Berlin-Mitte - Oranienburger Straße - ehem. Tacheles

  • Allerdings ist dieses Bildchen wenig aussagekräftig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Herzog/de Meuron mit einer so unterdurchschnittlichen Lösung gewissermaßen ihrer Aufgabe entledigt haben.

  • Das haben sie doch schon beim Kunstforum getan, dort ein Riesenschuppen, hier stürzende Zickzackrasterwände, klassische, edle Ausstrahlung wollen die nicht. Ich erinnere nur mal daran, was sie Basel verpaßt haben und da sollen noch so Teile hinkommen. Hochhäuser können die nicht!
    Passagen offensichtlich auch nicht. Die Elfi war eine Ausnahme.
    Warum läßt man da nicht mal asiatische Baumeister heran. Dann hätte das Form und Fluß und die Leute würden strömen und kaufen. Es wäre ein Erfolg, weil die Asiaten noch eine Ahnung vom alten Feng Shui haben.

    Aber die Basler wollen sich offensichtlich nicht einfühlen, was Berlin ausmacht, wie auch?!!!

    Einmal editiert, zuletzt von SchortschiBähr (10. November 2017 um 23:15)

  • Immer noch nicht? Dann hoffen wir mal, dass es wegen der Nachbearbeitung so lange dauert und vielleicht doch noch was Erträgliches dabei herauskommt . . .

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Die Entwürfe lassen auf sich warten. Zeit für weitere Bilder des Baugrunds.

    Friedrichstraße N°112b & 112a

    Von der Johannisstraße zur Oranienburger Straße geschaut.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Der Zionismus ist die einzige Hoffnung die Juden in der Diaspora haben. Die Synagoge in Berlin steht nämlich aus genau diesen Gründen nicht mehr, da Leute wie du meinten der Zionismus müsste bekämpft werden.

    Armin hat Recht, dass es viele linke Israelis in der Stadt gibt, die sehr oppositionell zur dortigen Regierung und den gesellschaftlichen Entwicklungen stehen und gern in Berlin sind. Zionismus hat mit dem Abriss der Synagogen nichts zu tun. Zionismus ist eine politisch-völkische Bewegung aus dem Deutschen Kaiserreich nämlich die Emanzipation der Juden durch Auswanderung und Inbesitznahme des Heiligen Landes als eigenen Volksstaat zu erreichen. Zionismus ist aus antisemitischen Gründen in den 30ern sogar gefördert worden, weil man die Prämisse des Zionismus teilte, dass Juden ein Volk eigener Art seien. Dass viele überlebende Juden nach dem Krieg ausgewandert sind statt Synagogen wieder aufzubauen, kann man ihnen ja nun wirklich nicht vorwerfen. Wenn Armin die Tendenz der heutigen Regierung als "zionistisch" bezeichnet, dann unterstellt er ihr eine rechtsradikal-völkische Gesinnung.

    Bei Russen ist Jude eine Art Volksgruppe im Pass, die es Dir erlaubt leichter Visa und andere Staatsbürgerschaften zu erhalten. Da ist recht selten, dass sie überhaupt eine Religion praktizieren.

    In jedem Fall sollte man über den Wiederaufbau von sakralen Orten nachdenken, ob sie genutzt werden oder nicht, ist dabei zweitrangig. Die obige Diskussion passt mehr in Auerbachs Keller.

  • sakralen Orten (...), ob sie genutzt werden oder nicht, ist dabei zweitrangig.

    Nun, es ist keinesfalls zweitrangig, ob ein Gebäude genutzt wird oder nicht. Das sehen wir ja auch im Faden über Kirchenabrisse. Die Gemeinden könnten die Gebäude ja behalten und einfach stehen lassen, statt sie zu veräußern und damit den Bagger auf den Plan zu rufen. So einfach ist es aber nicht. Ein Gebäude muss auch erhalten werden, jemand muss auch für den Unterhalt, Reparaturen, Sanierungen aufkommen. Sakrale Gebäude ohne Sinn und Nutzung zu errichten, bedeutet nicht nur hinsichtlich der Baukosten eine enorme finanzielle Belastung, für die dann im Ernstfall der Steuerzahler aufkommen muss.

  • Und sowas mitten in Mitte, an einer der beliebtesten Straßen, im Jahr 2018! :rolleyes:

    Zeit, dass dort endlich was passiert. Unabhängig von den Neubauten drängt die Sanierung und Teilrekonstruktion der Altbauten einfach immer mehr.

