Wetzlar - Stadthaus Abriss und Neubau

  • Es gibt im wesentlichen drei Problemfelder.

    1. Da im inneren Bereich der Domhöfe ein Kino gebaut werden soll (was grundsätzlich als die Altstadt belebend positiv bewertet wird), werden weiter Parkplätze benötigt. Dazu soll an der Goethestraße ein Parkhaus errichtet werden. Auf den hierfür vorgesehene Grundstücken befindet sich der angesprochenen Kindergarten und eine Wiese.

    Der Kindergarten soll in ein anderes städtisches Gebäude in der Altstadt verlegt werden. Das Haus in dem sich der Kindergarten derzeit befindet, abgerissen werden. Es handelt sich hierbei um einen Bau der 70iger Jahre, der in dem Stil erbaut wurden, den man damals als "altstadtkompatibel" angesehen hatte. Viel Beton aber Giebel und Schiefer (Bild hier: https://www.mittelhessen.de/cms_media/modu…f1cb5760992.jpg.)

    Die Bebauung der Wiese ist insoweit aus stadtbildgründen bedenklich, als es sich um die einzige größere Fläche in der Altstadt handelt, die noch nie bebaut war. Seit dem Mittelalter waren dort wohl Gärten des Marienstiftes. (Bild hier: https://www.mittelhessen.de/cms_media/modu…25839f87e96.jpg)

    Gegen den Bau des Parkhauses hat sich eine Bürgerinitiative gebildet. Diese kritisiert, wie könnte es auch anders sein, die Verlegung es Kindergartens, aber auch die Verkehrsprobleme die zu erwarten sein sollen.

    Wie das Parkhaus aussehen soll, steht noch nicht fest.

    2. Mit den Domhöfen sollte eine Freifläche am Leibfrauenberg überbaut werden auf der sich derzeit vier Linden befinden. Auch hiergegen regte sich Protest. die Pläne sind daraufhin geändert worden, so dass die Freifläche und drei der Bäume erhalten bleiben.

    3. Das "Hotel zum Dom" wird in seiner Kubatur nicht wieder errichtet werden können. Grund hierfür ist, dass sich auf der ehemaligen Parzelle ein im Zusammenhang mit dem Stadthaus, aber nicht zu diesem gehörender Bau der 70iger Jahre befindet (Anbau des Hauses "Zum Kronprinzen). Der Eigentümer möchte diesen Anbau nicht verkaufen.
    Hierdurch wird nun eine sehr unschöne Lücke zwischen der neuen Domplatzfront und dem, sich auch nicht einfügenden, 70iger Jahre-Bau entstehen. An diesen steht dann anschließend der Originalbau des "Kronprinzen". Die Lücke und der 70iger Jahre-Bau verderben die ganze Front.

    2 Mal editiert, zuletzt von Andreas (15. November 2018 um 19:03)

  • (...) An diesen steht dann anschließend der Originalbau des "Kronprinzen". Die Lücke und der 70iger Jahre-Bau verderben die ganze Front.

    Das verstehe ich jetzt nicht. - Bei dem 70er-Jahre-Haus handelt es sich doch um den weißen Bau rechts neben dem Kronprinzen, oder? Siehe hier:

    https://www.mittelhessen.de/cms_media/modu…0b0762535d2.jpg

    Diese vier anschließenden Giebel mit dem rötlichen Glas, gehören doch schon zum Stadthaus, das abgerissen wird. Wo soll denn da später eine Lücke sein? Baut man die Domhöfe nicht direkt an den 70er-Jahre-Anbau? Das ergibt doch hoffentlich eine geschlossene Häuserreihe.

  • Der weiße Bau bleibt stehen. Da dieser sich zum Teil auf der ehemaligen Parzelle des "Hotel am Dom" befindet, kann dieses nicht wieder errichtet werden. Da die beiden anderen Häuser der Domplatzfront auf den alten Parzellen gebaut werden, bleibt eine Lücke.

    Die Stadtverordnetenversammlung hat nun der Umsetzung der Domhöfe-Pläne zugestimmt. Auf Antrag der CDU Fraktion ist die oben beschriebene Umplanung des Liebfrauenbergs wieder rückgängig gemacht worden, dass heißt die Linden werden gefällt und die Freifläche überbaut. bei dieser Freifläche handelt es sich aber auch um ein Grundstück, dass bis zur Sanierung der Altstadt bebaut war. Schade ist es allerdings um den Baumbestand (für dessen Erhalt sich zuletzt nur noch die FDP-Fraktion (sic!) stark gemacht hat)

    https://www.mittelhessen.de/lokales/region…id,1442254.html

  • Den Link hatten wir ja schon. Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, daß man in der Häuserreihe eine Lücke lässt. Die alten Häuser werden ja wohl nicht rekonstruiert. Da muss man sie eben etwas breiter machen. Oder man baut das 70er-Haus etwas um. Eine Lücke/Spalte in der Front, wäre recht bescheuert.

    2021 wird erst abgerissen. Bis dahin kann man noch eine bessere Lösung finden.

  • Diese vier anschließenden Giebel mit dem rötlichen Glas, gehören doch schon zum Stadthaus, das abgerissen wird. Wo soll denn da später eine Lücke sein? Baut man die Domhöfe nicht direkt an den 70er-Jahre-Anbau? Das ergibt doch hoffentlich eine geschlossene Häuserreihe.

    Die Giebel entsprechen eben nicht den Parzellen der historischen Bauten; daher die Lücke. Wie diese gestaltet werden soll steht noch nicht fest (siehe Bild in nachstehendem Artikel).

    https://www.mittelhessen.de/lokales/wetzla…omhofe_19634509

    Die letzten Artikel noch mal, da die alten Verlinkungen nicht mehr funktionieren:

    https://www.mittelhessen.de/lokales/wetzla…-sache_19635194

    https://www.mittelhessen.de/lokales/wetzla…uf-los_19635261

  • Anscheinend hofft man darauf, dass dann doch noch ein Ersatz für das "Hotel am Dom" errichtet werden kann, der zumindest dessen Kubatur aufnimmt (was aus meiner Sicht auch sehr gut wäre). Die Lücke ist aber auf jeden Fall unschön.

  • Hat man diese Lücke mit einer Glasplatte verschlossen? Das ist ja total doof. Dann sollte man besser eine richtige Häuserfassade vorblenden. - Hoffentlich gibt es da noch eine anständige Lösung.

    Die Häuser lassen eine Wärmedämm-Orgie befürchten. Generell sieht das aber schon deutlich besser aus, als der Ist-Zustand.

    https://cdn.meine-vrm.de/2M0DWK2s-K9Fd_…%2F42984619.jpg

  • Die Lücke zwischen dem bestehenden und den zu errichtete Gebäuden soll wohl deshalb erst einmal provisorisch verschlossen werden um später den Bau des "Hotel am Dom" am originalen Standort doch noch zu ermöglichen.

    Der Entwurf ist insoweit positiv zu bewerten, als anders als beim jetzigen Gebäudekomplex, die Topographie beachtet wird. Das Geländes ist stark abschüssig.

    Die einzelnen geplanten Häuser passen sich in Größe und auch in Gestalt der historischen Bebauung in der Altstadt an. So findet man die typischen traufständigen Häuser mit Zwerchhaus in den Planungen wieder. In Details ist da aber durchaus noch Spielraum. Es handelt sich aber auch nur um eine grobe Planung.

    Positiv finde ich auch, dass eigentlich altstadtunverträgliche Teile des Komplexes, wie das Kino oder auch die Einfahrt zu Tiefgarage, hinter altstadttauglichen Fassaden verschwinden. Hier hat man sich wohl Erfahrungen in der Frankfurter Altstadt (Eingänge U-Bahn) zum Vorbild genommen.

  • (...) Es handelt sich aber auch nur um eine grobe Planung. (...)

    Schon klar. Aber ich möchte hoffen, daß dieser scheußliche moderne Mega-Erker, am roten Haus zum Marktplatz hin, noch verschwindet. Man kann auch anders verdeutlichen, daß es sich um Neubauten handelt.

    Insgesamt freue ich mich riesig über dieses Vorhaben. Wetzlar verdient die Stadtreparatur.

  • Aber ich möchte hoffen, daß dieser scheußliche moderne Mega-Erker, am roten Haus zum Marktplatz hin, noch verschwindet.

    Das hoffe ich auch.

    Das Herzogliche Haus könnte meiner Meinung auch noch etwas mehr an das historische Gebäude angepasst werden. Immerhin nimmt man dessen prägenden Gestaltungselemente (Balkon!) auf.

  • Die Homepage über den Neubau des Stadthauses, jetzt Domhöfe, ist neu gestaltet worden.

    https://www.domhoefe-wetzlar.de/index.html

    Auf dieser sind die Geschichte des Stadthauses und der aktuelle Stand der Planungen beschrieben. Offensichtlich möchte man die Öffentlichkeit an den Planungen beteiligen, zumindest informieren. Bleibt zu hoffen, dass dies weiterhin erfolgt.

  • Man kann sagen was man will - man baut heute einfach nicht mehr so scheußlich wie in den 70ern selbst dann, wenn man sich gar nicht sehr bemüht.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.