• Eigenheimsiedlungen erstellt, die grösstenteils (oder sogar alle?) unter Ensembleschutz stehen.

    > Artikel über Hans Bernoulli in Wikiedia (mit Werkliste)

    Vielleicht sollte man die Frankfurter da mal darauf aufmerksam machen. Der Architekt hat recht weit verstreutes Oevre: von Berlin über Frankfurt/Oder, Frankfurt/Main, Offenbach, Basel, Graubünden

    EDIT: im Artikel steht als Urheber "...nach den Plänen des Architekten Christoph Bernoully...", also nicht Hans Bernoulli

    Das wäre dann sehr wahrscheinlich der hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Bernoully, erster Vorname: Christoph; aus einem anderen Zweig der Bernoulli Familie. 3 Jahre älter als Hans Bernoulli, aber 31 Jahre früher gestorben und überwiegend im Raum Frankfurt tätig. Ob die beiden wohl im Austausch standen und Christoph da die ein oder andere Anregung von Hans hatte oder umgekehrt?

    Einige Werke kann man hier in einer alten Broschüre sehen: https://www.blurb.de/books/10664746-ludwig-bernoully

    Ich würde sagen, auch ein nicht ganz unbedeutender Architekt.

    Unabhängig davon, ist der geplante Abriss eine absolute Barbarei und würde das Ensemble zerstören.

    Ich fürchte bei so viel Desinteresse des Denkmalschutz wird in den kommenden Jahren noch so einiges an solchen Siedlungshäusern der 1900/10er/20er Jahre zerstört werden. Ist wahrscheinlich aus deren Sicht nicht "Avantgarde" genug für eine Unterschutzstellung, da muss es schon Bauhaus sein... Und immer wieder die dämliche Begründung, da sei schon zu viel dran verändert worden...

  • Ich denke, dass da die Gerichte sicher auch schon Fachgutachten eingeholt haben und auf den Namen Bernoulli gestossen sind, egal ob es jetzt Christoph oder Hans ist. Gibt es nebst Wikos noch andere aktive Frankfurter hier, die wenigstens die Nachbarn oder den Ortsbeirat, die hoffentlich den Gang zum Verwaltungsgerichtsshof nicht scheuen werden, über diesen Aspekt informieren könnten? Nach dem Motto, doppelt genäht hält besser.

  • Gerade heute ist das erste von vier Mitteilungsheften des Schweizer Heimatschutz' für die Mitglieder erschienen (1/2022). Darin ist auf S. 43 der Fall einer Genossenschaftssiedlung in Zürich beschrieben, von der ein Teil durch Neubauten ersetzt werden sollte. Während die Stadt Zürich dem Abbruch einer anderen Genossenschaftssiedlung zustimmte - mit der Begründung, dass dafür die Genossenschaftssiedlung 'Im Hegi' erhalten bliebe - bewilligte sie später dennoch den Abbruch von zwei Häuserzeilen dieser Siedlung. Einsprachen gegen diesen Abbruch schützte zuerst das Baurekursgericht und später auch das Verwaltungsgericht als nächste Instanz.

    Falls Frankfurter Aktivisten oder Anstösser gerichtlich noch in letzter Minute dem Abbruch des Hauses im Stadtteil Dornbusch verhindern möchten, finden sie wahrscheinlich im Zürcher Fall gewichtige Argumente für ihre gerichtliche Eingabe. Ich habe hierzu den betreffenden Artikel eingescannt:

    zürich-siedlung-im-hegi

    Die Siedlung in Frankfurt Dornbusch ist zwar weit weniger geschlossen als jene in Zürich, aber auf dem Satellitenbildern wird der Wert dieser Siedlung sofort ersichtlich, auch wenn sie mit einzelnen andersartigen Gebäuden durchsetzt ist > Google maps.

    Unbedingt in der Vogelschauansicht betrachten und heranzoomen! So erkennt man, dass dieser Haustyp an fünf Strassen errichtet wurde! Wird eines dieser Häuser geopfert, folgt gleich das nächste, und die Zerstörung der Siedlung ist dann unaufhaltbar, weil sich nächste Abbruchwillige auf die früheren Abbrüche berufen werden.


    Taucht man dann in die Google-Bilder ab, werden der Wert und die Geschlossenheit der Seidlung offensichtlicher. Charakteristisch sind ja die tonnenförmigen Dächer. Anders als in Zürich hat aber jedes Haus eine andere Fassade, die sich zwar alle desselben Formenvokabulars bedienen und somit die Einheitlichkeit unterstreichen. Die erste Ansicht zeigt das für den Abbruch vorgesehene Doppelhaus Spenerstr. 17 / Mechtildstr. 38 (ausgerechnet ein Eckgebäude der Siedlung!). Es lohnt sich, von diesem Bild aus in beiden Strassen eine 'Google-Tour' zu unternehmen. Ich kann nur sagen: ein Paradies für Familien! Freilich ist dies kein denkmalpflegerisches Kriterium, aber mindestens ein Ausgangspunkt zur Überprüfung eines Ensembleschutzes.

    https://goo.gl/maps/MYJmyf6GxpTJrBax5

    Eine weitere Ansicht der Mechtildstraße:

    https://goo.gl/maps/5VHa1X6qyPoEHF5U8

    Heimdall: Vielleicht könntest Du diesen Beitrag auch noch der BFF-Fraktion weiterleiten? Den Kontakt mit der Zürcher Sektion des Heimatschutzes könnte ich herstellen; er ist auch durch den Link am Schluss des Artikels möglich.

  • (ausgerechnet ein Eckgebäude der Siedlung!)

    Ich würde auch sagen, dass besonders die Straßenansichten von Mitte der Spenerstraße, als auch von der Kreuzung Mechtildstraße/Eduard-Rüppell-Straße Blick hoch die gekrümmte Mechtildstraße auf eine klare Ensemblewirkung hindeuten.

  • Snork 26. Oktober 2023 um 17:28

    Hat den Titel des Themas von „Abrisse in Frankfurt“ zu „Frankfurt a. M. - Abrisse“ geändert.