Berlin in alten Filmen

  • Berlin im September 1947

    Amateur-Filmaufnahmen aus Berlin vom
    September 1947. Das Filmaterial stammt
    aus dem Amateur-Film "Postwar Germany:
    28 Months After V-E Day" von George
    T. Fonda, Assistent des Präsidenten,
    Weirton Steel Company.

    Teil 1: (Flughafen Tempelhof, Waldhof am Bogensee, Wilmersdorf, Tiergarten, Reichstag, Reichskanzlei, Führerbunker)
    http://www.youtube.com/watch?v=yWl4F_4pOYI

    Teil 2: (Stadtzentrum, Funkturm, Olympiastadion)
    http://www.youtube.com/watch?v=8CwfRVab0Yw

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehenbleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Die letzten zwei, drei Minuten sind aus Köln. Man sieht einmal die "Bastei", einmal auch den Kölner Dom. Die Aufnahmen mit den verbrannten Kinderleichen dürfte ebenfalls aus einer gotischen Kölner Kirche stammen. Dies ist aber Spekulation.

    Übrigens sieht man einmal den dicken Göring, wie er sich nach dem Luftangriff aus seiner Limousine heraus vor Ort über die Schäden informiert und dabei auch mit Berlinern spricht. Sehr befremdlich das Ganze.

    Vielen Dank für das Dokument, lieber Klassiker.

  • Ich würde sogar sagen das letzte Drittel sind Aufnahmen aus Köln(oder es ist gemischt!?) Die Doppeltürme des Doms sind mehrmals zu erkennen. in den letzten Minuten erscheint auch das Haus No. 4711, na wenn das nicht Köln ist. Aber der Göring, das muß Berlin sein. Hoffentlich hat die resolute Frau ihm ihre Meinung gesagt... 8)

    Ich wurde ganz still und betroffen... :( Ein unschätzbares Zeitdokument, soche Filme! Welch' ein Schrecken und Elend und dennoch: Wie hilfsbereit und aktiv die Menschen ans "Trümmer-beseitigen" herangegangen sind. Das Leben mußte weiter funktionieren.

  • Gerne gemacht.

    War auch stark vom dieses stillen Erzeugniss betroffen. Welch eine ungeheure Verwüstungen.....
    Viele Bilder aus die Mitte (Wilhelmstrasse, UdL aber auch aus der Tiergarten, Schöneberg und Wilmersdorf.

    Das Wasser der Feuerwehr überall in den Strassen......

    Da fühlt mann sich klein und wehrloss gegen diese ungeheure Verwüstungen die die einst dritte Weltmetropole Tag für Tag zu vernichten versuchte.
    Und dann alle diese tapferen einfache Menschen die das hinnehmen mussten, bis dann auch noch die Sowjetische Flut mit furchtbaren Strassenkämpfe über ihnen hinkam, ob es noch nicht genug Elend gegeben hat.

    Berlin ist durch dem Krieg und der Nachkriegs Wunsch zur moderne "offene" Stadt (ohne Blockrandbebauung) leider zu stark verändert und "vereinfacht" worden. Aber

    so war es auch in Hamburg, Kölln, Hannover, Magdeburg und Dresden.

  • http://www.youtube.com/watch?v=ywiHc6PCfWg

    Ich bin mir auch bewusst, dass der Film reinste Nazi-Propaganda ist, aber er zeigt die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in hervorragender Qualität.

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Interessantes Material. Dennoch: seien wir, auch was das Stadtbild betrifft, froh, dass die Zeit vorüber ist. Viele Gebäude mit Sandsteinfassade waren damals grau-schwärzlich und wirkten dadurch etwas heruntergekommen. Sicherlich waren die Möglichkeiten damals nicht so gut wie heute. Aber verglichen etwa mit Paris war das ein Armutszeignis. Hinzu kommen die schrillen Werbeanbringungen an den Fassaden und sogar auf den Dächern in der damaligen Zeit, die den Gesamteindruck doch empfindlich störten. Heute ist man diesbezüglich weiter.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Ich bin, was das Stadtbild betrifft, überhaupt nicht froh, dass die Zeit vorüber ist. Berlin wäre heute Paris oder London mindestens ebenbürtig, hätte es noch dasselbe Stadtbild mit all den prächtigen Gebäuden und Plätzen. Damals war Berlin eine wahre Weltmetropole, heute kann man diesen Zustand nur noch erahnen, so viel von damals ist verschwunden.
    Schau dir auch noch die anderen Filme an, die auf der youtube Seite zu sehen sind.

