Rottenburg am Neckar liegt im Landkreis Tübingen, ungefähr 40 Kilometer südwestlich von Stuttgart und 10 Kilometer den Neckar aufwärts von Tübingen. Die Entstehungsgeschichte der Stadt ist ungewöhnlich interessant. Nördlich des Neckars lag unter der heutigen Rottenburger Altstadt die wichtige römische Stadt Sumelocenna, deren Stadtmauern immerhin eine größere Fläche umschlossen als die mittelalterliche Stadtbefestigung Rottenburgs. Nach der alemannischen Landnahme im Jahr 260 ging Sumelocenna unter. Im Umkreis der zerstörten Stadt entstanden in den folgenden Jahrhunderten mehrere Nachfolgesiedlungen, von denen Ehingen südlich des Neckars und Sülchen nordöstlich der römischen Stadt am bedeutendsten waren. Um das Jahr 1280 gründeten die Grafen von Hohenberg schließlich an der Stelle der römischen Stadt das heutige Rottenburg. Diese Stadtgründung war so erfolgreich, daß das ehemals bedeutende Sülchen aufgegeben und Ehingen zu einem Stadtteil Rottenburgs wurde. 1381 ging Rottenburg in den Besitz der Habsburger über und war bis 1805 ein Teil Vorderösterreichs, weswegen die Stadt katholisch geblieben ist. 1805 fiel Rottenburg schließlich an Württemberg. 1644 und 1735 zerstörten Brände große Teile der Stadt; daher prägt der Barock das Stadtbild. Den Zweiten Weltkrieg überstand Rottenburg ohne Schäden, doch in den letzten Jahrzehnten wurden zahlreiche alte Bauten abgerissen.
Der Rundgang beginnt in Ehingen, dem alten Stadtteil südlich des Neckars. Den zu sehenden Bereich habe ich rot markiert.
Am Bahnhof
Der Stadtgraben am südwestlichen Abschnitt der Stadtmauer ist noch gut zu erkennen
Auch Reste der Stadtmauer sind erhalten
Hier stand einst das Obertor