Köthen (Anhalt) (Galerie)

  • Impressionen aus Köthen, in Sachsen-Anhalt, der Stadt, in der J. B. Bach eine Zeit lang lebte.


    https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6then_%28Anhalt%29


    Blick von der Stadtmauer in die Stadt zur Stadtpfarrkirche St. Jacob


    Ehemaliges Stadttor:


    Stadtpfarrkirche St. Jacob am Markt:



    Inneres der Stadtpfarrkirche:



    Rathaus in Neorenaissancestil:


    Ehemalige Alte Apotheke


    Durch die Straßen der Stadt:














    Bachs Denkmal vor dem Ort, an dem einst sein Wohnhaus stand:


    Katholische Kirche St. Mariä Himmelfahrt von 1830 :


    Palais am Schlossplatz:





    Denkmal für den Fürsten Ludwig vor dem Marstall:


    Durchgang zum Schloss:



    Das Schloss:





    Zimmerflucht (Enfilade) im Schloss:


    Schlosskapelle:

  • Danke für die Fotos aus dieser scheinbar sehr ansehnlichen Stadt. Mir ist Köthen insofern in Erinnerung geblieben, als dass ich dort mal mit dem ICE durchgefahren bin und die Stadtsilhouette sich schön und absolut ungestört von modernen Eingriffen aus der Landschaft herausgehoben hat, quasi so, wie man es aus Filmen der 30er Jahre kennt, wenn aus dem Zug gefilmt wurde. Köthen ist seit dem 2. Weltkrieg nicht groß ins Umland gewuchert, oder?

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Köthen sieht sehr schön sauber und gepflegt aus. Die Bilder vermitteln aber einen absolut toten Eindruck. Hast Du die Photos an einem Fußgängerfreien Sonntag gemacht?

    Das Schloss sieht teilweise recht heruntergekommen aus. Weißt Du, ob da demnächst eine Sanierung ansteht?

  • In der Tat war der Ort am letzten Sonntag wie ausgestorben, nur wenige Menschen belebten die Straßen. Im Schloss gab man zur Auskunft, dass alle Köthener am Wochenende auf ihren "Datschen" seien.

    Das Schloss soll in den nächsten Jahren restauriert werden, zuerst jedoch der Festsaal (Spiegelsaal mit einer wohl komplizierten Decke). Einige Fassaden, die man wegen des Burggrabens schlecht fotografieren konnte, waren aber schon fertig oder wirkten zumindest so.

  • Der Spiegelsaal ist seit Herbst diesen Jahres fertig gestellt -

    https://www.mz-web.de/koethen/empfan…effnet-31318616

    Die Sanierung des Schlosses hat ca. 10 vor 12 begonnen, nachdem es nun entsprechende Fördergelder gab. Es ist allerdings leider zu befürchten, daß in die Lücke des ehemaligen "Alten Amtshauses", daß einem der wenigen Bombentreffer 1944 zum Opfer fiel, ein Glas-Beton Würfel oder ähnliches analog dem grusligen Johann-Sebastian-Bach Konzertsaal auf dem Untergeschoß der ehemaligen und in den 40 er Jahren ausgebrannten Reithalle entsteht (das war kein Bombentreffer, einfach nur ein Brand)

    https://www.architonic.com/en/project/bus…-kothen/5100275

    Das Amtshaus links vom Torhaus zu erkennen, das ist eine Baulücke, die geschlossen werden soll. Ich vermute Schlimmes.

    Da ich noch neu hier bin (und nicht vom Fach), habe ich noch nicht verstanden, wie das Hochladen eigener Bilder funktioniert, daher die Links. Ich bemühe mich um Besserung.

  • Ich vermute mal, daß diese Bildeinbindung mißglückt ist, oder sieht hier jemand mehr als ich - nämlich nur den linken oberen Bildausschnitt ?
    Nachtrag: ich übe noch,
    gelöscht...

  • Jetzt scheint es besser zu werden (merke, kleinere Bilder...). Zu dem ruinösen Fachwerkhaus aus dem Beitrag von Spreetunnel folgende Anmerkung. Dabei handelt es sich um einen Anbau zum dem hier auf einem Merkanstich zu sehenden Haus rechts unten, quer zum Betrachter (Stich nach meiner Kenntnis von 1631). Das Haus wurde lange las ein mögliches Wohnhaus Bachs in Köthen vermutet, was sich aber wohl nicht bestätigt hat. Aktuell in einem eher traurigen Zustand, Bilder folgen.

  • Hier ein Lückenbau, an dessen Stelle in der Wallstrasse ein ehemaliges Logenhaus stand, daß jahrelang vernachlässigt und dann schliesslich abgerissen wurde. Abgesehen von den in Köthen sehr beliebten "Blechgauben" könnte es schlimmer sein.

  • Hier ein aktuell sehr trauriges Kapitel, das Geburtshaus von Carl Friedrich Abel:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Friedrich_Abel

    Nach meinem Kenntnisstand eines der wenigen Häuser aus dem Rokoko. Eine aufwendig geschnitzte Tür ist noch eingelagert, das Haus selber steht aber vermutlich kurz vor dem Einsturz, leider. Die Stadt ist pleite und für einen privaten Investor kommt erschwerten hinzu, daß das Haus zwar einen kleinen Garten, aber weder vor noch hinter dem Haus eine Möglichkeit für einen Stellplatz (hinten mangels Zuwegung und vorn nur ein schmaler Bürgersteig + Strasse hat. Insofern bin ich bei geschätzten Sanierungskosten von ca. 1 Mio eher pessimistisch.

