Nie von gehort aber sieht wirklich gut aus.
Dordrecht (NL) (Galerie)
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Johan -
11. Januar 2015 um 14:12
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Tolle Galerie bisher, von einem schönen Städtchen!
Das erste Bild hier im Strang zeigt quasi den Prototyp von kleinen niederländischen Parzellenhäusern, wie man sie auch in großer Zahl in Amsterdam/Rotterdam findet. Ausser den Mauerverbänden und dem schlichten, aber massiv wirkendem Traufgesims haben die Häuser so gut wie keine Ornamentik. Trotzdem wirken sie auf mich unheimlich faszinierend... Auch und vielleicht gerade wegen der aufgelösten Fassade, die zum Großteil aus Fenstern besteht. Man beachte hier im Bild alleine die Höhe des Piano Nobile. Großartig
Kurze Frage zu den Mauerwerksformaten.
Welche wurden damals standardmäßig verwendet? Sieht kleiner in den Abmessungen als unser 'Reichsformat' aus... Weiss da jemand was? -
Dieses gotische Bürgerhaus (um 1525) finde ich einfach genial (leider wirkt der Glasanbau nicht recht angenehm):
Leider wurde der schmale Vorgänger-Zwischenbau auf diese Weise umgestaltet. Aber die Tierfigur (Löwe oder Ochse?) auf der Giebelspitze scheint neu hinzugekommen.
Bild: Niederländisches Nationalarchiv, Fotograf unbekannt...und richtung Rathaus:
Eine beinahe unveränderte Ansicht im Vergleich zu früher - das gibt es in Deutschland eher selten.
Bild: Niederländisches Nationalarchiv, Fotograf unbekanntDie Groothoofdspoort (das östliche Stadttor) hätte auch in Danzig stehen können:
Aber auch hier war die (Umgebungs-)bebauung des Tores früher ansprechender.
Bild: Niederländisches Nationalarchiv, Fotograf H.G. BiermanAber das sind insgesamt alles eher Kleinigkeiten, welche ggf. negativ auffallen.
Dordrecht gefällt mir ausnehmend gut, die Stadt hat - vor bei gutem Wetter - viel Charme. Danke für die Vorstellung!Hier noch eine Ansicht aus dem Jahr Jahr 1629 (Adam Willaerts), die die schon damalige Größe der 'stad en het water' zeigt:
Bekanntes Gemälde von Aelbert Cuyp aus dem Jahr 1650, als die niederländischen Schiffe mit Gewürzen und Sklaven beladen die Weltmeere befuhren.
Anonyme Ausschnittskopie des obigen Gemäldes aus dem 18. Jhdt.
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Eine schöne und auch gut gepflegte Stadt. Mir ist fast kein sprossenloses Fenster aufgefallen; warum geht das in den Niederlanden, aber in deutschen Altstädten nicht? Bei Bing betrachtet fallen mir in Dordrecht aber auch etliche fiese Bausünden auf. Die nordöstliche Ecke der Altstadt zum Beispiel wurde weitgehend durch Neubauten ersetzt. Gab es Kriegsschäden?
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Sprossenlosen Fenster gibt es hier leider auch - nur sind sie meistens nicht so auffällig wie in D.
Und nein, es gab dort keine Kriegsschäden. Alles was verschwunden ist, wurde erst um 1960 abgetragen. Aber die wohl schönsten Teilen der Altstadt stehen alle noch.
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Und nein, es gab dort keine Kriegsschäden. Alles was verschwunden ist, wurde erst um 1960 abgetragen.
Es ist kein Trost, daß auch unsere Nachbarn Fehler gemacht haben. Das zerstörte Areal, das ich meinte, ist übrigens dieses. Schon ein krasser Verlust.
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Das hier finde ich schlimmer...
Das war vermutlich mal als belebter Platz geplant, aber weil die Bevölkerung ihn nicht annahm, ist er nun ein Parkplatz.
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Das war vermutlich mal als belebter Platz geplant, aber weil die Bevölkerung ihn nicht annahm, ist er nun ein Parkplatz.
Genau!
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Zitat
(...) Eine beinahe unveränderte Ansicht im Vergleich zu früher - das gibt es in Deutschland eher selten. (...)
Na, woran das wohl liegen mag?
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Niederländer hat geschrieben:
ZitatDie Groothoofdspoort (das östliche Stadttor) hätte auch in Danzig stehen können
Ich glaube, daß es in Europa keine andere Kulturlandschaft gab, die den Niederlanden sprachlich, kulturell, baulich und auch teilweise landschaftlich näher stand als Pomerellen, Westpreußen und das westliche Ostpreußen mit Königsberg. Das westliche und mittlere Norddeutschland hatten diese spezifische frühneuzeitliche Prägung weniger. Der größte Unterschied bei den Bauten liegt an einer größeren Einfluß des französischen Klassizismus (auch schon im 17. Jh.) in den Niederlanden. Und bei der Religion war in den Niederlanden der Calvinismus prägend, der gab es in Preußen nur in den Hzm. Kleve und Berg, und bei den Hugenotten, und am Hofe.
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Zitat
Dordrecht gilt als Wiege der Niederlande. Touristisch steht die Stadt im Schatten von Amsterdam & Co – völlig zu Unrecht.
Wie kann das sein? Diese Stadt fristet ein regelrechtes Schattendasein. Zumindest auf der touristischen Landkarte. Dabei ist sie nicht nur gut erreichbar, sondern auch außerordentlich hübsch anzuschauen und weist zumal eine interessante Geschichte auf. Dordrecht ist die älteste Stadt der ehemaligen Grafschaft Holland. Und seit dem Mittelalter ein bedeutendes Zentrum des Handels. Sie gilt als Wiege der staatlichen Unabhängigkeit der Niederlande und bedeutende Stadt für Glaubensfragen im 17. Jahrhundert.
Mit Folgen bis heute. Sage und schreibe 900 Häuser stehen unter nationalem, 700 unter städtischem Denkmalschutz. Dennoch hat kaum ein Holland-Tourist diese Stadt auf dem Plan. Zu übermächtig offenbar die Attraktivität von Städten wie Amsterdam, Den Haag, Rotterdam und Utrecht. Doch die Stadtoberen hatten eine kluge Idee: Als die Niederlande in diesem Jahr 200. Geburtstag als Königreich feierten, eröffneten sie am Sitz der Grafen von Holland mit dem „Het Hof van Nederland“ ein hypermodernes Geschichtsmuseum. Mitten in der Altstadt von Dordrecht. [...] -
Naja, ein zweites Amsterdam isses nicht, auch wenn es in Amsterdam weniger an mittelalterlichen Bauten gibt. Und dabei wirkt die Stadt meistens auch total ausgestorben, anders als Delft, Gouda, Utrecht, Den Haag, Leiden, Haarlem, usw.
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Kurze Frage zu den Mauerwerksformaten.
Welche wurden damals standardmäßig verwendet? Sieht kleiner in den Abmessungen als unser 'Reichsformat' aus... Weiss da jemand was?Ab dem 17. Jahrhundert wurde hier in den Niederlanden überwiegend das sogenannte Vechtformat (21 x 10 x 3,8 cm.) verwendet.
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Snork
7. Februar 2020 um 20:27 Hat das Thema aus dem Forum Westeuropa nach Galerie verschoben. -
Snork
9. Oktober 2021 um 11:27 Hat das Thema aus dem Forum Galerie nach Niederlande verschoben.