Bremen - Schwachhausen - Parkallee + Nebenstraßen

  • Ich möchte gern ein neues Thema erstellen, dass sich mit der sogenannten "Zweiten Zerstörung" Bremens beschäftigt: Die vielen Gebäude, meist aus dem Historismus und dem Jugendstil, die erst nach dem Krieg von der Bildfläche verschwanden. Anfangen möchte ich mit der ehemaligen Prachtstraße "Parkallee" - direkt am Bürgerpark gelegen- von deren Pracht nicht mehr viel zu sehen ist.
    Zu den vielen abgerissenen Gebäuden gibt es auch Hintergrundberichte, die ich sehr wichtig finde: Was passierte im Verborgenen, was hat die Politik, was haben Spekulanten (heute nennt man diese ja - eher euphemistisch - Investoren), und was haben die modernen Stadtplaner - flankierend oder auslösend - damit zu tun. Man muss diese Ereignisse an den Pranger stellen, mit Stadtbild Deutschland gibt es endlich ein entsprechendes Forum. Die Verantwortlichen, das weiß man jetzt schon, werden ihre Verfehlungen mit dem Zeitgeist erklären, eine der beliebtesten Ausreden.
    Beginnen möchte ich gerne mit der Parkallee 113, dem ehemaligen Gästehaus´ des Senats der Freien Hansestadt Bremen. Ein großer Jugenstilbau mit einem rechtsseitigen Turm, der Anfang der neunziger Jahre abgerissen worden ist. Die beiden zuständigen Senatoren , Bausenator Konrad Kunick und Finanzsenator Klaus Grobecker, verkauften das Gebäude an die Maritim Hotelgruppe und sicherten im Vertrag zu, dass das Gebäude "pfleglich behandelt" werden muss. An einem Freitagnachmittag, es herrschte Wochenendstimmung, rückten die Abrissbagger an. Soviel zur Einführung in das Thema Parkalle 113, das ich so erstmal aus meiner Erinnerung aufgeschrieben habe. Entsprechende Unterlagen werde ich noch prüfen, lesen und evtl. bildlich nachliefern.


    2. Weltkrieg Zerstörung Parkallee vom Stern bis zum Schwachhauser Ring nach Ermittlung der Kriegsschäden. 1945 aufgestellt.

    Schraffiert: Ausgebrannt oder Totalschaden

    Schwarz: Erhaltene Gebäude


    Ermittlung der Kriegsschäden im August 1945. Parkalle Stern bis Schwachhauser Ring


    3 Mal editiert, zuletzt von findorffer (10. Oktober 2018 um 11:40)

  • Hier zur Information zwei Abbildungen der von 'findorffer' angesprochenen Immobilie:

    Zunächst eine Übersicht zur Entwicklung: Links das alte 'Senatsgästehaus' im unzerstörten Zustand (d.h. vor 1990). In der Mitte ist der Beginn der Abrißarbeiten im Jahre 1990 zu sehen. Rechts eine Ansicht des Neubaus. Wie man erkennen kann, hat wenigstens der Jugendstil-Gartenzaun die Barbarei überlebt ! Die beiden historischen Fotos sind dem Buch 'Bruns-Kösters, Holger: Die Villa. Die Geschichte des Bremer Senatsgästehauses. 1900 – 1990' entnommen.

    Das zweite Bild zeigt die Lage des Gebäudes an der Parkallee, direkt gegenüber dem Bremer Bürgerpark.

  • Die Situation der Bremer Häuser ist vielleicht denen der Berliner Mietshäusern nicht unähnlich.
    Bremen hat tatsächlich noch in Hülle und Fülle und wirklich flächendeckend Bestand an Historismusbauten (wenn auch ganz anderen Typs)
    Viele haben noch ihre alte Pracht aber allzuviele wurden auch fürchterlich entstellt. Hier könnten flächendeckende Wiederbestuckungsmaßnahmen und Fassadensanierungen
    wunder wirken. Und die Größenordnung ist in Bremen weit überschaubarer als in Berlin und daher wär sowas realistischer.

