• Folgendes steht auf der Homepage:

    ,,Die neue Architektur greift Merkmale der Gründerzeithäuser auf und übersetzt sie in eine moderne Sprache. Die Parzellierung der Gebäude erzeugt eine dichtgestaffelte vertikale Gliederung, die den Größen der vorhandenen Häuser entspricht, so dass ein einheitliches Gesamtbild entsteht. Es gibt keine durchgehende und in der Höhe durchgängige Bebauung. Alle Gebäude haben in der Höhe diverse Versprünge, die sich in die Umgebung einfügen."

    Ich finde das bemerkenswert im überraschend positiven Sinne. Wenn Gründerzeitler die Referenz darstellen für qualitätsvolles Bauen und das bei eindeutigen Modernisten, dann sind Wir weiter als unter dem bisherigen Credo, das Gründerzeitler am liebsten abgerissen hat für Neubau. Selbst wenn es reine Investorenprosa wäre, die positiven Eigenschaften der Altbauten werden herausgestellt als nachahmenswert. Das ist schonmal völlig kontradiktorisch zum bisherigen ,,Bruch"denken.

  • Man kann sich auch alles schönreden...sorry Majorhantines. Das ist nur Buzzword Bingo für Marketingzwecke. Mit irgendeiner "geläuterten" Haltung oder architektonischen Herangehensweise hat das überhaupt nichts zu tun. Sieht man ja auch am Ergebnis.

    In dubio pro reko

  • Ich finde das bemerkenswert im überraschend positiven Sinne. Wenn Gründerzeitler die Referenz darstellen für qualitätsvolles Bauen und das bei eindeutigen Modernisten, dann sind Wir weiter als unter dem bisherigen Credo, das Gründerzeitler am liebsten abgerissen hat für Neubau. Selbst wenn es reine Investorenprosa wäre, die positiven Eigenschaften der Altbauten werden herausgestellt als nachahmenswert. Das ist schonmal völlig kontradiktorisch zum bisherigen ,,Bruch"denken.

    Es wäre schön, aber ich sehe es einfach nicht. Ich kann nirgendwo eine Neuinterpretation der Gründerzeit herauslesen.

    Wird ja sogar noch bildlich ,,erklärt". Beispielsweise die Reliefstruktur. Was genau soll mir das beim modernen Bau sagen? Da ist einfach nur eine graue Fläche. Vom "Turm" fangen wir lieber nicht an.

    Es gibt wirklich ein einziges Gebäude, wo ich all das gelten lassen würde. Dieses Gebäude wurde vor ein paar Jahren gebaut und schade, dass es nicht immer so aussehen kann.

  • ^Wobei auch der zuletzt gezeigte Bau eigentlich weniger nach Gründerzeit aussieht als vielmehr nach einem Bau der ersten, traditionellen Wiederaufbauphase Ende der 1940er bis Ende der 1950er Jahre. Und das wie ein Raumschiff auf dem viel kleineren Erdgeschoss liegende Gebäude mit seinen ungelenk gelösten Auskragungen ist eher ein missratenes modernistisches Element.

  • Natürlich hat das ,,Cityhaus" seine Schwächen und das Erdgeschoss ist die größte. Hat was von einer übergewichtigen Person, die sich in eine viel zu enge Jeans quetscht. Dennoch würde dort dieses Marketinggeblubbere mehr Sinn ergeben. Ich frag mich zB wo in der oberen Visualisierung ein Gesims sein soll. Es ist einer der gefälligeren Neubauten und das sagt leider viel über die Stadt aus. Deswegen würde ich mir wünschen, dass man sich mehr daran orientiert.

  • Das Alt-Eicken wurde diese Woche abgerissen. Nicht mal Netzer, Wimmer und Vogts können den Anblick ertragen.

    Einen Investoren aus Willich interessiert es halt nicht, dass hier ein Stück Gladbacher Vereinsgeschichte für immer verschwindet.

    Der Spruch unten links ist blanker Hohn.

