• Das finde ich jetzt auch nicht so abwegig. Natürlich ist der Denkmalschutz hier sicher nicht aus ästhetischen Gründen gerechtfertigt. Die historische Bedeutung des Langen Eugen scheint mir aber unbestritten und das rechtfertigt einen Denkmalschutz als Geschichtsdenkmal auf jeden Fall.

    Nun ja, vom historischem Aspekt her fällt mir hier wirklich nur entsprechend peinliche Guillaume Affäre ein , ansonsten weiß ich mit diesem scheußlichen Kasten so rein garnichts zu verbinden.

  • Das hier ist eigentlich der Galerie-Strang, evtl. sollten die Beiträge verschoben werden.

    Eine interessante Dokumentation des "Langen Eugen" findet sich hier.

    Die Denkmalwürdigkeit wird danach gemäß Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalen wie folgt begründet (Hervorhebung durch mich):

  • Wurden eigentlich "nur" mit einer Handykamera gemacht (Oneplus 8 Pro). Zeigt aber auf, was die Software heute für Vorteile hat. Mit einer klassischen Kamera (selbst Spiegelreflex) wäre es bei den Lichtverhältnissen deutlich schwieriger gewesen.

    Das Hotel Bristol - leer

    Nicht gerade einladende Seitenstraße im Herzen der Stadt:

    Sternstraße - schon besser

  • Ah, ich habe zwar Ähnlichkeiten zu manchen Fotos meines Handys gesehen, war aber über die extreme Schärfe verwundert. Schon beeindruckend.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Die Galerie soll hier um die Kreuzbergkirche ergänzt werden. Die heute noch erhaltene Kirche wurde um das Jahr 1627 vom Kurfürsten Ferdinand auf einem Hügel, dem Kreuzberg in unmittelbarer Nähe von Bonn errichtet. Kurfürst Clemens August ließ nach 1746 die Kirche umgestalten und um das "Haus des Pilatus" erweitern. Letzteres enthält nach dem Vorbild der Scala Santa in Rom die "Heilige Stiege" als Wallfahrtsziel. Die Pläne hierfür sollen von Balthasar Neumann stammen.

    Die Kirche von Außen

    Das Haus des Pilatus

    Die heilige Stiege (die mittlere Treppe durfte von den Wallfahrern nur knieend betreten werden)

  • Das Innere der Kirche

    Die Ausstattung wurde unter Kurfürst Clemens August erneuert.

    Die Auffindung des Kreuzes durch Helena, die Mutter Kaiser Konstantins

    Eine kleine Reminiszenz an die bayrische Herkunft der Kurfürsten Ferdinand und Clemens August, die beide dem Hause Wittelsbach entstammten.

  • In Bonn finden sich auch noch richtig große, schöne und zusammenhängende Gründerzeitviertel.

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    Architektur ist nichts anderes als die Formensprache einer Kultur. Entweder sie lebt, oder sie ist tot.

  • In Bonn tut sich gerade sehr viel, stadträumlich, seitdem die Grünen als Sieger aus der Wahl vor zwei Jahren hervorgegangen sind, und vor allem die Verkehrsinfrastruktur in der Innenstadt deutlich umkrempeln (vor allem zugunsten des Radverkehrs).

    In diesem Kontext sollen auch Plätze aufgewertet und begrünt werden, unter anderem der Stiftsplatz. Bislang wird er fast nur als Parkplatz genutzt, und ist ein ziemlicher Unort, ohne Aufenthaltsqualität. 2023 soll es losgehen, nach einer intensiven Bürgerbeteiligung hat Scape Landschaftsarchitekten die Ausschreibung gewonnen. Ich kam bei einer Gelegenheit mit dem Planer von Scape ins Gespräch und wir hatten eine interessante Diskussion. Er sagte unter anderem, bei derartigen Projekten würde 1 € öffentliche Investition bis zu 3 € Privatinvestionen nach sich ziehen, weil die Wohnlagen aufgewertet werden, die Eigentümer dann ihre Häuser sanieren etc. etc. Deshalb möchte ich hier den aktuellen Zustand dokumentieren - um einen Vergleich zu haben, wie es in 10, 15, 20 Jahren aussieht. Denn der Platz hat Aufwertungen dringend nötig, wie ihr gleich sehen werdet!

    Die Lage des Stiftsplatzes, rechts oben die Dauerbaustelle Beethovenhalle, rechts der Rhein, unten die Durchgangsschneise Oxfordstraße:

    Quelle: Open Streetmap

    Der Siegerentwurf von Scape. Die Parkplätze in der Mitte fallen komplett weg, zugunsten von Grünflächen, einer Spielanlage und Staudenpflanzungen. Die Straße an der Nordseite wird ebenfalls entfernt, zugunsten eines Boulevards. Dieser soll die Häuser ebenerdig mit der Grünfläche verbinden, sodass Regenwasser von den Häusern direkt in die Löschtanks unter dem Stiftsplatz fließen und zur Bewässerung genutzt werden kann (im 2. Weltkrieg wurden diese Tanks sowie ein Bunker wegen der Luftangriffe angelegt). Ich finde den Entwurf insgesamt recht gut - nur der östliche Teil scheint mir etwas stiefmütterlich behandelt. Aber die Pläne sind nicht final, man wird sehen, was und wie viel letztlich umgesetzt wird.

    Draufsicht:

    Quelle: Scape Landschaftsarchitekten

    Blick Richtung Westen auf die Stiftskirche:

    Quelle: Scape Landschaftsarchitekten

    Blick Richtung Osten, mit dem denkmalgeschützten Christusbrunnen:

    Quelle: Scape Landschaftsarchitekten

  • Hier nun die aktuelle Situation.

    Blick Richtung Westen, auf die Kirche:

    Das Trauerspiel auf der Ostseite des Platzes - Müll, Elektroladestation, Fahrradparkplatz:

    Die Nordseite, "hochwertige" Geschäfte:

    Die Südseite, nicht der Rede wert:

    Die Situation um den Chritusbrunnen mit seinen 4 Evangelisten auf der Westseite des Platzes - habe ich das Wort Trauerspiel schon verwendet?

    Blick Richtung Osten:

    Alle Bilder von mir

  • Besonders "schön": Die seit Jahren wegen Baufälligkeit mit Bauzäunen abgesperrten Zugänge zum Bunker:

    An den Rändern des Parkplatzes liegt laut dem Architekten von Scape wohl ziemlich hochwertiges Pflaster aus Marmor. In der aktuellen Platz-"Gestaltung" nimmt man es fast überhaupt nicht war. Es soll bei der Neugestaltung ausgebuddelt und um den Brunnen herum verlegt werden:

    Alle Bilder von mir

    Es kann also nur besser werden. Ihr seht, die Gebäude sind allesamt billige, langweilige Nachkriegsarchitektur. Ich habe leider keine Bilder von der Zeit vor dem Krieg gefunden. Ich hoffe aber sehr, dass auch die Fassaden in Zukunft hochwertiger werden, und man vielleicht sogar das ein oder andere Gebäude klassisch gestaltet (ihr kennt mich ja, ich träume gern). Schön fände ich auch, wenn die Stiftskirche mehr mit dem Platz verbunden würde. Das ist aber wohl wegen der viel befahrenen Kölnstraße schwierig, und auch nicht Teil der Planungen. Die zuständige Frau vom Planungsamt mit der ich auch sprechen konnte, will das aber "auf dem Schirm" halten, denn in einigen Jahren wird auch die Kölnstraße erneuert.