• Auf der Krefelder Straße 249 hatte das ehemalige Verwaltungsgebäude der Weberei Dilthey letztes Jahr gebrannt. (...)

    Scheinbar ist es nicht mehr möglich, die Bilder direkt mit zu zitieren.

    Das Bürogebäude ist mittlerweile fertig.

    MG2
    MG3

    MG4


    Die Rückseite.


    MG1

    Zur Erinnerung. - So sah das Haus vor dem Brand aus: http://www.clue-blue.com/buddha/massiv/…zSideboards.jpg

  • Vor zwei Wochen war ich erst noch in Rheydt. Da sind das alte Rathaus und die gegenüberliegende Kirche tatsächlich die einzig schönen Bauwerke (wenn man von Schloss Rheydt absieht). Der Stadtteil ist einfach nur architektonisch grottig und dazu noch recht schmuddelig. Da kann ein solch monströser Stadtzerstörungsriegel auch nichts mehr verschlimmern.

    Mich widern diese immer gleichen eckigen, klotzigen, glatten und einfallslosen Buden einfach nur noch an. Wenn ich schon das Wort "Architekturwettbewerb" höre, bekomme ich spontan Gänsehaut. Da wurde in MG-Rheydt wieder nur Müll abgeliefert. Sogar aus Kopenhagen, mit dem vierten Platz. Absolut kein Stück Anpassung und Harmonie. Das ist doch total deprimierend. Wenn sich da im Bereich Neubau nichts ändert, sind Rekonstruktionen eben die einzige Lösung für ein halbwegs erträgliches Umfeld in der Stadt. Und dann wundert man sich noch, warum Rekonstruktionen immer beliebter werden. Die haben echt den Knall noch nicht gehört.

  • Die haben echt den Knall noch nicht gehört.

    Aber gibt es denn kritische Stimmen aus der Mönchengladbacher Bevölkerung? Oder sind die bereits vollkommen abgestumpft?

    Ein Verbesserungsvorschlag zum Glasriegel: Der zwischen dem linken Altbau und dem Rathaus gelegene Zwischenbau ist eigentlich gefällig. (Situation siehe hier) Möglichenfalls ein schlichter Füllbau der Zwischenkriegs- oder Nachkriegszeit. Ihn finde ich zumindest hinsichtlich der Fassade erhaltenswert. Der Bereich rechts vom Rathaus kann von mir aus mit dem Glasriegel bebaut werden, wenn ihnen schon nichts kleinteiligeres und gefälligeres einfällt. Gegenüber der dortigen grottenhässlichen Bestandsbebauung hat er den städtebaulichen Vorteil, dass seine Fassade zurückgesetzt wurde. Somit springt das Rathaus nun aus der Bauflucht heraus, was positiv für das Gebäude ist. Auch wird die Raumkante zur Harmoniestraße (eine gewisse Ironie liegt in den Namen) durch den Glasriegel geschlossen, was ebenfalls aus rein städtebaulicher Sicht positiv ist.
    Fazit: Also von mir aus der Glasriegel, aber das Zwischengebäude zwischen Altbau und Rathaus sollte erhalten bleiben. Somit der Glasriegel also nur rechts des Rathauses.

  • Rheydt hat es genauso schlimm erwischt wie Köln, was die Zerstörung angeht. Auch nach dem Weltkrieg. Ich glaub viele Nachkriegsbauten stehen nun unter Denkmalschutz und das sagt doch alles oder?
    Der alte Marktplatz
    http://www.bz-mg.de/wp-content/upl…lte-Fotos-3.jpg

    http://bilder.haupts.org/wp-content/gal…lineimage-1.jpg

    Und so heute:
    http://ueberallistesbesser.de/wp-content/upl…-Marktplatz.jpg

    Die alte Hauptstraße:
    https://rp-online.de/imgs/32/1/3/6/…baea702e56a.jpg

    Der heutige erbärmliche Zustand:
    https://rp-online.de/imgs/32/5/5/9/…0d6425125ad.jpg

    Und so weiter. Der Bahnhof ist das schlimmste Beispiel, was da alles schief gelaufen ist.
    Gladbach hat es mit der Hindenburgstraße ähnlich schlimm erwischt und das ein riesiges Minto dort architektonisch eher ein Gewinn ist, spricht Bände, aber dort gibt es noch so viel historische Bausubstanz, die man Rheydt kaum vorhanden ist. Die Gladbacher werden wohl aufatmen, dass man lieber in Rheydt rumwütet.