  • Heinzer:
    Was ästhetisch heute die Erdölschaum-Dämmung ist, war in den 60ern bis 80ern die Umklinkerung, bevorzugt in beige und weiß.
    Es bleibt schwer zu hoffen, dass diejenigen wenigen, die letztere zu beseitigen gedenken, nicht auf ersteres verfallen.

    Da "findorfferseits' ohnehin wohl kaum für jede Straße ein Thema aufgemacht werden kann, möchte ich hier auf folgenden Beitrag hinweisen:
    Onlinezeitung HB Publik - Bau
    Bei der weiteren Navigation nicht von den Zahlen täuschen lassen - in der Rubrik 'Bau' gibt es nur drei Seiten.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ich finde die Beiträge und die Bildbeispiele beeindruckend und freue mich, dass die Schwarmintelligenz endlich zu Werke schreitet. Allerdings würde ich es befürworten, wenn wir für die Verschandelung in anderen Stadtteilen einen eigenen Strang kreieren. Beispiel: Abrißstadt Bremen: Staffel Ostertor/Steintor o. ä..
    Die 1. Staffel dagegen sollte den Verschlimmbesserungen in der Parkallee vorbehalten sein. Es geht dabei auch um politische Hintergründe und ihre Geschichten. Zum Gästehaus des Senats habe ich noch diverse Zeitungsartikel gefunden, die, wenn ich das fototechnisch hin bekomme, bald folgen. Der Abriß 1990 leitete einen der größten Skandale in der Bremer Politik ein, die Parteien CDU, FDP und Die Grünen stellten gemeinsam ein Misstrauensvotum gegen den amtierenden Bausenator Konrad Kunik, das allerdings von seinen Genossen, die die Mehrheit im Parlament hatten, abgeschmettert wurde. Blut ist eben dicker als Wasser, obwohl es auch gerade in der Bremer SPD Kritik am Abriß gab. Das Faß zum überlaufen brachte wohl auch, dass die Maritim-Gruppe das Gebäude aufgrund des Widerstandes (gegen einen Abriß) in der Bevölkerung zurückgeben wollte: Dies wurde vom Bausenator abgelehnt. Auch ein alternatives Kaufangebot von einem Bremer Rechtsanwalt über 1,5 Millionen DM lehnte Kunick ab. Die Maritim-Gruppe hätte ja sage und schreibe 50 000.-- DM mehr geboten. Die ablehnende Haltung des Stadtteilbeirats zum Abriß beantwortete der Senator dahingehend, dass der Abriss aus rechtlichen Gründen nicht verhindert werden könne. Seine Behörde sei an das Gesetz gebunden.
    Ich hoffe, ich habe den Text einigermaßen unfallfrei verfasst. Bis dahin.

    2 Mal editiert, zuletzt von findorffer (16. Oktober 2018 um 12:20)

  • Die gezeigten Bildbeispiele sind wirklich grausam! Wenn man zumindest nur den Stuck abgeschlagen hätte - dann würden die Gebäude zumindest in die Straßenzeile passen und nicht auch noch stören, wie sie es jetzt tun, mit Querrechteckfenstern und vorspringenden Klinkerfassaden. Besonders die Fensterformveränderungen sind mir suspekt - bei einigen Häusern war die Fensterfläche vor dieser fragwürdigen Umgestaltung offensichtlich größer. Wenn man optimistisch denkt, kann man zumindest sagen, dass die alleinige Entfernung jener vorgesetzten Klinkermauern schon eine große Verbesserung wäre.

  • Die Umgestalter der Häuser auf der vorhergehenden Seite haben sich eigentlich in den eigenen Finger geschnitten. Der Wiederverkaufswert ihrer (in der Regel nun nach billigen 60er-Jahre-Studentenwohnheimen aussehenden) Immobilien dürfte durch die Umgestaltung stark gesunken sein. Niemand will heute mehr in solchen Glasbausteine/Kachel/Waschbeton-Häusern wohnen. Die meisten Käufer dürften hinzurechnen, dass sie das Haus wieder komplett umgestalten müssen, um es attraktiv zu machen. Das wird vom Verkaufswert abgezogen. Tja, Geld investiert, um Wert zu verlieren. Prima Geschäft. :lachen:

  • Folgender Artikel stammt aus dem Weser-Kurier vom 16.3.1991. Er ist Bestandteil einer Serie, die der Weser-Kurier aufgelegt hatte: Alte Pracht ruiniert. Wenn der Bagger regiert. Vom Umgang mit alten Bremer Gebäuden.

  • @ Heimdall und die anderen: danke für die Rückmeldungen.

    Genau das ist ja das Drama. Es wurde Geld investiert, um offenkundig den Wert zu mindern. Das Schlimme daran ist, dass dieser Wertverlust noch kumuliert in Gegenden, wo die gezeigten Beispiele Regel und nicht Ausnahme sind, d.h. der "Idiot", der so etwas in einer schönen Wohnstraße gemacht hat, profitiert immerhin noch davon, dass die anderen Eigentümer nicht so blöd waren und kann seinen Kasten trotzdem noch für einigermaßenes Geld losschlagen, eben wegen der "Lage".

    Wenn aber diese "Lage" zerstört wurde dadurch, dass fast alle mitgemacht haben (hierfür wurde in der einschlägigen Literatur der Begriff "Dominoeffekt" geprägt - was der kann, kann ich schon lange), dann sind die Häuser fast wertlos - denn im Kern sind sie eben immernoch unrenovierte Altbauten, nur dass sie auch noch brüllend hässlich sind und der Besitzer viel zusätzliches Geld in die Hand nehmen muss, um das Haus überhaupt wieder präsentabel zu bekommen. In den vielen (ehemaligen) vom Bremer Häusern geprägten Arbeitervierteln der Stadt (Gröpelingen etc.) ist dieser Prozess so fortgeschritten, dass ich mir sicher bin, dass die soziale Verwahrlosung dieser Gegenden auch mit den pottenhässlichen, fast wertlosen Klinkerruinen zusammenhängt.

    Es bedürfte schon eines richtigen Programms in diesen Gegenden, um sie wiederzubeleben, denn was für ein hartes Brot das sein kann und wie wenig die Wiederherstellung eines Hauses inmitten eines Meeres aus Schrott optisch bringt, zeigt im Ansatz ja mein 4. Foto aus der Straße Am Schwarzen Meer: Die beiden Besitzer der linken 2 Häuser haben sich Mühe gegeben, trotzdem bringt das alles wenig, wenn die anderen 5 nicht mitmachen - hoffentlich kann hier so etwas wie ein umgekehrter Dominoeffekt ausgelöst werden.

    In den teureren Wohngegenden muss man allerdings auch sagen, dass doch viele dieser Brutalsanierungen bei Besitzerwechsel rückgängig oder zumindest entschärft werden, so dass man zumindest in Schwachhausen und der östlichen Vorstadt auch von einem zarten Trend sprechen könnte - aber das liegt eben auch daran, dass diese Häuser meist Einzelfälle sind und optisch so aus der Reihe tanzen, dass selbst dem Blinden auffällt, das hier etwas nicht stimmt. In den Gegenden, wo so etwas Regel ist, werden die meisten Betrachter -wenn sie denn überhaupt etwas denken - wohl davon ausgehen, dass es sich um Nachkriegsbauten handelt.

  • Ich denke hier passt ganz gut dieser Artikel, obgleich er nichts mit Architektur, allenfalls etwas mit Städtebau, aber generell mit der politischen Lage in Bremen zu tun hat, um die Absurditäten, die Heinzer et al. schildern, einorden zu können:

    Zitat

    Wahl im kleinsten Bundesland
    Das laternenrote Bremen

    Bremen wählt eine neue Bürgerschaft. Bundesweit kann das Ansehen des „deutschen Griechenlands“ kaum mehr sinken. Doch ändern will daran anscheinend niemand etwas.

    http://www.faz.net/aktuell/politi…e-13582581.html

  • Nein, der Artikel passt nicht. Die kolportierte Verknüpfung ist abenteuerlich, jedenfalls bundesweit nicht auffällig. Im Übrigen war ich immer der Auffassung, dass wir in diesem Forum darauf achten, Politik und Architektur - so weit es eben geht - zu trennen.

  • Man kann aber Architektur nicht immer von Politik trennen. Genauso wie sie sich weder von der ihr zugrunde liegenden Ideologie trennen läßt, noch vom Gesellschafts- oder Wirtschaftsmodell ihrer Zeit oder anderen kulturellen Phänomenen.

  • Sicher, daher auch meine Parenthese. Die von Heinzer dokumentierte Verklinkerung etc. mit der heutigen Landespolitik in Verbindung zu setzen, finde ich aber mehr als merkwürdig. Vor allem da der Artikel sich nicht wirklich damit auseinandersetzt.

  • Wenn es nichts mit Politik zu tun hat, muß ich mich doch fragen warum ausgerechnet beständig unter rot-rot-grünen Koalitioenen verstärkt Abriß - und Verschandelungswellen laufen :wie:

  • ah, ein bisschen Pfeffer mal, auch nicht schlecht.

    Während es sicher stimmt, dass "linke" Regierungen tendenziell gegenüber Rekos skeptischer sind und es auch stimmt, dass in der Nachkriegszeit besonders in SPD-regierten Städten und Ländern ein sehr nachlässiger Umgang mit der überkommenen Altbebauung gepflegt wurde und der Stadtumbau Richtung "autogerechte Stadt" auf brutale Art und Weise gegen gewachsene Viertel ging (wobei man dies auch in konservativ geführten Städten wie Stuttgart fand, es war eben zum großen Teil Zeitgeist, eben "modern"), so muss man umgekehrt jedoch genauso konstatieren, dass der Bewusstseinswandel hin zu Erhaltung und Renovierung von Altbauten auch von links kam, nämlich im Zuge der in diesem themen- und ausrichtungsbedingt politisch eher konservativen Forum verpönten Studentenunruhen/vulgo "68er Revolte" (Ewige Wurzel allen Übels unserer modernen Gesellschaft ;)).

    Die vorgenannte Abrisspolitik führte nämlich gerade zu der Solidarisierung mit den Bewohnern solcher gefährdeter Viertel und bildete sogar die Keimzelle, die schließlich zu den Hausbesetzungen führte, ohne die es in vielen westdeutschen Städten inkl. Bremen, Hamburg und Westberlin (Kreuzberg etc.) heute überall so aussähe wie am Kotti (Kottbusser Tor). Man darf nicht vergessen, dass ein erheblicher Impetus der Studentenbewegung neben den fragwürdigen Zuständen in Staat und Uni auch und gerade der brutale Umgang mit der Gründerzeitarchitektur war. So etwas wie Bürgerinitiativen etc. kam alles aus dieser Zeit, in der der Bürger plötzlich entdeckte, dass er nicht machtlos ist. So konnte der Brutalabriss für den Rembertikreisel in Bremen Anfang/Mitte der 60er Jahre noch weitgehend geräuschlos über die Bühne gebracht werden, seine Fortführung, die Mozarttrasse scheiterte dann aber am frisch erwachten und eben linken Bürgersinn, und da hatte Bremen noch gar keine Uni bzw. diese war erst im Entstehen - und alle diese Dinge wären OHNE die Studentenbewegung, die eine explizit linke Angelegenheit war, gar nicht möglich gewesen.

    Dieser Aspekt der eben nicht geradlinig zu machenden Verknüpfung von links = gleich böse für alte Häuser und rechts = gut wird hier aus meiner Sicht bei aller berechtigten Kritik an manchen Auswüchsen und Folgen der Studentenbewegung gerne ausgeblendet. In Bremen waren etwa CDU, FDP, Teile der "alten", konservativen Nachkriegs-SPD und Handelskammer FÜR die Mozarttrasse, die eine brutale Zerstörung eines der heute beliebtesten und schönsten Bremer Altbauviertel zur Folge gehabt hätte (es folgten erbitterte Kriege in Zeitungen, Zeitschriften und im Parlament und es gab noch in den 90er Jahren konservative Politiker, die die Nichtrealisierung des Tangentenvierecks um die Bremer Innenstadt für den größten politischen Fehler der vergangenen Jahrzehnte hielten), während die bürgernäheren, ja moderneren linkeren Teile der SPD zusammen mit den frühesten Gruppierungen, die man später Grüne nennen würde GEGEN die Abrisspolitik waren.

    Mal wieder ist es alles nicht so einfach, wie es sich manche machen wollen...

  • Zum vorläufigen Abschluss unseres Abrissthemas Parkallee 115 zitiere ich noch aus einem Bericht der Münchner Süddeutschen Zeitung vom 28.6.90 Überschrift: 
    Die Bremer SPD liebt den Schlingerkurs. Taktisches Manövrieren und Konzeptlosigkeit gehören zum Politikalltag in der Hansestadt (Nebenbei gesagt, diese Überschrift hat an Aktualität nichts eingebüßt):
    Wenn der Senat sein historisches Gästehaus abreißen lässt und damit fast die ganze Stadt gegen sich aufbringt - dann rumort es zwar in der Partei, aber die Fraktion hält dem Senat weitgehend den Rücken frei.

    Und die [size=12]Bremer Nachrichten schrieben am 16.3.91: Für den Abbruch der Gästevilla des Senats benötigte ein einziger Bagger vor einem Jahr sieben Stunden. Anschließend schlugen die Wellen der Empörung hoch.
    Leute wie der Bausenator Konrad Kunik und der Finanzsenator Klaus Grobecker konnten mit einer Lüge die Empörung in der Stadt niedrig halten: Durch die Formulierung "Pflegliche Behandlung" wurde der Eindruck erweckt, diese Villa bleibe stehen und der neue Eigentümer habe sich an diesen Vertragspassus zu halten. Nach dem Abriß relativierte Grobecker seine Aussage: Nun hieß es sinngemäß, man könne doch einem Investor keinen Knüppel zwischen die Beine werfen.
    Ja, Politik ist ein schmutziges Geschäft. Leider spielt sie im Bereich Architektur eine wichtige Rolle. Wir können Sie beim Thema Abrißstadt Bremen nicht raus halten.
    Als nächstes Objekt der Begierde wäre dann die Parkalle 115 dran, direkt neben der Senatsvilla gelegen. Pagentorn hat oben ein Luftbild in Netz gestellt, daran kann man sich orientieren. Neben der 115 verläuft die Benquestraße, benannt nach dem Landschaftsarchitekten, der den Bremer Bürgerpark kreiert hat.

    2 Mal editiert, zuletzt von findorffer (16. Oktober 2018 um 12:22)

  • In Bremen waren etwa CDU, FDP, Teile der "alten", konservativen Nachkriegs-SPD und Handelskammer FÜR die Mozarttrasse, die eine brutale Zerstörung eines der heute beliebtesten und schönsten Bremer Altbauviertel zur Folge gehabt hätte


    Dies gilt nicht nur für Bremen.

    Mehrfach habe ich hier schon versucht darauf hinzuweisen, dass die Gleichung, dass bestimmte Parteien grundsätzlich für Zerstörung von Stadbildern und andere grundsätzlich für einen Erhalt von Altbauten und Rekonstruktionen sind, zwar einfac, aber dennoch falsch ist. Dies gilt sowohl für die eine wie für die andere politische Richtung.

    Aber für die Stadtbildzerstörungen in den 70iger und 80iger Jahren rot-grün (das es damals - und in in 80 iger Jahren wegen der Städtebaupoltik - noch gar nicht gab) oder auch nur die sog. 68 Generation verantwortlich zu machen, ist doch geradezu absurd, was gerade beim Lesen der Artikel in diesem Strang klar wird.

    Statt Tatsachen zu überprüfen ist es einfacher zu denken dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Bremen, Frankfurt, Nürberg, Potsdam - immer die gleiche, Argumentation, wenn auch aus verschiedendenen Lagern.