Potsdam in alten Bildern

  • Danke! Sehr schön, aber mich interessierte eben der von 1930, weil dies einer der letzten Friedenspläne mit Hausnummern ist!

    @ Vulgow: gibt es zu der Karte von 1798 nähere Angaben?

  • Guten Tag,

    wenn man sich die oberen Bilder der Berliner Straße, mit dem Berliner Tor als krönenden Abschluß anschaut dann bemerkt man das die Häuserzeilen mit dem Berliner Tor ein Gebäude Ensemble dargestellt haben. Als die Häuserzeilen in der Berliner Straße abgerissen worden sind, wegen genau der Verbreiterung dieser Straße, stand dieses Stadttor ziemlich verlassen auf dem Straßenkörper und man fand keine Verwendung mehr. Als Konsequenz haben die DDR Stadtplaner das Berliner Tor abgerissen.

    Viele Grüße :cool:

  • Dass man "keine Verwendung mehr" für das Berliner Tor fand stimmt jedenfalls nicht.

    Nach wie vor stünde das Tor auch mittig - Ausschnitt aus dem B-Plan:

    Die Berliner Straße wird doch - so sicher wie das Amen in der Kirche - wie die Zeppelinstraße auch verschmälert.

  • Guten Tag,

    @ Konstantindegeer, es könnte natürlich auch sein das die DDR aus "ideologischen Gründen" das Berliner Tor abgerissen hat. Allerdings gehe ich davon aus das die Stadtplaner schon damals eine Magistrale schaffen wollten, von der Berliner Strasse bis zum Potsdamer Hauptbahnhof. Nun wurden nach dem zweiten Weltkrieg die Häuserzeilen in der Berliner Straße abgebrochen, angefangen die Straße zu verbreitern und da stand das Berliner Tor im Weg. Nachdem es durch den Krieg beschädigt war und der Wohnungsbau Vorrang hatte wurde es einfach beseitigt, genauso wie die Reste des Neustädter Tor.

    Viele Grüße :cool:

    Einmal editiert, zuletzt von Meister Lampe (17. März 2015 um 20:08)

  • Die Kanal-Brücke vor der Zerstörung, ca. 1911, mit Blick in die Grünstraße. Die ist heute nicht mehr existent.


    Quelle: private Sammlung

    Und hier drei Potsdamer 1966 auf der Grünen Brücke. Die Blickrichtung geht in die Französische Straße. Der Kanal wird langsam verfüllt.

    Quelle: privat

  • Zwei schöne Fotos, gestern und heute: Das Verwaltungsgebäude des damaligen FDGB, etwa 1971. Das Rechenzentrum ist rechts zu erkennen, der Stadtkanal bereits zugeschüttet.

    Quelle: privat

    2013. Das Gebäude wurde zum Glück nicht abgerissen, sondern schön wieder aufgebaut. Hier die Luftaufnahme des Standortes.

    Foto: Autor, 2013

  • Weil wir uns gerade über den bevorstehenden Baubeginn in der Yorckstraße/Ecke Friedrich-Ebert-Straße freuen können, hier einige Fotos von früher:

    Die "Alte Post"

    Ende der 1940er Jahre.

    Aufnahme von 1938...

    ...und nach 1945.

    Quelle: private Sammlung

    Wie die alte Post aussehen müsste, wissen wir. Wie sie aussehen wird, werden wir erst noch erfahren... Die vorhandenen Entwürfe findet man ja hier im Forum. Aber wie wird's wirklich?

  • Hier mal ein schönes Foto von der Charlottenstraße, Kreuzung Dortustraße.

    Das könnte so 1910 gewesen sein.

    Die gleiche Kreuzung in der 1970er Jahren.

    Fotos: private Sammlung

    Und genau die gleiche Ansicht im April 2015. Im Vergleich zum vorangegangenen Foto hat sich doch was getan.

    Foto: Autor, 10.04.2015

  • In dieser Straße wurden die noch original vorhandenen Häuser restauriert. Eventuelle Baulücken wurden geschlossen.

    Hier eine Vorkriegsansicht, Baumeister Manger, 1779/80, ursprünglich eine Kaserne (kleine Kaserne des Garde-Jäger-Bataillons). Elisabethstraße 28-26. Die Querstraße ist die ehemalige Friedrichstraße, heutige Posthofstraße.

    Das könnten die 70er des vorigen Jahrhunderts sein. Auf der Seite, wo der Fotograf steht, befindet sich heute der Klinik-Komplex.

