Potsdam - Rekonstruktion der Kellertorwache

  • Die farbliche Absetzung der Lorbeergehänge war auf den anderen Bildern gar nicht zu erkennen. So wie auf dem letzten Bild wird dann wohl auch der Eindruck sein, wenn man real vor dem Gebäude steht. So gefällt es mir sehr gut, ich denke das ist perfekt, eine bessere Lösung für die Farbgebung wird man wohl nicht finden.

    :dichter: Erst gestalten wir unsere Städte, dann gestalten die Städte unsere Gesellschaft :dichter:
    :opa: Aus Plattenbauten ist selten Gutes hervorgegangen :opa:

  • Danke Danke Danke!!!

    Da hätt ich nicht zu träumen gewagt bei dem Aufwand der durch individuelles Engagement bereits getätigt wurde eine erneute Intervention durchzuführen und einen Grammatikfehler nachzujustieren, habe bereits 2017 angeregt ,aber wollte angesichts der gealtigen Leistung nicht zu apodiktisch wirken, nochmals ein großes Danke, werd mir das schöne Objekt vielleicht als Abstecher von der Leipziger Denkmalmersse anschauen.:
    RE: Rekonstruktion der Kellertorwache
    RE: Rekonstruktion der Kellertorwache
    "19. Juni 2017+1
    Sehr gelungen, ein großes Kompliment für's Durchziehen des Projekts und einwichtiger Anknüpfpunkt für die Stadtgestaltung nicht nur in diesem Eck.

    Abschließend eine Frage zur Farbgestaltung: Werden die Helme noch gefasst?Sie sollten in dem hellen Ton gefasst werden da sie Teil der Architektur sind.Das Freilegen von Steinteilen kommt um 1900 und vor allem in den 20er-50er Jahrenauf.
    Die Fensterfaschen mit ihren Sohlbänken sind hell gefasst, die zugehörigeParabetplatte wiederum in Rot, das erschein ein wenig unlogisch in Bezug aufdie Architekturschichtung.

    Aber Fassungen können ja leicht nachjustiert werden, schön dass der Bau inguter handwerklicher Arbeit und sinnvoller Nutzung als Familienhaus wieder dasStadtbild bereichert – großes Danke!!!"

  • @ Konstantindegeer: da die Kellertorwache eigentlich fertig ist, habe ich noch zwei Fragen an den Bauherrn.

    1. Wird es im Haus ein Bild mit der Kellertorwache und Trophäe geben, worauf man auch auf die Trophäe näher eingeht, denn diese kehrt ja auf das Dach nicht mehr zurück?!
    2. Werden vor der Kellertorwache die beiden Bänke und der Abfalleimer noch versetzt, denn diese passen ja nicht mehr wirklich zum Gesamtbild?

  • 1. Im Haus hängt ein Bild. Dem Denkmalpfleger habe ich zugesagt die Trophäengruppe nach Wiedereinführung der Monarchie zu rekonstruieren, auf eigene Kosten.

    2. Für die Freiflächengestaltung der Stadt Potsdam bin ich nicht verantwortlich. Es soll ja angeblich auch die Straße ihr Großkopfpflaster wiedererhalten. Wir werden als Anrainer auch auf Nachfrage nicht über die Pläne informiert. Bitte bei der Unteren Straßenverkehrsbehörde nachfragen.

  • ...wenn Eure Politiker so weitermachen, dann schließe ich das gar nicht mehr aus! Immerhin und nicht umsonst sind die meisten europäischen Monarchien ein Garant für Stabilität, Sicherheit und politischen Anstand! Schon allein aufgrund der Trophäengruppe würde ich mir das für Euch wünschen ;-)!

  • 1. Im Haus hängt ein Bild. Dem Denkmalpfleger habe ich zugesagt die Trophäengruppe nach Wiedereinführung der Monarchie zu rekonstruieren, auf eigene Kosten.

    Das wäre in den 20ern nötig gewesen, dann wäre Europa einiges erspart geblieben.
    Nebenbei, wer die Verfassung von 1871 anschaut wird erkennen woher die Ideen zum Grundgesetzt kamen. Sogesehen wären für eine Monarchie nicht einmal große Änderungen nötig. Es würde reichen das Wort "Bundespräsident" gegen "repräsentativen Monarch" zu ersetzen und das "repräsentativ" ernster zu nehmen :D

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  • Ich bin wirklich begeistert von der Kellertorwache! Toll, dass das Gebäude so gut angenommen wird. Habt ihr keine Bedenken, dass Touristen euer Haus belagern? Ich würde es mir auf jeden Fall von allen Seiten anschauen wollen!