    Tour Around Berlin In 1929
    http://www.youtube.com/watch?v=XtoRYmKRwIE&feature=related

    Strassenbahnfahrt Berlin 1932
    http://www.youtube.com/watch?v=AJ-VopCNbVk&feature=related

    Eine versunkene Welt ist da zu sehen. Was für ein Armutszeugnis ist dagegen der heutige Städtebau, dazu muss man nur einmal Bilder des alten Leipziger Platzes mit dem heutigen vergleichen, oder die Friedrichstrasse, oder die Tauentzienstraße...usw. Was war das damals für eine atemberaubende Stadt. Zum Glück ist wenigstens ein Teil davon erhalten geblieben.

    In dubio pro reko

  • Wow, das Video, das von Breslau eingestellt wurde, ist fantastisch. Bei so viel kosmopolitischer Atmosphäre, wie sie der Film vom Berlin der 1930er-Jahre zeigt, frage ich mich, wie sich die aberwitzige Nazi-Doktrin einer homogenen und reinrassigen Volksgemeinschaft überhaupt in dieser Stadt verwurzeln konnte.

    Und am Wannsee sonnt sich 'ne Frau oben ohne. Auweia, so was ist in einigen süddeutschen Gefilden heute noch verpönt.

  • Nun in Berlin war die Ideologie der Nationalsozialisten nicht mehr verwurzelt als in anderen deutschen Großstädten, eher im Gegenteil.

    Marcel Reich-Ranicki erwähnte mal (ich glaube auch in seinem autobiographischen Roman "Mein Leben"), dass der Alltag fur Juden in Berlin noch "erträglicher" war als in der "Provinz" und dass die Wahrscheinlichkeit von einem deutschen Nichtjuden geholfen zu werden höher gewesen wäre, als im Rest der Republik.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Dirk schrieb

    Zitat

    Eine versunkene Welt ist da zu sehen. Was für ein Armutszeugnis ist dagegen der heutige Städtebau, dazu muss man nur einmal Bilder des alten Leipziger Platzes mit dem heutigen vergleichen, oder die Friedrichstrasse, oder die Tauentzienstraße...usw. Was war das damals für eine atemberaubende Stadt.

    Das sind ja meine eigene Worte......... so bin ich doch nicht ganz alleine mit meine Gedaenke ueber die ehemalige hochurbane Weltstadt Metropole Gross Berlin, was gegenueber das heutige modernisierte, afgelockerte, Berlin mit 25% weniger Einwohner eine total andere Welt erscheint.

    Vergleich mal die Bilder der Bismarckstrasse, Buelowstrasse, Hermannplatz (mit Schaefers Karstadt), Stresemann/Saarlandstrasse oder sogar die Kurfuerstendamm mit heutige Bilder und der sprichwortlliche Armut der heutige Bebauung wird peinlich deutlich. Es brauchen nicht diese alte Fassaden rekonstruiert zu werden, aber ein bischen in diese Richtung koentte die Stadt doch gewiss gebrauchen.

    Die meiste Gebauden des Vorkriegsberlin waren fast allen detailreich, harmonisch, ansehlich, verschieden aber passten doch gut zu einander und es gab gar kein bauluecken.........

  • Ein sehenswerter eineinhalbstündiger Film über das Berlin am Ende des Deutschen Kaiserreichs.
    EDIT (2017): Mittlerweile wohl nur noch zum Kauf angeboten. ?(

    Zitat

    Der Dokumentarfilm zeigt die Auswirkungen des 1.Weltkrieges auf die Bevölkerung und endet mit der Ausrufung der Republik. Historisches Film- und Fotomaterial erinnert sowohl an den Glanz der feinen Gegenden in der Stadtmitte als auch an die Schatten über den Mietskasernen in den Arbeiterbezirken im Norden und Osten der Stadt.


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    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    2 Mal editiert, zuletzt von Mantikor (3. Mai 2017 um 09:46)

  • Ich habe ein altes Video gefunden, welches zwar ein Manufakturvideo einer alten traditionen Pianoforte Fabrik in Berlin beschreibt, jedoch interessant dabei sind die historischen Aufnahmen der Stadt:

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  • Nachdem ich überprüft habe, daß er noch nicht verlinkt wurde: Hier ein Film vom Sommer 1942, bevor die große Zerstörungswelle einsetzte:

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  • Tja, was wäre, wenn.... man darf gar nicht darüber nachdenken.... Ein Kriegsende im Sommer '44 hätte ja schon viel geholfen... ich erinnere ja nur an den Angriff vom 3.Feb.45, der ja der Berliner Innenstadt den Todesstoß gegeben hat.... aber es kam noch rechtzeitig zur Kapitulation, denn sonst wären die ersten Atombomben nicht über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen worden, sondern sicher über Berlin