    Bin ja mal gespannt, wie man hier saniert. Nach Berliner Art, also mehr schlecht als recht und wenig originalgetreu oder auf Leipziger Art, originalgetreu und mit viel Liebe zum Detail. Die Architekten Kahlfeldt lassen mich etwas Hoffnung verspüren.

  • Kahlfeldt haben ja schon einige historische Gebäude behutsam saniert/restauriert, dabei aber auch etwas Moderne eingebracht. Schaut mal auf deren Homepage. Ich finde die Arbeiten nicht schlecht.
    Ansonsten erkenne ich da nur eine Beteiligung an den beiden Altbauten an der Friedrichstr., 112a und b glaube ich.
    Mal sehen, wie der größere Rest wird...

  • Ganz ehrlich, mir gehen die Visualisierungen eher auf die Nerven. So alt bin ich gar nicht und es mag eine andere Zeit gewesen sein, aber die früher üblichen Tuschezeichnungen in der Zeitung bzgl neuen Gebäuden regten die Fantasie mehr an, als die Visualisierungen, denen das spätere Ergebnis eh bestenfalls nur ähnelt, Abweichungen nach unten und oben sind oft enorm. Somit das Risiko groß sich entweder über eine Visualisierung zu ärgern, bis man irgendwann das Gebäude sieht, das in der Realität angenehmer wirkt - oder ganz umgekehrt.

    Und verhindern kannst du auch nichts, also, wieso nicht einfach überraschen lassen.

  • Warum wird nun bereits angefangen zu bauen und der Öffentlichkeit werden noch immer, bis auf ein paar unaussagekräftige Massenstudien, vernünftige Visualierungen vorenthalten?
    Das lässt mich nichts Gutes erahnen...

  • Gespannt sind die Anwohner, wie die Neubauten und Fassaden im neuen Stadtquartier aussehen werden. Bisher geben die Investoren keine Bilder davon heraus. Pwrd-Chef Sebastian Klatt sucht derzeit Grundstücke in der Nachbarschaft, wo er in unmittelbarer Nähe zum Tacheles Musterfassaden aufstellen möchte. Die maßstabsgetreuen Schaufassaden – ähnlich der Musterecke bei der Bauakademie-Attrappe – wollen die Architekten, um die Wirkung ihrer Entwürfe zu prüfen. Nach Informationen der Berliner Woche wollte Klatt die Schaufassaden gegenüber auf dem Grundstück an der Oranienburger Straße aufstellen. Die Eigentümer und Restaurantbesitzer hatten aber kein Interesse, ihren laufenden Gastro-Hotspot dafür zur Verfügung zu stellen.

    Die Arbeiten zur denkmalgerechten Sanierung der Tacheles-Ruine haben auch begonnen. Das berühmte Künstlerhaus, das 2012 nach jahrelangen Querelen und Klagen geräumt wurde, bleibt ein Kulturhaus. Was genau in die ehemaligen Kaufhausetagen einzieht, ist auch noch nicht endgültig geklärt. Kino, Theater, Galerien, Studios und Ateliers sind denkbar, entschieden ist noch nichts. Im Untergeschoss könnte ein Club aufmachen. Geplant ist auch, über dem Torbogen auf dem Tacheles-Gebäude wieder eine Kuppel aufzubauen, die als imposantes Dachrestaurant genutzt wird.

    Die Generalplaner von Herzog & de Meuron sind für die Tacheles-Ruine zuständig und bauen auch die Friedrichstraßenpassagen von der Friedrichstraße bis zum Torbogen des Tacheles wieder auf. Wie in der 1909 eröffneten Einkaufspassage wird es im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss zahlreiche Restaurants, Cafés und Geschäfte geben. Oben drüber ist Platz für luxuriöse Büros. Im Untergeschoss sind Geschäfte zur Nahversorgung wie Biomarkt oder Drogerie geplant. Die Passage zwischen Oranienburger Straße und Friedrichstraße bleibt öffentlich, so wie auch der zukünftige Stadtplatz zwischen den neuen Büro- und Wohnhäusern, den die Planer bisher Tacheles-Platz nennen.

  • Aber über dem Torbogen war ja nie eine Kuppel . . . hoffentlich bekommen wir bald mal was von der Planung zu sehen

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"