener (8. Juni 2015 um 21:56)

  • Wirklich interessant wird wie man dann hinter dem Narrenhäusel weiterverfährt.
    Denn wirklich gegenüber vom Blockhaus ist es nicht. Dafür müsste die ganze Quartiersecke bis zum Hotel Stadt Wien wieder hergerichtet werden.
    Dies müsste ja nicht als Rekos geschehen, wobei sich hier das Hotel als eine zweite Reko anbieten würde.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Laut SZ will Frank Wießner der Baufirma Max Wiessner das Narrenhäusl wieder aufbauen.
    Er hat es nach der PM der GHND grob überschlagen und weiß, dass er damit kein Gewinn macht.
    Er will es auch für seinen Vater tun, der ein Schlaganfall hatte, aber begeistert den Wiederaufbau historischer Gebäude aufnimmt.

    http://www.sz-online.de/nachrichten/fi…en-3121653.html

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Ich sehe das auch so.
    Es ist zwar schön wenn das Narrenhäusel sofort wieder entstehen würde, aber das geht nicht ohne die gesamte Quartiersecke gegenüber des Blockhauses zu betrachten.
    Und das geht wiederum auch erst wenn der Fußgängertunnel endlich verschwunden ist.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Ich kann diese Aussage nicht nachvollziehen. Das sollen die einzigen Gründe sein, die gegen den Wiederaufbau sprechen? "wichtige Entwicklungsoption für einen repräsentativen Nutzungsbaustein." - Was für ein Nullsatz. Entweder man möchte dort das Narrenhäusel wieder errichtet sehen, oder nicht. Auf den übrigen von ihm genannten Grundstücken wird wahrscheinlich die nächsten 10-15 nichts passieren und selbst wenn, was hat das mit dem Narrenhäusel zu tun?

  • Niederpotentes Politikergewäsch. Bei zehn verschiedenen Eigentümern wird es weder eine zeit- noch eine stilgleiche Bebauung geben. Und sollte sie stilgleich sein, wäre sie wohl sicher nicht nach "unserem" Geschmack. In meinen Augen reine Reko-Verhinderungspropaganda. Der Mann dürfte nie wieder einen Baubürgermeisterposten besetzen. rant:)

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Das sollen die einzigen Gründe sein, die gegen den Wiederaufbau sprechen?

    Marx spricht, anders als von GHND und SZ suggeriert, nicht gegen den Wiederaufbau, sondern für eine Kontextualisierung des Vorhabens.
    Nicht nur aufgrund der exponierten Lage, sondern vor allen aufgrund diverser gesetzlicher Regelungen bezüglich der verkehrlichen Erschließung, Stellplatznachweis, Hochwasser- und Gehölzschutz et cetera pp. muss man das Projekt im Zusammenhang mit der gesamten perspektivischen Entwicklung des Quartiers betrachten.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • bilderbuch

    Also Begeisterung für das Projekt sieht anders aus - auch im Verwaltungsdeutsch oder im städtebaulichen Kontext:

    Zitat

    Die Pläne zum Wiederaufbau des Narrenhäusels an der Augustusbrücke lösen beim Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) wenig Begeisterung aus. Der Aufbau des Narrenhäusels sei nicht zwingend, sagt er


    Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/ba…ab-3128751.html

  • Es ist ja auch nicht die Aufgabe eines Baubürgermeisters, sich in Anbetracht jedes Bauvorhabens begeistert zu zeigen. Da käme man aus der Feierei doch gar nicht mehr raus. Zum Palais Hoym hat er ja auch noch nix gesagt - der Verhinderer.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Wenn Herr Marx in dieser Beziehung nur konsequent wäre...
    Ich mag daran erinnern, dass Baubürgermeister Jörn Marx von Anfang an vom Innside- Hotel- Entwurf des Dresdner Architekturbüros Wörner&Partner begeistert war.

  • Marx spricht, anders als von GHND und SZ suggeriert, nicht gegen den Wiederaufbau, sondern für eine Kontextualisierung des Vorhabens.
    Nicht nur aufgrund der exponierten Lage, sondern vor allen aufgrund diverser gesetzlicher Regelungen bezüglich der verkehrlichen Erschließung, Stellplatznachweis, Hochwasser- und Gehölzschutz et cetera pp. muss man das Projekt im Zusammenhang mit der gesamten perspektivischen Entwicklung des Quartiers betrachten.

    Darum wird sich der Bauherr, wenn er sein Angebot ernst meint, ja nun auch selbst kümmern müssen. Aber das Vorhaben zu unterbinden, weil man lieber das gesamte "Quartier" bebaut sehen will, halte ich für Quatsch. Das wird wie gesagt in diesem Jahrhzehnt mit Sicherheit nicht mehr passieren. Es muss doch noch möglich sein, in Dresden ein einzelnes Haus zu errichten.

  • Ich mag daran erinnern, dass Baubürgermeister Jörn Marx von Anfang an vom Innside- Hotel- Entwurf des Dresdner Architekturbüros Wörner&Partner begeistert war.

    Das wäre mir aber neu. Gibt's dafür eine Quelle?

    Aber das Vorhaben zu unterbinden, weil man lieber das gesamte "Quartier" bebaut sehen will, halte ich für Quatsch. Das wird wie gesagt in diesem Jahrhzehnt mit Sicherheit nicht mehr passieren. Es muss doch noch möglich sein, in Dresden ein einzelnes Haus zu errichten.

    Wer sagt denn, dass es um eine konzertierte Bebauung ginge?
    Der Baubürgermeister hat doch richtigerweise zum Ausdruck gebracht, dass man bei solchen Planungen das gesamte Quartier betrachten und hierzu natürlich auch alle Grundeigentümer in gewisser Weise unter einen Hut bringen muss (Erschließung, Hochwasserschutz, Höhe und Dichte der Bebauung, Art und Umfang der Nutzung, etc.). Wer dann am Ende baut, ist wiederum eine andere Frage.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Das hier scheint eine Quelle zu sein:

    Zitat

    Baubürgermeister Jörn Marx war von Anfang an vom Entwurf des Dresdner Architekturbüros Wörner&Partner begeistert.

    Ansonsten zeigt sich doch anhand dieses Beispiel wieder einmal, daß hier wieder einmal jemand tätig ist, der offensichtlich überhaupt keine Begeisterung für Dresden aufbringen kann, den besonderen Wert dieses Baus überhaupt nicht schätzt, sondern nur den allgemeinen Dienstweg kennt und geht.

    Dazu paßt auch dieser Artikel (Bürgermeister Marx will schnell weg) der SZ aus dem Jahr 2010 recht schön:

    Zitat

    Nach nur gut einem Jahr im Amt will Dresdens umstrittener Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) schnellstmöglich weg. So hat er sich um den offenen Bürgermeisterposten in Mönchengladbach beworben. Dort wurde er aber als nicht geeignet eingestuft. (...) Marx soll sich bereits in mehreren Städten, vor allem im Südwesten der Republik, beworben haben. In Rathauskreisen heißt es, Marx wolle schon im Frühjahr weg sein. Doch bisher hatten seine Bewerbungen offenbar keinen Erfolg.(...)

    Dieses Vorgehen hat offenbar System. Bevor Marx im Oktober 2008 nach Dresden kam, war er gerade ein Jahr in Magdeburg als Baubürgermeister im Amt. Auch von der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts aus, hatte er sich schon nach wenigen Wochen auf mehrere Führungspositionen beworben.

    Und weiter im Artikel:

    Zitat

    Gerüchte über fraktionsübergreifende Gespräche zu seiner Abwahl halten sich hartnäckig. Marx hatte sich in seiner knapp 17-monatigen Amtszeit mit seiner Partei, der Oberbürgermeisterin und den meisten seiner Mitarbeiter überworfen. Ihm wird fehlende fachliche Kompetenz vorgeworfen. So rückte er schließlich ins Abseits.

    Da paßt die Gleichgültigkeit gegenüber diesem Projekt doch bestens in Bild.

  • Vielen Dank für die "Quelle". Jedoch dürfte es kaum verwundern, dass Marx das von Anfang an vielgeschmähte Erbstück seines hochgeschätzten Vorgängers nicht in Grund und Boden redet.

    Unbestritten dürfte hingegen sein, dass Marx nicht viel Begeisterung für Dresden mitbringt.

    Das ist aber im gegebenen Zusammenhang insofern nicht sonderlich relevant, da er ja bald abgewählt wird. Abgesehen davon hat er - trotz des spröden Beamten-Deutschs - recht.

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  • Es ist irrelevant, ob er deiner Auffassung nach "recht" hat.
    Thema ist seine Positionierung, die du nicht zu den Aufgaben des Baubürgermeisters zählst und dabei übergehst, dass Herr Marx diese doch vornimmt, wenn er auch die Hafencity befürwortet und den Wiederaufbau des Narrenhäusels relativiert.

  • Es ist ja auch nicht die Aufgabe eines Baubürgermeisters, sich in Anbetracht jedes Bauvorhabens begeistert zu zeigen. Da käme man aus der Feierei doch gar nicht mehr raus. Zum Palais Hoym hat er ja auch noch nix gesagt - der Verhinderer.

    Die Ironie bzgl. "der Verhinderer" kannste ruhig weglassen, bilderbuch. Oder würdest du ihn etwa sogar als Förderer des Rekonstruktionsgedankens bezeichnen? Da wäre mir in seiner Amtszeit wohl etwas gründlich entgangen. Natürlich ist es nicht seine Aufgabe sich für jedes Bauvorhaben begeistert zu zeigen. Aber er kann sich, in Erwartung seines baldigen Abfluges, dann kritische/ablehnende Bemerkungen einfach mal genauso verkneifen. Und das vor allem, wenn ein potentieller Investor Bereitschaft signalisiert, an dieser Stelle ein so wichtiges Gebäude mit immenser Signalwirkung für diese Ecke wieder aufzubauen. Der Rest der Bauten am Neustädter Ufer würde sich dann in den nächsten Jahren ja evtl. endlich mal finden. Aber in über zwanzig (!!!) Jahren ist bisher GARNIX passiert. Welch eine Verschwendung von Potential!

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"