Dresden - Rekonstruktion des Narrenhäusels (in Planung)

  • Frank Wießner ist noch dabei sich durch die Bürokratie zu arbeiten um mit dem Bau des Narrenhäusels beginnen zu können. Scheinbar hat er aber das Gefühl, dass die Stadt jetzt versucht zu helfen: "Wir arbeiten uns jetzt Thema für Thema durch. Was positiv ist: Ich sehe den Willen der Stadt und das Projekt wird auch funktionieren."

    Aufgrund gestiegener Lohn- und Materialkosten rechnet Herr Wießner jetzt mit 3,5 statt 3 Millionen Euro Baukosten. Zusätzlich fallen noch 400.000 Euro für Planung und Bau der Zufahrt zum Grundstück an. Folge laut Herr Wießner: "Das Ganze wird so enden, dass ich mehr Miete vom Restaurant und den Betreibern der Ferienwohnungen nehmen muss, die im Haus entstehen sollen. Und die werden es an die Kunden weitergeben müssen."

    Quelle:

    https://www.saechsische.de/dresden/immobi…74896-plus.html

  • Mattielli,wenn Sie jetzt 98 Jahre und bester Gesundheit sind,und es zügig mit dem Narrenhäusel geht können Sie dort Ihren 100. feiern. :wink:

    Weder bin ich 98, noch wird es mit dem Narrenhäusl „zügig“ vorangehen.

    Dafür sorgt schon ein anderes „Narrenhäusl“!

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    (Freifläche Narrenhäusel)

    Ich saß am Wochenende am Neumarkt, als Herr Wiesner in Begleitung zweier Damen direkt an mir vorbeiging. Es war aber gerade ein ungünstiger Moment und es ging sehr schnell, sonst hätte ich ihn mal gefragt, wann er nun mit einem Baustart rechnet.

  • Aktueller Stand zum Narrenhäusel laut Sächsischer Zeitung:

    • Lärmschutz-Probleme während der Filmnächte am Elbufer seien durch Änderungen an den Grundrissen der geplanten Ferienwohnungen gelöst worden
    • Frank Wießner rechne mit ca. sechs Monaten, bis alle Bau- und Umweltrechtlichen Belange geklärt sind
    • Die Kosten werden langsam zum Problem, Wießner wolle aber trotzdem an dem Projekt festhalten: "Man nennt es wohl Liebhaberei."
    • Für die Zufahrtsstraße müsse noch eine Ausgleichsfläche bzgl. Hochwasser gefunden werden
    • Unklar seien Entsorgungskosten beim Bau der Zufahrtsstraße (ggf. Trümmer und/oder belastetes Erdreich)

    Trotz allem bescheinigt Wießner der Stadtverwaltung Wohlwollen:

    "Trotzdem muss ich sagen, dass die Beteiligten bei der Stadt motiviert sind und wollen, dass das Projekt vorankommt."

  • Das eine Stadt nur "wohlwollend" gegenüber einem Investoren ist, der hier Stadtreparatur und große Aufwertung vollbringen möchte, muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Denen gehts wohl zu gut...

  • Ich vermute, wenn es im 18. Jahrhundert schon so viel Bürokratie gegeben hätte, wäre das Narrenhäusel nie gebaut worden. Möglichenfalls wäre Dresden bis heute nie über den Zustand einer jungsteinzeitlichen Kreisgrabenanlage hinausgekommen.

  • Ich vermute, wenn es im 18. Jahrhundert schon so viel Bürokratie gegeben hätte, wäre das Narrenhäusel nie gebaut worden

    Jein.

    In Sachsen gab es damals eine großartig funktionierende Bürokratie, die stets das schnelle, "bauherrenfreudige" Bauen begünstigte.

  • Danke für das mir noch unbekannte Foto!

    Im aktuellen Neumarkt Kurier, den ich am Wochenende bekam, steht auch, dass trotz der gestiegenen Baupreise Herr Wiessner weiter den Wiederaufbau im Hintergrund organisiert und es auch mit der Behörde nun wieder voran geht. So hat er wegen der Veranstaltungen auf den Elbwiesen nun die Schlafzimmer woanders hin versetzt!

    Beim Wiederaufbau des Narrenhäusels erkennt man gut wie närrisch so Vieles in diesem Land geworden ist. Herr Frölich hatte es da zum Glück bedeutend einfacher. Allen einen frö(h)lichen Valentinstag nach Dresden!