  • (...) Der zwischen dem linken Altbau und dem Rathaus gelegene Zwischenbau ist eigentlich gefällig. (...)

    Das sehe ich auch so und verstehe gar nicht, wieso das Haus überhaupt weg soll. Hier sieht man es ganz gut:

    https://www.radio901.de/externalimages…201907031653340

    Aber wahrscheinlich fand es der Architekt ganz spannend, das Rathaus zwischen den Glasriegeln zu isolieren.

    Meine Hoffnung liegt ja auf dem "Rahmenplan Abteiberg". Auch wenn sich da seit 2017 noch nicht viel getan hat. Aber so soll die Innenstadt qualitativ aufgewertet werden. Beispielsweise soll die Hindenburgstraße, Fußgänger- und Einkaufsstraße ohne jeden ästhetischen Wert, mit einem Wasserlauf etwas aufgepeppt werden. Oder es wird eine neue Markthalle auf dem Kapuzinerplatz geben. Es wird Zeit, daß sich in Mönchengladbach mal etwas tut.

  • Und schon wieder diese verschobenen, unaustarierten Fensterlöcher...sind doch "die Augen des Hauses"!

    Irgendetwas rennt ganz schön falsch. Gut, dass diese "progressiven" Architekten nicht bei Model-Castings eingeladen werden, denn sonst würden deren Models Birnenfiguren mit schielenden und verschobenen Augen haben sowie natürlich flacher Glatze...

    Wenn ich es mir die Visualisierung so ansehe, dann finde ich den Nachkriegsbau irgendwie angenehmer. Den Neubau werden wir in 10 Jahren nach Einsetzung der ersten Materialvergammelerscheinungen vermutlich noch weniger anschauen können. Man kann nur hoffen, dass diese architektonischen Minderleistungen eine noch geringere Lebensdauer aufweisen als ihre unmittelbaren Vorgänger.

  • Zitat von rp onlin

    . Dass aber das ehemalige Straßendorf Rheydt mit dem 1950er-Jahre-Stil im Zentrum denkmalwürdig ist, überrascht viele. Aber: Die Architektur der Nachkriegszeit gibt es in dieser Komplexität nur noch in Frankfurt und Kassel. Hier reiht sich jetzt Rheydt ein. Der Stadtplaner Prof. Kunibert Wachten, der mit Bürgern das Innenstadtkonzept entwickelt hat, war von der Architektur sehr angetan. Die LVR-Denkmalexpertin Dr. Elke Janßen-Schnabel war sogar regelrecht begeistert. "Das ist von hochwertiger architektonischer Qualität. Sie können auf das architektonische Gesicht von Rheydt stolz sein", sagte sie 2013 bei einer Bürgeranhörung. Es war der Stadtplaner Alfons Leitl (1909 bis 1975), ein ehemaliger Architektur-Journalist, der Rheydt nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges neu entstehen ließ. ... Leitl setzte in der Architektur auf eine streng geometrische Anordnung. Sie ist an der Hauptstraße gut zu erkennen: Die vor- und zurückspringende Häuserzeile hat ihren ganz eigenen Reiz und wird als "Kammbebauung" bezeichnet.

    https://rp-online.de/nrw/staedte/mo…al_aid-18683931

    hm irgendwie... ein wenig strejndsch, möchte man meinen.
    des Kaisers neue Kleider? Oder Saure Trauben-Reaktion im Blick auf normale Stadtlandschaften? Verbitterung von zu kurz-Gekommenen? Eine Art Minderwertigkeitskomplex? Trotziges Bekenntnis zum Defizitären?
    Jedenfalls leicht pathologisch das Ganze. bei solchen Eliten wundert einen nichts mehr.
    Immerhin weiß ich jetzt, dass es so etwas wie Rheydt gibt. Und gleichzeitig auch, warum ich noch nie davon gehört hatte.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ich finde die Neubebauung zwar nicht zu Begeisterungsstürmen herausfordernd, aber immerhin kleinteiliger und auch hinsichtlich der Materialität gefälliger, als der zu große Nachkriegsklotz. Insofern eine deutliche Verbesserung.

