QuoteMorgen mehr...
Ich bin schon sehr gespannt.
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"Es war auch die erste niederländische Stadt die das mittelalterliche Stadtrecht bekam". Dies stimmt doch nicht: 's-Hertogenbosch bekam schon einige Jahre früher das Stadtrecht. Dasselbe gilt auch für einige städtchen in seeländisch Flandern. Eher unsicher sind diesbezüglich Utrecht, Deventer (ehem. freie deutsche Reichsstadt , wie auch Nimwegen, Kampen und Zwolle) und Stavoren:
http://nl.wikipedia.org/wiki/Lijst_van…n#Chronologisch
Bearbeitung: seeländisch Flandern war doch schon "Deutsch":
Danke für die Galerie! Das ist schon ein beeindruckendes Stadtbild, besonders die Stadtmauer mit den Toren ist schön.
Quote"Es war auch die erste niederländische Stadt die das mittelalterliche Stadtrecht bekam". Dies stimmt doch nicht: 's-Hertogenbosch bekam schon einige Jahre früher das Stadtrecht. Dasselbe gilt auch für einige städtchen in seeländisch Flandern. Eher unsicher sind diesbezüglich Utrecht, Deventer (ehem. freie deutsche Reichsstadt , wie auch Nimwegen, Kampen und Zwolle) und Stavoren:
Wie vor einigen Tagen bereits einmal erwähnt: Auch Österreich hat eine ganze Menge ältester Städte
QuoteDer Drogenapsturm (1444-1446):
Also der niederländische Gegensatz zu Kornspeichern?
Zunächst einmal vielen Dank für die Bilder
Dass es in Zutphen und der ganzen Region noch viel erhaltene Backsteingotik gibt, deutlich mehr als in vielen anderen Teilen der Niederlande ist mir ebenfalls schon aufgefallen; in Deventer kommt gar noch Romanik in Tuffstein dazu (und ich rede nicht nur von Kirchen!). Der besondere Gegensatz etwa zum Süden und Westen der Niederlande ist, dass nicht etwa nur eine handvoll bemerkenswerter Prachtbauten aus dem Mittelalter überlebt hat, sondern oftmals auch eine größere Anzahl an zum Teil auch recht einfachen Bürgerhäusern, und das erstaunlicherweise auch in nicht allzu großen Orten wie etwa Doesburg.
Für Interessierte bietet sich die Liste mit alten Aufnehmen vieler denkmalgeschützter Häuser (Rijksmonumenten) auf Wikipedia stark an, auch bei Zutphen gibt es viele Treffer:
http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:…nten?uselang=de
Nur als Beispiele, was man dort so finden kann:
Die Überreste des mittelalterlichen Propsteigebäudes an der Walburgiskirche (13. oder 14. jahrhundert; das Gebäude steht heute noch)
Giebel eines Gebäudes in der Straße Oude Wand ; ob es heute noch steht, weiß ich nicht.
Innenseite des Giebels eines Hauses in der Straße Raadhuissteg, Hausnummer 5, aus dem 14. Jahrhundert (vermutlich nicht erhalten)
Rückgiebel des Hauses Korte Beukerstraat 14 , ebenfalls aus dem 14. Jahrhundert.
Zu Deventer lässt sich sogar noch mehr finden, und auf mittelalterliche Innendetails habe ich komplett verzichtet, das gibt es auch noch Vieles zu entdecken.
PS: Es gibt noch eine zweite, noch umfangreichere Liste, in der Bilder, die nicht eindeutig einem denkmalgeschützten Objekt zugeordnet werden konnten (etwa, weil es im 2. WK zerstört wurde; die meisten Aufnahmen stammen noch aus der Vorkriegszeit), aufgeführt sind; dort kann man noch viel mehr finden, muss jedoch auch damit klar kommen, dass man Vieles heute nicht mehr finden und zuordnen kann.
Und wer die historischen Zusammenhänge der Niederlande mit Nordwestdeutschland anhand praktischer Beispiele belegen möchte, der vergleiche die oben angeführten Bauten aus Zutphen mit dem Kölner Overstolzenhaus; die Ähnlichkeiten sind bemerkenswert.
QuoteInnenseite des Giebels eines Hauses in der Straße Raadhuissteg, Hausnummer 5, aus dem 14. Jahrhundert (vermutlich nicht erhalten)
Doch: http://rijksmonumenten.nl/monument/41402…de+nrs/zutphen/
Der Drogenapsturm (1444-1446):
Quote from wikipedia.nlIn de jaren zestig heeft de watertoren een nieuwe spits gekregen die in originele stijl werd gebouwd. Uit kostenoverweging werden de karakteristieke dakkapelletjes, die de spits hiervoor sierden, achterwege gelaten.
Aufnahme von 1939 - Quelle: Niederländisches Nationalarchiv/Sparnestaad, Fotograf unbekannt
Sehr schade, aber vielleicht kann man das auch noch nachträglich wieder herstellen - da es allerdings ein Wohnhaus ist, wohl eher unwahrscheinlich.
Danke für diese erneute Vorstellung eines mir noch unbekannten Ortes. Gerne mehr.
Die alte Turmspitze sah mE. eher historistisch aus.
Auf jeden Fall ist das Tor im 19. Jahrhundert stark restauriert worden (vgl. diese alten Aufnahmen.).
Auf jeden Fall ist das Tor im 19. Jahrhundert stark restauriert worden (vgl. diese alten Aufnahmen.).
Es sieht danach aus, daß der Turm vor 1888 wohl nie eine vernünftige Spitze hatte - er dürfte heute sogar schöner als je sein (ganz meiner Meinung natürlich).
Es hätte auch schlimmer kommen können: in 1948 brannte der Turm der Walburgiskirche aus; fast wäre der Turm wie in Hulst "wiederaufgebaut" worden...
http://www.dbnl.org/tekst/_jaa0301…501_01_0012.php
Es sieht danach aus, daß der Turm vor 1888 wohl nie eine vernünftige Spitze hatte - er dürfte heute selbst schöner als je sein (ganz meiner Meinung natürlich).
Mein Niederländisch ist furchtbar wacklig, aber wenn ich diese Stellen richtig verstehe, hatte das Tor ein ursprünglich mit Reet, ab 1465 mit Ziegeln gedecktes Spitzdach, das im 18. Jahrhundert wieder verschwunden war: "De vier arkeltorentjes werden voorzien van ‘buyssegate’ (gaten voor waterafvoer?) en met leien gedekt, terwijl het achtkante middengedeelte een kap met rieten dekking kreeg. [...] In 1465 werd de toren van buiten dichtgemetseld en verving men de rietdekking van het achtkante middenstuk door een leidak. [...] De hoge spits, die op verschillende oude afbeeldingen voorkomt, was tegen het midden van XVIII al verdwenen, naar het prentje van 1744 in Het Verheerlijkt Nederland aangeeft." (Quelle)
Aha! Dann sei es eine sogenannte "archäologische Rekonstruktion" gewesen.
@Niederlander
Erstmal danke fur diese (fur mich) neue Einblicke im Holland. Ich habe mich jetzt diese Stadte per google streetview angeschaut und findet die meisten sehr ansprechend. Per zufall habe ich folgende Stadt gefunden:
Naarden
@Niederlander
Erstmal danke fur diese (fur mich) neue Einblicke im Holland. Ich habe mich jetzt diese Stadte per google streetview angeschaut und findet die meisten sehr ansprechend. Per zufall habe ich folgende Stadt gefunden:
Naarden
Schaue auch mal Amersfoort, Wijk bij Duurstede, Zaltbommel, De Rijp, Edam, Oudewater oder Blokzijl an.
Oder Doesburg, Zwolle, Kampen, Bergen op Zoom, Heusden, Woudrichem, Geertruidenberg...
Heute Nachmittag war ich in Zutphen (deutsch: Südfehn - der eigentliche Name der Stadt) und Deventer - beide Hansestädte. Als ich in Deventer war, war es leider schon zu dunkel um fotografieren zu können (schade, da Deventer die in diesem Vergleich mit Abstand die schönste Stadt ist). Aber Zutphen ist auch nicht schlecht; hier im Lande wird man nirgendwo sonst so viele Bauten der Backsteingotik finden als dort (außer vielleicht Amersfoort). Es war auch die erste niederländische/geldersche Stadt die das mittelalterliche Stadtrecht bekam (schon zwischen 1191 und 1196). Schon im 14. Jahrhundert erlebte sie ihres goldene Zeitalter; danach versank die Stadt langsam aber immer mehr ins unbedeutsame. Heute ist es eine kleinere Mittelstadt von nur regionale Bedeutung.
Fängen wir an mit dem vielleicht schönsten Stadtansicht der Niederlande:
Ich habe mich Deventer genauer angeschaut aber ich finde es hat sehr sehr viel mehr Bausuhnden als Zutphen. Mit google streetview erkannt man grosse Flachen von Nachkriegsbauten.
Dafur ist Amersfoort genial! Richtich schon
Mein private favorit ist aber Delft - da war ich selbst ofter. Meine Ehefrau hat ein Zeit in Rotterdam und im Vergleich ist Delft die perfekte hollandische Stadt.
Zutphen hat eigentlich auch vieles an Bausünden zu bieten, da die Stadt im zweiten Weltkrieg teilweise zerstört worden ist. Dabei wurden leider auch innerhalb der Stadtmauer 2-3 Straßen vollständig zerstört (ganz selbstverständig war die Wiederaufbau dort wirklich schlecht). Und andere Teile der Stadt wurden erst um 1960 abgetragen... Nein, da ist Deventer (mehr) viel besser erhalten geblieben (und architektonisch auch deutlich großartiger)!
