Stuttgart in alten Bildern

  • Sir Moc Der wurde bereits abgerissen. An seiner Stelle kommen die „4 Giebel“.

    Der Bodenbelag sieht so schäbig aus, weil die Platten nicht ersetzt sondern die Lücken einfach nur asphaltiert werden. Stuttgart ist ja bekanntermaßen eine der ärmsten Städte Deutschlands, die sich deswegen mit solch einfachen Mitteln behelfen muss / Ironie off. 😉

    Im Ernst: Man sieht hier ganz gut, welchen Stellenwert die Stadtbildpflege im heutigen Stuttgart hat.

    In dubio pro reko

  • Stuttgart ist ja bekanntermaßen eine der ärmsten Städte Deutschlands, die sich deswegen mit solch einfachen Mitteln behelfen muss

    Den Eindruck könnte man tatsächlich gewinnen, wenn man sich selbst innenstadtnahe Areale anschaut. Nicht nur simpelste Nachkriegsbauten, sondern auch sehr schlechter Erhaltungszustand. Umgekehrt macht Mecklenburg-Vorpommern an vielen Orten einen sehr gepflegten Eindruck, trotz Geldmangels.

    Zum früheren Kaufhof und dessen Abriß gibt es hier einige Bilder: klick

    Easy does it.

  • Passend zu den Bildern von Mantikor hat auch der Eiserne Pirat vor einiger Zeit entsprechende Bilder gepostet, einzelne davon sind hier noch nicht bereits aufgeführt:

    Eiserner Pirat
    8. Februar 2023 um 16:17

    Auch hat Nibelgauer freundlicherweise den Abbruch dokumentiert über mehrere Beiträge:

    Nibelgauer
    5. April 2021 um 22:35
  • Man beachte den unharmonischen Bodenbelag

    Was ist auch in dieser Stadt los?? Man würde besser alle Platten entfernen und vorerst mal durch Asphalt ersetzen und einfach die Pflasterstreifen belassen. So ein Provisorium würde besser aussehen als der gegenwärtige Zustand. Haben aber die Hausbesitzer eine schönere Platzgestaltung überhaupt verdient? Man beachte alle Erdgeschossfenster... einfach grausam.


    architektonische_rundfxik1.jpg

    Dieses Gebäude stach mir sofort in die Augen, da ich ein fast identisches Haus kenne. Es erinnert mich an meine Kindheit, wenn ich mit meinen Grosseltern vom Zentrum Kreuzlingens (dem Schweizer 'Vorort' von Konstanz) zu ihrem Haus lief: Google maps. Es wurde allerdings erst 1916/17 gebaut, also wenige Jahre nach den Bauten in Stuttgart. Der Architekt ist mir unbekannt. Adresse: Hauptstr. 112.

    Die Häuser sind im Heimatstil Heimatschutzstil gebaut, also im Übergang vom Jugendstil zur Moderne. Der 1. Weltkrieg und die anschliessende Wirtschaftsflaute liessen leider diesem Stil keine Überlebenschance mehr. Man findet ihn an vielen Orten, und von daher verwundert mich der Name 'Heimatstil' ?Heimatschutzstil' umso mehr, weil er ja nicht an die engere Heimat gebunden war. In der Ostschweiz findet man gleichartige Einfamilienhäuser bis in die frühen 1920er Jahre.

    In Stuttgart verwundern mich diese trapezförmigen, 'alpenländischen' Erker, die in Stuttgart und ganz Baden-Württemberg wohl keine Vorbilder haben, und die ich schon fast als störend (um nicht 'kitschig' sagen zu müssen) empfinde.


    Edit.: Heimatstil durch Heimatschutzstil ersetzt; siehe drei Beiträge weiter unten.

  • Ich weiß nicht ob wir das schon hatten, auf die schnelle konnte ich keinen Beitrag finden:

    ein kurzer Ausschnitt aus dem Film "A city of contrasts - Stuttgart" von 1934

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  • Die Häuser sind im Heimatstil gebaut, also im Übergang vom Jugendstil zur Moderne. Der 1. Weltkrieg und die anschliessende Wirtschaftsflaute liessen leider diesem Stil keine Überlebenschance mehr. Man findet ihn an vielen Orten, und von daher verwundert mich der Name 'Heimatstil' umso mehr, weil er ja nicht an die engere Heimat gebunden war. In der Ostschweiz findet man gleichartige Einfamilienhäuser bis in die frühen 1920er Jahre.

    Ich bin mir nicht sicher, ob wir das gleiche meinen, aber es gibt auch noch den „Heimatschutzstil“, der m.W. auch um diese Zeit aufkam, aber auch im Nationalsozialismus eine Blütezeit als Alternative zur Moderne hatte sowie in der Nachkriegszeit als Möglichkeit, beim Wiederaufbau wieder harmonische, ortstypische Häuser zu bauen. Gerade in Stuttgart hat sich die „Stuttgarter Schule“ formiert, bei denen einige Gebäude, wie z.B. den Königin-Olga-Bau, auch diesen Stil aufgegriffen haben.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Booni Wir meinen schon das Gleiche. Offenbar sind die Begriffe 'Heimatstil' und 'Heimatschutzstil' nicht klar definiert.

    In Deutschland:

    Der Heimatstil entwickelte sich bereits im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts, also zur Zeit des Historismus. Die Heimatschutzarchitektur entwickelte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts und ist mit dem Begriff 'Reformstil' gleichzusetzen.

    In der Schweiz:

    Für den Historismus des 19. Jahrhunderts gibt es keine Unterbezeichnung mit dem Begriff 'Heimat'. International ist aber der 'Schweizerhausstil' ein Begriff, den ich auf die gleiche Ebene setzen würde wie in Deutschalnd der Heimatstil. Für den Reformstil wird bei uns auch der Begriff 'Heimatstil' verwendet.

    Ich denke, dass die Erklärungen in Wikipedia glaubwürdig sind und begründen unsere unterschiedliche Bezeichnung. Deshalb schrieb ich automatisch 'Heimatstil'. Für ein deutsches Architekturforum sollte ich das nächste Mal aber besser 'Heimatschutzarchitektur' schreiben. :wink: