Nürnberg in alten Ansichten

  • So wie ich Herrn Enderle mal verstanden habe, ging es denn Altstadtfreunden eigentlich nie um Rekonstruktionsprojekte von 0 auf. Sie waren immer da, um erhaltene Substanz zu retten, zu verschönern und wieder mit historischen Bauteilen zu versehen.


    Den Pellerhof haben sie nach der Lesart dann wohl übernommen, weil da noch so viel vorhandene Altsubstanz war. Bei den anderen beiden Häusern müsste man ja dagegen eine Vollrekonstruktion machen.

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    Zum fraglichen Mauerabschnitt und zur Westtormauer bis zur Fronveste hinunter habe ich hier einen ausführlicheren Beitrag geschrieben.

  • 'Ll'illustration européenne' 1872.



    Kann jemand etwas zu dem "Turmhaus" sagen?

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Kann jemand etwas zu dem "Turmhaus" sagen?

    Das hat zu der im Krieg zerstörten Nägeleinsmühle gehört, deren Standort nicht wieder bebaut wurde. Jetzt befindet sich dort die Grünanlage des Nägeleinsplatzes.

  • Und es handelte sich um einen Turm zur Wasserversorgung. Ein Artikel darüber müßte in einem der Altstadtberichte der Altstadtfreunde gestanden sein.

  • Links die Überreste des Turms 1946:


    fm203324a.jpgBlick vom linken auf das rechte Pegnitzufer, im Hintergrund die Kaiserburg. Bildquelle: bildindex.de Bildnr. fm203324a.


    Im Vordergrund sieht man die Überreste der Mühle an der Unteren Kreuzgasse und im Mittelgrund die Ruinen der Nägeleinsmühle. Das viergeschossige Haus rechts, das den Krieg heil überstanden hatte, ist Vordere Nägeleinsgasse 6, das schliesslich abgerissen wurde und im Forum schon mehrfach Erwähnung fand. Exakt in Bildmitte erkennt man Irrerstr. 1 noch mit dem fast intakten Dachstuhl (unterhalb der beiden Fassadenerkertürmchen), der ebenfalls einem Notdach weichen musste. Erst 2005 setzten die Altstadtfreunde wieder ein richtiges Dach darauf.

  • Sir Moc Das ist eines der zehn bis zwanzig 'obligatorischen' Postkartenmotive Nürnbergs mit dem Hallertor im Vordergrund. Interessant ist aber, dass just zum Zeitpunkt der Aufnahme vor dem Turm 'Grünes H' in Bildmitte das Gebäude Maxplatz 50 ersetzt wird. Das Festungsbauwerk mit halbrundem Abschluss und der Neubau wurden nach Kriegsbeschädigungen zugunsten einer fünfspurigen(!) Strasse noch ganz geschleift.

  • Ich habe neulich diese Nürnberg- Karte erstanden, die nicht beschriftet ist. Weiß zufällig einer der Nürnberg-Experten welcher Abschnitt hier gezeigt wird?


  • Das ist die Laufertormauer mit dem Alcibiades-Turm (links) und dem Mauerturm Schwarzes T (Mitte). Ich hatte mal eine fast identische Ansichtskarte mit Dämmerlicht und beleuchteten Fenstern im BKF eingestellt und detailliert beschrieben, zusätzlich mit zwei Bildern derselben Partie in ruinösem Zustand und nach dem Wiederaufbau. Im Hintergrund sind die Türme von St. Lorenz sichtbar; jene von St. Egidien wären rechts ausserhalb des Bildes. Der Fotograf schaute in Richtung Südwesten.


    https://club.baukultur.pictures/forum/index.php?thread/8796-nürnberg-spezielle-historische-ansichten-galerie/&postID=347377#post347377

  • Nördlicher Pegnitzeinfluss mit Stadtturm Schwarzes Y - 1945 stark beschädigt, die Ruine wurde abgerissen und leider nicht wieder aufgebaut - alle Fotos koloriert 2023 von mir.


    Das 1. Foto zeigt in Bildmitte hinter dem vorderen Bogen die Steubenbrücke. Links der Einfluss des nördlichsten Pegnitzarms (leider nach dem Krieg Ende der 1950er Jahre zugeschüttet) mit der Ostspitze der Kleinen Insel Schütt (gen. 'Zwischen den Stegen' wegen der Sandbrücke und des Rotschmiedstegs.


    Das 2. Foto zeigt die Ruine des Stadtturms Schwarzes Y mit Blick zur Kaiserburg. Links die die Reste der ehemaligen Bebauung auf der Hinteren Insel Schütt im Bereich des Kasemattentors.


    Das 3.Foto mit dem ruinösen Turm Schwarzes Y links - rechts der beschädigte Turm Schwarzes Z (heute ist hier das Krakauer Haus).

  • Danke für die Bilder!! In ihrer fotografischen Qualität sind sie großartig; ihre Farbigkeit lässt sie wie Bilder aus unseren Tagen erscheinen.


    Vom Inhalt aber sind die Ansichten dreprimierend. Um das Schwarze Y ist es ewig schade.

  • Die Albrecht-Dürer-Straße (rechts das Dürerhaus) nach einem Luftangriff im März 1943 (Altstadtfreunde Nürnberg).

    31006062580_5a6994e29a_k.jpg


    1945 (Museum der Stadt Nürnberg)

    338107_XL.jpg


    1946 (aus der Bavariathek).

    1024x1024


    Und 1959 (Fundstück).

    Zumindest die Überreste des Nachbarhauses in der Neutorstraße und später dann noch das zweite Haus in der Dürerstraße (wenn nicht noch mehr) hat mal also hier im Umfeld noch abgeräumt.


    ==> Heutige Ansicht

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Noch viel mehr:

    338107_XL.jpg


    Danach noch - mindestens drei Häuser, wahrscheinlich mehr!


    Das Nachbarhaus in der Neutorstraße sah zwar wirklich übel aus, aber auch hier wäre etwas zu machen gewesen.


    Selbst 1959 dürfte das dritte Haus in der Dürerstraße noch gestanden sein.

    Ein Phänomen wie die heutige Dürerstraße hätte wirklich nicht sein dürfen!

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Soweit ich weiß, hat man alle Häuser zwischen Graser- und Klaragasse noch abgerissen. Wenn ich das richtig im Kopf habe, wurden bis heute um die 170 Häuser, die den Krieg überlebt hatten, noch abgerissen. Weiß aber nicht mehr, wo ich das gelesen habe. Deshalb erstmal mit Vorsicht zu genießen, diese Aussage. Vielleicht finde ich ja die Quelle nochmal.

  • Das letzte Bild vom Dürerhaus ist vor Kriegsende aufgenommen und zeigt nicht den Endzustand. Die Nachbarhäuser würden bei dem Luftangriff im Februar 1945 zerstört, dem damals auch die noch komplett erhalte Bergstraße zum Opfer fiel.