    Ich habe den Thread jetzt überflogen, da ich gerade vom Thread "Bauwerk des Jahres 2018" hierher gekommen bin.
    Ist Konstantindegeer der Bauherr?
    Wieso ist dieser Bauwerk keine Rekonstruktion, sondern ein Neubau? Nur, weil die Trophäengruppe oben fehlt?

    Meinen herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Bau! Gerade die Touristen werden die Eindrücke der Rekonstruktionen in dieser (wieder) schönen Stadt begeistert mit nach Hause nehmen und dadurch automatisch hierfür werben. Die beste Werbung, die wir für unser Anliegen, das Stadtbild wieder (durch originalgetreue Rekonstruktionen) herzurichten, nur bekommen können, sind Taten (vollendete Bauten!).

    Ich wünschte und würde mich auch dafür einsetzen, dass jährlich vom Bundeshaushalt ein gewisser Betrag für Rekonstruktionen zur Verfügung steht, um den Mehraufwand von einem schlichten Neubau zu einer detailreichen Rekonstruktion zu fördern und so den entscheidenden Ausschlag zur Rekonstruktion zu geben.

    Eine Idee: Vielleicht ließe sich eine Art Briefkasten (im zeitgenössisch preußischen Stil) vor dem Bau einrichten, indem Touristen und Altstadtbegeisterte Vorschläge für weitere Rekonstruktionen und Verbesserungen einwerfen können. Die Leute, die diesen Bau live sehen, werden in Erinnerungen und Begeisterung schwelgen und instinktiv an Gebäude / Orte aus ihrer Vergangenheit / Umgebung denken, die sie auch gerne schöner hätten. Mit so einer Möglichkeit kann man die Leute bzw deren Ideen für bestimmte Stadtbildverbesserungen (bestimmt auch viele, die hier im Forum noch nicht aufgetaucht bzw aufgrund der schieren Masse wieder untergegangen sind) sofort abholen und wir würden eine Vielzahl an Vorschlägen bekommen, wo wir mit Ortsgruppen / Eigeninitiative den nächsten Bau initiieren können. Wahrscheinlich auch das ein oder andere weitere begeisterte Mitglied bekommen, in diesem wunderbaren Forum!

  • Zitat von Konstantin

    Dem Denkmalpfleger habe ich zugesagt die Trophäengruppe nach Wiedereinführung der Monarchie zu rekonstruieren, auf eigene Kosten.

    Ich würde dafür plädieren, nicht so lange zuzuwarten.
    In diesem Zusammenhang möchte ich in aller Höflichkeit und Demut sowie Dankbarkeit für dieses großartige Projekt den einzigen, indes mE schweren Kritikpunkt anbringen.
    Der Porticus ist begrifflich ein tragender Teil. Dies bedingt, dass etwas dazusein hat, das getragen wird.
    Die Trophäengruppe war natürlich höchst mickrig, ganz in der Manier typisches preußischen Understatements, ein sehr trockener Scherz. Die Schwere der Fassade, deren Kolossalsäulen letztlich vom besonders schweren Porticus bedingt sind, und dann dieser Miniaufsatz...
    Gleichwohl ob klitzeklein oder nicht... er war wichtig, weil er sozusagen die Komposition des Ganzen rechtfertigte oder bedingte.
    Sein Fehlen bringt gähnende Leere mit sich... dies sogar im wörtlichen Sinne. Als Antithese zum Porticus befindet sich über demselben heute ... ein Loch.
    Noch dazu in einer geschwungenen Form, die fast sämtlichen Fassadenelementen zuwiderläuft. Trotz der drei (wohlweislich in den Hintergrund gerückten) Torbögen ist der Bau eckig, zackig.
    bitte, lieber Konstantin, stell irgendwas in die Mitte, es muss nicht diese sicherlich aufwändig wiederherzustellenden Trophäengruppe sein, meinetwegen was Modernes, möglichst Schroffes, aber irgendwas, und alles wird wieder gut...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • ^
    Wie sollte das gehen? Dort befindet sich heute ein Fenster eines Wohnraumes, der auch Außenlicht benötigt. Ich denke, wenn in 30 Jahren mal eine größere Sanierung anstehen sollte, kann man sich über eine andere Lösung für das Fenster Gedanken machen, und damit die Trophäe. Vielleicht ist ja bis dahin auch die Monarchie wieder eingeführt...