  • Man kann sich auch alles schönreden...sorry Majorhantines. Das ist nur Buzzword Bingo für Marketingzwecke. Mit irgendeiner "geläuterten" Haltung oder architektonischen Herangehensweise hat das überhaupt nichts zu tun. Sieht man ja auch am Ergebnis.

    Es wäre schön, aber ich sehe es einfach nicht. Ich kann nirgendwo eine Neuinterpretation der Gründerzeit herauslesen.

    Ihr habt natürlich recht, man muss es auch am Ergebnis dann merken. Daher möchte ich nochmals hervorheben, dass ich die Konzeptionsidee mit der Referenz auf die Gründerzeit für Uns interessant hielt, nicht aber die reale Umsetzung. Da würde ich aber auch der Interpretation widersprechen wollen, dass es den Architekten um reine Prosa ging. Das wäre deutlich einfacher zu haben gewesen, da hätten sie nicht, wie Vitusstädter dankenswerterweise noch aufzeigte solche aufwendigen Vergleiche visualisieren müssen. Sehr interessantes Material, aber leider wie schon von Vitusstädter beurteilt wenig ergiebig zum Verständnis dann dieses doch recht ernüchternden Ergebnisses. Es ist nicht ganz aus der Luft gegriffen, da einen PR Move zu sehen, denn man fragt sich ja schon, ob eine rein modernistische Konzeptionsidee hier nicht gleiche Ergebnisse geliefert hätte. Zumindest wäre wohl eine weniger vertikale Gliederung herausgekommen, siehe z.B. vergleichbares hier:

    166583610.jpg

  • In die ,,hochwertigen" (von Leerstand geplagten) Roermonder Höfe, die eine neue Landmarke sein sollen, ist diese Woche das Jobcenter eingezogen. Ja, das ist definitiv eine Aufwertung für dieses exklusive Quartier. ~:-[]

  • Geschichtswerkstatt Mönchengladbach: 1950er-Bauten als Markenzeichen

    https://rp-online.de/nrw/staedte/mo…ur_aid-67138051

    Achtung Bezahlschranke. Ein Versuch, die triste Rheydter Innenstadt schönzureden. Es gibt durchaus ein paar Gebäude, die mir gefallen, aber der Großteil ist wirklich hässlich.

    Ein paar Auszüge:


    Zitat

    Alfons Leitl gilt seitdem als der Stadtplaner der Stadt Rheydt. Er legte mit seinen Mitarbeitern, darunter Gerhard Blume, Ludwig Hinrichs, Paul Bernert und Gerda Kossak, fest, wie die stark zerstörte Rheydter City wieder aufgebaut werden sollte und damit ein neues und heute noch prägendes modernes Stadtbild erhielt.

    Zitat

    Ziel der Neubauplanung war nicht der Wiederaufbau der alten Bebauung, sondern ein neuer ordnungsgemäßer und innovativer Aufbau.

    Zitat

    Angesichts der beeindruckenden Fakten verwundert bis heute die Passivität beim Marketing der großen bahnbrechenden städtebaulichen Qualitäten von Rheydt sowie der Leistungen von Alfons Leitl insgesamt. Zumal Rheydt als derzeitiger „Problem-Stadtteil“ von Mönchengladbach gegenwärtig davon profitieren könnte. Rheydt könnte zum Mekka nicht allein für Architekturstudenten werden, sondern mit seiner vorbildhaften frühen Wiederaufbauplanung, seinen modernen Gebäuden mit ehedem innovativer Bautechnik für viele ein attraktiver Anziehungspunkt von stadtbildhafter Nachkriegsqualität sein.

    Schade, dass man sich in Rheydt damals so entschieden hat. In der Gladbacher Innenstadt gibt es auch sehr viel Nachkriegsarchitektur, aber hier hat man wenigstens noch schöne Gründerzeitviertel und eine gut erhaltene Altstadt.