  • Stand des Projekts zu Beginn:

    Frank Wießner hatte sich 2016 auf eine Ausschreibung der Stadt hin beworben, um das Narrenhäusel zu bauen. 700.000 Euro hat er allein für das Grundstück bezahlt, weitere 4,5 Millionen Euro wird der Wiederaufbau kosten, für den er einen Architekturwettbewerb ausrichten musste.

    Aktueller Stand:

    Die Bauantragsunterlagen sind bei der Stadtverwaltung eingereicht, jetzt gilt es nur noch wenige Details zu klären, damit das Narrenhäusel wiederaufgebaut werden kann. Eine gute Nachricht für Frank Wießner, der das einstige Wohnhaus vom Hofnarren August des Starken, Joseph Fröhlich, nach fast historischem Vorbild errichten will. Er hofft in optimistischer Manier, in drei Monaten die Baugenehmigung zu erhalten und dann mit der Ausführungsplanung starten zu können.

    Finanzierung:

    Doch die lange Bearbeitungsdauer des Projektes Narrenhäusel seit 2017 hat zur Folge, dass Wießner plötzlich mit völlig anderen Baupreisen und vor allem steigenden Kreditzinsen kalkulieren muss. Hat er für Kredite vor zwei Jahren noch rund ein Prozent Zinsen gezahlt, sind es heute vier oder viereinhalb Prozent. Damit würde er eine Million Euro mehr an Zinsen zahlen müssen, dazu eine halbe Million Euro zusätzlich durch gestiegene Baukosten.

    Besonders bitter für ihn: Die Ostsächsische Sparkasse hatte ihm vor zwei Jahren eine Finanzierung mit einem Prozent angeboten, mit der er das Narrenhäusel nach 18 bis 20 Jahren abbezahlt hätte. "Jetzt zahle ich mindestens doppelt so lange."

    Für ihn gibt es jetzt nur noch zwei Möglichkeiten: "Entweder ich gehe mit mehr Eigenkapital herein, man nennt das Liebhaberei. Oder ich beende das Projekt." Viele seiner Kollegen, die Wohnungen bauen, hätten ihre Projekte angesichts der aktuellen Entwicklung auf Eis gelegt. "Aber ich baue keine Wohnungen, sondern eine Gaststätte mit Biergarten sowie Ferienwohnungen, die etwas mehr einbringen. Also gebe ich beim Narrenhäusel nicht auf." Er weiß jedoch, dass mehr Miete vom Restaurant und den Betreibern der Ferienwohnungen, die er nehmen muss, letztlich an die Kunden weitergegeben werden.

    Gelöste Probleme und Gründe für Zeitverzug:

    Inzwischen hat der Bauunternehmer so viele Probleme im Vorfeld des Baus lösen müssen, die anfangs kaum absehbar waren. Eines davon ist der Lärmschutz, der für die geplanten Ferienwohnungen im Narrenhäusel während der Filmnächtezeit nicht eingehalten werden kann. Wießner hatte viele Ideen dazu, die alle nicht wirklich funktionierten. Jetzt ist eine Lösung da: "Wir haben die Grundrisse der Appartements umgeplant, sodass die Küchen jeweils in Richtung des Filmnächte-Areals liegen. Für Küchen gelten die strengen Lärmschutz-Richtwerte nicht", sagt Wießner.

    Zuvor war es die ungesicherte Zufahrt, für die es neue Ideen geben musste oder die genaue Lageerkundung der historischen Begrenzungsmauer sowie der Bau eines neuen Wendehammers für Feuerwehr und Müllabfuhr. Wießner sieht es inzwischen gelassener als noch vor zwei Jahren. "Gesetze, Regeln und Verordnungen gelten auch für mich." Doch die Verzögerung habe eben große finanzielle Konsequenzen.

    Zeitplan:

    Was den Zeitplan anbelangt, muss Wießner ebenfalls zurückstecken. Denn zunächst muss die neue Zufahrtsstraße zum Narrenhäusel gebaut werden, bevor die Arbeiten am Gebäude beginnen können. "Weil die Betonlieferungen zu Einschränkungen der Spuren auf der Köpckestraße führen, hat uns das Straßen- und Tiefbauamt mitgeteilt, dass wir nur in den Sommerferien bauen dürfen, also die im kommenden Jahr. Das heißt, wir können erst im Frühjahr 2025 überhaupt mit dem Narrenhäusel beginnen. Realistisch ist, dass wir im Frühjahr 2026 fertig sein könnten", sagt Wießner. "Das Weihnachtsgeschäft 2025 ist illusorisch."

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