Mündener hat geschrieben:
QuoteUnd wer die historischen Zusammenhänge der Niederlande mit Nordwestdeutschland anhand praktischer Beispiele belegen möchte, der vergleiche die oben angeführten Bauten aus Zutphen mit dem Kölner Overstolzenhaus; die Ähnlichkeiten sind bemerkenswert.
Auch als Antwort auf Pagentorns Beitrag über den Bremer Reformator im St. Ansgarii-Strang kann einiges darüber gesagt werden. Das Ostniederländische in Gelderland, Overijsel, Drenthe und Groningen bildete bis Anfang des 17. Jh. nachweislich eine einheitliche Schrift- und Verkehrssprache mit dem Westfälischen, das geht aus überlieferten Rechtstexten und Ratsprotokollen der Städte dieses Gebiets hervor. Münster und Deventer waren die wichtigen Druckerorte dieses Sprachgebiets. Auch in der Architektur finden wir diese Übereinkunft; so sind die Lebuinuskirche in Deventer und die Walpurgiskirche in Zutphen Hallenkirchen, wie diese auch in westfälischen Städten gebräuchlich sind. So kann es auch nicht weiter überraschen, wenn wir in Deventer und Zutphen Häuser im Stil der westfälischen Renaissance finden- damals war wohl die Blütezeit des gemeinsamen Sprach- und Kulturraums.
Für das ganze Gebiet waren auch frühe Blüten bzw. Auswüchse der Reformation charakteristisch, so die ''Moderne Devotie'' in der östlichen Niederlande und die Geschichte der Wiedertäufer in Münster.
Um hier mal wieder ein bißchen frischen Wind in den Laden / "die Laden" zu bringen:
Scheidemann / Bassano an der Bader-Orgel von 1643 der St. Walburgiskerk, Zutphen.
Zutphen ist eine der zahlreichen niederländischen Städte, deren Geschichte in vielen Straßen anhand der historischen Architektur ablesbar ist. Ihre Bedeutung als wichtige Handelsstadt ist ähnlich wie bei Deventer, Zwolle oder Kampen auf die günstige Lage an der IJssel zurückzuführen, die eine direkte Verbindung zur Nordsee bildet. Eine Siedlung existierte an der Stelle des Zuflusses der Berkel in die IJssel bereits in spätrömischer Zeit. Im 9. Jahrhundert ist ein Hof des Grafen von Hamaland, einer nur unzureichend lokalisierbaren Gaugrafschaft auf dem Gebiet der heutigen niederländischen Provinzen Overijssel und Gelderland, bezeugt. Ende des Jahrhunderts wurde eine Ringmauer mit Wassergraben errichtet.
Seit der Mitte des 11. Jahrhunderts ist Zutphen erheblich ausgebaut worden. Im Auftrag Kaiser Heinrichs III. wurde eine Pfalz errichtet. Der Bischof von Utrecht, der seit 1046 Herrschaftsrechte in der Stadt ausübte, gründete ein Kanonikerstift. Die Stiftskirche wurde 1105 geweiht und ist der Vorgänger der heutigen Walburgiskirche. Zutphen wurde zur Residenz der gleichnamigen Grafschaft. Bereits 1190 verlieh ihr Graf Otto von Geldern und Zutphen das Stadtrecht. Viele Städte in Gelderland führten ihr Stadtrecht auf die Privilegien in Zutphen zurück. Es folgte die Ummauerung der Stadt und eine Erweiterung durch die Gründung einer Neustadt. Seit dem 13. Jahrhundert war die Stadt an der IJssel zudem Mitglied der Hanse und ein bedeutender Handelsstützpunkt mit einer Blütezeit im 14. Jahrhundert.
Zutphen hatte wie viele andere niederländische Städte im Achtzigjährigen Krieg, dem Unabhängigkeitskrieg der Niederländer gegen die spanischen Besatzer, zu leiden. Immer wieder wechselte die Herrschaft vom katholischen Spanien zu den Protestanten und zurück. 1591 konnte Moritz von Oranien die Stadt endgültig für die Niederlande erobern. Ihre Bedeutung besaß sie nunmehr als Garnison- und Festungsstadt. Noch einmal, im Jahre 1672, ist Zutphen eingenommen worden – von französischen Truppen, die für kurze Zeit den katholischen Glauben zurückbrachten. Ihren Charme verdankt die Stadt an der IJssel vielleicht der Tatsache, dass sie nach den Wirren des Achtzigjährigen Krieges in den Rang einer Provinzstadt zurückfiel und ihr historisches Gepräge dadurch weitgehend bewahren konnte.
Stadtrundgang:
Galerie:
Nie gehört und wunderschön. Vielen Dank.