Leipzig - Fotos aus der Nachkriegszeit (Galerie)

  • Ein kleiner Rundgang durch [lexicon='Leipzig'][/lexicon] mit Fotos aus den späten 50er und frühen 60er Jahren. Die Bilder sind eingescannte Dias, es geht vom Hauptbahnhof über den Augustusplatz, die Grimmaische Straße, den Markt und die Petersstraße zum Neuen Rathaus und über den Ring zurück. Anschließend kommen noch einige weitere Bilder, vor allem aus dem Stadtteil Reudnitz.

    Hauptbahnhof


    Willy-Brandt-Platz

  • Am interessantesten sind die Bilder vom Augustusplatz.

    Blick vom Mendebrunnen nach Nordwesten, rechts angeschnitten das im Bau befindliche Opernhaus, das 1960 fertiggestellt wurde.


    Etwas neuere Bilder mit der fertigen Oper.


    Mendebrunnen Blick nach Süden mit der Ruine des Museums der bildenden Künste, heutiger Standort des Gewandhauses.

  • Blick zum ehem. Paulinerhof


    Eingang zum Westturm von 1897


    Paulinerkirche und Albertinum von Westen


    Albertinum


    Die Wandelhalle zwischen Albertinum und Augusteum, hier eine Ansicht um 1900


    Rechts der Eingang zum Hörsaal 40 mit über 300 Plätzen.


    Ruine des Johanneums von Süden


    Leibnizdenkmal

  • Danke für diese sehr beeindruckenden bzw. bedrückenden Bilder!

    Die Sozialisten haben ihre Bezeichnung "Rote Taliban" wirklich "verdient". Wie schön dieser Platz auch heute noch aussehenen könnte, wird einem erst richtig klar, wenn man den einen oder anderen noch erhaltenen Altstadtplatz in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] besucht.

    Wie auch immer, aber diese Bilder klagen an. Wenn man daran etwas Poitives herauslesen möchte, dann erfüllt dieser Platz wenigstens in dieser Hinsicht seine Funktion.

  • Es ist wirklich sehr erschütternd, zu sehen, und dann auch noch in Farbe, wie gut die Universitätsgebäude noch erhalten waren (bzw. ja schon wiederaufgebaut waren!) ...sogar die Wandelhalle war weitestgehend intakt...
    Frage: Warum wurde der (augenscheinliche) 50er-Jahre-Bau in der Grimmaischen Straße (der rote Bau rechts vom Leibnitzdenkmal) nach der Wende abgerissen, und durch einen kitschpostmodernen Neubau ersetzt? Der DDR Klassizismus war dann an dieser Stelle doch wesentlich altstadtgerechter
    Und dann: Wann bitte wurde denn der weiße Barockbau rechts des roten Baus und des Geschwister-Schollhauses abgerissen? Da wo heute das Motel one steht..der ist doch noch total intakt... traurig traurig...

  • Blick von der Grimmaischen Straße zur Nikolaikirche


    Zentralmessepalast


    Naschmarkt


    Altes Rathaus


    Marktnordseite, noch ohne die 1963/64 rekonstruierte Alte Waage.

  • Thomaskirche


    Die heutige kleine Grünanlage, damals Parkplatz.


    Thomaskirche vom Dittrichring


    Altes Bach-Denkmal


    Kaufhaus an der Ecke Peterstraße/Preußergäßchen


    Burgstraße Ecke Sporergäßchen


    Das rechts angeschnittene Gebäude müsste das Kaufhaus am Brühl, die spätere Blechbüchse, sein.

  • Wird die Fassade im Original zustand rekonstruiert? Gibt es Pläne dazu?

    Schade dass die Universitätsgebäuden und Kirche abgebrochen wurden statt wieder im alten Glanz versetzt.
    Stand eine Unmenge an Bauten noch da nach 1945, die heute verschwunden sind.
    Kaufhaus, Astoria Fassade und noch so viele Stadthäuser.......

    Warum hiess es damals immer wieder Tabula Rasa??

  • Vielen Dank für die hochspannenden Bilder.

