Friedenauer Impressionen (Galerie)

  • Nicht weit vom S-Bahnhof Bundesplatz liegt auf der Friedenauer Seite die Isoldestraße. Dort wurde gerade ein Altbau restauriert. Dies zum Anlass einige Häuser um den "Isoldeplatz", den es glaube ich offiziell gar nicht gibt, zu zeigen.

    Isoldestraße 2:










    Isoldestraße 5:




    Handjerystraße / Ecke Perelsplatz:


    Alle Bilder von mir.

  • Friedenau ist in der Tat eines der schönsten Altbauquartiere Berlins, immer noch, obwohl auch hier die unsägliche Entstuckung grausam zugeschlagen hat. Der hohe Altbaubestand, verbunden mit geringer Kriegszerstörung hat hier ein typisches vornehmes Westviertel überleben lassen, wie man es nicht häufig in Berlin findet.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Ach, der Entstuckungsgrad ist hier nicht der Rede wert. Den Weg zum Bahnhof laufe ich gerne mal oder einfach die Carstenn-Figur entlang. Ich wusste schon, wieso ich hierher gezogen bin ;).

  • Ein wunderbarer Stadtteil, fürwahr!

    Kann hier jemand eigentlich was zum Schicksal der trotz Berliner Wohnungsnot traurig dahinsiechenden Jugendstil-Perle Stubenrauchstraße 69 / Odenwaldstraße 1 sagen?

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    RBB-Bericht von August 2017:

    "Einsturzgefahr: Seit mehr als zehn Jahren steht ein Mietshaus in Friedenau komplett leer. Als letzte Hoffnung erschien die Zwangsversteigerung. Doch diese ist derzeit nicht möglich, weil das Haus eine wichtige Bedingung nicht erfüllt.

    Dabei wollte das Bezirksamt den traurigen Leerstand beenden. Weil die Eigentümerin nicht zahlte, sollte das Haus Stück für Stück zur Zwangsversteigerung gebracht werden. Das geht nun aber nicht mehr. Die Zweckentfremdungsverbotsverordnung kann vorerst nicht angewendet werden, da sie sich ausschließlich auf bewohnbare Räume bezieht. Bei einer Begehung stellte sich jüngst heraus, dass das Gebäude einsturzgefährdet und damit unbewohnbar ist.
    Ingrid Schipper und die Mitstreiter ihres Vereins geben nicht auf. Schließlich stehen nicht nur die 16 Wohnungen in der Odenwaldstraße leer, in ganz Berlin sind es etwa 40.000. "Wir haben den Eindruck, dass das eine Signalwirkung für andere Bezirke haben könnte, ein Leuchtturm-Projekt, dann würde sich ja auch woanders was bewegen."

    Komplett: https://www.rbb24.de/politik/beitra…steigerung.html

  • Isoldestraße 9, Haus der Friedenauer Kammermusik:

    Schöne Details der Fenster:


    Der Fassadenschmuck ist zurückhaltender als beim Haus Nr. 2, welches ich oben mal gezeigt habe. Es wirkt übrigens immer noch makellos verglichen mit 2015, gute Farbe, gute Verarbeitung. Typisch für den Berliner Jugendstil ist die Mischung aus barocken Formen und Jugenstildekor.

  • Snork 7. Februar 2020 um 15:11

    Hat das Thema aus dem Forum Berlin nach Galerie verschoben.
  • In Friedenau wird zur Zeit das Rheingau-Gymnasium komplett saniert, so auch der Aussenbereich mit dem umlaufenden Zaun. Dazu werden die Pfosten ergänzt, so dass man wieder die historische Ansicht erhalten wird. Mantikor hatte schon mal Fotos davon gepostet. Der Bauzaun störte natürlich, aber man kann trotzdem alles sehen.

    Hier von meinem Osterspaziergang:

    Friedenau

    Friedenau

    Friedenau

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    Friedenau

    Friedenau

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    Friedenau

    Friedenau

    Friedenau

  • Zum Osterfest noch mal ein paar Eindrücke von Friedenau.

    Zuerst ein Brunnen am Südwestkorso, Ecke Laubacher und Landauer Straße:

    Friedenau

    Friedenau

    Friedenau

    Friedenau

    Friedenau

    Friedenau

    Friedenau


    Eine Villa an der Fehlerstraße / Ecke Stubenrauchstraße:

    Friedenau


    Und zu guter letzt etwas Jugendstil.

    Der Berliner Jugendstil ist hier noch anzutreffen, sehr zurückhaltend, flächig. Was die Enststuckungswut unserer Vorväter übrig gelassen hat ist sehr bescheiden, aber durchaus ansehnlich.

    Friedenau

    Friedenau

    Friedenau

    Friedenau

    Friedenau

    Friedenau

    Friedenau

  • Die Entwicklung von Friedenau, Ortsteil von Berlin.