  • Das Haus Westland hatte trotz, oder gerade wegen seiner monumentalen Strenge eine nicht von der Hand zu weisende Qualität. Die Neubauten sind einfach nur das übliche austauschbare Fast-Food gänzlich am Ort desinteressierter Investoren, ausgeführt von talentfreien Architekten. Es sind Symbole der Wegwerfgesellschaft, weil man schon anhand der Visualisierungen ein zukünftiges Verfallsdatum im Kopf hat. Und wenn Kleinteiligkeit unsere Maxime wäre dürften wir uns auch nicht für den Karstadt am Hermannplatz einsetzen.

    In dubio pro reko

    Einmal editiert, zuletzt von reklov2708 (16. November 2019 um 09:20)

  • Über die Architektur lässt sich sicher streiten. Die gefällt mir auch nicht wirklich. Trotzdem freue ich mich sehr über das Bauprojekt. Denn es ersetzt ja nicht nur einen Ruinen-Riegel, sondern stellt eine Verbindung zwischen der Hindenburgstraße und der Steinmetzstraße her. Momentan verläuft die Hindenburgstraße in einem Bogen, am Busbahnhof vorbei. Auf der Rückseite des Hauses Westland, ist viel ungenutzter Platz in Richtung Steinmetzstraße. Durch die Bebauung mit den "19 Häusern", entsteht ein neues kleines Quartier mit 'nem Platz in der Mitte.
    Der Busbahnhof und der Europaplatz, werden natürlich direkt in einem Abwasch mit umgestaltet. Der Autoverkehr wird vom Europaplatz verbannt.

    Insgesamt ist das, in meinen Augen, ein gutes Vorhaben, durch das die Stadt sicher gewinnen wird.

    Hier ist die aktuelle Situation bei Google Maps:

    https://goo.gl/maps/ingyrFjBA4wTK2nk6

    Hier, wie es mal werden soll:

    http://competitionline-images.imgix.net/image/c/0/1/9/…_1.jpg?fit=crop

  • Diese Art reduzierte klassische Moderne (würde schätzen, aus den späten 1950ern oder frühen 1960ern) hat durchaus eine Qualität. Aber in dieser Situation erscheint mir die geplante Erstellung eines ganzen kleinen Quartiers doch deutlich besser als die heutige Bestandssituation, auch wenn die Architektur nur begrenzt überzeugt.

  • Gestern ist in Mönchengladbach am Wasserturm ein Patrizierhaus an der Seite abgesackt. Direkt daneben ist eine 6 Meter tiefe Grube.

    https://www.google.com/amp/s/www.wz.de/nrw/moenchengladbach/haus-in-moenchengladbach-sackt-nach-bauarbeiten-ab_aid-48915841%3foutput=amp


    Es handelt sich um das Gebäude.

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…_%286465%29.jpg

    Rechts daneben das wurde schon abgerissen.

    So kann man auch den Denkmalschutz umgehen.. ein Skandal ist das!:angry:

    Und wer darf seine Hirnfürze dort hinkloppen? Der Stararchitekt Schrammen..

  • Die Nachricht habe ich gestern im Radio gehört. Habe mir aber nichts weiter dabei gedacht. Nun muss ich hier feststellen, daß es, mal wieder, ein historisches Haus getroffen hat. Das ist wirklich zum Haareraufen!

    Zum Glück ist das Haus Viersener Straße 147 aber nicht unmittelbar am Wasserturm. Das ist ja eines der sehr wenigen erhaltenen Ensembles in MG.

    Für das Neubauprojekt "Quartier am Wasserturm" wurden bereits zwei historische Häuser auf der Viersener Straße abgerissen. Die Nummer 147 wird sicher folgen. Es würde mich überraschen, wenn man diese heftigen Risse noch repariert.

    Wenn die Beschädigung tatsächlich auf die benachbarten Bauarbeiten zurückzuführen sind, wovon auszugehen ist, sollte der Bauherr die Reparatur, und im Falle des nötigen Abrisses, einen originalgetreuen Nachbau bezahlen müssen.

    Doch es ist dann wohl eher damit zu rechnen, daß das Projekt, Quartier am Wasserturm, noch um ein weiteres Haus vergrößert wird.