    Vielleicht wäre noch anzumerken: Bild 1 vom Neuen Rathaus ist spiegelverkehrt, die blaue Uhr im Seitengiebel hätte rechts sein müssen und nicht links
    Bild 5 ist auch spiegelverkehrt und wahrscheinlich auch Bild 3

    Einmal editiert, zuletzt von Kaoru (8. März 2015 um 04:11)

  • Vielen Dank auch von meiner Seite! Ich finde, Bilder aus der Nachkreigszeit sind stets eine wahre (wenn auch etwas deprimierende) Bereicherung. Nicht nur im Sinne der Stadtbildforschung, sondern auch als Mittler des eigentümlichen, morbiden Charmes einer doch etwas unterbeleuchteten Epoche. Die Normalität inmitten von Ruinen, der verlotterte Charakter einer größtenteils untergegengenen, aber zaghaft weitergeführten Lebenswelt - im Wissen der Nachgeborenen, wie der weitere Lauf der Geschichte deren positive Seiten ersticken sollte. Dazu auch noch Farbfotos - nahe und spürbar, aber dann doch vollkommen surreal für jemanden, der diese Zeit nicht im entferntesten erlebt hat.
    Besonders faszinierend der Blick auf die Thomaskirche über den Dittrichring. Angestaubte Gründerzeit par excellence, ein archaisch in allem ruhender Kirchenbau, mächtige, schattenspendende Bäume und dann dieser kuriose Kleinstwagen am ruhigen Straßenrand. Es ist beachtlich, welche Selbstverständlichkeit und aus der Zeit gefallene Ruhe diesem Bild innewohnt - trotz landesweit gewaltgeprägter Vorgeschichte, trotz ideologischer Grabenkämpfe, trotz der nahenden Abrissbagger und Mauerbauer.
    Wer hat die Fotos eigentlich gemacht? Du? Oder ein Verwandter von dir?

    Und dann mal eine andere Frage: Was ist denn das für ein Plakat auf dem Foto von der Marktnordseite? Ist das nicht Castro links im Bilde? Warum soll der laut DDR-Propaganda die Hände von Kuba lassen? Oder bin ich völlig auf dem falschen Dampfer?

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • @Kaoru: Danke für die Hinweise, habe die Bilder richtig herum eingefügt.

    Weitere Bilder aus dem Osten Leipzigs.
    Johannisplatz, der Turm der Johanniskirche wurde 1963 gesprengt.

    photo-13886-f49ec667.jpg


    Dresdner Straße Ecke Kohlgartenstraße

    photo-13887-43f53d9f.jpg


    Dresdner Straße mit der 1978 abgerissenen Markuskirche

    photo-13888-7a0713b3.jpg

    photo-13889-122a3dc3.jpg

  • Heinrichstraße


    Heinrichstraße Ecke Fromannstraße


    Kreuzung Heinrichstraße/Täubchenweg Blick nach Osten


    Heinrichstraße Ecke Täubchenweg


    Rechts die Wilhelm-Busch-Schule, Heinrichstraße 43


    Heinrichstraße Ecke Baedekerstraße

  • Jetzt müßte es nur noch ein Bild von meinem Haus geben, das wirklich direkt in unmittelbarer Umgebung zur Heinrichstraße steht :biggrin:

  • Was war da der Grund? "Baufälligkeit"? Achtspurige Straße? Oder hat man auf Begründungen ganz verzichtet?


    Die Straße ist heute immer noch vierspurig, meines Wissens war Baufälligkeit der vorgeschobene Grund, die Kirche plattzumachen, leider :/

  • @Kaoru: Ein Bild aus Reudnitz habe ich noch, müsste Täubchenweg Blick in Richtung Westen sein.

    Noch die letzten Bilder.

    Blick in die Riemannstraße


    Peterskirche


    Friedenskirche Gohlis


    Bilder mit unbekanntem Aufnahmeort

  • [lexicon='Leipzig'][/lexicon] war damals noch ziemlich intakt und original wie gebaut wurden. Heute sieht es doch wieder ganz anders aus, trotz der vielen Sanierungen. Die barocke Kirchturm ist leider ganz verschwunden, wie auch viele (original aussehende) Gründerzeitfassaden, ganz intakte Kirchen......
    Dann mag heute [lexicon='Leipzig'][/lexicon] noch besser dran sein dann andere D. Städte (ausserhalb Halle, Görlitz und Heidelberg), doch sprechen mich die herrlichen Originalfassaden von so vielen Häuser mich besonders an. [lexicon='Leipzig'][/lexicon] hätte leicht die EINZIGE Grosstadt Deutschlands sein können die nach dem Krieg mit relativ wenig Aufwand völlig rekonstruiert hätte werden können.

    Heute ist leider doch so vieles verschwunden und zu vielen nicht originalen Gauben auf Häuser montiert, dass die Stadt ganz weniger Charme hat dann in 1950 der Fall war.
    Immer wieder: das Landgerichtsgebäude hat man mit gesprengten Türme und abgetragen Erker so verstümelt, dass es symbolisch ist für das heutige versus das Vorkriegs [lexicon='Leipzig'][/lexicon].
    Nein bin sehr von städtebauliche Massnahmen enttäuscht worden, wenn man die farbige Bilder allen ansieht. War wunderbare Gross-stadt einst.