    Quelle: privat

    Eine schöne Ansicht aus der Gegenwart. Unser kleiner Gebäudekomplex rechts unten wird gerade restauriert.

    Quelle: http://www.potsdam-gratisbilder.de/

    Die Gegenwart.

    Die heutige Charlottenstraße 67

    Charlottenstraße, Ecke Posthofstraße

    Fotos: Autor, 10.04.2015

    Das war der Entwurf: Petit Palais des Gardes®

    Quelle: Terraplan, http://www.petit-palais-des-gardes.de/

  • Danke für die Fotos! Ich habe jetzt auch mehr zur Ecke an der Berliner Straße gefunden. Beide Bauten (Berliner 3 und 3a) gehörten dem berühmten Potsdamer Mäzen Eisenhart:

  • Alte Fotos vom Stadtkanal und gleich noch ein Lageplan aus den 1930er Jahren dazu.
    Zwischen Nauener- und Kaiserbrücke auf der Nordseite des Kanals saßen die "Fischweiber" in ihren heizbaren Kastenstühlen und boten wie vor 200 Jahren ihre Ware in großen Bottichen zum Kauf an. Ein beliebtes Motiv für Maler und Fotografen.

    Plan aus den 1930er Jahren mit aktuellen Einträgen.

    Quelle: privat

    Nauener Brücke


    Quelle: private Sammlung, 1930er Jahre

  • Vielen Dank für den Link. Das Bild mit der Garnisonskirche und das darauffolgende mit dem Rechenzentrum ist m.E. ein sehr deutliches Argument für die Rekonstruktion. Ideologische oder der persönlichen Geschichte entspringende Vorbehalte mal ausgenommen. Insgesamt stößt bei den heutigen Bildern die Straßengestaltung negativ auf, früher ging irgendwie alles mehr ineinander über... vielleicht lohnt es sich, ja mal hier über Shared Space nachzudenken?

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Rückschau und Vorausschau: Brauerstraße in ihrer alten Gestalt und Brauerstraße 1 in der Zukunft. Manger schrieb dazu in seiner "Baugeschichte von Potsdam" (Heinrich Ludwig Manger, Band 1, Seite 187f., 1789 (Reprint 1987):

    Sechs Bürgerhäuser in der Brauerstraße, wenn man vom Schlosse herunter geht, rechter Hand. Sie folgten nach den Namen der Besitzer folgendermaßen hinter einander: Hagen; Lehmann; Berthold; Güldenhaupt; Hedler und Wien. An und vor sich waren sie der Länge nach verschieden; aber zusammen betrug solche 168 Fuß; die Tiefe derselben 36 Fuß, und die Höhe 3 Stockwerke. Jedes bekam zwar eine besondere Außenseite, die aber nicht viel von einander unterschieden, und höchst einfach, ohne alle Bildhauer- oder Stukkaturarbeiten waren. Die Freitreppen und Hauptgesimse wurden von Sandstein gemacht, auch die Attiken mit dergleichen verkleidet; die schädlichen Rinnen hinter denselben wurden aber noch beibehalten, auch die Gesimse noch nicht mit Blech, wie nachher abgedeckt. Ihre Lage, die gegen Morgen ist, kömmt ihnen zu statten.

    Recht ist - angeschnitten - das Palais Barberini zu sehen. Leider sind mir die Entstehungszeiten der Fotos nicht bekannt.


    Quellen: private Sammlung, Ansichtskarten

    Die zukünftige Lösung... huh:)

    Quelle: Bürgerstadt AG, Dietz Joppien Architekten

  • Wir haben ja hier im Forum bereits über die Ecke gesprochen: Berliner Straße 3 von 1817, Elisabethstraße 30 (H.L. Manger, 1771). Vor dem Haus links befindet sich das Original des Eisenhart-Denkmals von 1909.

    Zitat PNN vom 08.07.2010: "Eigentlich stand das 1909 aufgestellte Eisenhart-Denkmal in der Berliner Vorstadt und war aus Bronze. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Statue eingeschmolzen und durch eine Sandstein-Replik ersetzt. Später fiel das Geburtshaus Eisenharts in der Berliner Straße 3 der „DDR-Stadtzerstörung“ zum Opfer, so Klipp. Das Denkmal wurde in die Nähe des Stadthauses verlagert."

    Aufnahme Ende der 1940 Jahre.

    Das Original von 1909.

    Die restaurierte Version in der Eisenhartstraße.

    Quellen: private Sammlung

    Auf Bing findet man den heutigen Standort.