Berlin-Mitte - Oranienburger Straße - ehem. Tacheles

  • Na da bin ich ja mal gespannt...

    Wie sieht es denn eigentlich beim Postfuhramt aus? Da wurde doch schon vor geraumer Zeit mit der Rekonstruktion der kleinen Kuppel begonnen?!

  • Die relevante Nachricht zum Thema aus dem letzten Monat, welche auch in der Antarktis und der Äußeren Mongolei rezipiert werden konnte, sollte auch hier Erwähnung finden.
    Jedenfalls werden wohl Herzog & Meuron Architekten aus Basel, welche einen skulpturalen Stil pflegen, mit der Errichtung des Quartiers beauftragt werden. Es ist vorgesehen, dass "die abgerissenen Baukörper der ehemaligen Passage wiederhergestellt und an das Tacheles angebaut sowie weitere Höfe und Baukörper klarer gestaltet werden".

    Lassen wir uns überraschen von den Entwürfen, wenn sie demnächst veröffentlicht werden. Ich bin da recht frohen Mutes.


    Star-Architekten bauen Kulturhaus Tacheles um - Welt online

    Stararchitekten sollen Bebauung am Tacheles planen - Tagesspiegel Berlin

    Vom Tacheles zum Stadtquartier - Berliner Abendblatt


    Aus dem unteren Link:
    "...Es sei mittlerweile zunehmend zu beobachten, dass Investoren namhafte
    Architekturbüros engagieren, weil sie hoffen, dass diese für sie mehr
    rausholen können. Wenn Herzog & de Meuron allerdings etwas so
    atemberaubend Schönes wie die Hamburger Elbphilharmonie entwerfen
    würden, hätte Berlin sicherlich nichts dagegen...."

    An eine Rekonstruktion der alten Passage mit der Glaskuppel in der Mitte ist wohl nicht zu denken.
    Wer soetwas wie die mißratene Elbphilharmonie als "atemberaubend schön" empfindet, dem ist alles zuzutrauen, nur nichts Schönes!

  • Dort gewht es voran, die Kuppel nimmt Formen an ! Ist aber noch unvollendet ! Ich werde ein paar Fotos machen !


    Ernsthaft jetzt? Noch immer nicht fertig? Bauen die nicht auch schon ein Jahr an der Minikuppel? Die wollen wohl der Staabi-Kuppel Konkurrenz machen. Berlin... :augenrollen:

    Zu Tacheles: Herzog & de Meuron werden immerhin sicherlich etwas einzigartiges und interessantes schaffen. Eine Rekonstruktion war eh komplett aussichtslos...warum dann nicht etwas radikal anderes, super modernes? Alles nur keine faden Lüscher-Einheitskästen.

  • Die grobe Entwurfsplanung für das Areal ist gestern vorgestellt worden. Eine Passage wird wieder errichtet werden, ein großzügiger neuer Hofbereich geschaffen und ansonsten und auch zur Johannisstraße wird der Block geschlossen werden. Das macht zunächst mal alles einen guten ersten Eindruck.


    Bild: Herzog & de Meuron, Basel

    Tacheles-Ruine soll wieder zur Passage werden - Berliner Morgenpost

    Darüber hinaus erfreulich ist, dass das ruinöse Haus Friedrichstraße N°112a samt seinem Nachbarn N°112b vom Gesamtprojekt umfasst sind.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Erst mal nichts gegen das Wiederaufbauprojekt, das ich grundsätzlich für richtig halte. Die architektonische Umsetzung muss noch abgewartet werden. Ich würde mir natürlich wünschen, wenn man das Rund der Passage mit einer gläsernen Kuppel krönen würde.

    Ein anderer Aspekt aber ist interessant, der zeigt, wem die Städte zunehmend gehören und wer die Entscheidungen über deren Aussehen treffen wird.

    Zitat aus dem verlinkten Artikel:

    Zitat

    Im September 2014 veräußerte Jagdfeld das Gelände schließlich an Perella Weinberg.

    Schaut man im Internet mal nach, wer hinter diesem Perella Weinberg Partners Finanzdienstleistungsunternehmen steht, stößt man sofort auf die Herkunft der zwei Namensgeber:

    Joseph R. Perella (former Vice-Chairman at Morgan Stanley and founding partner of Wasserstein Perella & Co.)
    Peter Weinberg (former CEO of Goldman Sachs International)

    :zwinkern:

  • Zu der Meldung in der Berliner Zeitung:
    1. Wie kann es sein, dass nächsten Monat schon losgebaut wird und man es nicht mal fertigbringt die Öffentlichkeit mit Visualisierungen des Geplanten zu informieren?

    2. "Denkmalgerecht" heißt in diesem Falle sicher als Ruine konservieren. :/

    3. Herzog & de Meuron (Elpphilharmone, Vogelnest (Peking))... sollten zumindest vermuten lasse, dass wenn schon komplett modern, wir zumindest etwas hochwertig und futuristisch modernes bekommen. Immerhin.

