• Stadtkirche St. Peter und Paul

    Die Stadtkirche St. Peter und Paul, auch Herderkirche genannt, an der Nordseite des Herderplatzes geht auf eine Kirche des 13. Jh. zurück. Nachdem die Ursprungskirche 1299 und 1424 durch Brände zerstört wurde, wird von 1498-1500 unter Wiederverwendung des Turms der heutige spätgotische Bau errichtet. 1726-45 Barockisierung durch Johann Adolf Richter u. a. Einbau neuer hölzerner Gewölbe und Emporen und Veränderung der Fenster. 1945 wurde die Kirche schwer beschädigt, der Dachstuhl und die Gewölbe waren vollständig zerstört. Von 1948-53 erfolgte der Wiederaufbau in Annäherung an die Form des 18. Jh., die Ausmalung erst 1974-76 nach barockem Vorbild ausgeführt. Letzte Sanierung der Fassade im Jahr 2000.

    Da ich nur sehr schlechte eigene Aufnahmen habe, hier wieder einige Bilder von Wikimedia Commons.


    Quelle: Wikimedia Commons, Urheber: Lucas Friese


    Quelle: Wikimedia Commons, Urheber: Dr. Bernd Gross


    Quelle: Wikimedia Commons, Urheber: sailko

    Bedeutenstes Ausstattungsstück ist der 1552-55 von Lucas Cranach dem Älteren und seinem Sohn erschaffene Flügelaltar.


    Quelle: Wikimedia Commons, Urheber: Tanzania

    Nach der Zerstörung:


    Umfangreiche weitere Informationen und Bilder: http://www.ek-weimar.de/dokumente/stadtkirche_weimar_kl.pdf

  • In der Altstadt ist mir eigentlich nur eine Baulücke direkt hinter dem Rathaus in der Windischenstraße aufgefallen. Einige Lücken gibt es wahrscheinlich noch in der Jakobsvorstadt nördlich der Altstadt, in der es in den 60er Jahren größere Abrisse gab, dort war ich aber auch noch nicht.

  • Blick von der Kreuzung Marktstraße/Kaufstraße/Schloßgasse nach Westen in die Marktstraße. Die links angeschnittenen Neubauten von 1991/93 wurden im Zug der Rekonstruktion der Marktnordseite als Einkaufspassage errichtet, bis 1945 stand hier ein ca. 1930 erichtetes Kaufhaus.


    Marktstraße 2 an der Ecke zur Kaufstraße, erbaut um 1500, das Fachwerk 1955 freigelegt und teilweise erneuert.


    Quelle: Wikimedia Commons, Urheber: Dr. Bernd Gross

    Ansicht um 1910: http://www.weimar-historischefotos.de/weimarfotos/st…s/K1-176_1.html

    Südseite, die Bebauung stammt zumeist aus dem 16. Jh., als Weimar gerade Residenzstadt wurde und erstmals aufblühte.


    Die Nordseite ist durch Kriegsschäden und Abrisse wesentlich schlechter erhalten, hier stehen nur noch diese beiden Altbauten: Marktstraße 14 Marktstraße 20

    Marktstraße 9 und 11, die Nr. 9 mit aufwendigem Erker um 1580 erbaut, die Haustür aus der Zeit um 1730.


    Das graue Haus Marktstraße 13 (4. von rechts) ist das Geburtshaus von Carl Zeiss.


    Ansicht um 1900, an der Kreuzung noch die Vorgängerbebauung des 1945 zerstörten Kaufhauses


    Marktstraße 15


    um 1885


    Neubau aus den 80er Jahren an der Ecke Marktstraße/Geleitstraße

  • Danke für die frischen Bilder! Im Juni bin ich auch endlich mal wieder in Weimar zu Besuch. :)

    Der wohl als postmodern zu bezeichnende Neubau aus den 80ern im letzten Bild hat durchaus was an sich. Was ein angedeutetes Dach, belebte Erdgeschosse mit Läden/Gastro, eine ansprechende und altstadtgerechte Farbgestaltung und begrünte Balkone so ausmachen können. Mit dieser baulich ausgedrückten Lebensfreude und Vielgestaltigkeit wären auch viele der heutigen Neubauten deutlich besser zu ertragen.

    Zum Geburtshaus von Carl Zeiss (Marktstraße 13): wirklich schwach, dass das noch nicht saniert ist. Es muss ja kein Museum entstehen, aber der Besitzer sollte den großen Namen doch angemessen mit einem guten Zustand des Hauses würdigen.

  • Schloßgasse

    Haus mit der Palme, Schloßgasse 4, 1728 erbaut, Fassadengestaltung 1974/75 wiederhergestellt


    Links daneben das Kotzebuehaus, Schloßgasse 6, aus dem frühen 18. Jh. mit bemerkenswertem Bandelwerkdekor, August von Kotzebue wohnte hier mehrmals während seiner Aufenthalte in Weimar


    Rechts zwei angepasste Neubauten


    Schloßgasse 11


    Schloßgasse Ecke Burgplatz


    Quelle: Wikimedia Commons, Urheber: © R.Möhler

  • Noch meine letzten Bilder aus Weimar, es fehlt dann noch einiges u. a. die nördliche Altstadt, die Jakobsvorstadt und die sehr schönen Gründerzeitviertel rundherum.

    Schützengasse


    Schützengasse 5


    Steubenstraße

    Stadtbücherei ehemals Messhaus, Steubenstraße 1


    Steubenstraße Ecke Wielandplatz


    Wieder zurück am Wielandplatz

  • Es wirkt auf diesen Bildern eigentlich weniger gewachsen als postmodern, wozu natürlich die Eigenwille Farbbearbeitung (wie bei dir üblich mit minimierten dunklen Farbstufen) ein Übriges tun. Nicht eigentlich übel, aber doch sehr artifiziell.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Also ich habe in Weimar immer den Eindruck durch eine "gewachsene" Stadt zu laufen. Man möge mich da einen Pragmatiker oder einen Opportunisten nennen; bei der Vielzahl von Gebäuden, die bis auf die Fassaden abgerissen wurden oder bei denen Stahlbetonneubauten eine historisierende Fassade verpasst bekommen, ist die Altstadt von Weimar, mit all ihren Brüchen, doch recht wohltuend. Man kann vom Weg abbiegen, durch einen Hof gehen, der sich vielleicht als Garten herausstellt oder ein kleines Café birgt, statt einer Tiefgarage. Oder man steht vor einem leerstehendem Gebäude, das noch auf die Sanierung wartet. Das ist aber in Weimar eher die Ausnahme.


    Leider hat die Ausrichtung auf touristische Nutzungen auch Nachteile: Zwei alteingessene Buchhandlungen fehlten heute. Bei einer waren die Fenster zugeklebt, hier gibt es eventuell noch Hoffnung. In die andere ist ein Restaurant eingezogen.

    Diese Skizze hat mir ein Mitarbeiter der Stiftung Weimarer Klassik gezeichnet, damit ich mich in der Anna-Amalia-Bibliothek zurechtfinde:


    Deutlich erkennbar ist, dass die historische Anna-Amalia-Bibliothek ein einziger Mix von Bauwerksteilen und Stilen ist. Na und? Geschichte ist nunmal so.

  • Nicht nur das...man hat aus irgendeinem Grund auch das schönere, detailierte, alte Ziergitter gegen ein moderneres, vereinfachteres Ziergitter ausgetauscht? Warum? :wie:

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    Ich war mir nicht sicher, ob das Gitter noch original war. Aber Du hast recht. Warum man die Gitterumzäunung ersetzt hat, kann ich nicht nachvollziehen.


    Einige Eindrücke vom Wittumspalais, gelegen gegenüber dem Deutschen Nationaltheater. Sozusagen die geistige Mitte Deutschlands. :wink:


    Weimar Wittumspalais 2012 01 [CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], von Photo: Andreas Praefcke (Eigenes Werk (own photograph)), vom Wikimedia Commons



    Blick von der Schillerstraße aus.


    Weimar Wittumspalais2 [CC BY-SA 2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], von Andreas Trepte (Eigenes Werk), vom Wikimedia Commons


    Einige Schritte weiter präsentiert sich der Hof des Wittumpalais etwas verlassener und ruhiger. Hier ist noch der historische Zaun und sind die historischen Pflaster vorhanden.


    Zwei eigene Fotos.

  • Nicht nur das...man hat aus irgendeinem Grund auch das schönere, detailierte, alte Ziergitter gegen ein moderneres, vereinfachteres Ziegitter ausgetauscht? Warum?

    Dank volkseigener Vernachlässigungstaktik irreparabel durchgerostet?