  • Ausgehend von dem schönen Beitrag von Vitusstädter zum Europaplatz im historischen Vergleich, und bezugnehmend zu dem hier im Forum 2019 berichteten Abriss des Haus Westland, der offenbar nicht stattgefunden hat, wohingegen 2021 wohl der Busbahnhof neu realisiert wurde auf selbigem Platz, möchte ich eine kleine Notiz verfassen aus meinem Eindruck heraus, jedoch ohne Ortskenntnis:

    Vor wenigen Wochen hat Vitusstädter einen interessanten Beitrag zur Hindenburgstraße verfasst, in welchem sich überraschend viele 50er/60er Jahre Nachkriegsbauten zeigten. Nun der als erstes verlinkte Beitrag zum Europaplatz, der ebenso eine große Zahl solcher Bauten vorzeigt. Einzig ein Block wurde wohl in den 80ern (?) am Platz ersetzt, nämlich der rechts vom Bahnhofsgebäude.

    Diese Art Ensemblewirkung aus dieser Phase hatte ich vorher so noch nicht gesehen von anderen Städten. Vielleicht kann mich aber ja einer der Foristen belehren. Jedenfalls hatte ich dadurch die Möglichkeit ein paar Gedanken zu machen. Viele moderne Architekten hängen ja der These an, dass ihre Architektur nur erst altern muss, einen ähnlichen Prozess durchlaufen können muss wie vorherige Architekturstile, um auf eine gleiche Qualität und Wertschätzung zu stoßen in ihrer Wahrnehmung. Nun hatten Wir sogar in Unserem Forum tatsächlich einige sehr wohlwollende Meinungsbeiträge zu diesen Gebäuden (u.a. ja gerade auch die als 2. verlinkte Aufführung aus der Hindenburgstraße).

    Jedoch muss ich sagen, trotz des besagten Gefühls einer Zusammengehörigkeit der Bauten zu einem Art ausgeprägten Platzensemble und des mittlerweile angemessen hohen Alters, fällt hoffentlich nicht nur mir auf, wie minderwertig eigentlich die Stadtbildqualität ist, wie teils würdelos die Architektur, die Bauten wirken trotz oder gerade ihres Alters wegen. Wir haben hier quasi eine Idealsituation für moderne Architektur, höchste Zentralität, keine Rücksicht auf Altbauten notwendig, relativ kurze Errichtungsphase, was eine Gesamtkomposition zulässt, nach der offenbar nicht viel verändert oder abgerissen wurde. Also alles, was auch viele historische Stadträume, die besonders stimmig wirken aufweisen. Man denke z.B. an Renaissancebautenanreihungen in Augsburg oder Ravensburg, an zahllose Gründerzeitviertel etc. Gerade beim Gedanken daran wird es noch frappierender, wie stark diese Gestaltungsform hier doch klar minderwertiger ist.

    Dies zeigt sich ja auch nicht zuletzt daran, dass es keinerlei Bestrebungen zu dem Schutz und der Pflege dieses Ensembles gibt, soweit ich das überblicken kann. Der neue Busbahnhof ist ein klarer Bruch zu der Nachkriegsmoderne z.B. Wie sollen aber qualitätsvolle Stadträume entstehen, die prägnante Ensembles bilden, die über Jahrhunderte Wiedererkennungswert kreieren, die als baukulturelles Erbe geschützt und fortgesetzt werden, wenn das bei modernen Bauten nicht einmal unter Idealbedingungen erreicht wird?

    Ich finde, ohne jetzt hoffentlich einen Mönchengladbacher hier zu verdrießen, Wir sollten Mönchengladbach und ggf. ähnliche Konstellationen anderswo genau dokumentieren, Uns das anschauen, auch wenn Wir lieber andere Stile sehen, weil Wir hier meiner Auffassung nach bestens Argumente finden, warum das meiste an moderner Architektur wirklich objektiv schlecht ist und in Zukunft auch bleibt für unsere Städte.

  • Leider wurde der neue Busbahnhof immer noch nicht realisiert und das schreckliche Stahlmonster steht weiterhin.

    Ein Beispiel für die Mönchengladbacher Fehlplanung, denn das Teil ist nicht mal 25 Jahre alt, es wurde kräftig gespart und die Dachkonstruktion war bei Regen absolut nutzlos.

    Das ist der Architekt. 1990 beschloss man wohl dieses Monster, was vor meiner Zeit war, und deswegen kann ich mich auch gar nicht an den alten Zustand erinnern. Wir haben auf der Hindenburgstraße tatsächlich eine relativ homogene Ansammlung von Nachkriegsbauten. Nur das Minto und ein paar Bauwerke aus den 80ern und 90ern "stören" diese Homogenität und ich kann mich dem auch anschließen. Ich würde niemals sagen, dass es sich um eine schöne Einkaufsstraße handelt. Es gibt ein paar Häuser, die ich tatsächlich ganz nett finde, aber den Rest könnte man abreißen und keinen würde es interessieren. Trotz des Alters und der Homogenität. Gegenüber des Mintos ist ein Neubau geplant und dafür werden zwei Häuser aus den 50ern abgerissen. In Rheydt wurde ein Bahnhof aus dieser Zeit devastiert (RWE Vokabular) und niemand war wirklich traurig.

    Dabei wurde diese Architektur im Stadtteil Rheydt sogar als schützenswert eingestuft und die meisten Reaktionen waren hämisch. Rheydt wäre sogar noch besser als Beispiel geeignet, denn Gründerzeithäuser sucht man vergeblich in der Innenstadt. Man hat sich damals für eine komplett neue und moderne Innenstadt entschieden. Es ist tatsächlich der Idealzustand einer "modernen" Inennstadt" und wird auch in der lokalen Presse immer überschwänglich gelobt. Die Realität sieht aber anders aus. Niemand besucht Rheydt wegen der Innenstadt, die meisten finden sie sogar hässlich. Wenn sich dort mal (Fußball)Touristen verirren, dann interessieren die sich eher für das Rathaus, die alte Post oder Hauptkirche als Fotomotiv. Ansonsten ist Rheydt tot, denn es zieht dort niemanden wirklich hin. Was will man denn dort sehen? Es gibt nicht mal eine richtige Altstadt oder ein gut erhaltenes Gründerzeitensemble. Das haben wir zumindest noch in der Gladbacher Innenstadt.

    Ansonsten hat es selbst die "Vorzeigebauwerke" erwischt. Das Theater? Durch das Minto ersetzt. Haus Westland? Angeblich 2023 weg, vergammelt aber weiterhin. Der Hauptbahnhof Rheydt wird demnächst ersetzt, wobei ich den Abriss bedauere. Denn der Neubau ist noch nichtssagender.

    Ich kann das, falls Interesse besteht, gerne dokumentieren.

  • Ich hoffe, das Haus steht unter Denkmalschutz. Nicht, dass am Ende ein Investorenhai zuschlägt, und das Gebäude für eine Kiste abreißen lässt.

  • Leider nicht, aber das Haus scheint für die Stadt extrem wichtig zu sein. Notfalls würde sie es vermutlich kaufen um dann daraus ein Museum zu machen. Schade, dass die Stadt beim Alt-Eicken nicht so energisch war.

    Edit: Hui, die Neubau-Pläne an der Hochschule wurden nochmal überarbeitet und zwar kräftig.

    Neue Campusmitte und zwei Forschungshallen (nrw.de)

    Ist natürlich nicht der Brüller (Obere Etage), aber bei weitem schöner als der Schrott und Backsteingebäude kann es hier nicht genug geben.

  • Die viel zu große Markthalle auf dem Kapuzinerplatz wurde immer noch nicht eröffnet. Auf Nachfrage hieß es nur, man werde bald eröffnen. Im November hat man den Eröffnungstermin auf Mitte März mit einer fadenscheinigen Begründung verschoben. Innen ist seit Wochen nichts mehr passiert. Was sind die Gründe? Vermutlich hat man sich vorher nicht schlau gemacht und konnte kaum Mieter gewinnen.

    Bei dem Bild komme ich immer noch nicht darauf klar, wie überdimensioniert das Gebäude eigentlich ist. Was hat man sich dabei nur gedacht?

  • In der Gladbacher Altstadt verfällt seit Jahren ein denkmalgeschütztes Haus und keinen interessierts?

    Hab dem neuen Oberbürgermeister mal geschrieben und bin gespannt, ob er was bewegen kann.