    Einmal editiert, zuletzt von Treverer (21. März 2016 um 13:06)

  • Morgen geht's dann offiziell los mit dem Neubauprojekt. Leider gibt's wohl immer noch keine Fassadenaufrisse oder Visualisierungen; erst im Sommer.

    Baustart am Berliner Tacheles - Der Dornröschenschlaf ist vorbei -rbb online

    Zitat von Anna Corves

    Zunächst sollen die Gebäudereste der 1909 eröffneten Friedrichstraßenpassage entfernt und das Gelände für den Aushub der Baugrube im November vorbereitet werden.

    Diese Aussage ist so natürlich dummes Zeug. Der Rumpfbau an der Oranienburger bleibt natürlich stehen.


    Vier Jahre Dreck und Lärm: Baustart am Tacheles - Berliner Woche

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Das eingezäunte Baufeld zwischen Johannisstraße und Oranienburger Straße am heutigen Tag.
    Zur Zeit finden dort archäologische Grabungen statt.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Die bei klassischer Architektur versierten Kahlfeldt Architekten sind auch beteiligt! Sie sanieren dort ebenfalls zwei Altbauten.

    Hier auf der Karte ist zu sehen, welches Büro welchen Teil des Areals übernimmt:

    http://abload.de/img/pwrd-tacheles6ikoj.jpg

    (Quelle: http://www.pwrdevelopment.com/de/was-gibt-es-neues/ )

    Ich bin durchaus gespannt, was da auf uns zukommt. Immerhin wird das Areal auf verschiedene Architekturbüros aufgeteilt und wird offenbar als Prestigeprojekt angefasst, es dürfte also hochwertig zugehen, wenn auch eher zeitgenössisch. Aber hier kann man das ruhig machen finde ich. Die alten Pläne waren auch hübsch anzusehen, aber eher postmodern-amerikanisch und nicht sonderlich berlinerisch.

  • Du meinst wohl nicht das Tacheles, sondern die gegenüber liegende Synagoge. Dort fanden Gottesdienste sogar bis 1943 statt.

    Ich bemühe mal dazu wikipedia:


    Zitat

    Nachdem die Folgen des Brandes beseitigt waren, konnte die Neue Synagoge seit April 1939 wieder für Gottesdienste genutzt werden. Die Kuppel musste wegen drohender Luftangriffe mit Tarnfarbe übermalt werden. Nach einem letzten Gottesdienst im kleinen Gebetsraum am 14. Januar 1943 übernahm die Wehrmacht das Gebäude und richtete hier ein Uniformlager ein. Bei britischen Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg erlitt die Synagoge in der Nacht zum 23. November 1943 schwere Schäden. Weitere Beschädigungen wurden dem Baukörper zugefügt, als nach dem Krieg die Ruine als Lieferant für Baumaterial genutzt wurde.

    Wenn Deine Frage dahingehend zu verstehen ist, warum dort ab 1943 keine Gottesdienste mehr stattfanden, würde ich zum einen die Verschärfungen der antisemitischen Gesetzgebung durch das seinem Ende entgegensehende und dadurch aggressiver werdende NS-System heranführen. Zum anderen, als Folge, die Abnahme der jüdischen Bevölkerung durch Deportation.

    P.S.: Ich glaube, ich verstehe nun, dass Du die Alte Synagoge meinst. Also die bis dahin unzerstörte Alte Synagoge wurde nach den Zerstörungen an der Neuen Synagoge während der Pogromnacht von der jüdischen Gemeinde genutzt. Aber offenbar, so mein oben gefundenes Zitat, wurde dann die Neue Synagoge auch wieder für Gottesdienste genutzt, zumindest in erhaltenen Teilen.

    Einmal editiert, zuletzt von Heimdall (13. September 2016 um 03:53)

  • Die Synagoge wäre doch ein sehr schönes Wiederaufbau-Projekt. Bei der aktuellen Situation der jüdischen Gemeinde in Berlin ist das aber nicht sehr wahrscheinlich.

  • Bei der aktuellen Situation der jüdischen Gemeinde in Berlin ist das aber nicht sehr wahrscheinlich.

    Wieso? Man vermutet, daß mittlerweile alleine ca 30.000 Israelis in Berlin leben, die mit dem zionistischen Regime in ihrer Heimat nicht mehr glücklich sind. Potenzial wäre also da.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Die meisten Berliner Juden sollen aber aus der ehemaligen Sowjetunion kommen; hab ich zumindest mal gehört. Eine Rekonstruktion des Schiffes der Neuen Synagoge würde ich sehr begrüßen.

    Die bei klassischer Architektur versierten Kahlfeldt Architekten sind auch beteiligt! Sie sanieren dort ebenfalls zwei Altbauten.

    Kahlfeld haben allerdings das kleinste Grundstück abbekommen. Wenn ich mir die Homepages der anderen Architekten ansehe, kommt mir das Grausen!!! :--) Da möchte ich die Entwürfe erst gar nicht sehen :gutenacht: