Schlitz (Galerie)

  • Die kleine Stadt Schlitz liegt im Vogelsbergkreis etwa 20km nordwestlich von Fulda. Die auf einem Hügel innerhalb des sog. Burgenrings aus 5 Burgen bzw. Schlössern gelegene Altstadt ist geschlossen mit Fachwerkhäusern bebaut.

    Zur Stadtgeschichte: 812 erste urkundliche Erwähnung einer Kirche auf dem Hügel Slitese. Um 1100 wird der Hügel befestigt. Zwischen 1418 und 1439 erhält Schlitz die Stadtrechte. Im 16. Jh. Ausbau der Befestigungsanlagen zu Wohnburgen. 1656 wird die Stadt mit den 16 umliegenden Dörfern unabhängig von der Reichsabtei Fulda. Die kleine reichsfreie Herrschaft, seit 1726 Reichsgrafschaft, bestand für 150 Jahre bis sie 1806 aufgelöst und Hessen-Darmstadt zugeordnet wurde.

    Zuerst eine Stadtansicht von Wikipedia.


    Quelle: Wikimedia Commons, Urheber: Sigurd Betschinger

  • Der Rundgang beginnt in der westlichen Vorstadt.

    Hainbuche


    Das rechte Haus ist von 1642.


    Blick nach Südwesten zur Vorderburg


    Von der Hainbuche führt das Kumpftreppchen zu diesen Häusern den Hügel hinauf.

  • Hindenburgstraße, das Obertor ist die einzige Zufahrt zur Altstadt.


    Das um 1600 als Speicher der Herren von Schlitz erbaute Benderhaus.


    Giebel zur Hindenburgstraße


    Blick vom Markt in die Hindenburgstraße


    Ein wohl aus dem 18. Jh. stammendes Nebengebäude, man kann gut die Vertiefungen zum besseren Halt des Putzes in den Lehmausfachungen erkennen.

  • Die Vorderburg war die Hauptburg von Schlitz. Ältester Teil der Burg ist der im Kern aus dem 12. Jh. stammende Turm. Die heutigen Gebäude stammen weitgehend aus den Jahren 1565-1600.

    Ansicht von Norden vom Kumpftreppchen


    Ansicht von Süden


    Der Ostflügel ist im Kern noch mittelalterlich.


    Schachtbrunnen, errichtet um 1600

  • @ Michael,

    DANKE für die Bilderserie von Schlitz. Alte Erinnerungen an eine schöne Zeit tauchen auf, die ich dort 1982 während eines mehrmonatigen Praktikums an der limnologischen Flußstation des Max-Planck-Institutes verbrachte.
    Und das romantische Städtchen war mir mit den lieben Menschen, die ich dort kennenlernen durfte, richtig heimatlich geworden.
    Bin gespannt, was Du uns noch zeigen wirst!
    In der Stadtkirche spielte ich manchmal aushilfsweise die Orgel. Hast Du auch Fotos vom Schloßpark und Schloß an der Schlitz?

  • @ SchortschiBähr: Vom Schloss Hallenburg habe ich Bilder, vom Park leider nicht.

    Ein zum Rathauskomplex gehöriges Fachwerkhaus aus dem 17. Jh. an der Ecke An der Vorderburg/An der Kirche, häufiger in der Gegend sieht man noch diese Fenster mit Bleisprossen.


    Weiter geht es zum Platz um die Stadtkirche.


    Links der Westgiebel des Benderhauses mit regionaltypischer Holzverschindelung


    Links das Rathaus, das mittige Fachwerkhaus wurde 1709 errichtet.

  • Die evangelische Stadtkirche, ehem. St. Margarethen, geht auf eine 812 geweihte dreischiffige Säulenbasilika zurück.

    Ansicht von Süden


    Hauptportal


    Blick zum Chor aus dem späten 13. Jh.


    Hauptraum, bis zur Restaurierung 1963-66 befanden sich an beiden Seiten noch Emporen aus dem späten 16. Jh.


    Der Orgelprospekt ist von 1719, das Werk dahinter ist neueren Datums.


    Stuckdecke aus dem Jahr 1639


    Epitaphien der Herren von Schlitz genannt von Görtz

  • Ich war in der 5. Klasse auf Klassenfahrt in Schlitz. Schön mal wieder Bilder zu sehen.

  • Hauptraum, bis zur Restaurierung 1963-66 befanden sich an beiden Seiten noch Emporen aus dem späten 16. Jh.

    Na da können wir ja froh sein, daß wir stattdessen diesen schönen Glaskubus und die IKEA-Küchenlampen erhalten haben... :kopfschuetteln:

    Einmal editiert, zuletzt von Kaoru (19. März 2015 um 02:54)

  • Hier noch drei historische Aufnahmen aus dem Bildindex Marburg, die historistische Ausstattung wurde wie damals leider üblich auch entfernt.


    Quelle: Bildindex Marburg


    Quelle: Bildindex Marburg


    Quelle: Bildindex Marburg

  • Die Hinterburg liegt im Süden der Altstadt, die Gebäude werden heute als Altersheim genutzt. Hier eine Ansicht aus Wikimedia Commons.


    Quelle: Wikimedia Commons, Urheber: UuMUfQ

    Der 36m hohe, ehemals zur Stadtbefestigung gehörige, Hinterturm stammt aus dem 14. Jh., links der Treppenturm vom Hinterburger Amtshaus.


    Das Hinterburger Amtshaus ist über eine Holzbrücke mit dem Turm verbunden. Die steinernen Geschosse wurden 1553 erbaut und das Fachwerkgeschoss 1653 aufgesetzt.


    Das Hauptgebäude der Burg stammt aus den Jahren 1561-65.

  • Östlich der Hinterburg liegt die Schachtenburg. Der linke Gebäudeteil mit dem Sandsteinsockel wurde 1557 errichtet, der rechte Teil stammt aus dem 17. Jh.


    Die Straße An der Schachtenburg führt zum Marktplatz, das Gebäude links scheint ein Neubau mit vorgeblendetem Fachwerk zu sein.

  • Nun zum Markplatz, dem Mittelpunkt der nur aus etwa 30 Wohnhäusern bestehenden Altstadt. Die schlichte Fachwerkbebauung stammt zumeist aus dem 17. und 18. Jh., nähere Informationen habe ich nicht.

    Blick nach Osten


    Südostecke


    Der Marktbrunnen stammt aus dem 16. Jh., die den heiligen Georg darstellende Brunnenfigur wurde 1930 hinzugefügt.


    Westseite mit dem Rathaus, dessen linke Hälfte im 16. Jh. errichtet wurde, der Dachreiter wurde 1757 aufgesetzt.


    Südseite


    Nordseite, Einmündung der Hindenburgstraße

  • Östlich vom Markt steht die Ottoburg. Das Schloss wurde von 1653-81 auf der Stadtmauer erbaut.


    Fachwerkhäuser an der Ottoburg


    Ansicht von der Feldseite

  • Herrlich. So Städte lob ich mir. Klein, übersichtlich, mit Charakter, Atmosphäre, Stimmung und hoher Verweilqualität. Halt was anders als dieses Sch...Venedig, mit dem man nie fertig ist.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Die Stadt ist doch wirklich ein Traum. Auf einer befestigten Fläche, die kaum mehr als 150 mal 150 Meter misst, vier Burgen, eine im Kern vorromanische Kirche und ein herrlicher Marktplatz... Das gibt es sonst auch nirgendwo!

  • Ich muss dann wohl auch mal hin. Meine Tante wohnt ganz in der Nähe, aber ich bin bislang immer nur durch Schlitz hindurchgefahren. Also mal ein lohnender Ausflug, eventuell mit Tante, den ich mir im Hinterkopf behalte.

    Danke. :daumenoben:

  • Schlitz mag klein sein, aber doch recht malerisch für die heutige Zeit. Hat mir ganz gut gefallen, wenn auch das Fachwerk recht einfach ist und die Autos am Marktplatz störend.

  • Vom Marktplatz führt eine kleine Gasse hinab in die westliche Vorstadt. Das Niedertor wurde erst 1930 erbaut, es ist neben dem Obertor der einzige Zugang zur Altstadt.


    Rechts das 1788 errichtete Brauereihaus, in der dahinter liegenden teils noch aus dem 18. Jh. stammenden Brauerei wurde noch bis 1998 gebraut.


    Häuser an der Ecke Stadtberg Günthersgasse