  • Nun zu dem Haus am Schloßplatz (ich bitte die Bildqualität zu entschuldigen, es war ziemlich kalt). Der Zustand im Inneren war deutlich besser als es der Anschein vermuten läßt, hier besteht zumindest die Hoffnung, daß sich nich rechtzeitig jemand findet, der es saniert.

  • Hier einmal ein positives Beispiel, das sanierte Prinzessinnen Haus in der Wallstraße, im Rahmen der Sanierung un Zusammenlegung zwei Gebäude des Gymnasiums wieder auferstanden

  • Danke für die Fotos aus dieser scheinbar sehr ansehnlichen Stadt. Mir ist Köthen insofern in Erinnerung geblieben, als dass ich dort mal mit dem ICE durchgefahren bin und die Stadtsilhouette sich schön und absolut ungestört von modernen Eingriffen aus der Landschaft herausgehoben hat, quasi so, wie man es aus Filmen der 30er Jahre kennt, wenn aus dem Zug gefilmt wurde. Köthen ist seit dem 2. Weltkrieg nicht groß ins Umland gewuchert, oder?

    In Studentenkreisen hatte es den Spitznamen: "Ziethenhattan". Der hässliche Gefängnisbau neben dem Schloss wurde gottseidank schon früh abgerissen. Die Einwohner beklagten nur, dass kurz nach der Wende meisterhaft handwerklich gestaltete alte Eingangstüren von den holländischen Antik-Gaunern ausgebaut wurden, obwohl die Häuser noch bewohnt waren.

  • Schlimmer war für die Stadt der Abriß zweier prägender Straßen (kleine Wallstrasse und Ritterstraße Ende der 80er, dabei sind viele sehr schöne und heute auch sicher schön zu sanierende Häuser zu Staub geworden. Was da jetzt steht kann man nur ignorieren.

    Der Spitzname ist mir nicht bekannt, bei einem Haus über 6 Stockwerke in der ganzen Stadt im Bereich der Hochschule mir auch schwer zu erklären.

    Seis drum, hier noch einmal eine Partie am Schloß mit der Marienkirche

    Und das zentrale Torhaus vor der Sanierung (nun eingerüstet). Die obere Fensterreihe rechts davon unter dem Dach entspricht den Arbeitszimmern von Johann Sebastian Bach (1717-1723 in Köthen. Dort entstanden u.a. die "Brandenburgischen Konzerte", Teile des "Wohntemperierten Klaviers" sowie das "Notenbüchlein für Anna Magdalena"
    In der Baulücke links wird sich dann wohl in absehbarer Zeit irgendein total origineller Würfel oder Quader mit Glas und Sichtbeton o.ä. finden ;(

  • Nachtrag und kleine Anekdote zu dem Fürstendenkmal weiter oben - das ist Fürst Ludwig von Anhalt Köthen, der die "Fruchtbringende Gesellschaft" zur Pflege der deutschen Sprache im 17. Jhr. gründete.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Fruchtbringende_Gesellschaft

    Mittlerweile gibt es eine "Neue Fruchtbringende Gesellschaft" mit dem gleichen Ziel. Damals war es das Französische, heute das Englische, etc.pp.

    Interessanterweise blieb das Denkmal nach dem Krieg in der SBZ stehen - der erste Bürgermeister nach dem Krieg war u.a. Obstbauer und das Zitat wurde überliefert: "Fruchtbringende Gesellschaft - der hatte für uns Öbster was übrig, der bleibt stehen". Manchmal ist auch Unbildung für was gut.

  • Nachtrag: das Haupthaus wurde von nämlichem Architekten 1827 klassizistisch umgebaut (soweit meine Quellen stimmen).

    Die Kirche des Ortes, St. Germanus, initial aus dem 12. Jhr., steht nun zur Sanierung wegen Schwammbefalls an, interessant dürfte an Ihr der Epitaph eines derer von Plotho, eines Feldherren des 30jährigen Krieges aus der Familie der früheren Rittergutsbesitzer sein. Die Vorlage für Fontanes "Effie Briest" war Elisabeth von Plotho, allerdings aus einer anderen Linie.

  • Ebenfalls am Ort vielleicht noch erwähnenswert ist das Schloß Gölzau, oder was davon nicht mehr übrig ist. Ichhabe für das von mir gefundene Foto keine Quelle gefunden, wenn es jemand weiß, der es störende Bildrechte geben sollte, bitte ich um Mitteilung, ich trage es natürlich nach (oder nehme es auch raus, was ich allerdings schade fände)

    Was man davon noch sieht ist der Turmstumpf und Mauerreste. fatalerweise stand das Gebäude nach dem Krieg noch unzerstört, wurde dann wohl von der LPG zur Entenhaltung genutzt ,was dem Holz nicht so gut bekam. Nachdem das Dach dann anfing einzustürzen, wurden die Reste als Baumaterial verwendet. Der Wassergraben ist verschlammt und weitgehend zu, eine Brücke noch zu erkennen. Die Gewölbekeller gehen wohl einige Jahrhunderte zurück, sind aber nicht gefahrlos zu betreten.
    Das ohnehin mäßige Bild ist durch die kleinere Formatierung auch nicht besser geworden, ich habe aber nichts besseres.