  • Die Fledermausgaube ist endemisch, hat eine ähnliche optische Mächtigkeit und bringt Licht in das Obergeschoß. Deshalb bereue ich die Wahl keineswegs und sehe da auch beim besten Willen weder etwas "Mickriges" noch ein "Loch".

    Und ein Aktenbündel brauche ich als Hauszeichen auch nicht. Auch schon gar nicht etwas "Modernes, möglichst Schroffes". Aber bitte, jeder wie er mag.

  • Nicht nur für die Wohnnutzung, sondern auch als Akzent ist die Fledermausgaupe gelungen. Die Fenster besitzen analog zu den historischen Fensteranlagen stimmige Teilungen, und durch die dunkel erscheinenden Glasflächen ist eine gewisse Massigkeiit gegeben, die zwar von dem Portikus getragen wird andererseits durch ihre geschweifte Kontur nicht als lastender Fremdkörper wirkt.
    Ein Umbau im Zuge einer Nutzungsänderung um 1900/10 im Reformstil währe vielleicht zu einer ähnlichen Lösung gekommen.

  • Rinanscente und Konstantin, nein, tut mir leid, über Formgefühl lässt sich offenbar nicht streiten.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Die Entscheidungen bei Wiederaufbauten sind eben nicht nur durch mitunter subjektives Formgefühl bestimmt sondern eben auch durch die Bauordnung, finanzielle Ressourcen und die neuen Nutzungen. Der historische Bau hatte ein nicht genutztes Kaltdach ohne Fenster. Selbst wenn mir jemand die 70.000 Euro für die verlorene Aktenstapeltrophäe gespendet hätte wären der Preis Dachflächenfenster rechts und links gewesen, was ich an der Schauseite vermeiden wollte.

    So ist jeder Wiederaufbau eben ein Neubau. Ich persönlich finde die Defintion des ehem. Potsdamer Stadtkonservators Andreas Kalesse richtig, der diese Wiederaufbauten als Erinnerungsarchitektur beschreibt. Rekonstruktionen sind diese Vorhaben sie ja immer nur im äußeren, und dies auch nur zum Teil:

    "Eine Erinnerungsarchitektur ist ein Ausdruck aktuellen Bauens, welche am originalen Standort eines materiell weitgehend untergegangenen Bauwerks durch Rückgewinnung bzw. Bezugnahme auf wesentliche Gestaltungselemente der verlorenen Architektur an diese zu erinnern versucht, ohne sie zu kopieren. Dabei hängt einerseits der erzielbare Näherungswert an das Original von der Überlieferungsqualität und -menge ursprünglicher Dokumente, zeichnerischer, schriftlicher, fotografischer und baulicher Art, ab. Andererseits kann in den meisten Fällen nur eine den aktuellen Nutzungsbedürfnissen und den aktuellen Baunormen angepasste neue Architektur entstehen und so ist eine Rekonstruktion im klassischen Sinne von vornherein weitgehend ausgeschlossen und wird auch gar nicht erst angestrebt."

  • Zitat

    wären der Preis Dachflächenfenster rechts und links gewesen

    Ich geb zu, dass mir das in der Tat lieber gewesen wäre.
    Aber auch das ist natürlich sehr subjektiv.
    Ich lege auch Wert auf die Feststellung, dass ich alles andere an diesem Projekt, insb die Farbgebung für voll und ganz gelungen erachte, und dass wir über das Ergebnis in allem froh und dankbar sein können.
    Meine Kritik muss daher im Ganzen höchst unbotmäßig erscheinen, was mir schon klar ist und auch leid tut.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Kann mir jemand sagen, wieso dieses Bauwerk keine Rekonstruktion, sondern ein Neubau ist? Nur, weil die Trophäengruppe oben fehlt?
    Für mich ist das eine äußerst gelungene Rekonstruktion, auch, wenn das ein oder andere Detail fehlt / geändert wurde.