    Als Landhaussiedlung im 19. Jh. als selbstständige Gemeinde geplant lag Friedenau zwischen den Dörfern Schöneberg, Wilmerdorf und Steglitz. Mit der Entwicklung Berlins zur Reichshauptstadt wuchs der Druck zur Verwertung der Grundstücke und so entwickelte sich Friedenau von der Landhaussiedlung allmählich zu einem Teil einer ganz normalen Großstadt Berlin.

    Näheres hier:

    Friedenau

    und auch hier:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Carstenn-Figur


    Zuerst möchte ich eine Reihe von Häusern aus der ersten Periode dieses Berliner Stadtteils vorstellen, nämlich die Landhäuser, meistens in Backstein-Bauweise, die so um 1871-75 entstanden, teilweise entworfen von Johannes Otzen. Die meisten der Häuser befinden sich östlich der heutigen Bundesallee (Kaiserallee) und westlich der Hauptstraße.

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Fortsetzung folgt.

  • Im Laufe der Jahre entwickelte sich Friedenau immer mehr zum Vorort Berlins, dies auch weil zwei Bahnhöfe in unmittelbarer Nähe lagen; Bahnhof Friedenau auf der Strecke nach Potsdam und Station Wilmersdorf auf dem Ring. So brachte die zweite Bauphase bereits den Vortyp des klassischen Berliner Mietshauses.

    Mit der Baugesetzgebung von 1887 wurde dann die dritte Phase eingeläutet, die neben den kleinen Landhäusern auch 4-5 geschossige Bebauung erlaubte. Nach weniger als 20 Jahren wurde nun manches Landhaus wieder abgerissen und es kam zu der noch heute als kurios empfundenen Situation der Nachbarschaft von Landhaus und Mietshaus mit entsprechender störender Brandmauer.

    Hier nun einige Beispiele der Übergangsphase:

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Fortsetzung folgt!

  • Die umliegenden Dörfer Schöneberg, Wilmersdorf und Steglitz sind zu selbstständigen Städten heran gewachsen und rücken Friedenau immer mehr auf die Pelle. So hält dann auch hier der allgemeine Mietshausbau Einzug. Die kleinen Landhäuser verschwinden immer mehr und gründerzeitliche Fassaden, später Klassizismus, sowie Eklektizismus bestimmen nun bald das Bild:


    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Eine bunte Auswahl, der noch einige folgen

  • Zum Abschluss noch ein paar Fotos aus der "Restekiste":

    Das Rathaus Friedenau:

    Berlin-Friedenau

    Rathaus Friedenau


    Der Bahnhof Friedenau:

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Bahnhof Friedenau


    Postamt und Skulptur am Renée-Sintenis-Platz:

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau


    Wer war Renée Sintenis?

    Renée Sintenis

    Scheußlicher Neubau an der Ecke Hedwigstraße /Fregestraße, der hoffentlich bald durch ein architektonisch ansprechend gestaltestes Eckhaus ersetzt wird:

    Berlin-Friedenau


    Einige kleine Schmuckkästchen:

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau

    Berlin-Friedenau


    Schönes Gittertor in der Wilhelm-Hauff-Straße:

    Berlin-Friedenau


    In der Niedstraße 13 lebte Günter Grass von 1963-66:

    Berlin-Friedenau

    mehr darüber in einem tagesspiegelartikel von 2015:

    Tsp

  • In der Niedstraße lebten doch viele bekannte Personen, oder? War da nicht auch mal die Kommune 1?

    In dem roten Haus mit Dreiecksgiebel lebte auf jeden Fall eine zeitlang Familie Göring. Bzw. die Mutter mit den Kindern. Und nach dem Krieg Hans Magnus Enzensberger.

  • Es wohnten in Friedenau unter anderen:

    Kurt Hiller, Vorsitzender des 'Politischen Rats geistiger Arbeiter', Hähnelstr. 9

    Max Hermann-Neiße, Dichter, Stierstr. 14/15

    Max Frisch, Schriftsteller, Sarrazinstr. 8

    Adam Kuckhoff, Dramatiker und Regisseur, Wilhelmshöher Str. 18

    Georg Herrmann, Dichter, Stubenrauchstr. 6

    Erich Kästner, Schriftsteller, Niedstr. 5

    Max Halbe, Schriftsteller, Handjerystr. 86

    Uwe Johnson, Schriftsteller, Niedstr. 14

    Karl Schmidt-Rottluff, Maler, Niedstr. 14

    Hans Magnus-Enzensberger, Fregestr. 19 (es ist das rote Haus mit dem Giebel zur Straße, das 3. Bild von den 'Schmuckkästchen'.)

  • Obwohl Friedenau sehr wenig Kriegsschäden hatte, sieht manches Dach recht beschissen aus. Auch die Pflegung des ganzen Viertels sieht nicht so attraktiv aus und die billige Nachkriegsbauten passen ja hier überhaupt nicht. Vor 1940 muss Friedenau es ein Juwel und Paradis gewesen sein, heute doch wieder enttäuscht. Es könnte und müsste noch viel Arbeit geleisted werden und nicht nur am Odenwaldstrasse 1: eine Schandfleck Berlin unwürdig.