• Nein. Gegen diesen sehr gut proportionierten Zwischenkriegsfunktionalismus (so der Stil) hab ich nichts.

    Kommt natürlich drauf an, wo der steht. Aber an sich ist das turmhoch über dem trostlosen Wiederaufbau-Einerlei.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Belgrad ist für Architekturinteressierte ein durchaus interessanter Ort.

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    Belgrad, Blick über die Save zur Altstadt (Stari Grad), im Vordergrund der Landeplatz (Pristanište) (Foto: Mister No, 7. September 2013, CC-BY-3.0)

    Die beiden Fotos zeigen ein ansprechendes Stadtbild. Dabei sind viele der Gebäude gar nicht besonders schön und auch nicht besonders alt. Dass sich dennoch ein angenehmer Eindruck ergibt, liegt daran, dass die Häuser malerisch verteilt sind und keines von ihnen durch eine maßstabsprengende Größe, unpassendes Baumaterial oder aggressive Farbgebung heraussticht. Alle Bauten fügen sich in die Umgebung ein. Höhendominante ist ein barocker Kirchturm. Er gehört zur städtischen Kathedrale. So ergibt sich ein gewachsenes Stadtbild mit dem Fluss im Vordergrund - das ist die Save - und dem Himmel im Hintergrund, dessen - im traditionellen Verständnis - transzendentale Dimension durch den Kirchturm ins Bewusstsein gerufen wird. Die korrekte historische deutsche Bezeichnung für diese Stelle des Flussufers ist "Landeplatz".

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    Belgrad, Blick über die Save zum Landeplatz, im Hintergrund der Turm der Kathedrale (Saborna crkva)
    (Foto: Dmitry N., 10. Mai 2017, sobory.ru, CC-BY-NC)

  • Ich glaub, dass Belgrad diesbezüglich viel mit Sofia gemeinsam hat. Die Summe ist mehr als seine einzelnen Teile. Dieses Phänomen lässt sich generell in Mitteleuropa nicht beobachten - von Rouen bis Wiener Neustadt sind zerstörte Städte nur insoweit schön, als genügend erhalten geblieben ist. Einen derart "selbstverständlichen Wiederaufbaustil" zu schaffen, der letztlich Sofia (und wohl auch Belgrad) prägt, ist nicht gelungen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Die beiden Fotos zeigen ein ansprechendes Stadtbild. Dabei sind viele der Gebäude gar nicht besonders schön und auch nicht besonders alt.

    Das wirkt tatsächlich ansprechend und - zu meiner Überraschung - gar nicht großstädtisch und schon fast kleinstädtisch.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)